Wer hilft mir bitte, böse zu sein?

Liebe @Matangi !

da hast Du Recht. Ob Du selbst weißt, was in Deinen Worten an Weisheit steckt? :)

Ich glaube bzw fühle, dass Du so ein Charisma hast und dass Du andere Menschen kennst, die das auch haben, ich kenne auch solche Menschen und stellte fest, dass diese Menschen gänzlich frei sind von dem Dilemma, von dem @Zhantee hier berichtet. Das Dilemma ist so verbreitet, dass ich sehr dankbar bin, dass es hier zur Sprache kommt.

Das Dilemma und die Menschen, die damit zu tun haben, das ist, glaub ich, häufiger, also schlicht: Es gibt mehr Menschen, die im Dilemma stecken oder damit zu tun haben, als es Menschen gibt, denen das Dilemma fremd ist.

Bei mir ist es so, dass ich zeitweise in dem Dilemma stecke und zeitweise nicht. Bin gerade in beiden Welten und frage mich: Warum ist das so?

Mit Deinem Beitrag hast Du mir gerade die Augen geöffnet, wofür ich mich sehr bedanke!

Du hast nämlich gerade Eigenschaften aufgelistet von einem Menschen, der sozusagen dilemmabefreit ist und ich habe mir gedacht, um diese Eigenschaften aufzuweisen, gibt es Voraussetzungen. Die habe ich mal in Klammern hinzugeschrieben:

Ein Mensch, der nicht in dem Dilemma steckt, der
  • steht zu sich selbst (dazu muss man sich kennen, würdigen, achten, lieben),
  • steht zu seinen Ansichten (dazu muss man einen Standpunkt haben und reflektiert sein),
  • kennt und achtet seine Bedürfnisse (dazu muss man eine ausgewogene realistische unverzerrte klare Eigen- und Fremdwahrnehmung haben),
  • ist entschieden (dazu muss man seine Optionen kennen, sich aktiv entscheiden und verantwortungsbewusst auf den Weg machen anstatt über sich entscheiden zu lassen),
  • ist souverän (übersetzt "beherrscht" bzw. "Herrscher über sich"; das bedeutet, dass man in seinem Leben der Herrscher ist und nicht in Abhängigkeiten verheddert ist),
  • ist charmant (ist nicht nur dann nett, aus dem Grund heraus dafür etwas zu bekommen, also utilitaristisch -do-ut-des- sondern einfach so natürlich aus dem Inneren heraus "bezaubernd")
und kann deshalb alle anderen Menschen einfach so sein lassen, wie sie sind, so wie man sich selbst erlaubt, so zu sein, wie man ist.

Immer dann, wenn ich zum Beispiel über meine wahren Bedürfnisse hinweggehe und mir nicht eingestehe oder sie nicht kenne, oder es schlicht nicht weiß, dass ich über Bedürfnisse von mir hinweggehe (blinde Flecken), dann stelle ich fest, dass ich mit anderen Menschen hadere oder Entscheidungsschwierigkeiten habe oder irgendwie "nicht ganz bei mir bin". Da habe ich keine Klarheit, steh neben mir, dann stecke ich im Dilemma.

Kehre ich um, zurück zu mir selbst, werde mir klar, was los ist, bin ich raus aus dem Dilemma.

Die Übergangsphasen habe ich sogar heute früh (ach was für ein Zufall!) nach einem Traum benennen können:

  • Phase 1, Übergang vom Dilemma zur Befreiung: Modus "totaler Durchblicksstrudel": Man erkennt seine blinden Flecken. Autsch. Bumm. Klarheit.
  • Phase 2, Übergang von der Befreiung zum Dilemma: Modus "getriggerter Nebelsumpf":Irgendwas ist falsch und man fühlt sich scheiße und kann nur durch Projektionen auf andere einigermaßen wieder auf die Beine kommen - glaubt man. Beispiel: Meine ansonsten lieben Nachbarn habe ich heute nach nur drei Stunden Schlaf wegen ihrem frühmorgendlichen Gepolter, das mich weckte, für ganze 20 Minuten gehasst und fühlte mich danach erst etwas "besser" (Schuldzuweisung trieb mich grimmig aus dem Bett) doch dann noch mieser (hallo Nebelsumpfmodus).

  • Phase X: Inspiration
    Hilft beim Übergang von Phase 2 in Phase 1.
Danke, Matangi, Dein Beitrag ist für mich Phase X gewesen.

:blume:
liebe Grüße

Eva
Freut mich, dass du dich inspiriert fühltest durch mein Post. Das macht auch meinen Morgen jetzt schöner :)

Ich wiederum finde es klasse, wie gut du das erklärt, aufgeschlüsselt hast (y)

Ich spreche aber nicht von der Höhe irgendeiner Perfektion herab. Als ursprünglich sehr unsicherer Mensch mit geringem Selbstwert habe ich einfach einen Jahrzehnte langen Weg des Versuch und Irrtum hinter mir, im Zwischenmenschlichen. Auf ein paar Sachen scheine ich draufgekommen zu sein, die viele Beschäftigung mit Psychologie und Selbsterfahrung scheint dabei kein Schaden gewesen zu sein.

Aaaaber, zurück zum Thema, magische Jungs mit buntem Gesicht, die schändlicherweise alleweil nur gefriendzoned werden :mad:
 
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Freut mich, dass du dich inspiriert fühltest durch mein Post. Das macht auch meinen Morgen jetzt schöner :)

Ich wiederum finde es klasse, wie gut du das erklärt, aufgeschlüsselt hast (y)

Ich spreche aber nicht von der Höhe irgendeiner Perfektion herab. Als ursprünglich sehr unsicherer Mensch mit geringem Selbstwert habe ich einfach einen Jahrzehnte langen Weg des Versuch und Irrtum hinter mir, im Zwischenmenschlichen. Auf ein paar Sachen scheine ich draufgekommen zu sein, die viele Beschäftigung mit Psychologie und Selbsterfahrung scheint dabei kein Schaden gewesen zu sein.

Aaaaber, zurück zum Thema, magische Jungs mit buntem Gesicht, die schändlicherweise alleweil nur gefriendzoned werden :mad:


Liebes, auch wenn ich einen Haufen Planeten in der Jungfrau habe, ich habe erkannt, dass Perfektion eine Illusion ist und vermute diese weder bei mir noch bei sonst einem Menschen auf diesem Planeten, ganz ehrlich!

und solch wunderbare Weisheiten, wie ich sie heute pflücken durfte, die wachsen leider immer auf einem Mutterboden, in den viel Leid sinken musste, da drück ich Dich jetzt mal ganz fest, weißt wie ich es meine :)

Grüße an alle magischen Jungs die gefriendzoned werden von einem magischen Mädel das gefriendzoned wurde ...

*knuddler*

(jetzt muss ich aber auch weiter werkeln hier ...)

eva
 
Grundsätzlich stimme ich euch zu. Es geht mir allerdings nicht darum, etwas zu sein, was ich nicht bin, sondern um persönliche Entwicklung, die einem inneren Bedürfnis entspringt - also das, was ich tatsächlich bin, auszuleben. Darum, verloren gegangene Persönlichkeitsanteile zu integrieren, die natürlich nicht wirklich böse sind - da ja natürlich -, aber im Allgemeinen von der Gesellschaft als solches betrachtet werden. Darum, ein Gleichgewicht herzustellen - nicht durch Mittelmäßigkeit, sondern durch vollständige Ausprägung gegensätzlicher Extreme.

Vielleicht hilft ja eine LMAA- Einstellung?! Einfach so zu sein wie man ist und sein mag, ganz egal was andere denken oder sagen.
Die Umsetzung gestaltet sich aber etwas schwieriger, ich versuche es seit Jaaahhhren.
 
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Da hättest du bei mir direkt verloren. Psychisch bedingte Hinterteile sind für mich nicht besonders, abschreckend, geradezu öde langweilig. Weißt du auch warum? Weil du dich mit einem bösen Gemüt benehmen würdest, wie 80 Prozent der gesamten Erdbevölkerung. Und das würde dich zu einem völlig unspektakulären Menschen machen. Massentauglich, kaum zu unterscheiden. Uninteressant.

Es spricht nichts dagegen, dann und wann mal sein Ego zu mobilisieren und an sich selbst zu denken. Menschen in ihre Schranken zu weisen. Das ist sogar überlebenswichtig!

Aber dann eben wieder in einen herzensguten, warmherzigen Modus zu wechseln. Denn davon gibt es leider viel zu wenig. Es gibt zu viele Menschen, die nicht mal wissen, wie schön ein natürliches, von Herzen kommendes Lächeln sein kann.

Es ist zum erfrieren kalt geworden, in dieser Welt. Kein Ort zum Wohlfühlen. Ich weiß wirklich nicht, ob das so erstrebenswert ist?

Nein danke. Dann sterb ich in 50 Jahren lieber einsam, aber als der Mensch, der ich bin. Der fremden Menschen noch, trotz vernichtender Blicke, Gesundheit wünscht. Dafür wird man sicher irgendwann erschossen.
 
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