Hallo,
jetzt sage ich doch noch mal etwas dazu. Ich formuluiere es einmal aus Regeln, in dem Bewußtsein, das der Geist zählt, und nicht das Gesetz, das aus dem Geist geformt wird.
1. Der Schamane dient seinen Geistern und die Geister begleiten den Klienten. Er tut seine Job generell nicht für irdische Werte, wie Status, Anerkennung oder Gewinn.
2. Der Schamane muß von etwas leben. Es ist am stimmigsten, wenn diejenigen ihn ausgleichen, die seine Dienste in Anspruch nehmen. Oft wird argumentiert, er müsse arbeiten gehen und seinen Dienst herschenken. Das führt dann dazu, das Siemens (oder ein sonstiger Arbeitgeber) den Schamanen bezahlt, und der Klient sich diesen von Siemens gesponserten Schamanismus erschnurrt. Das ist alles andere als stimmig!
3. Der Schamane ist genauso ein soziales Wesen, wie andere Menschen es auch sein sollten. Wenn also die meisten Klienten großzügig entlohnen, ist es gar kein Thema, wenn jemand mal nichts geben kann. Deshalb verhungert er also auch nicht. Gemäß Regel 1 ist es dem Schamanen auch egal, ob er Geld bekommt, solange 2. im Grundsatz erhalten bleibt. Das bedeutet, wenn er zur Sozialversicherung und Krankenkasse seines Landes wird, dafür aber nur heiße Luft bekommt, läuft da gesellschaftlich etwas gewaltig schief.
4. Dem Klienten muß seine Gesundheit, sein Wohlergehen und seine spirituelle Bildung etwas wert sein. Wenn dem nicht so ist, dann braucht er auch keinen Schamanen, weil es eh am Willen mangelt. Der eine muß sich dann eben von seinem Bausparvertrag trennen, wenn er leben möchte. Und der wirklich arme gibt erfahrungsgemäß erstaunlich viel von seinem Vermögen her, im vergleich zu denen, die fett im Futter sind. Deshalb ist es auch eine sinnvolle Hürde für den Hilfesuchenden, das er den Dienst eben nicht umsonst hinterher geworfen bekommt. Wenn er vor der Tür steht, wird sich jeder Schamane an 1. halten, schon allein, weil man gerne gibt und dient. Es wird also nie den Fall geben, das es an der Bezahlung scheitert.
5. Spende funktioniert als Ausgleich nicht. Spende ist das modernisierte betteln. Und von einem Bettler gibt es für die Almose ein "Danke!" und keinen Gegenwert. Sonst wäre es ja kein Betteln! Betteln und Spenden sollten in einer gesunden Gesellschaft immer eine Platz haben. Im ausgleichendem Kreislauf eines schamanischen Dienstes gehört es jedoch nicht hinein. Wenn der Schamane, warum auch immer, nicht aus sich selbst leben kann, kann er betteln. Aber doch bitte nicht als Meister vor seinem Klienten!?! Und wenn ein Klient zu arm ist, dann kann er beim Schamanen auch eine Behandlung erbetteln. Dann ist dem Schamanen von vornherein klar, das er mit seinem dienst Almosen gibt. Das ist wiederum stimmig.
6. Es gibt keine Grund, das Handwerk des Schamanen anders zu behandeln, als andere. Es gibt auch recht muffelige Schamanen, die durchaus auch Tugenden wie Geiz kennen. Es gibt jedoch keinen Schamanen, der wegen der Bereicherung dient. Das geht schon allein deshalb nicht, weil er dann Streß mit seine Geistern bekäme. Somit neigen Schamanen im Grundsatz dazu, mehr zu geben, als ihnen von den Klienten ausgeglichen wird.
7. Ein Schamane wird schamanischen Nachwuchs zu einem geringen Ausgleich ausbilden. Wie eine Firma seine Azubi entlohnt, auch wenn er manchmal nur lehrenden Aufwand und Material kostet, wird der Schamane seine Schüler sponsern. Jedoch auch hier gilt, das ein Ausgleich nötig ist, der in diesem Fall jedoch eine andere Natur hat, als der Ausgleich eines Klienten. Wer Schüler ist, das entscheidet der Schamane, weil das so eine Art Verwandschaft ist. Der Schüler wird also in die Familie adoptiert. Manche glauben, der Schamane sei verpflichtet jeden zu lehren, der lernwillig ist, was so einfach nicht stimmt. Es gibt keine Verpflichtung des Schamanen, seine Mitmenschen spirituell zu bilden. Viel mehrer ist es so, das jeder Einzelne verpflichtet ist, sich um seine spirituelle Bildung, sein Leben und seine Gesundheit selbst zu kümmern. Mancher Schamane hat nur einen Schüler in seinem Leben. Es ist also eher selten diesen Schülerbonus zu erhalten. Und wer meint, Lehrjahre bei einem Schamanen seien Herrenjahre taugt eh nicht als Schüler.
8. Wenn die Klienten kein Thema aus dem ach so bösen Geld (Ironie) machen, braucht er auch keine Gedanken an solche Regeln verschwenden. Reife Klienten, mit denen sich gar spielerisch schaffen läßt, befolgen diese Regeln von sich aus. Es sind vornehmlich jene Klienten, die sich noch innerlich gegen sich selbst wehren, die solche Konflikte aufkommen lassen. Und da ist es dann Teil des Schamanen-Jobs, diesem Ego diesen Zahn zu ziehen. Entlohnt wird dieser Streßjob dann von den anderen Klienten, die einem nicht mehr ihr Ego in die Fresse hauen. Es ist halt wie in jedem Job - Manches ist nervige Routine und vieles ist ein Hobby, das man zum Beruf machen konnte. Wenn es nicht so wäre, liefe im Leben etwas grundsätzliches schief. Und bei Schamanen, die durchaus das Schicksal ihrer Mitmenschen in Händen halten, sollte das Leben im Grundsatz gesund sein.
9. Es gibt Schamanen, die sehr viel Kraft in einer Zeremonie bündeln. Entsprechend gibt es Klienten, die solche Power-Aktionen brauchen. Das mag nur ein paar Stunden dauern. Es wird jedoch die Leistung einer ganzen Arbeitswoche pro Teilnehmer kanalisiert. Und diese Meister werden, trotz hoher Preise, nicht wirklich ausgeglichen. Der Klientel nimmt dabei jedoch nur den Preis, und nicht den Aufwand dahinter wahr. Das führt erfahrungsgemäß zu grausligsten Wertungen. Manche Schamanen erleiden deshalb auch Krankheiten oder sterben verfrüht. Und wer halbwegs bei Sinnen ist, versucht sich um solche Jobs rum zu drücken. Da ist man doch lieber ein namenloser Landschamane und frischt sein Einkommen mit einem ganz normalen Job auf, als sich ins Haifischbecken des öffentlichen Fokus zu stürzen. Nur hat man immer die Wahl? Wer den Geistern dient, der weis auch, das die Freiheit in dem Job gewisse Grenzen hat. Manches will getan werden und Manches liegt einem einfach in der Natur, es zu tun.
Ein Merksatz, der mir schon machen guten Dienst erwiesen hat: "Respekt vor dem Weg des Anderen!"
Wenn man zu einer negativen Wertung kommt, ist man frei, eine Alternative zu finden, die einem positiv zusagt. Es ist überhaupt nicht nötig, über das, was einem nicht liegt zu jammern und klagen. und wenn man meint, man müsse sich durchschnorren, findet man sicher jemand, der noch im Heiler-Ego (=Der Selbstwert wird daraus definiert, möglichst vielen Menschen zu retten. Oft sogar auch gegen deren Willen) steckt und sich gerne ausnutzen läßt. Fragt sich nur, ob das wirklich ein gesunder Weg ist. Aber, auch dieser Weg ist zu respektieren!
Alles Liebe
Kuwaona