Geld für schamanische Arbeit

"Lebenszeit" als Metapher [Sinnbild] hat dann aber vermutlich wenig mit Schamanismus und mehr mit Vorstellung von einer historischen [linearen] Zeit zu tun, welche mit dem Moment der Gegenwart vermischt werden. Die Spanne zwischen Geburt und Tod als "an Dauer" bedeute Leben in der Gegenwart, das ergebe aber keine "Lebenszeit" wie in christlich-abendländisch verstandenem Sinn. Der Moment der Gegenwart sei [paradox] zeitlos, gleichzeitig Vergangenheit wie auch Zukunft.

mehr zum Zeitbegriff: rekolab.ch/Gegenwart.html

Tja Vitom, das kannst du nun sehen wie du magst.
Mir ist der Unterschied von einem linearen ZeitWeltbild und dem Verständnis von alles passiert jetzt und Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit sind eines, schon klar.

Dennoch ist es eine Tatsache, dass ich mich jetzt in der Gegenwart entscheide ob ich die Aufmerksamkeit z.B. meinen Kindern schenke oder einem Menschen der mich darum Bittet ihm Aufmerksamkeit zu schenken.

Jeder Mensch der im Alltag einem Beruf nachgeht wird auch von Stunden (Zeit) reden die er bei seiner Arbeit verbringt und dafür seinen Stundenlohn bekommen.

Warum das nichts mit Schamanismus zu tun haben soll ist mir jedoch unklar, da kannst du mich gerne mit deinem Weltbild bereichern.

Gäbe es kein lineares Zeitdenken in dieser Realität in der wie nun mal leben, so denke ich wäre ziemliches Chaos vorprogrammiert *ggg*
Das Gebilde von alles ist Gleichzeitig wird in unserer heutigen Zeit wohl schwer zu verwirklichen sein - oder wie stellst du dir das mal genau definiert vor?

Hast du keinen Beruf den du ausübst und bei dem du um eine bestimmte Zeit Arbeitsbeginn hast? Auch keine Kinder die um 8.00 in der Schule sein müssen? Keine Verabredungen die sich nach Datum und Uhrzeit richten?

Ich bin bemüht in dieser gegenwärtigen Welt zu leben, und ebenso mein spirituelles Weltbild darin zu integrieren - das ist ein tägliches Jonglieren in vielen Bereichen.

Ich bin gespannt auf eine Antworten.

Gruß,
Nana
 
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Gerade habe ich eine Woche bei einer Familie mit Kindern verbracht. Ich war nur Gast - und dennoch habe ich direkt gemerkt: Kinder brauchen die Aufmerksamkeit, Zeit und Flexibilität der Eltern.
Es sollte doch klar sein, dass es nicht möglich ist, neben einem "Broterwerbsjob" noch eine Familie emotional zu versorgen und ausserdem noch geistig-spirituell für andere da zu sein.

Schamanische Arbeit ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit, die man nicht mal eben zwischen Tür und Angel verrichten kann. Sie erfordert volle Aufmerksamkeit. Und das hat seinen Preis. Ist bei anderen Tätigkeiten auch nicht anders. Wenn ein Mensch gute Arbeit abliefern soll, dann muss er den Kopf auch frei für diese Arbeit haben.
 
Warum soll man für spirituelle Tätigkeit kein Geld nehmen? Weil es dem Gedanken widerspricht, es aus Liebe und dem Anliegen, Hilfe leisten zu wollen, zu tun? Das eine schließt doch das andere nicht aus. Die Krankenschwester oder der Altenpfleger z.B. werden auch bezahlt. Viele davon entscheiden sich dafür aus eben den Gründen, sozial und hilfreich tätig zu sein. Und haben die Kohle, wenn sie das auch erfüllen, verdient.
Schamanisch oder auf andere Art hilfreich zu arbeiten erfordert viel Aufmerksamkeit, Hingabe und Energie. das sollte auch belohnt werden. Etwas andere sind Scharlatane und Raubritter, die die Verzweiflung oder die Hilfesuche anderer ausnutzen und sich daran bereichern wollen. Wer aber mit dem Herzen dabei ist, verdient auch den Ausgleich.
 
ich gebe meinem wegbegleiter, dass was ich geben kann..mal mehr mal weniger, nicht immer in form von geld , sondern kräutern, lebensmitteln usw.,räuchermischungen.....
 
...Schamanische Arbeit ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit, die man nicht mal eben zwischen Tür und Angel verrichten kann. Sie erfordert volle Aufmerksamkeit. Und das hat seinen Preis. Ist bei anderen Tätigkeiten auch nicht anders. Wenn ein Mensch gute Arbeit abliefern soll, dann muss er den Kopf auch frei für diese Arbeit haben.

stimmt!!! und wenn nehmen und geben sich die waage halten,
verliert das thema geld und bezahlung an wichtigkeit sondern
wird zur selbstverständlichkeit für beide seiten
 
ich war schon bei sibirischen Schamanen in Sitzungen. Der Schamane hat selbst kein Geld genommen. Er hat gesagt ich solle den Geistern geben was ich denke. Ich habe dann einen Geldschein auf ein Tischchen gelegt. Der Schamane hat in meinem Beisein das Geld nicht weggenommen.
 
Hallo silberelfe,

also ich sehe es so, das ein schamane nicht für Geld der sonst was arbeiten sollte. Er tut das, weil es sein Weg ist und er tut es als Deinst auf seinem Weg. Allerdings gibt es da eine Gesetzmäßigkeit, das sich alles im Sein zueinander ausgleicht. Und es ist einfach ungünstig, wenn der Klient für diesen Dienst nichts gibt oder gar meint, der Schamane müsse das umsonst geben.

Der Ausgleich sollte stimmig sein, was bedeutet der jeweils Nehmende will und braucht das, was er bekommt. So muß der Klient die Heilung wollen. Und er muß sie benötigen. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber in der Esoterik gibt es genug Heilwütige, die nicht fragen, ob jemand um Hilfe bittet und ihrer bedarf. Also soll die Hilfe nicht aufgedrängt werden. Und ein guter heiler sieht auch, wenn ein Klient etwas selbst zu lösen hat, und nimmt ihn seine Weg dann auch nicht ab. Das muß halt einfach alles passen.

Und mit der Gegenleistung ist das genauso. Auch hier muß Wille und Bedürfnis stimmig sein. Den wesentlichen Punkt hast Du schon genannt: Es sollte beiderseits aus dem Herzen geschehen. Wenn ein heiler einen Dank aus vollem Herzen erhält, und es ihn mit Freude erfüllt, seine Mitmenschen wieder gesund zu sehen, dann kann das genauso ok sein, wie Geld oder sonst was. Wenn der Schamane sich dabei jedoch nur verausgabt und nebenbei am Hunger nagt, ist das alles andere als ok. Es ist für mein Empfinden z.B. auch nicht ok, wenn er von Hartz4 leben muß, weil dann Leute bezahlen, die nicht seine Klienten sind dun seine Klienten ihn nicht ausgleichen. Das ist doch irgendwie schräg? Heute ist das Ganze sowieso total kompliziert geworden.

Also ich kenne keine echte kultur, in der man sich noch der Werte bewußt ist, wo ein Schamane um Ausgleich für seine Dienste fürchten müßte. Selbstverständlich wird er beschenkt udn entlohnt oder wie auch immer man es nennt. Er wird etwas bekommen! so, wie man einem Gast zu trinken anbietet. So, wie man einem Fremden erste Hilfe leistet und nie nach Bezahlung fragen würde. Dun so, wie der Rettungssanitäter selbstverständlich ein Gehalt bekommt. soll der etwa hungern, weil die Ersthilfe sein Job ist?

Diese Diskussionen, die um das Heilerische und einen belohnenden Ausgleich - sprich Lohn - geführt wird, zeigt mir bestenfalls, das wir keine grundlegenden kulturellen Werte mehr kennen. Und sicher ist einer dieser Grundwerte, das man aus spirituellem Dienst kein Jagd auf Rendite macht.

Ganz neben bei, wenn man bei gewissen Stämmen erst mal Chief ist, fleißt da richtig Geld und Werte. Anderseits kenne ich keine Chief, der sich daraus ein Prunkleben gestaltet. Sicher, sie reisen um die Welt und teilen ihr Wissen mit uns. Und sie sorgen sich um ihr Volk. auch in anderen Kulturen werden heiler durchaus vermögend, geben das aber gerne für soziale Zwecke hin. Bei einem Heiler aus Brasilien weis ich, das er für eine Sitzung 75 Euro nimmt. Und daheim wirkt er kostenlos und betreibt ein Weisenheim. Ich bin mir aber sicher, das er auch daheim nicht ohne Ausgleich dient.

Alles Liebe
Kuwaona
 
Hallo Meda!

Ich war grad im Forum unterwegs weil meine Freundin mir gestern die Karten gelegt hat und meinte es wäre das richtige für mich eine Seelenrückholung zu machen.

Nun war ich hier auf der Suche nach jemandem der mir Infos geben könnte zu einem/er Schamanen/in in meiner Gegend.
Dabei habe ich auch Deinen Beitrag gelesen über die "Bezahlung" und ich finde Du hast da die "goldene Mitte" gefunden, weil es jedem Menschen möglich sein sollte Hilfe zu bekommen, auch wenn er nicht den "erhobenen" Preis dafür entrichten kann, denn jeder sollte Hilfe erfahren dürfen.
Das Du es über Spenden machts finde ich super.
Ich selbst habe auch nicht viel Geld weil ich aufgrund meiner körperlichen Beschwerden arbeitsunfähig geschrieben bin. So lebe ich auf Sozialhilfeniveau.
Doch trotzdem helfe ich Freunden und Bekannten wenn ich kann (zuletzt habe ich meiner Freundin 2 Matratzen geschenkt weil sie welche brauchte und ich sie nun mal übrig hatte) und ich denke darum geht es.
Wenn wir bereit sind uns gegenseitig zu helfen geht es allen besser!

Ich würde mich sehr freuen wenn Du mir antworten würdest-vielleicht kannst Du mir ja helfen auf meiner Reise zum Ganz-werden.

Nun wünsche ich dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Glück und Gesundheit für 2010!!!

Alles Liebe: Serafina73
 
Hallo,

jetzt sage ich doch noch mal etwas dazu. Ich formuluiere es einmal aus Regeln, in dem Bewußtsein, das der Geist zählt, und nicht das Gesetz, das aus dem Geist geformt wird.

1. Der Schamane dient seinen Geistern und die Geister begleiten den Klienten. Er tut seine Job generell nicht für irdische Werte, wie Status, Anerkennung oder Gewinn.

2. Der Schamane muß von etwas leben. Es ist am stimmigsten, wenn diejenigen ihn ausgleichen, die seine Dienste in Anspruch nehmen. Oft wird argumentiert, er müsse arbeiten gehen und seinen Dienst herschenken. Das führt dann dazu, das Siemens (oder ein sonstiger Arbeitgeber) den Schamanen bezahlt, und der Klient sich diesen von Siemens gesponserten Schamanismus erschnurrt. Das ist alles andere als stimmig!

3. Der Schamane ist genauso ein soziales Wesen, wie andere Menschen es auch sein sollten. Wenn also die meisten Klienten großzügig entlohnen, ist es gar kein Thema, wenn jemand mal nichts geben kann. Deshalb verhungert er also auch nicht. Gemäß Regel 1 ist es dem Schamanen auch egal, ob er Geld bekommt, solange 2. im Grundsatz erhalten bleibt. Das bedeutet, wenn er zur Sozialversicherung und Krankenkasse seines Landes wird, dafür aber nur heiße Luft bekommt, läuft da gesellschaftlich etwas gewaltig schief.

4. Dem Klienten muß seine Gesundheit, sein Wohlergehen und seine spirituelle Bildung etwas wert sein. Wenn dem nicht so ist, dann braucht er auch keinen Schamanen, weil es eh am Willen mangelt. Der eine muß sich dann eben von seinem Bausparvertrag trennen, wenn er leben möchte. Und der wirklich arme gibt erfahrungsgemäß erstaunlich viel von seinem Vermögen her, im vergleich zu denen, die fett im Futter sind. Deshalb ist es auch eine sinnvolle Hürde für den Hilfesuchenden, das er den Dienst eben nicht umsonst hinterher geworfen bekommt. Wenn er vor der Tür steht, wird sich jeder Schamane an 1. halten, schon allein, weil man gerne gibt und dient. Es wird also nie den Fall geben, das es an der Bezahlung scheitert.

5. Spende funktioniert als Ausgleich nicht. Spende ist das modernisierte betteln. Und von einem Bettler gibt es für die Almose ein "Danke!" und keinen Gegenwert. Sonst wäre es ja kein Betteln! Betteln und Spenden sollten in einer gesunden Gesellschaft immer eine Platz haben. Im ausgleichendem Kreislauf eines schamanischen Dienstes gehört es jedoch nicht hinein. Wenn der Schamane, warum auch immer, nicht aus sich selbst leben kann, kann er betteln. Aber doch bitte nicht als Meister vor seinem Klienten!?! Und wenn ein Klient zu arm ist, dann kann er beim Schamanen auch eine Behandlung erbetteln. Dann ist dem Schamanen von vornherein klar, das er mit seinem dienst Almosen gibt. Das ist wiederum stimmig.

6. Es gibt keine Grund, das Handwerk des Schamanen anders zu behandeln, als andere. Es gibt auch recht muffelige Schamanen, die durchaus auch Tugenden wie Geiz kennen. Es gibt jedoch keinen Schamanen, der wegen der Bereicherung dient. Das geht schon allein deshalb nicht, weil er dann Streß mit seine Geistern bekäme. Somit neigen Schamanen im Grundsatz dazu, mehr zu geben, als ihnen von den Klienten ausgeglichen wird.

7. Ein Schamane wird schamanischen Nachwuchs zu einem geringen Ausgleich ausbilden. Wie eine Firma seine Azubi entlohnt, auch wenn er manchmal nur lehrenden Aufwand und Material kostet, wird der Schamane seine Schüler sponsern. Jedoch auch hier gilt, das ein Ausgleich nötig ist, der in diesem Fall jedoch eine andere Natur hat, als der Ausgleich eines Klienten. Wer Schüler ist, das entscheidet der Schamane, weil das so eine Art Verwandschaft ist. Der Schüler wird also in die Familie adoptiert. Manche glauben, der Schamane sei verpflichtet jeden zu lehren, der lernwillig ist, was so einfach nicht stimmt. Es gibt keine Verpflichtung des Schamanen, seine Mitmenschen spirituell zu bilden. Viel mehrer ist es so, das jeder Einzelne verpflichtet ist, sich um seine spirituelle Bildung, sein Leben und seine Gesundheit selbst zu kümmern. Mancher Schamane hat nur einen Schüler in seinem Leben. Es ist also eher selten diesen Schülerbonus zu erhalten. Und wer meint, Lehrjahre bei einem Schamanen seien Herrenjahre taugt eh nicht als Schüler.

8. Wenn die Klienten kein Thema aus dem ach so bösen Geld (Ironie) machen, braucht er auch keine Gedanken an solche Regeln verschwenden. Reife Klienten, mit denen sich gar spielerisch schaffen läßt, befolgen diese Regeln von sich aus. Es sind vornehmlich jene Klienten, die sich noch innerlich gegen sich selbst wehren, die solche Konflikte aufkommen lassen. Und da ist es dann Teil des Schamanen-Jobs, diesem Ego diesen Zahn zu ziehen. Entlohnt wird dieser Streßjob dann von den anderen Klienten, die einem nicht mehr ihr Ego in die Fresse hauen. Es ist halt wie in jedem Job - Manches ist nervige Routine und vieles ist ein Hobby, das man zum Beruf machen konnte. Wenn es nicht so wäre, liefe im Leben etwas grundsätzliches schief. Und bei Schamanen, die durchaus das Schicksal ihrer Mitmenschen in Händen halten, sollte das Leben im Grundsatz gesund sein.

9. Es gibt Schamanen, die sehr viel Kraft in einer Zeremonie bündeln. Entsprechend gibt es Klienten, die solche Power-Aktionen brauchen. Das mag nur ein paar Stunden dauern. Es wird jedoch die Leistung einer ganzen Arbeitswoche pro Teilnehmer kanalisiert. Und diese Meister werden, trotz hoher Preise, nicht wirklich ausgeglichen. Der Klientel nimmt dabei jedoch nur den Preis, und nicht den Aufwand dahinter wahr. Das führt erfahrungsgemäß zu grausligsten Wertungen. Manche Schamanen erleiden deshalb auch Krankheiten oder sterben verfrüht. Und wer halbwegs bei Sinnen ist, versucht sich um solche Jobs rum zu drücken. Da ist man doch lieber ein namenloser Landschamane und frischt sein Einkommen mit einem ganz normalen Job auf, als sich ins Haifischbecken des öffentlichen Fokus zu stürzen. Nur hat man immer die Wahl? Wer den Geistern dient, der weis auch, das die Freiheit in dem Job gewisse Grenzen hat. Manches will getan werden und Manches liegt einem einfach in der Natur, es zu tun.

Ein Merksatz, der mir schon machen guten Dienst erwiesen hat: "Respekt vor dem Weg des Anderen!"

Wenn man zu einer negativen Wertung kommt, ist man frei, eine Alternative zu finden, die einem positiv zusagt. Es ist überhaupt nicht nötig, über das, was einem nicht liegt zu jammern und klagen. und wenn man meint, man müsse sich durchschnorren, findet man sicher jemand, der noch im Heiler-Ego (=Der Selbstwert wird daraus definiert, möglichst vielen Menschen zu retten. Oft sogar auch gegen deren Willen) steckt und sich gerne ausnutzen läßt. Fragt sich nur, ob das wirklich ein gesunder Weg ist. Aber, auch dieser Weg ist zu respektieren!

Alles Liebe
Kuwaona
 
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