2.) Gerhard Roth - Hirnforscher - wird bei einem Vortrag auch ueber NTE befragt. Er beschreibt in seiner Antwort auch, dass er selbst welche hatte, und wie er die einschaetzt: naemlich als NICHT real:
https://www.youtube.com/watch?v=6JMd8sNdHqk&feature=player_embedded
Zumindest bei Herrn Roth glaube ich nicht, dass es eine wirkliche Nahtoderfahrung war. Und wenn, dann ging sie nicht über Phänomene heraus, die man mit viel Mühe auch noch vom materialistischen Standpunkt erklären kann. Zumindest bei dem, was er geschildert hat, fehlen doch einige sehr markante Punkte einer wirklichen Nahtoderfahrung.
Aber gehen wirs mal durch:
"Ich hatte intensive Nahtodeserfahrung, mit Licht und unendlichen Wohlbefinden..."
Wie gesagt, das sind nur Anfänge einer Nahtoderfahrung. "Intensiv" war das garantiert nicht und so schnell wie er das abhandelt scheint es auch nicht sonderlich schön für ihn gewesen zu sein. Sollte er wirklich eine echt NDE gehabt haben, müsste ich sagen - Respekt, so viel Härte muss mal erstmal aufbringen, das so einfach in einem Satz zu verpacken.
"Nicht alle Patienten hatten eine Nahtodeserfahrung."
Stimmt, es sind genau 18%. Was er nun daraus aber ableiten möchte, ist mir unklar. Ich würde übrigens den Faden mal weiter spannen: Es sind 18%, die sich an das Erlebnis erinnern. Gut möglich, dass auch andere so etwas hatten, aber eben keine Erinnerungen haben.
Es tritt bei schwer traumatisierten Gehirnen auf [...], wo das Gehirn in extremen Sauerstoffmangel gerät. Dann gehen einige Gehirnteile in die Knie und dann hat man diese Halluzinationen.
Die Sauerstoffmangelhypothese war lange Zeit vorherrschend, gilt aber mittlerweile als überholt. Dr. Eben Alexander wiederum spricht von etwas ganz anderem als Halluzinationen, sondern von etwas wesentlich realerem. Das bestätigen auch viele andere NDEler. Wiederum ein Indiz für mich, dass die Nahtoderfahrung des Herrn Roth nicht sehr tief ging.
Das kann man im Labor [...] durch Hirnstimulationen erzeugen.
Richtig, das was er geschildert hat lässt sich erzeugen. Für Halluzinationen braucht man nichtmal ein Labor, da kann man auch einfach Drogen nehmen. Aber eine wirkliche Nahtoderfahrung lässt sich damit nicht erzeugen. Gab mal eine Dokumentation, wo das mal versucht wurde. Halluzinationen konnten sie im Labor hervorrufen, aber die Erfahrung wirklich nachstellen - no way!
Sie heißt "Willkommen im Leben nach dem Tode" und war bis vor einiger Zeit
bei Youtube abrufbar, leider ist aber das verknüpfte Konto gekündigt worden. Google spuckt leider bei dem Titel immer wieder eine gleichnamige Star-Trek-Folge aus. Aber vielleicht stößt man ja irgendwo nochmal drauf.
Diese Musik und dieses unendliche Wohlbefinden ist die Konsequenz der Tatsache, wenn man schwer verletzt wird [...], dann werden die sog. Endorphine ganz stark ausgeschüttet und ich habe ein unendliches Wohlbefinden.
Beim Thema Endorphine würde ich vorsichtig sein. Hier wissen wir bis heute nicht, was Ursache und was Wirkung ist. Werden die Endorphine ausgeschüttet und machen uns glücklich, oder werden sie das, weil wir glücklich sind, um es dem Körper mitzuteilen (sexuelle Erregung etc.)?
Viele Krebspatienten haben keine Nahtodeserfahrung, obwohl sie sie haben müssten, weil sie nicht diese schweren, akuten Verletzungen im Gehirn haben.
Das ist ein Schnellschluss. Da hätten wir alleine
hier und
schon zwei Patienten, die Nahtoderfahrungen mit Krebs hatten.
Diese Halluzinationen, freundliche Menschen, die Musik usw. sind künstlich hervorrufbar, was man auch gemacht hat.
Dasselbe hatten wir schon weiter oben thematisiert und es ist nicht abzustreiten, dass diese Erfahrungen hervorgerufen werden können. Aber von einer NDE ist man damit noch so weit entfernt wie ein Maulwurfshügel vom Mount Everest.
Wenn das das Paradies wäre...etwas schöner als hier, aber dieselben Menschen?
Diese Aussage steht im Zusammenhang mit Erfahrungen, dass einige Menschen ihre Omas und Opas oder auch Onkel gesehen haben sollen. Ich finde es sogar logisch, dass man im Jenseits zunächst mal von den Leuten begrüßt wird, die man kennt. Das ist aber nicht überall der Fall: Es hat bereits Menschen gegeben, die ihrem Schutzengel/Guide/Seelenführer, den sie auf Erden natürlich nie gekannt haben, begegnet sind. Oder Menschen aus ihrer Verwandtschaft, die sie nie kennen gelernt haben (z.B. die Uroma, die bereits vor der Geburt gestorben ist).
Wenn es ein Jenseits gibt, dann ist es völlig anders, als wir uns jemals vorstellen können.
Das würde ich glatt so unterschreiben. Zumindest völlig anders als das, was die Kirche berichtet oder islamische Fundamentalisten eingetrichtert bekommen (72 Jungfrauen). Ich wundere mich immer wieder, wieso bei Nahtodeserlebnissen häufig gleich mit Religion angefangen wird.
Am Ende kommen dann noch ein paar Dinge mit Telepathie und der regenmachereffekt, die aber mit dem eigentlichen NDE-Thema nicht mehr viel zu tun haben (wie man sieht, neigen viele Skeptiker dazu, alles in einen "Esoterik-Pott" zu werfen). Man muss ihm aber anrechnen, dass er festhält, dass er vorsichtig sein will und sagt, dass dies nicht beweist, dass es so etwas prinzipiell nicht geben kann, sondern das es lediglich nicht nachprüfbar ist. Und ein Jenseits, das für uns alle etwas anders aussieht, kann natürlich eine intersubjektive Nachvollziehbarkeit nicht gewährleisten. Bei einem bin ich mir aber ziemlich sicher: Herr Roth hatte keine wirkliche Nahtoderfahrung.