die zwei Jahre, in denen ich nicht schlafen konnte waren ein einziges Gebet, und darüber hinaus.
Insgesamt war der Leidensweg 12 Jahre.
In der Klinik wurde ich mit so vielen Mitteln ruhig gestellt, bis mir der Sabber aus dem Mund
lief, mein Geist dagegen war völlig klar. Es war eine sehr demütigende Erfahrung, in der ich mich
fragen musste, was ist nur aus mir geworden, ein Wrack, ein Haufen Elend. Auf der anderen Seite,
ich konnte wieder schlafen. Ich habe fast drei Wochen nur geschlafen, gegessen, Pillen geschluckt.
Und das laute, sich permanent drehende in den Gedanken war verschwunden. Sediert und eingepackt.
zb. die Gedanken, zu brennen, dass hat mich so in Panik versetzt, rational für mich nicht erklärbar.
Selbst wenn ich einkaufen war, hab ich mitten drin meinen Einkauf abgebrochen, um nach Hause zu rennen, weil ich dort einen Brand vermutete. Selbst in der Klinik, am Anfang, in den Träumen, brannte es, in allen Variationen. Das war weg.
Erstmals, konnte ich nun mein wildes und lebenshungriges Treiben, in Ruhe betrachten, ohne
gejagt zu sein. Über 30 Jahre habe ich das Leben einer Getriebenen geführt. Als müsste ich alle
Erfahrungen der Welt, selbst ausprobieren. Und keine Ecke war mir zu dunkel, um selbst mal
einen Blick reinzuwerfen. Es gibt keine Religion, mit der ich mich nicht auseinander gesetzt habe,
mit Leib und Seele. Die Sehnsucht nach etwas das ich nur fühlen kann, war immer größer in mir,
um nirgendwo zu verweilen, die Suche nach Gott, jenseits aller Schriften. Ein unersättlicher
Geist wohnt in mir, nach Wissen wollen.
vor meinem Supergau, war ich voller Vertrauen, ich habe geleuchtet wie ein Stern.
Und so naiv.
Irgendwann nach zwei Jahren, habe ich gefühlt, dass das Dunkle weicht, es war nicht mehr
dieses ausgeliefert sein Gefühl, in mir wusste ich, dass sie sich auflösen, die "Dämonen".
Ich könnte jetzt stundenlang, dazu schreiben, aber ich versuch es kurz zu machen.
Irgendetwas war aufgebrochen in mir, habe die Welt, mit "neuen Augen" gesehen, für mich,
erst jetzt war mir bewusst, was Spiritualität bedeutet. Und das hat nichts mit Glauben zu tun.
Es ist einfach ein anderer DaSeins Zustand. Wie im Buddhismus, die Wunschlosigeit, weil man weiß,
das man alles hat, was man wirklich braucht. Und die Vergangenheit, ist nichts weiter, als eine ferne Erinnerung.
Was mir auch sehr geholfen hat, meine Schwingung zu finden und zu "manifestieren",
waren die Bücher von Carlos Castaneda, dort habe ich das gefunden, was Religionen nicht
"erzählen".
Rückblickend deute ich das Feuer u.a. als Reinigung und ich hätte nie gedacht, wie stark ich doch wirklich bin, und das nur ein selbstbestimmtes Leben für mich Sinn macht.
Das hier, dass Leben ist eine Reise, die irgendwann endet, aber bis dahin ist mein Leben
schrecklich-schön, und alles gehört dazu, der Kreis.