Hallo rob templar,
Um auf das pantheistische Weltbild zurück zu kommen-diese sieht das komplete Universum als Gott selbst,es gibt kein ausserhalb.
Du würdest also einfach das Außerhalb einfach mit zum Universum zählen? Und Gott auf diese Art hereinholen?
Warum nicht?
Solange die Erde eine Scheibe ist, geht das nämlich schon, daß es kein außerhalb gibt. Aber sobald wir nur den Mittelpunkt suchen, wird es schon schwierig. Die Erde ist keine Scheibe, verlassen wir diese Systemvorstellung, und wenn wir heute wissen daß die Erde rund ist, so nehmen wir wohl erst einmal an, wir müssen die Mitte irgendwo auf der Kugelfläche suchen.
Ich könnte zum Beispiel einfach einen Punkt annehmen, und schauen, ob dieser der Mittelpunkt ist. Dazu zerschneide ich die Kugel so, daß sie flach auf einer Fläche liegen kann. (Stichwort: Abwicklung zeichnen, zugegeben, das ist bei einer Kugel etwas schwierig, geht aber prinzipiell *g*)
Ich stelle fest, mein gewählter Punkt ist der Mittelpunkt. Damit wäre bewiesen, daß ich selbst der Mittelpunkt von allem bin.
Für das geneigte 3-dimensionale Wesen gibt es natürlich einen besseren Ansatz: Ich könnte sehen, ob es einen Punkt gibt, von dem alle Punkte Kugelfläche gleich weit entfernt sind. Damit wäre der Kugelmittelpunkt gefunden. (da fällt mir doch ein Stein vom Herzen, ich muß also nicht der Mittelpunkt der Welt sein
)
Der Raum überrascht uns nun mit einem ganz ähnlichen Phänomen. Bestimmt habt ihr schon davon gehört, daß das Weltall sich ausdehnt. Und zwar auf eine seltsame Weise: Von jedem beliebigen Punkt entfernen sich alle Gegenstände oder Punkte etwa auf dieselbe Weise. In einer Astronomiesendung hat das jemand einmal so erklärt: Ich blase jetzt einen Luftballoon auf. Auf diesen habe ich vorher lauter Punkte gemalt. Und nun sehen Sie, wenn ich den aufblase, daß alle Punkte sich voneinander wegbewegen.
Klar, wieder bin ich der Mittelpunkt der Universums. Klasse, nicht?
Nein, wir habe da noch was gelernt: Der Mittelpunkt muß außerhalb des Raumes liegen, oder?
Das Universum wird doch nicht etwa ein Donut sein?
Wie auch immer, das Mittelkreuz fällt irgendwie ins schwarze Loch, und so ist es da in etwa das Gleiche wie mit der Kirche im Dorf
Ich bin an den Punkt gestoßen, an dem ich feststelle, daß ich mich nicht getrennt von meiner Umwelt sehen kann. Weder auf körperlicher Basis kann ich das tun, noch auf geistiger, und auch nicht auf gefühlsmäßiger, denn es gibt immer irgendwelche Interaktionen. Was mich wiederum sehr stark das eigene Ich, sowie auch Willen und individuelle Freiheit in Frage stellen ließ. Ich glaube, das habe ich schon erwähnt.(Siehe auch den
Philosophischen Thread hier im Forum.) Daher gehe ich davon aus, daß Ich eigentlich kaum existiere, oder womöglich nicht einmal das. In logischer Konsequenz würde das eigentlich bedeuten, daß es nur Gott gibt, und mich eigentlich nicht. Einmal ganz krass und deutlich gesagt.
Hallo Trixi-Maus
Freud und Leid ist für Gott das gleiche, Gesundheit und Krankheit ja ebenfalls. Was der Mensch sich überlegt, das ist sein Himmelreich.
Für mich ist Gott unpersonlich. Wahrscheinlich ist er nicht einmal human, sondern geht sogar darüber weit hinaus. Allerdings wäre denkbar, daß es einen Menschengott gibt, den ich mir vielleicht wie alle Menschen zusammen vorstelle. Warum soll es das nicht geben? In Indien gibt es sogar einen Affengott.
Und der Menschengott würde es wohl schon merken, wenn es langsam zum Himmel stinkt mit dem Leiden hier auf Gottes Erdboden, den man leider nicht ehrt, sondern an die Heuschrecken verscherbelt.
Aber ich schweife ab. Das Gleiche. Egal. Hier spanne ich einen großen Bogen zu den Amokläufern, ein Problem gerade dieser Tage. Keine Angst? Alles egal? Gefährliches Thema! Das ist wieder mir jetzt egal. Gelassenheit. Bedeutet das auch egal? Ein facettenreiches und kontroverses Thema. Dazu ein Zitat mit vom mir gewählter Überschrift:
Gleichgültigkeit und Mitgefühl
...Die Gleichgültigkeit vertreibt aus dem Gemüt die ungestümen Bewegungen, die phantastischen Wünsche, die blinden Neigungen. Die Unempfindlichkeit verschließt der zärtlichen Freundschaft, der edlen Dankbarkeit, den gerechtesten und rechtmäßigsten Gefühlen den Zugang zum Gemüt. Indem die Gleichgültigkeit die menschlichen Leidenschaften aufhebt oder, besser gesagt, der Leidenschaftslosigkeit entspringt, sorgt sie dafür, daß die Vernunft ohne Rivalen ihre Macht freier ausübt. Die Unempfindlichkeit dagegen macht aus dem Menschen, indem sie alles Menschliche aufhebt, ein wildes und isoliertes Wesen, das die meisten Bande zerrissen hat, die ihn mit der übrigen Welt verknüpft haben. Auf Grund der Gleichgültigkeit gleicht die ruhige und stille Seele schließlich einem See, dessen Wasser ohne Gefälle, ohne Strömung und gegen Winde geschützt keine eigene Bewegung hat und nur die Bewegung annimmt, die ihm das Ruder des Schiffers gibt. Wird die Seele aber durch die Unempfindlichkeit gelähmt, so gleicht sie dem Eismeer, das eine ungeheure Kälte bis in seine Tiefen erstarren ließ und dessen Oberfläche dadurch so hart geworden ist, daß die Eindrücke von allen Gegenständen, die sie treffen, auf der Stelle verschwinden, ohne sich weiter verbreiten zu können und ohne die geringste Erschütterung oder die leiseste Störung zu verursachen.
Die Gleichgültigkeit bringt Weise hervor, die Unempfindlichkeit dagegen Ungeheuer......
aus:
physiologus.de/gleichg.htm
freundliche Grüße