Entschuldigen sie mir.
ich lebe in der Türkei. ich weiss nicht europeische Geschichte.
schade eigentlich. denn die türkei (osmanisches reich als stichwort) und europa hatten geschichtlich sehr viel miteinander zu tun.
solltest du dich allerdings, wie dein aufenthalt in diesem thread zeigt, für kelten interessieren, wären dir fachbücher ans herz gelegt und nicht dieser thread hier, in dem soviel halbwahrheiten und unwahrheiten gespickt mit kleinen wahrheiten so ineinander verwirrt sind, das man ohne grundlegende kenntnisse das eine nicht vom anderen unterscheiden kann.
ganz kurz zu einem satz, der mir hier am ende des threads aufgefallen ist - die kelten wurden keineswegs von den christen erobert. *grusel*
die kelten wurden von den römern erobert. und zwar zu einem zeitpunkt, wo noch nicht das christentum staatsreligion war.
danach wurden sie christianisiert, was etwas völlig anderes ist.
die kelten selber bestanden aus ganz vielen verschiedenen stämmen, die allerdings untereinander in handelsbeziehungen lebten. es gab kein einheitliches volk.
und ziemlich wahrscheinlich hatten sie auch keinen einheitlichen glauben. je nach region gab es andere göttInnen bzw. waren in der einen region göttInnen höher geschätzt und verehrt wie in der anderen. das läßt sich nach archäologischen fundstätten so einschätzen.
wirklich wissen tuts keiner, weil es keine schriftlichen überlieferungen von den keltischen stämmen gibt.
sowenig über die keltischen stämme in bezug auf religion überliefert ist, soviel weiß man durch archäologische funde über ihr leben.
es gab relativ viele große siedlungen über den keltischen lebensraum verstreut, die durch ein weitverzweigtes straßennetz verbunden waren. sie bauten holzbrücken über moore, um wegstrecken abzukürzen und sicher zu machen. die waren so breit, das sogar fuhrwerke sie nutzen konnten.
es gab weitreichende handelsbeziehungen bis griechenland und nach vorderasien und auch mit rom(bereits vor der eroberung). keltisches kunsthandwerk war in der damals bekannten welt sehr beliebt. schmuckstücke aus dem keltischen raum finden sich in vielen ländern. sie exportierten vor allem metallwaren, schmuck und gold.
umgekehrt bezogen die keltischen stämme aus den römischen gebieten wein. und zwar regelrecht als massenimport.
mittlerweile vermutet die archäologie, das die keltischen stämme bei weitem kulturell und gesellschaftlich entwickelter waren, als es noch bis vor kurzem angenommen wurde.
bei den kelten gab es schon goldmünzen, als es im römischen reich mal grade zu silbermünzen reichte.
erst nach der eroberung durch die römer gab es die ersten römischen goldmünzen. kann man raten, wieso, gelle *gg*
nix desto trotz - die spiritualiltät, die religion(en) der kelten sind und werden uns (wahrscheinlich) immer verborgen bleiben.
die einzigen aufzeichnungen darüber gibt es von römischen autoren. und die sind nicht objektiv sondern subjektiv.
der vielzitierte tacitus zum beispiel war selber nie in keltischen oder germanischen gebieten. er ist der karl may roms. mehr net.
mfg
lucia