Hallo Sitanka,
stimmt, ich interessiere mich sehr für die indianische Kultur. Ich bin schon seit meiner Kindheit davon fasziniert, das aber wohl eher weil ich alle KarlMay-Bücher und Filme verschlungen habe.
Nun ist das natürlich alles sehr anders. Ich lese immer wieder wenn es die Zeit zulässt ausgewählte Bücher und ich interessiere mich auch sehr für die 'hochwertige' Kunst der Indianer von heute und damals. Das inspiriert mich auch so sehr, daß ich wieder angefangen habe mich mit Mineralien zu beschäftigen. Vor zwei Jahren habe ich meine besondere Beziehung zum Türkis entdeckt und nun beschäftigen mich auch alle anderen Mineralien wieder sehr.
Ich bemühe mich sehr darum zu verstehen was in den Indianern vorgeht. Warum oder wie sie sich von uns unterscheiden, denn wenn ihr Naturglaube, die Versuche wie die Indianer die Welt zu beschreiben versuchen tatsächlich authentisch sind - davon gehe ich aus - dann können wir sehr viel von ihnen lernen.
Zu meinem Nick der Dir aufgefallen ist, was mich freut: Ich habe schon seit einiger Zeit einen Alias namens superomega, den ich zwar immer noch teilweise verwende, aber für besondere Fälle nehme ich nun liebe den superkachina.
Ich kann hier natürlich nicht alle Hintergründe erklären, da sie zu initim sind, aber ich habe vor einigen Jahren eine sehr tiefe Erfahrung durch einen Kachina gemacht. Dabei ist er zu meinem Lehrer und zu meiner stärksten Inspirationsquelle geworden. Vielleicht habe ich diesem Katchina sogar mein Leben zu verdanken. Seitdem beschäftige ich mich auch sehr intensiv mit der echten indianischen Kultur.
Aber bitte verstehe mich nicht falsch. In erster Linie bin ich ein Münchner und kein Indianer. Auch strebe ich keine Stammeszugehörigkeit an. Für mich sind die Indianer ein sehr starkes Volk da sie sehr starke Wurzeln in Ihrer Verbundenheit zur Erde besitzen. Besonders zu der Erde die mit ihrer Stammesgeschichte verbunden ist. Von der daraus resultierenden Achtung oder Ehrfurcht der Welt gegenüber können wir sehr viel lernen. Das drückt sich auch in ihren Kunstformen aus, die mich sehr faszinieren.
Übrigens kenne ich auch von einem schweizer Laden, denn ich schon seit einigen Jahren kenne das Angebot die Lakotasprache zu erlernen mit dem entsprechenden Lehrer natürlich. Das ist recht interessant finde ich, daß es das jetzt anscheinend öfters gibt.
Hallo Harser,
natürlich interessieren mich Deine Gedanken.
Es ist natürlich alles relativ wenn ich hier in der kürze der Zeilen etwas erklären möchte, aber ich gebe mir sehr viel Mühe. Es ist mir noch nicht gelungen auf einer Seite die gesamte Menschheitserfahrung oder die verschiedenen Facetten einer Kultur zusammenzufassen. Ich hoffe Du verzeihst darum, daß manches was ich schreibe notgedrungen stark vereinfacht ist.
Die Kommunikation in einem Forum ist meistens etwas schwieriger als im realen Gespräch wie ich finde. Vor allem ist die Gefahr von Mißverständnissen sehr viel Größer als in der Realität.
Wie Du erwähntest ist es tatsächlich so, daß die Menschen der 'Naturvölker' meistens sehr entspannt und zufrieden leben. Oft wird z.B. nicht mehr geerntet, als man heute zum Sattwerden benötigt. Trotzdem würde ich wagen zu behaupten, daß dort also bei den Naturvölkern (sowohl früher als auch heute) der Überlebenskampf sehr viel stärker ausgeprägt ist als bei uns in der 'Zivilisation'. Nicht umsonst lag die durchschnittliche Lebenserwartung im Mittelalter (nur die kenne ich als Vergleichszahl) bei ca. 35 Jahren. Es ist glaube ich schon ein Unterschied, ob ich zuerst einen Wald fast mit bloßen Händen rohden muß um ein winziges Feld für einige spärliche Wurzeln oder Knollen zu haben, oder ob ich nach Feierabend in meinen Lieblingsladen gehen kann um mir einen beliebigen Leckerbissen zu gönnen.
Die Römer sind ja im eigentlichen Sinne keine Urvölker mehr stimmts? Man zählt sie zu den Hochkulturen unserer Vorgeschichte. Es ist also kein Wunder, wenn die nicht mehr so ursprünglich lebten wie die Naturvölker.
Übrigens hätte ich gedacht, daß zu Beginn des Mittelalters (mit der Christianisierung) die keltische Kultur erst ausgemerzt wurde. Da gibt es doch eine Geschichte, wie ein westlicher König mit seinem Heer bei den Sachsen eingedrungen ist um sie zu 'christianisieren'. Dabei hat er den Naturglauben um den großen Lebensbaum zerstört. Es war dann bei Strafe (Hinrichtung) verboten die alten Naturreligionen auszuüben. Irgend wann, wahrscheinlich recht bald sind dann manche Richter (das waren meist die adeligen selbst) auf den Dreh gekommen, daß man anstatt die Heiden hinzurichten von ihnen Geld pressen konnte.
Das Mittelalter war sicherlich dunkel. Aus verschiedenen Gründen, aber es gab auch sehr wichtige Errungenschaften. Eine der wichtigsten war meiner Meinung nach die Trennung von Religion und Staat. Man darf nicht vergessen, das Mittelalter war der Wegbereiter zu unserer Renaissance.
Die Maya liegen mir zu weit zurück in der Vergangenheit, ich weiß fast nichts über sie. Man weiß heute, daß die Maya größere Feldzüge durchführten um Opfer für ihre Zeremonien zu haben. Sie waren darum auch nicht sehr beliebt bei den anderen Völkern, die von den Mayas anscheinend sehr tyrannisiert wurden.
Auch gab es öfters Gemetzel zwischen den verschiedenen Stämmen der Indianer, aber von den nordamerikanischen Völkern kenne ich keine Erzählung von jahrelangen Kriegen zur Eroberung von Territorium oder Erbfolgekriegen wie in unserer Vergangenheit. Auch die Kriege um Rohstoffe oder Weidegründe kenne ich bei den Indianern nicht.
Ich kenne hauptsächlich Geschichten um die Eroberung von Frauen oder Pferden.
) Nicht nur aus Filmen, sondern aus vertrauenswürdiger Literatur. Ich glaube aber, daß die großen, wirklich ernsthaften Indianerfehden erst mit der Eroberung des Westens durch die Siedler begann.
Zur Verbindung zwischen den Europäern und den Indianern ist es tatsächlich so, daß man im moment annimmt, daß zumindest einige indianische Völker ihren Ursprung in Europa gehabt haben könnten. Es gibt z.B. die Theorie, daß während einer Eiszeit verschiedene Volksgruppen auf der suche nach Nahrung sich am Rand des Eisgürtels nach Westen auf Reise begaben und dann sozusangen aus 'Versehen' in Amerika ankamen.
Jedenfalls gibt es die erstaunliche Entdeckung, daß es in Amerika Steinwerkzeuge gibt, die mit der gleichen Technik gefertigt wurden, wie einige gefundene Werkzeuge aus (ich glaube) Frankreich. Und dann gibt es noch die Theorie mit den Wickingern und auch die der Land- oder Eisbrücke zwischen Asien und Nordamerika und auch wird vermutet, daß es manchmal Handel zwischen Südamerika und Afrika gab.
Nein, ich wußte nicht, daß die eigentlichen Kelten hier in Südbayern lebten. Für mich sind die Kelten das Volk, daß zur Zeit des ausgehenden römischen Reiches um Augsburg und eigentlich in Gesamtdeutschland (gab es natürlich nicht zu der Zeit) gelebt hat. Hier weiß ich gewiß zu wenig. Aber ich kann mir schon vorstellen, daß sich die Sprache der südbayerischen Kelten von dem wallisischen sehr unterschieden hat. Ist doch heute auch noch so. Außerdem kann es sogar passieren, daß ich ins Allgäu fahre und kein Wort mehr verstehe was die Einheimischen dort untereinander erzählen.
))
Viele Grüße,
Werner