Eckhart Tolle

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Hat hier irgendjemand praktische Erfahrungen mit diesen Gegenwärtigkeitsbewusstsein behabt? Ich habe Schwierigkeiten mich lange auf das Jetzt zu konzentrieren. Die Worte von Eckhart Tolle hören sich gut an und machen auch Sinn, auch wenn ich manche Sachen anders sehe.

Doch die Praxis sieht bei mir anders aus. Und ich weiß auch nicht, ob ich mich nicht ständig erinnern möchte im Jetzt zu sein, das ist doch auch eine Art von Mindfuck-Zwang?

Ich habe gute Erfahrungen mit dem Eins-Sein mit der Leere und der Liebe, ist so ähnlich wie das Gegenwärtigkeitsbewusstsein aber halt mit Gedanken und Zeit. Das Problem ist ja, dass wenn ich im Hier und Jetzt bin, dann bin ich in meinem Zimmer, das ich in- und auswendig kenne und finde es langweilig. Daher nutze ich gerade meinen Geist um dieser Welt zu entfliehen.
Du sprichst einen wesentlichen Punkt an. Das Problem besteht darin, dass man forciert versucht, präsent zu sein. Das ist nötig zu Beginn der Praxis, ab einem bestimmten Punkt sollte die Gegenwärtigkeit, wie du es nennst, während dem Sitzen mehr oder weniger automatisch werden, und wenn man ab diesem Punkt weiter versucht, Gegenwärtigkeit zu forcieren, dann wird das zu einem "Mindfuck-Zwang".

Das ist so, wie beim Klavierspielen lernen. Am Anfang musst du mühsam die einzelnen Tasten suchen. Wenn du ein Stück aber beherrschst, und weiter ständig drüber nachdenkst, welche Taste du als nächste drücken musst, dann kannst du nicht spielen. Das wäre dann Mindfuck. An diesem Punkt musst du dann die Kontrolle loslassen, damit die Sache automatisch werden kann.

Ausserhalb des formellen Sitzens auf dem Kissen hingegen sollte die Praxis so funktionieren, dass du dich immer wieder erinnerst, dass du gegenwärtig sein wolltest, weil du es immer wieder vergisst. Wenn du sehr viel Meditationserfahrung hast, wirst du feststellen, dass es einen Teil des Gewahrsein gibt, welcher immer da ist. Damit entfällt dann die Notwendigkeit dieser Übung. Manche sagen, die Gegenwärtigkeit würde "automatisch", aber das impliziert, dass etwas nun dauernd aufrechterhalten wird, und das scheint mir kein guter Vergleich zu sein. Es ist eher so, dass die mühsamen Versuche im Vordergrund des Geistes in den Hintergrund rücken, und der Hintergrund in den Vordergrund, so dass alles, was getan wird, einen gewissen "Geschmack" erhält. Dieser Geschmack ist von einem gewissen Gewahrsein durchdrungen, und das ist es, was dann als "der eine Geschmack in allen Situationen" bezeichnet wird. Er ist dann da, egal, was du tust.
 
Das "Ego zu zähmen" ist ungefähr so, als wollte sich ein wildes Tier in der Rolle des Dompteurs selbst zähmen.

Wie soll ich sagen: ein etwas schizoides Unterfangen.

In Bezug auf Meditation liegt der Schlüssel darin, zwei Dinge miteinander zu kombinieren: Erstens, Konzentration auf das gewählte Meditationsobjekt. Das ist, als würde man jemandem Fesseln anlegen. Das ist zu Beginn etwas anstrengend. Und zweitens, wenn die Konzentration erstmal hergestellt ist, dann in die Konzentration hinein zu entspannen. Das ist, als ob sich das gefesselte Tier in die neuartige Situation hinein entspannt. Es braucht beides, sonst wird das nix.

Damit ist aber bloss mal der Geist adressiert. Das Ego ist eine bei weitem kompliziertere Sache. Veränderungen auf der Ebene passieren erfahrungsgemäss erst nach einigen Jahren von Praxis. Diese sind dann aber umso grösser und umfassender.
 
Du sprichst einen wesentlichen Punkt an. Das Problem besteht darin, dass man forciert versucht, präsent zu sein. Das ist nötig zu Beginn der Praxis, ab einem bestimmten Punkt sollte die Gegenwärtigkeit, wie du es nennst, während dem Sitzen mehr oder weniger automatisch werden, und wenn mann ab diesem Punkt weiter versucht, Gegenwärtigkeit zu forcieren, dann wird das zu einem "Mindfuck-Zwang".
Inzwischen fällt es mir leicher im Jetzt zu sein. Wenn ich merke, dass ich wieder zu stark in Gedanken bin, dann nehme ich diese Situation an und finde meinen Frieden. Mein Ego sehe ich nicht als Feind an sondern habe mit ihm Frieden geschlossen und akzeptiere ihn. Mein Ego versucht sich zu benehmen und nicht mehr so dominant zu sein. Ganz auf die Identifikation mit meiner Form möchte ich nicht verzichten, aber ich lebe in Harmonie damit.

Das ist so, wie beim Klavierspielen lernen. Am Anfang musst du mühsam die einzelnen Tasten suchen. Wenn du ein Stück aber beherrschst, und weiter ständig drüber nachdenkst, welche Taste du als nächste drücken musst, dann kannst du nicht spielen. Das wäre dann Mindfuck. An diesem Punkt musst du dann die Kontrolle loslassen, damit die Sache automatisch werden kann.
Ich bin oft in der Leere und der Liebe, so dass ich auf meine Erfahrungen zugreifen kann, um auch im Jetzt zu sein. Und wenn ich es nicht bin, dann stört es mich auch nicht so toll, gehört auch dazu. Ich nemme meinen aktuellen Zustand an.

Ausserhalb des formellen Sitzens auf dem Kissen hingegen sollte die Praxis so funktionieren, dass du dich immer wieder erinnerst, dass du gegenwärtig sein wolltest, weil du es immer wieder vergisst. Wenn du sehr viel Meditationserfahrung hast, wirst du feststellen, dass es einen Teil des Gewahrsein gibt, welcher immer da ist. Damit entfällt dann die Notwendigkeit dieser Übung. Manche sagen, die Gegenwärtigkeit würde "automatisch", aber das impliziert, dass etwas nun dauernd aufrechterhalten wird, und das scheint mir kein guter Vergleich zu sein. Es ist eher so, dass die mühsamen Versuche im Vordergrund des Geistes in den Hintergrund rücken, und der Hintergrund in den Vordergrund, so dass alles, was getan wird, einen gewissen "Geschmack" erhält. Dieser Geschmack ist von einem gewissen Gewahrsein durchdrungen, und das ist es, was dann als "der eine Geschmack in allen Situationen" bezeichnet wird. Er ist dann da, egal, was du tust.
Ich meditiere nicht sitzend auf einem Kissen, sondern es ist eher eine Art von Dauermeditation, egal was ich tue.
 
Ich meditiere nicht sitzend auf einem Kissen, sondern es ist eher eine Art von Dauermeditation, egal was ich tue.
Ich höre immer wieder von Menschen, die sagen, sie würden nicht "formal auf dem Kissen sitzend meditieren", sondern dauernd, wenn sie was tun. (Meist verweisen sie dann seltsamerweise auf den Abwasch.)

Das sind aber zwei sehr verschiedene Praktiken. Das formale Sitzen auf dem Kissen kann nicht ersetzt werden durch bewusstes Tätigsein, die Effekte sind verschieden, alleine schon dadurch, dass auf dem Kissen sitzend aufgrund der Körperhaltung gewisse Energien durch gewisse Kanäle fliessen, was sie bei praktischen Tätigkeiten i.d.R. nicht tun.
 
Ich höre immer wieder von Menschen, die sagen, sie würden nicht "formal auf dem Kissen sitzend meditieren", sondern dauernd, wenn sie was tun. (Meist verweisen sie dann seltsamerweise auf den Abwasch.)

Das sind aber zwei sehr verschiedene Praktiken. Das formale Sitzen auf dem Kissen kann nicht ersetzt werden durch bewusstes Tätigsein, die Effekte sind verschieden, alleine schon dadurch, dass auf dem Kissen sitzend aufgrund der Körperhaltung gewisse Energien durch gewisse Kanäle fliessen, was sie bei praktischen Tätigkeiten i.d.R. nicht tun.
Ja es ist eine andere Art der Meditation. Es ist eher ein ständiges Eins-sein mit der Leere und der Liebe. Und dabei höre ich noch Musik was meine Seele zusätzlich beflügelt.

Auf dem Kissen sitzend im Schneidersitz meditieren geht bei mir nicht, mir tun meine Knie weh und ich kann mich auch nicht lange konzentrieren.
 
Daran ist nichts falsch, nur ist aus meiner Erfahrung den meisten Menschen nicht klar, worin der Unterschied besteht. Wenn du dir darin klar bist, dann ist alles gut.

Was den Schneidersitz anbelangt: Es geht auch auf einem normalen Stuhl aufrecht sitzend. Einfach sollte das Becken eher leicht nach vorne als nach hinten gekippt sein, und die Wirbelsäulse aufrecht.
 
Heute hat sich was geändert, mein Ego hat seinen heiligen Platz in meinen Selbst gefunden und erkannt, dass die Identifikation mit meiner Persönlichkeit und Form doch nicht so schlecht ist. Das Ego grenzt mich von anderen ab und gibt mir eine Identität, was ich als was Gutes betrachte. So bin ich einzigartig (wie jeder andere Mensch auch). So ist mein Ego jetzt mehr engelhafter, spielerischer und friedlicher geworden.
 
Heute hat sich was geändert, mein Ego hat seinen heiligen Platz in meinen Selbst gefunden und erkannt, dass die Identifikation mit meiner Persönlichkeit und Form doch nicht so schlecht ist. Das Ego grenzt mich von anderen ab und gibt mir eine Identität, was ich als was Gutes betrachte. So bin ich einzigartig (wie jeder andere Mensch auch). So ist mein Ego jetzt mehr engelhafter, spielerischer und friedlicher geworden.
Lass dein Ego durch Göttliche Liebe sich in einen Engel verwandeln, dann ist er dein Freund und kein Teufel! :engel:
 
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Dein Ego gibt dir Individualität, das ist wertvoll und interessant. Strebe nach dem Höchsten, dem Liebevollsten und nach der Glückseligkeit.
 
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