Das Problem der Karmalehre

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Tief drinnen wissen wir im Einzelfall, wenn wir Bockmist bauen.

Ich glaube kaum, dass Stalin sich gedacht hat, dass er Bockmist gebaut hat, als er 20 Millionen Ukrainer verhungern ließ (siehe Holodomor). Er dachte sich, das ist eine gerechtfertigte Tat. Der der schlechtes tut, tut es meist in der Überzeugung, dass er gutes tut. Woher wissen wir also, wie das ganze karmisch "bewertet" wird? Klar, wir sehen das als bösartig, schlecht und verkommen an und denken uns dann "diesem Menschen kann nur schlechtes widerfahren", weil wir uns Bestrafung von Verbrechern wünschen und weil sie gegen unser menschliches Rechtsbewusstsein verstoßen haben (wobei auch das biegsam ist), aber wie sieht das der Kosmos?
 
Ich glaube kaum, dass Stalin sich gedacht hat, dass er Bockmist gebaut hat, als er 20 Millionen Ukrainer verhungern ließ (siehe Holodomor). Er dachte sich, das ist eine gerechtfertigte Tat. Der der schlechtes tut, tut es meist in der Überzeugung, dass er gutes tut. Woher wissen wir also, wie das ganze karmisch "bewertet" wird? Klar, wir sehen das als bösartig, schlecht und verkommen an und denken uns dann "diesem Menschen kann nur schlechtes widerfahren", weil wir uns Bestrafung von Verbrechern wünschen und weil sie gegen unser menschliches Rechtsbewusstsein verstoßen haben (wobei auch das biegsam ist), aber wie sieht das der Kosmos?

Man kann seine innere Stimme oder sein Bauchgefühl auch konsequent ignorieren.
 
Hallo liebe Community,

zunächst einmal: ich bin Agnostiker, möchte aber eine spirituelle Richtung finden, die zu mir passt. Ich bin also noch ein Suchender. Soviel zu meinem "Glaubenssystem".
Nun zum Thema: Ich habe mich nun seit geraumer Zeit mit dem Thema Karma und Reinkarnation beschäftigt und diesbezüglich Überlieferungen verschiedener Kulturen studiert. Mir sind dabei aber immer wieder Fragen aufgestoßen und ich hoffe, dass man mir hier darüber ein wenig Aufklärung verschaffen kann.

Karma ist ja das Prinzip von Aktio gleich Reaktio. Also nach jeder Handlung, folgt eine der Handlung entsprechende Reaktion die sich auf den Betreffenden auswirkt. Das klingt für mich logisch. Nun ist es ja aber so, dass Karma auch nach guten und schlechten Taten urteilt. Es gibt also gewisse seelische Reinheitsgebote die man einhalten muss, um sich karmisch nicht zu belasten.
Im Hinduismus gilt die Kuh als Heilig und darf folglich nicht einfach so zum Verzehr geschlachtet werden. Das wäre laut hinduistischer Lehre eine karmische Belastung, also eine schlechte Tat.
Im germanischen Heidentum heißt Karma "Ørlœg". Kulturell sind da aber die Reinheitsgebote anders. Die Kuh durfte zum Verzehr geschlachtet werden, sie galt nicht als heilig. Es ist doch aber so, dass Karma ein universelles Prinzip ist, also auch universell gilt und nicht vor soziokulturellen Normen halt macht. Der Hindu würde nun sagen: "du hast eine unheilige Tat begangen und schlechtes Karma auf dich geladen". Der Germane würde sagen: "die Schlachtung der Kuh verstößt nicht gegen das Ørlœg".
Einer von beiden muss falsch liegen. Sie können nicht beide recht haben, denn Karma ist ein dualistisches Konzept. Das führt zu der ersten Frage: nach welchen Kriterien richtet bzw. urteilt Karma? Was ist in den "Augen" von Karma gut und was böse? Und was wenn der Hindu aus Überlebensnot die Kuh schlachten musste. Woher weiß ich in welchen Fällen es eine Ausnahmeregel gibt bzw. wann Karma "ein Auge zudrückt"?

Nun zur Reinkarnation. Nach unserem physischen Tod wird, durch welche kosmische Kraft auch immer, entschieden in welche astrale Ebene wir weiterleben werden. Wenn der Mensch sich seelisch weiterentwickelt hat, dann wird er in höhere Ebenen aufsteigen, wenn er sich verschlechtert hat, dann wird er in tiefere Ebenen (man könnte je nach Schweregrad "infernalische Ebenen" sagen) absteigen und wer sich nicht großartig verändert hat, der ist quasi dazu verdammt immer wieder auf der Erde zu reinkarnieren um seine "Lektion" zu lernen. Die Frage ist nun: wie kann ich aus den Fehlern meines früheren Lebens lernen und mich weiterentwickeln, wenn ich mich nach meiner Inkarnation gar nicht mehr an diese Fehler erinnern kann? Das ist als würde ein Arzt einem Alzheimerkranken Patienten sagen: "kommen Sie in 3 Jahren wieder in meine Praxis. Die Adresse schreibe ich Ihnen selbstverständlich nicht auf, denn Sie werden den Weg hierher schon irgendwie finden. Wenn nicht, dann haben Sie eben Pech gehabt".
Das macht die Reinkarnation für mich einfach unglaubwürdig. Kann es nicht möglich sein, dass spirituelle Wesen verschiedener Planeten und/oder Dimensionen in einen menschlichen Körper inkarnieren um ein Erfahrung als Mensch zu machen? Diese ganze Reinkarnationslehre klingt mir zu sehr nach dem judäo-christlichen Himmel-Hölle-Prinzip. Warst du gut, dann wirst du in irgend so einer komischen, nicht näher benannten Lichtebene mit Engeln durch die Lüfte tanzen. Warst du schlecht, dann wirst du auf die Erde als Mensch wiedergeboren und darfst den ganzen Blödsinn so oft wiederholen bist du dich nach meinem Gutdünken weiterentwickelt hast. Mit "meinem" meine ich natürlich die treibende Kraft hinter diesem ganzen Theater, also der Kosmos oder wer oder was auch immer hinter diesen unlogischen Mechanismen stecken mag.

Nun zuletzt meine Vermutung: so wie ich informiert bin, wurde die Karmalehre zu einer Zeit verbreitet, wo es noch keinen Staat gab, keine zivile und rechtliche Ordnung. Was also, wenn Karma nur ein erfundenes Konstrukt ist, dass man den Leuten oktroyierte, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Wenn die Menschen Angst vor einer höheren, nicht erfassbaren, strafenden Macht haben, dann hüten sie sich davor, schlechte Dinge zu tun. Karma diente also als eine Art unsichtbarer Gesetzeshüter.
So konnte man geschickt für ein mehr oder weniger soziales Miteinander sorgen und verhindern, dass sich der Stärkere einfach durchsetzt und sich nimmt was er will.
Der Grund weswegen es mir schwer fällt an Karma zu glauben ist der, weil es für mich einfach keinen logischen Sinn ergibt und sich mehrfach widerspricht. Ich glaube wir messen uns Menschen zuviel Bedeutung zu. Was wenn es das Universum gar nicht kümmert was wir machen?
Es wäre interessant wie ihr dazu steht und was ihr über dieses ganze Thema denkt.

Hi,

Karma ist universell. Ursprünglich. Das System an sich.
Es geht nicht um den Grund warum die Kuh oder irgendein anderes Wesen getötet wurde, es geht nur um das
Leben welches genommen wurde, um die Tötung. Mitverantwortung. Diese Tötung oder deren Mitverantwortung kommt zurück. Egal was eine Religion dazu zu meinen hat.
Leben an sich hat den höchsten universellen Wert, wenn du es verlierst hat alles andere keinen Wert mehr.
Daraus leitet sich auch die Wertigkeit auch für " anderes " Leben ab.

Karmisch entwickelt man sich durch " Einsichten " weiter. Du kannst es nicht lernen eine " Einsicht " zu haben,
eine zu bekommen. Karmische Entwicklung folgt der Intuition, nicht einem Plan.

Sobald Menschen in Gruppen agieren existiert eine zivile und rechtliche Ordnung. Die Gruppe garantiert
dafür, ansonsten zerfällt diese Gruppe, bildet aber Untergruppen in denen wieder bestimmte " Regeln "
gelten.
Der Glaube hilft im karmischen nur weiter wenn er dynamisch, veränderlich ist und beobachtet wird.
Dann kann es vermehrt zu " Einsichten " kommen bis es zur Gewissheit wird.

Grüße Dich !
 
Ich glaube kaum, dass Stalin sich gedacht hat, dass er Bockmist gebaut hat, als er 20 Millionen Ukrainer verhungern ließ (siehe Holodomor). Er dachte sich, das ist eine gerechtfertigte Tat. Der der schlechtes tut, tut es meist in der Überzeugung, dass er gutes tut. Woher wissen wir also, wie das ganze karmisch "bewertet" wird? Klar, wir sehen das als bösartig, schlecht und verkommen an und denken uns dann "diesem Menschen kann nur schlechtes widerfahren", weil wir uns Bestrafung von Verbrechern wünschen und weil sie gegen unser menschliches Rechtsbewusstsein verstoßen haben (wobei auch das biegsam ist), aber wie sieht das der Kosmos?

Stalin, Hitler und Mao schmoren ziemlich sicher in der Hölle. Das sieht man daran, dass sie nicht Gott angebetet haben sondern sich selber anbeten liessen.
 
Das steht ja auch in der Bibel, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild schuf. Das heisst nicht Gott ist wie wir, sondern wir sind ein ganz klein wenig wie Gott.
Sieh an, hier kommen die Ebenbilder ...

Stalin, Hitler und Mao schmoren ziemlich sicher in der Hölle. Das sieht man daran, dass sie nicht Gott angebetet haben sondern sich selber anbeten liessen.
Gar nicht so einfach, seine erste Aussage auch in der zweiten unterzubringen, nicht wahr?
Welche von beiden gilt denn nun? Eigenes Ebenbild? Oder eigenes Schmoren in der Hölle?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieh an, hier kommen die Abbilder ...


Gar nicht so einfach, seine erste Aussage auch in der zweiten unterzubringen, nicht wahr?
Welche von beiden gilt denn nun? Eigenes Abbild? Oder eigenes Schmoren in der Hölle?

Ähm, Gott der Schöpfer hat doch sicher auch die Hölle erschaffen, es kann ja nichs außerhalb der Schöpfung geben, denk ich mal :whistle:
 
Ähm, Gott der Schöpfer hat doch sicher auch die Hölle erschaffen, es kann ja nichs außerhalb der Schöpfung geben, denk ich mal :whistle:
Ja, wenn du ihm nicht gehorchst, dann kommst du in die Hölle, wirst unendliche Leiden erfahren, bis an dein Lebensende in Schmerzen und Feuer verbringen, kein Glück oder Freude mehr erfahren, Pein, Torturen, Qualen und Leid ohne Ende.
Aber hey, nicht vergessen: Gott liebt dich!

LOL
 
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