Mit der Kraft der Gedanken, kannst du dich und dein Verhalten beeinflussen bzw. ändern, aber du hast keinerlei Einfluss auf deinen Vater, seine Sucht und seine Probleme, nur auf deine Haltung dazu. Das kann schon viel bewirken, indem du eine gesunde Distanz entwickelst, das gibt dir wiederum Kraft und lässt dich nicht in einem ungesunden Muster verweilen.
Du wirst akzeptieren müssen, dass nur dein Vater sich helfen kann, du wiederum bist für dein Glück und deine Gesundheit zuständig. Es ist bitter für Angehörige, wenn sie jemandem innerhalb der Familie nicht helfen können, obwohl sie sich das wünschen, ich kenne das sehr gut, mein Bruder ist letztlich am Alkoholmissbrauch viel zu früh gestorben, helfen konnte ihn niemand.
Ich habe das im Gegenteil zu meinen Eltern irgendwann realisiert und bin ausgestiegen, im Sinne von - ich habe mich um mich gekümmert. Dazu muss man sich verabschieden und wird jemanden noch zu Lebzeiten verlieren, weil man die Bindung kappt. Ob du das mit deinem Vater schaffst, weiß ich nicht, bei einem Elternteil ist es wahrscheinlich noch schwieriger, ähnlich wie wenn es sich um das eigene Kind handelt, aber ich glaube, nur das hilft.
Das bedeutet übrigens nicht, dass man keinen Kontakt mehr hat, das geht weiterhin, nur ist man dabei eben mehr auf sich fokussiert und versucht gewisse Sachen gar nicht mehr, das heißt man lässt die Energie nicht an Plätzen, wo sie verschwendet sind, sondern man akzeptiert wie es ist und verändert zugleich die eigene Haltung dazu. Das ist ohnehin die einzige Sache, die man machen kann - wie man selbst dazu steht und sich damit verhält in Angriff nehmen.
Alles Gute und schaue auf dich, ich weiß, dass es schlimm ist, was du derzeit erleben musst und es tut mir sehr leid, dass es sich dabei um deinen Vater handelt, das wiegt besonders schwer, weil du dich sicherlich von ihm im Stich gelassen fühlst.
Nachtrag: habe es erst jetzt gelesen, ich würde mich nicht alleine auf die Kraft der Gedanken verlassen, sondern auch faktisch etwas ändern und zwar die räumliche Situation. Mit einem Alkoholiker zusammenleben ist Höchststrafe. Das hast du nicht verdient, aber auch das wirst du nur für dich ändern und in Angriff nehmen können.