Alles, was keine Aufmerksamkeit an sich ist, nennen wir Bewusstsein.
Bewusstsein sind konkrete Dinge, Gedanken, Gefühle, etc. aber nicht das, WOMIT man Dinge, Gedanken Gefühle, etc. benutzt bzw. bemerkt.
Man kann zwischen diesen Dingen unterscheiden und feststellen, dass sie nicht dasselbe sind.
Die Fähigkeit des Sehens ist etwas Anderes als das, was man sieht.
Verstehe ich Dich richtig, dass Du zwischen Bewusstsein und Aufmerksamkeit trennst?
Das hieße, dass Aufmerksamkeit neben oder vor dem Bewusstsein unabhängig existieren kann.
Etwas, dass unabhängig existiert, kann selbst keiner Veränderung unterworfen sein und somit keinen anderen Zustand annehmen, als sich selbst.
Wenn aber Aufmerksamkeit in der Lage sein soll, Verschiedenes in Augenschein zu nehmen, verschiedene Grade zu haben, verschiedene Ausprägungsformen zu haben, muss sie ihren inneren Zustand
wechseln können und damit kann sie nicht selbstexistierend sein, sondern sie muss abhängen von den Bedingungen, die diesen Wechsel ermöglichen, z.B. Kräfte, Form, Ausmaß.
Dass die Fähigkeit des Sehens etwas anderes ist, als das, was man sieht, zeigt, dass die beiden nicht dasselbe sind, doch es zeigt auch, dass die beiden zusammen auftreten, also in Abhängigkeit von einander. Zieht man alle Inhalte der Aufmerksamkeit ab, bleibt keine Aufmerksamkeit für sich allein zurück.
Wenn Du Aufmerksamkeit als Werkzeug beschreibst - und darauf deutet ja das Wort WOMIT hin - so schließt sich die Frage an, wer oder was dieses Werkzeug anwendet. Ein Werkzeug wird ja zu einem bestimmten Zweck verwendet und zwar von jemandem oder etwas, es "werkzeugt" ja nicht einfach so vor sich hin.