Ich meinte diese Stelle:
EMOTIONEN: DIE REAKTION DES KÖRPERS AUF DEINEN VERSTAND
Seite 45
Liebe, Freude und
Frieden können nicht gedeihen, solange du dich nicht von der
Herrschaft des Verstandes befreit hast. Aber sie sind nicht
das, was ich Emotionen nennen würde. Sie liegen jenseits von
Emotionen auf einer viel tieferen Ebene. Also musst du dir
deiner Emotionen vollkommen bewusst werden und fähig sein,
sie zu fühlen, bevor du das fühlen kannst, was jenseits von ihnen
ist. Emotion bedeutet wortgetreu "Störung". Das Wort stammt
vom lateinischen "emo vere", das heißt "stören".
Liebe, Freude und Frieden sind tiefe Zustände des Seins oder
vielmehr drei Aspekte des Zustands innerer Verbundenheit mit
dem Sein. Es gibt für sie deshalb kein Gegenteil. Das ist so, weil
sie jenseits des Verstandes entstehen. Emotionen dagegen sind
als Teil des dualistischen Verstandes dem Gesetz der Dualität
unterworfen. Das bedeutet einfach, dass du das Gute nicht ohne
das Schlechte bekommen kannst. Was also im unerleuchteten,
mit dem Verstand identifizierten Zustand manchmal
fälschlicherweise als Freude bezeichnet wird, ist gewöhnlich
nichts anderes als der kurze Moment von Lust innerhalb des
ununterbrochen wechselnden Kreislaufs aus Schmerz und Lust.
Lust hat ihren Ursprung immer außerhalb von dir, wohingegen
Freude aus dir selber kommt. Das, was dir heute ein Lustgefühl
bereitet, wird dir schon morgen Schmerzen bereiten, oder es
wird dich verlassen und seine Abwesenheit wird dir Schmerzen
bereiten. Und das, was so oft als Liebe bezeichnet wird, mag für
eine Weile erfreulich und aufregend sein, aber es hat mit Sucht
zu tun, mit Festhalten. Es ist ein extrem bedürftiger Zustand, der
sich von einem Moment zum anderen in sein Gegenteil
verwandeln kann. Viele "Liebes"- Beziehungen bewegen sich
nach der anfänglichen Euphorie tatsächlich zwischen "Liebe"
und Hass, Anziehung und Kampf hin und her.
Wahre Liebe bringt kein Leid mit sich. Wie könnte sie auch?
Sie wandelt sich nicht plötzlich in Hass, genauso wenig wie
wahre Freude zu Schmerz wird. Wie ich schon sagte, sogar
bevor du erleuchtet bist - bevor du dich von deinem Verstand
befreit hast -, magst du kleine Lichtblicke wahrer Freude oder
wahrer Liebe erleben, oder einen tiefen inneren Frieden, still
und zugleich pulsierend mit Lebendigkeit. Dies sind Aspekte
deiner wahren Natur, die normalerweise vom Verstand
überdeckt ist. Sogar in einer "normalen" Suchtbeziehung kann
es Momente geben, wo die Präsenz von etwas Unverfälschtem,
etwas Unzerstörbarem fühlbar ist. Aber es werden nur
Lichtblicke sein, die bald wieder von den Einmischungen des
Verstandes überdeckt werden. Es mag dann scheinen, als hättest
du etwas sehr Wertvolles gehabt und wieder verloren, oder dein
Verstand wird dich überzeugen, dass es ohnehin nur eine
Illusion war. Die Wahrheit ist, dass es keine Illusion war und du
es nicht verlieren kannst. Es ist Teil deines natürlichen
Zustandes, der zwar vom Verstand getrübt, nie aber zerstört
werden kann. Auch wenn der Himmel stark bewölkt ist, ist die
Sonne nicht verschwunden. Sie ist immer noch da, über den
Wolken.
WO IMMER DU BIST, IST DER ZUGANG ZUM JETZT
Seite 201:
Wahre Erlösung bedeutet Erfüllung, Frieden, das Leben in all
seiner Fülle. Sie bedeutet, zu sein, wer du wirklich bist, und in
dir das Gute zu fühlen, zu dem es kein Gegenteil gibt, eine
Daseinsfreude, die von nichts im Außen abhängt. Sie wird nicht
als vergängliche Erfahrung empfunden, sondern als eine
bleibende Präsenz. Theistisch ausgedrückt kennst du dann
"Gott" nicht als etwas außerhalb von dir, sondern als deine
eigene innerste Essenz. Wahre Erlösung bedeutet, dass du dich
selbst als untrennbaren Teil des zeitlosen und formlosen Einen
Lebens erkennst, aus dem alles, was es gibt, seine Existenz
bezieht.
Ich sehe da Pararellen zu meinen Weg, das Eins-werden mit der Leere/dem Buddhistischen Nirwana und das Empfangen der Göttlichen Liebe, das ist auch eine Liebe die kein Gegenteil hat.