Meditationen zur "Wer bin ich?"-Frage

Meikel3000

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Die folgenden Meditationen können eine große Hilfe sein bei der Beantwortung der ”Wer bin ich?“-Frage.

Voraussetzungen:

Für jede einzelne Meditation sollte eine ruhige und ungestörte Umgebung geschaffen werden.

Zwischen den Meditationen ist es empfehlenswert, eine ausreichend lange Pause einzulegen. Am besten man beschäftigt sich in der Zeit zwischen den einzelnen Übungen mit etwas anderem.

Entspanne dich ....

Übung-1:
Wenn du deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen nicht gebrauchst, bist du definiert, undefiniert oder weder noch?

Übung-2:
Ohne deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen zu gebrauchen, bist du dann vollkommen, unvollkommen oder weder noch?

Übung-3:
Wenn du deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen nicht gebrauchst, bist du ein Mann, eine Frau oder weder noch?

Übung-4:
Ohne deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen zu gebrauchen, bist du dann adäquat, inadäquat oder weder noch?

Übung-5:
Wenn du deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen nicht gebrauchst, bist du dann verrückt, zurechnungsfähig oder weder noch?

Übung-6:
Ohne deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen zu gebrauchen, besitzt du dann Kontrolle, keine Kontrolle oder weder noch?

Übung-7:
Wenn du deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen nicht gebrauchst, bist du dann spirituell, nicht spirituell oder weder noch?

Übung-8:
Ohne deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen zu gebrauchen, bist du begrenzt, unbegrenzt oder weder noch?

Anmerkungen:

Worauf in jeder dieser Übung geachtet werden sollte, ist:

Bemerke während jeder der Meditationen den zustandslosen Zustand ohne Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen oder Wahrnehmungen.

Erlaube deinem Vorhandensein sich darin ”auszudehnen“.

Bemerke die große Leere.

Bemerke, wie diese Weite scheinbar auf ewig weitergeht.

Bewahre einen Teil deines Vorhandenseins in dieser Weite und erlaube einem anderem Teil deines Vorhandenseins hierher ins Jetzt zurückzukehren.

Diesen großen Bereich der Weite nennt man ”Ich-bin-nicht“, weil dieser Bereich nicht das Ich-bin ist. Das heißt, man ist zwar irgendwie da, man ist der Wissende davon, dass es diesen großen weiten Bereich der Leere gibt. Aber auch das ist ein Zustand und keine Verwirklichung, denn Verwirklichung erfordert einen Wissenden, einen Wahrnehmenden. Es ist schön, angenehm, friedlich, weit, riesig. Aber es ist nicht das, was die wahre Natur des Menschen tatsächlich ist.

Wichtig bei diesen Übungen ist es zu verstehen, wenn man der Leere, der Weite des Bewusstseinsbereiches gewahr wird, wenn man ”Nichts“ oder ”Leere“ sagt, dann ist dieses Nichts, diese Leere und Weite, nicht als ein Ding gemeint. Es ist keine Substanz wie bei einem Ding. Es ist nichts Wahrnehmbares, es ist weder dieses noch jenes. Ein zustandsloser Zustand.
 
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einerseits : Danke
andererseits ...
es sind zwar mE treffende Formulierungen - vielleicht genau der Punkt, bei dem sich in mir alles sträubt,
wenn vom sogenannte ´ weiterkommen ´ die Rede ist -
das ´ in sich die göttliche Funkin zu spüren ´ - dabei spielt Bewegung absolut keine Rolle,
es ist für mich eine Frage des ´ sich Öffnens ´
 
einerseits : Danke
andererseits ...
es sind zwar mE treffende Formulierungen - vielleicht genau der Punkt, bei dem sich in mir alles sträubt,
wenn vom sogenannte ´ weiterkommen ´ die Rede ist -
das ´ in sich die göttliche Funkin zu spüren ´ - dabei spielt Bewegung absolut keine Rolle,
es ist für mich eine Frage des ´ sich Öffnens ´
Danke für deinen Kommentar.

Vielleicht schreibst du irgendwann einmal darüber, wie du diese Übungen empfunden und erlebst hast. Ich könnte mir vorstellen, dass das für andere Leser eine Hilfe sein könnte. Natürlich nur, wenn du magst.
 
an vielen Punkten komme ich nicht ´ weiter ´, weil ich meine Erfahrungen nicht beschreiben kann
es ist wohl so, daß ich das garnicht will
einen Joint kann man kreisen lasen; wer meditative Erweiterung ´ ( mit - ) ´teilen´ will, der soll es selbst ausprobieren

man kann sich auch ans Lagerfeuer setzen und dem Fauer beim Knistern lauschen oder den Funken hinterherfliegen

atmen
und

einen Schritt aus sich selbst heraustreten
 
an vielen Punkten komme ich nicht ´ weiter ´, weil ich meine Erfahrungen nicht beschreiben kann
es ist wohl so, daß ich das garnicht will
einen Joint kann man kreisen lasen; wer meditative Erweiterung ´ ( mit - ) ´teilen´ will, der soll es selbst ausprobieren

man kann sich auch ans Lagerfeuer setzen und dem Fauer beim Knistern lauschen oder den Funken hinterherfliegen

atmen
und

einen Schritt aus sich selbst heraustreten
Ja, sicher kann man das. Keine Frage. Aber das sind dann andere Meditationen, weil du ja das Feuer bemerkst, das Knistern hörst.

Die Vorgaben zu den eingangs aufgelistenen Meditationen erlauben jedoch keine sinnlichen Wahrnehmungen. Das ist ja gerade das Besondere.
 
»Wer bin ich?«,
also
Selbstfindung … ist das Ich nicht etwas, das wir stets neu definieren müssten, da das Wesen stets in Bewegung ist.
 
gut gesprochen, allerdings geht es Meikel wohl eher um das, woraus sich das ´ ich ´ hervorstülpt
so ähnlich wie bei einem Eisberg
Schon, nur … was ist Leere? Die Meditation, soweit ich das beurteilen kann, liegt hier stark im Denken fokussiert. Ein zustandsloser Zustand ist ein Paradoxon in sich, und bezeichnet sich als Nichts, als Leere. Aber ist doch nur ein Idealwert, der im Kopf zustande kommt, eine Illusion.
Illusion insofern, als dass es eine Illusion der Wahrnehmung ist, etwas nicht wahrnehmen zu können. Man könnte genausogut das Ende der Unendlichkeit einzufangen versuchen, Leere ist genauso ungreifbar und deshalb rein theoretisch für uns.
Dann stellt sich noch die Frage, ob denn Denken allein ausreicht, um ein Ich zu bestimmen und das Drumherum zu erfassen, die natürlichen Gesetzmäßigkeiten dahinter.
 
ich kann mich nicht genau erinnern, wo der Ausdruck herkommt :
das _ ohne Firstbalken
meine Sprache kann das nicht einfangen, was bei den Tolteken - wenn ich es recht verstehe - das ´ Nagual ´ darstellt,
das Jenseits unserer Welt

in der Anleitung zur ersten Übung heißt es
Wenn du deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen nicht gebrauchst, bist du definiert, undefiniert oder weder noch ?

Es gelingt mir nicht in jeder Meditation, die geistige Anwesenheit abzuschütteln,
aber wenn ich alles, die Gedanken, die Gefühle und somit auch die bewußte Wahrbehmung meiner Umgebung loslassen kann,
dann verliert auch die Frage nach dem ´ Ich ´ ihren Sinn

Das wäre dann für mich die Grundlage einer Erörterung,
´ ob denn Denken allein ausreicht, um ein Ich zu bestimmen und das Drumherum zu erfassen ´

das ´ Ich ´ in dieser Welt und das Nicht-Ich außerhalb des ´ Ich ´
nach meiner Erfahrung können wir nicht beides gleichzeitig haben

über die Zusammensetzung des ´ Ich in dieser Welt ´ gibt es recht viele Anschauungen -
ebenso über das ´ das Nicht-Ich außerhalb des Ich ´

ob man sich da je auf eine Definition wird verständigen können ?

ich lese gern - so nebenbei - und staune immer wieder,
wie gut viele Menschen alle möglichen Aspekte der Wahrnehmung in Worte zu kleiden vermögen

ich für meinen Teil habe das aufgegeben
 
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Es gelingt mir nicht in jeder Meditation, die geistige Anwesenheit abzuschütteln,
aber wenn ich alles, die Gedanken, die Gefühle und somit auch die bewußte Wahrbehmung meiner Umgebung loslassen kann,
dann verliert auch die Frage nach dem ´ Ich ´ ihren Sinn
Meditation erfolgreich. Glückwunsch!
 
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