Ja, dieses Buch ist schon sehr nützlich. Es schließt eine Lücke zwischen den populärwissenschaftlichen Keltologie-Büchern, die zwangsläufig relativ wenig in die Tiefe gehen, weil sie auf 200 Seiten die gesamte keltlische Kultur zusammenfassen wollen, und den Keltologie-Fachpublikationen, die oft schlecht zu lesen sind, sich auf einen winzigen Teilaspekt konzentrieren, dabei die Einordnung in den Gesamtzusammenhang kaum behandeln, und meist inkohärent und fragmentarisch wirken, weil sie sich jeglicher Spekulation enthalten.
In einem muss ich jedoch widersprechen, nämlich dem Wörtchen "momentan". Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Ich sehe in der akademischen Keltologie ein Paradigmenwechsel, der in den Achtzigern und Neunzigern des vergangenden Jahrhunderts sichtbar wird. Kurz gefaßt: gemäß dem alten Paradigma waren die Kelten eine niedere "Barbaren"kultur, gemäß dem neuen eine Hochkultur auf einer Ebene mit den Mittelmeerkulturen. Das bedeutet insbesondere, dass die Kriterien für "Hochkultur" verändert werden, die Wichtung von eigener Schrift, Errichtung von hohen Steingebäuden reduziert, hingegen die Wichtung sozialer Errungenschaften, Stellung der Frau, rechtliche Ordnung steigt.
Leider stehen die zugrundeliegenden Paradigmen eines Buches oder eines Autors nicht ausformuliert im Vorwort. Die muss man mühevoll aus den Schlussfolgerungen, den ungenannten Voraussetzungen, und der Auswahl der erwähnten Belege u.v.a. herausfiltrieren: Von welchem Standpunkt geht der Autor aus? Oft sind es nur subtile Unterschiede, die aber die generelle Herangehensweise prägen. Und den Birkhan kann man eindeutig dem alten Paradigma zuordnen. Zwar ist das Buch erst 1997 veröffentlicht, der Titel legt aber nahe, dass es der willkürliche Abschluss einer schon lange durchgeführten und auch lange weiter durchführbaren Arbeit ist., und Birkhan ist Jahrgang 1938.
Sehr deutlich wird der Übergang zum neuen Paradigma übrigens in dem Text Rekonstruktionen keltischer Wohnanlagen und warum ich nicht an sie glaube von Raimund KARL, der wie Birkhan an der Uni Wien lehrt.
In einem muss ich jedoch widersprechen, nämlich dem Wörtchen "momentan". Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Ich sehe in der akademischen Keltologie ein Paradigmenwechsel, der in den Achtzigern und Neunzigern des vergangenden Jahrhunderts sichtbar wird. Kurz gefaßt: gemäß dem alten Paradigma waren die Kelten eine niedere "Barbaren"kultur, gemäß dem neuen eine Hochkultur auf einer Ebene mit den Mittelmeerkulturen. Das bedeutet insbesondere, dass die Kriterien für "Hochkultur" verändert werden, die Wichtung von eigener Schrift, Errichtung von hohen Steingebäuden reduziert, hingegen die Wichtung sozialer Errungenschaften, Stellung der Frau, rechtliche Ordnung steigt.
Leider stehen die zugrundeliegenden Paradigmen eines Buches oder eines Autors nicht ausformuliert im Vorwort. Die muss man mühevoll aus den Schlussfolgerungen, den ungenannten Voraussetzungen, und der Auswahl der erwähnten Belege u.v.a. herausfiltrieren: Von welchem Standpunkt geht der Autor aus? Oft sind es nur subtile Unterschiede, die aber die generelle Herangehensweise prägen. Und den Birkhan kann man eindeutig dem alten Paradigma zuordnen. Zwar ist das Buch erst 1997 veröffentlicht, der Titel legt aber nahe, dass es der willkürliche Abschluss einer schon lange durchgeführten und auch lange weiter durchführbaren Arbeit ist., und Birkhan ist Jahrgang 1938.
Sehr deutlich wird der Übergang zum neuen Paradigma übrigens in dem Text Rekonstruktionen keltischer Wohnanlagen und warum ich nicht an sie glaube von Raimund KARL, der wie Birkhan an der Uni Wien lehrt.