Okay
@Moondance , das ich doof bin , weiß ich natürlich auch schon etwas länger. Deshalb war es keine große Depression, eher in abgespeckter Version!
Aber du hast recht , wenn du fragst , was ich nun mit diesen Erkenntnissen umgehe. Was ziehe ich daraus für Konsequenzen.
Wie geht es weiter , in dieser Mutter& Tochter Konstellation
Auf keinen Fall will ich meine Mutter weiterhin ihre Entscheidungen abnehmen ,oder sie zu etwas drängen , was sie evtl gar nicht möchte.
Ich will sie als Erwachsene Person respektieren und ihr die Rolle des Kindes wieder abnehmen.
Ich möchte versuchen sie so zu nehmen wie sie ist.
Mich weitestgehend aus ihren Angelegenheiten raus nehmen.
Werde bei Gesundheitsfragen ein Beratungsgespräch führen ,sie aufklären , aber entscheiden muss sie.
Und wenn es dann nicht mehr mit meinem Kontingent an Hilfe übereinstimmt , muss eine andere Lösung her.
LG sunnyw
Hallo Sunnyw... (ich stecke gerade so ein bisschen in einem ähnlichen Prozess, daher kann und wird vermutlich vieles, was ich im Folgenden anbringe, Projektion sein,... sei´s drum.... wie immer, einfach keine Schuhe anziehen, die nicht passen
und vielleicht aber ist ja doch der ein oder andere Denkanstoss dabei... uhund... ich habe noch nicht den ganzen Faden gelesen, sorry also für Wiederholungen, falls gegeben...)
Also erst einmal fällt mir in diesem deinem Beitrag auf, dass es sich wieder alles um deine Mutter dreht. Die Frage hiess ja, und WAS ziehst du FÜR DICH aus diesen Erkenntnissen? Und deine Antworten darauf beziehen sich alle auf ein NICHT-TUN oder ich werde FÜR SIE "nur noch" das und das tun.
Ich denke, dass es dafür einen guten Grund gibt und hier eigentlich auch die Kernproblematik liegt. Bei den Gedanken "für DICH" kommt da zunächst einfach ein Vakuum, spätestens, wenn es konkret wird. Weil es in dir einfach nicht "besetzt, trainiert, ausgebildet ist- FÜR SUNNYW gibt es einfach nicht" (überspitzt formuliert).... und daher besetzt du es mit dir "Bekanntem"... nur dann eben mit umgekehrten Vorzeichen (ich mache dieses und jenes halt nicht und wenn, dann in extrem abgespeckter Form). Und das ist m.E. eine unheilvolle Dynamik, denn für dich hast du verstandesmässig und mit Sicherheit auch auf der Herzebene das Problem ja gelöst, weil du es erkannt hast (oder haben willst, sorry).... trotzdem steht die erfahrbere Realität dem entgegen.... du bist trotzdem unzufrieden, trotzdem kann es dir keiner recht machen, trotzdem geht es (was auch immer) auf den Senkel.... und jetzt kommst du in einen Kreislauf... und bestärkst noch einmal deine Erkenntnis, diagnostizierst dir selbst ein Helfersyndrom... und bist dabei, obwohl du ja schon die Lösung hast, wieder einmal der Oberarsch, gehst mit dir also noch härter ins Gericht.
Ein Helfersyndrom, wie ich es interpretiere lebt von folgenden Haupt-Kriterien:
- Menschen helfen, die gar nie um Hilfe baten oder gar nicht signalisieren, dass sie diese brauchen.
- Der dem geholfen wurde, muss das bezahlen mit Kontrollabgabe an das "Helfersyndrom", mit Abhängigkeit von ihm oder ihr, mit ausgiebigster Dankbarkeit....
-Das Helfersyndrom generiert den überhöhten Selbstwert über die vermeintlichen Unfertigkeiten anderer....
- DAHER WILL das Helfersyndrom GAR NICHT (und das ist DAS entscheidende Merkmal), dass der andere (arme Ahnungslose) in dem Belang, in dem die "Hilfe" vollführt wird in irgendeiner Weise autark; autonom, selbstbestimmt, unabhängig wird und damit auch frei vom Helfersyndrom wird.
-Krankheitswert gewinnt das Ganze dann, wenn nun einer, dem aus Sicht des Helfersyndroms in irgendeiner Weise geholfen wurde und derjenige auch nur im entferntesten signalisiert, dass er diese Hilfe nicht (mehr) will, dass er nun mal "selbstbetimmt und unabhängig leben will und kann, vor allem wirklich kann (!), dass dann das Helfersyndrom zu sozipathischen Tendenzen neigt (Rache, Mobbing,Verleumdung, Entwertung des anderen, oft werden bereits gestellte Mittel und Hilfen auf unrealistische, nicht erfüllbare Weise "zurückgefordert", in Rechnung gestellt.... und das nicht, weil das Helfersyndrom will, dass es irgendwas zurückbekommt, sondern nur um den anderen in jeder nur erdenklichen Hinsicht zu Fall zu bringen, damit der andere und er selbst sich bestätigen, dass das Helfersyndrom nunmal und jetzt rst recht "einen Mehrwert" hat, dass das Leben des anderen ja nur irgendwie funktioniert, weil das Helfersyndrom nun mal "geholfen" hat.
-Es will und muss sich zwanghaft immer wieder diesen Selbstwert über die Minderwertigkeiten anderer generieren und ist aber daher eine dieser "heimtückischen" Formen der NPS... weil es vordergründig in einem "wohlmeinenden, fürsorglichen, freudlichen" Gesicht daherkommt. Aber, wie alle NPS-Formen funktioniert es in der Hauptsache auf der Beziehungsebene... wobei das Helfersyndrom eben NICHT das Beziehungsende anstrebt, sondern aus dieser aus seiner Sicht "heilsamen" Verbindung (solange das Opfer sich innerhalb des Korsetts bewegt, dass das Helfersynfrom für es gestrickt hat) nun rächend diese Verbindung in destruktiver Weise unbedingt fortführen möchte ( sobald das Opfer das Korsett auch nur zu lockern sucht)... und das, um das Ofer in die Beziehung mit ihm, dem Helfersyndrom "hineinzuknechten"
-Diese Prozesse sind allerdings dem Helfersyndrom, und eigentlich fast allen NPS-Formen so unbewusst, (man könnte im Grunde sagen, dass die Unbewusstheit darüber praktsich die Vorraussetzung, ja, die Quelle, der Nährboden dafür ist), dass es kaum ein *echtes* Helfersyndrom fertig brächte, sich diese psychische Dysfunktionalität einzugestehen, sie zu erkennen.
zB. würde ein *echtes* Helfersyndrom kaum mit sich selbst "ernstahaft" hart ins Gericht gehen, ein *echtes* Helfersyndrom wird von sich sagen, dass es ein Helfersyndrom hat, und dabei vor Rührseligkeit ungeniert mit Tränen in den Augen über die eigene Vorzüglichkeit der gesammelten Tugendhaftikeiten wie "Selbstlosigkeit bis zur Selbstaufoferung"; "hingebungsvolle Fürsorglichkeit der Nächstenliebe" usw. usf. regelrecht dahin schmelzen, und möchte von dem, dem er dieses "Eingständnis" macht die Bestätigung, was wunders er/sie für ein toller Hecht ist und wie bescheuert, undankbar verblödet und krank, ja geistesgestört alle die sind, sich von dieser Güte in Person abgrenzen und distanzieren wollen, nachdem sie "das Helfersyndrom doch so schamlos ausgebeutet hatten....."
Jeder halbwegs normale wird sich in den guten wie schlechten Eigenschaften einer jeden Psyche, auch den "kranken", wiedererkennen können, aber für *echte*, tiefgehende Erkrankungen braucht es doch mehr als, als wie hier zB. die Erkenntnis, "ich helfe gerne, habe es auch oft und gut getan, jetzt habe ich keinen Bock mehr darauf, es ist einf Fass ohne Boden, finde aber ohne diese Helferdynamik, aber auch mit ihr nicht mehr so richtig ins eigene Leben"
Liebe Sunnyw, ich weiss nicht, ob du in einer Therapie auf "Helfersyndrom" diagnostiziert wurdest und möchte einer laufenden Therapie auch nichts entgegenstellen (kann ich gar nicht!!!), aber bei dem, was ich von dir lese, kann ich nichts von Helfersyndrom erkennen, ich sehe sogar das genaue Gegenteil... ein Antihelfersyndrom (anderen Hilfe stellen, das auch gut gerne tun, dann aber ehrlichen Herzens darauf hoffen, dass sie *endlich* auf eigene Beine kommen.... deine Art zu helfen ist kein "unbewusster Zwang" zum Zwecke der Ausbeutung anderer gegen den Willen ihrer, sondern "Pflicht", weil, wenn andere Hilfe brauchen und du gerade Kompetenz und Kapazität hast, zu helfen, ist es dein "Selbstverständnis" zu helfen -sofern der andere will..... und das ist an sich auch normal, sprich nicht krankhaft, sondern gut, ok, in Ordnung, wenn es zu deinem natürlichen/schicksalhaften Identitätsfeld gehört (also so etwas wie ein Talent eigentlich)....
Meiner Wahrnehmung nach ergibt sich bei dir eher ein anderes Problem, nämlich die Tendenz zur Autoaggression durch die Unfähigkeit zur "Hingabe" an das Vakuum, das entsteht, wenn du aus der von dir/durch Erziehung/schicksalhaft kultivierten "Verhaltensrolle" rausfällst... mit dem Resultat eines Kreislaufs, in dem du dich weder in der Verhaltensrolle selbst noch ausserhalb ihrer wohlfühlst bzw. wohlfühlen kannst.
So, viel Text.... wie gesagt, keine Schuhe anziehen, die nicht passen.... aber vielleicht ja der ein oder andere Denkanstoss dabei.