Aber noch einen Aspekt ich wollte abhaken. Der ist mir sehr wichtig. Das ist auch die andere Sichtweise die „Besessenheit „ zu betrachten. Im Roman wie im Film : „D
as Bildnis des Dorian Gray (Originaltitel:
The Picture of Dorian Gray) ist der einzige
Roman des irischen Schriftstellers
Oscar Wilde. „ der Held spielt wie in sich selbst Katze-Maus-Spiel. Er hatte den eigenen Schatten auf das Gemälde vertrieben, so ist meine eigene Interpretation, und deswegen er braucht keinen Exorzismus. Für mich es war echt sehr interessant und spannend, denn er weiß sehr gut, dass er immer das böse tut. Schritt für Schritt in die Hölle. Aber die Hölle ist nur in uns selbst, wie das Paradies auch. Ich zitiere: „Dorian lebt in den kommenden Jahren skrupellos seine Selbstentfaltung aus – wie es ihm Lord Henry empfohlen hat. Regelmäßig vergleicht er die sich zum Schlechten verändernden Züge des Porträts mit seinem Spiegelbild. „.
So. Aber der Spiegel kann nicht lügen, das ist so wie der Sinnbild des eigenen Gewissens. Man kann sich aber von dem eigenen Gewissen nicht verstecken, das geht nicht.
Weiter: „Basil erblickt das Porträt, dessen Antlitz sich mittlerweile in das „Gesicht eines
Satyrs“ verwandelt hat und in dem Dorian kaum noch erkennbar ist. Basil ist zuerst ungläubig, dann begreift er – da ersticht ihn Dorian mit einem Messer.
Der
Mord ist der Anfang des Wahnsinns, der Dorian ergreift.“
Der Held ermordet damit den Künstler, den Schöpfer des Bildes, und ich denke, er wähnt sich, dass er sich damit befreit. Aber man kann nicht den eigenen Schatten umbringen, nur die Projektionen, also die eher (Vor)-Spiegel- ung-en , der Mord aber ist real, und der Held weiß es. Er versucht wieder zu fliehen, von sich selbst: „
Er steigert sich in die Lektüre seines symbolistischen Lieblingsromans. Dann lässt er den jungen Chemiker Alan Campbell holen, dessen Ruf er ruiniert hatte, gegen den er jedoch erpresserisches Material besitzt. Er zwingt Campbell, die Leiche zu beseitigen, vermutlich mit
Salpetersäure.
Bei einem Dinner im
Salon der Lady Narborough ist Dorian innerlich nervös, wirkt jedoch selbstsicher. Ein Gespräch mit Lord Henry entspinnt sich, in dem es unter anderem um die
dekadenten Lebensformen im herrschenden
Fin de Siècle geht. Als er wieder zu Hause ist, verbrennt Dorian weitere Beweisstücke des Mordes, Basils Tasche und Umhang.
Anschließend lässt sich Dorian von einer
Droschke in eine entlegene Gegend des Londoner Hafens fahren, wo er eine
Opiumhöhle besucht. Auf der Fahrt plagen ihn wahnhafte Bilder: „Der Mond hing am Himmel wie ein gelber Schädel“; die Straßen wirken „wie das schwarze Netz einer unermüdlich webenden Spinne“. In der Bar, die er schließlich betritt, findet er auch eines seiner vielen Opfer, Adrian, mittlerweile
bankrott und opiumsüchtig. In den grotesken, verzerrten Fratzen der Opiumsüchtigen findet Dorian die „Hässlichkeit“, die ihm nunmehr als „einzige Wirklichkeit“ erscheint. „-
Und das erinnert mir sehr gut den Film „Magnolia“ . Ein Held dort begeht den Selbstmord, denn er versteht..
Man kann sich wähnen, dass die Vergangenheit mit und verabschiedet hätte, aber nicht sie mit uns.
Nochmal,-- nicht sie mir ins. Das Trauma ist immer präsent. Der Schatten der Vergangenheit ist immer im Hier und Jetzt, immer da, der Schmerz ist so stark, dass man es nicht mehr aushalten kann. Ich finde, das lohnt sich bestimmt, so auch die „Besessenheit“ zu sehen.
Am Ende der Held ist wie heimgesucht von der eigenen Vergangenheit, von den eigenen Dämonen. Deswegen er er trifft diese alle Leute, und er mordet weiter. Der ist echt wie besessen. Das ist die Angst vor sich selbst, vor eigenem Keller, und das ist das Gewissen, denn er er bekommt sowieso keine Ruhe. Der Schatten ist immer gewaltiger, die Person ( „Ich“) schrumpft sich, verkleinert sich, eigentlich „Ich „ wurde vom „Schatten „ überwältigt. Dass der Held kein „Über-Ich „ ( also das Gewissen ) hat , das ist wie offensichtlich. Wie F. Nietzsche den Gott getötet hatte, aber dann er war wahnsinnig, auf immer, so auch der Held mordet alles, was ihn Heim-Sucht, also wie zurück zum eigenen Gewissen. Das ist aber das einzige Heim. Und diese Sucht verwandelt sich in das „Dahin Siechen „, also zu Grunde gehen.
Ich zitiere weiter:“
Dorian begreift, dass nichts ihn reinwaschen kann, erst recht keine Selbstverleugnung „
Er versteht, und das ist meine eigene Interpretation, dass die egal welche Flucht nicht mehr möglich ist. Zu viel Mord, Lüge, Und das Verbrechen. Wegen wen aber? Wegen der eigenen Seele ( wegen der eigenen Buddha-Natur). Und es rächt sich. Der Prozess der
Individuation , aber umgekehrt, in die Hölle, die eigene Hölle, denn der Held hatte den Paradies vernichtet, ausgelöscht.
Und der Dorian ist absolut verzweifelt. Sehr bemerkenswert, er wollte am Ende den eigenen Schatten umbringen. Also das eigene Ge-Wissen auszulöschen.
Ich zitiere: „ Er beschließt, das letzte verbliebene Beweisstück für den Mord an Basil Hallward zu zerstören, und zückt das Mordmesser gegen das Bild. „So, wie es den Maler getötet hatte, würde es auch das Werk des Malers töten, und alles, was es bedeutete“ – dann, glaubt Dorian, werde er befreit sein. „.
Er denkt, es sei möglich, die eigene Vergangenheit zu beseitigen. Und man kann doch niemals von der eigenen Vergangenheit befreit sein. Für alles man sollte bezahlen.
Und das ist die Finale: „ Als die Dienstboten seine Leiche finden, ist sie kaum zu erkennen, sie hat „ein verlebtes, runzeliges, widerwärtiges Gesicht“. Das Porträt dagegen erstrahlt „in vollem Glanz seiner köstlichen Jugend und Schönheit“.
Die Buddha-Natur ist geblieben, aber die Person ist verschwunden. Das Gleichgewicht ist wiederhergestellt. Und Karma ist bereinigt.
Wer es kommentieren wollte, ich bedanke mich im voraus. LG euch allen.