"So sah ich meine eigene Vergangenheit in den Augen meiner Gefährten. Es schmerzt mein Herz, nicht etwa aufgrund der Vergangenheit, obgleich diese so deutlich zu erkennen und tiefe Wunden erneut zu betrachten zwang. Es schmerzt, weil in keinen dieser Augen das zu sehen ist, was ich bin. So wurde ich traurig, denn der Klang dieser Worte war wie einst, so vertraut und die Farbe der Frequenz schwang deutlich mit. Ob Mann, ob Frau, es ist mir gleich, doch so zeigen sie sich immer. Es gehört zu ihrer Identität, Vergangenheit, Geschlecht, Form und Farbe. Dabei genügt mir doch einfach die Frequenz.
So sah ich lange Zeit keine Augen, die so sehr strahlten, wie die Zukunft, aus der ich komme. Denn die Traditionen und Dogmen aus längst vergangenen Zeiten haften an ihnen. So lasse ich gehen, um zu schauen. So sehe ich meine eigene Vergangenheit weiterhin. Und es schmerzt tief in mir, denn was ich Heimat nenne ist so fern, liegt an diesem Ort, was noch Zukunft genannt wird. In der Vergangenheit verstand mich jedoch niemand.... naja, kaum jemand. Und die Gegenwart ist auch geprägt von Gedankenlastigen, Kopfbestrebten und Belesenen, im Schatten ihrer Erfahrungen. Warum lese ich denn nicht so viel, wie all jene, die so fortgeschritten scheinen? Der Kopf versteht es sich selbst einen Strick zu drehen und die Erfahrung aus Symbolen entstehen zu lassen. Dabei habe ich keinen einfachen Pfad gewählt und es wird die kommende Zeit nicht einfacher. Im Gegenteil. Welche Farbe hat dieses Gespräch?
Ich sehe viel Schwarz, mit einem hellen Tupfer Flieder. Zwischendrin ist auch deutliches Rot zu erkennen. Aber auch Orange. Farben.... Worte....."
Zitat aus:
"Chronologien eines Wanderers" - von einem unbekannten Autor, der noch kein Buch veröffentlich hat.
Grüße,
Manu