Was bei uns auf den Tisch kommt, wisst ihr mittlerweile.
Wenn ich hier so lese wer, an Weihnachten u. Sylvester allein sein wird, od. nur im kleinen Kreis ohne viel pipapo feiert, wird mir wieder 1x bewusst dass ich den Trubel brauche.
Es ist halt eine gute Gelegenheit bewusst miteinander nett zu sein. Es braucht mir auch niemand mit Aussagen wie "alles oberflächlich, teilweise nur gespielt" zu kommen, ich bin mir bewusst dass es zum Teil so ist. Und dennoch
Bescherung, Essen, mit Liebe zubereitet (der Arbeitsaufwand ist spätestens beim Dessert vergessen), lustige Unterhaltungen, vielleicht einige erste, besinnliche Worte... Das sind schöne Erinnerungen, für später, wenn es 1x nicht mehr so sein kann, aus welchen Gründen auch immer.
Sowieso ist es für mich "geborgtes" Glück. Ich beköstige an 2 Tagen nur die angeheiratete Familie, habe wenig Kontakt mit meiner eigenen u. bin noch nie von ihnen eingeladen worden. Ich denke, bei 10 Jahre älteren Geschwistern hätte das durchaus der Fall sein können, sie wohnten teilweise schon ausser Haus, als ich noch zur Schule ging.
Die Gründe dafür liegen in unserer Kindheit, unsere Mutter hat uns religiös gegeneinander ausgespielt. Das hat sie beschlossen, als ich gerade mal 5 Jahre alt war. Weihnachtsessen gab es nur, weil mein Vater an diesem Tag kochte (siehe Rezept) u. im Vorfeld Stollen u. sonstige Leckereien buk. Er schmückte auch den Weihnachtsbaum, meine Mutter verbot mir zu helfen "sie würde keine Saturnalien feiern, Christus eh im September geboren, etc." Damit ich nicht zu traurig sein, durften die Älteren auch nicht helfen. Wer möchte zu Weihnachten diese Schwester am Tisch haben... Wir feiern alle Weihnachten getrennt, mit der Familie der Partner od. eben mit der selbst gegründeten. Das ist bei mir nicht der Fall, es hat nur zur Stiefmutter gereicht. Deshalb "geborgtes" Glück. Für meine Nichte, die sich nicht an eine Zeit vor mir erinnern kann, bin ich zu 100% ihre Tante u. das fühlt sich gut an. Ich weiss dass mein Mann mich mehr liebt als ich ihn (ich bin mir da sicher, denn er lässt sich nicht provozieren, wenn mein Skorpion-Aszendent mal wieder hochkommt), ich verstehe mich blendend mit meiner Schwägerin u. meinen Schwiegereltern, mit den Stiefkindern mal so mal so, mehr kann ich nicht verlangen.
Gerade an den Weihnachtstagen denke ich, dass der liebe Gott es schlussendlich dann doch gut mit mir meint.
Ob Jesus jetzt im Herbst od. zur Wintersonnenwende geboren wurde spielt keine Rolle. Hauptsache ein Licht in einer Welt, der es an vielen Tagen an Licht u. Liebe mangelt.