Vor sich hinträumen ist ja auch was schönes. Um mich zu "erkundigen" bin ich ja hier. Bin gespannt ob ich hier Antworten finde.
Unter einer Antwort verstehe ich die Gewissheit in einer Sachlage, basierend auf eigener Erfahrung; daß du das hier findest ist eher unwahrscheinlich.
Womit du allerdings rechnen kannst, sind zahlreiche Anregungen, die jedoch sehr unterschiedlich ausfallen können; hier gibt es kein einheitliches Patentrezept.
Was im groben Umriß bei einer schamanischen Reise passiert, ist der tranceinduzierte Wechsel in eine andere Ebene/Realität, in der mit der Geisterwelt nicht nur kommuniziert, sondern auch interagiert werden kann. Diese Ebene wiederum hat unmittelbaren Einfluss auf die Welt, so wie du sie täglich wahrnimmst. (wodurch sich im Modell erklären lässt, weswegen schamanische Arbeit überhaupt eine spürbare (Aus)Wirkung zeigt...)
Schamanismus als indigene Medizin, so wie sie unterschiedlich weltweit von verschiedenen Völkern betrieben wird, wurde von der WHO in den 80igern als alternative Medizin anerkannt...dieses Dekret dient allerdings vor allem dazu, daß Indigene ihre eigene Medizin und Kultur betreiben dürfen, im Sinne eines Völkerrechtes, gegen das in gewissen Ländern jedoch sehr gern verstossen wird, aber das ist schon wieder ein anderes Thema...
Vorraussetzung, ganz gleich ob aus Wissen oder sei es vorerst nur mal Annahme/Glaube, ist die Existenz von Geistwesen.
Bist du der Ansicht, daß es auf Biegen und Brechen keine Geister gibt ist das auch ok, nur dann ist das mit dem Schamanismus vorerst eher mal nichts für dich.
Das heißt aber nicht, daß das immer so sein muß...jemand der sich dagegen sträubt, kann trotzdem schneller Zugang finden, als im lieb ist, so es die Geister wollen, wo hingegen sich jemand jahrelang abstrampeln und bemühen kann...wenn die Geister nicht mitspielen, kann man das mit dem Schamanismus ruhig abhaken.
Die Begegnung mit der Taube mag interessant sein; Hinter einem Tier, das einem begegnet, kann in der Geisterwelt jedoch eine ganz andere Wesenheit stehen. Taube hier muss nicht Taube dort sein. Deswegen wäre hier der erste Rat, sich die Sache drüben anzusehen, doch das will eben erst einmal erlernt sein.
Du kannst in Eigenregie erforschen, in wie weit dich die schamanische Wirklichkeit berührt, kannst dich grundlegend in die Materie einarbeiten und erste Selbstversuche einer schamanischen Reise starten. Es gibt gewisse Ausnahmen, doch für gewöhnlich werden Geisthelfer in der Geisterwelt gesucht.
Es gibt Begleiter, die hast du ein Leben lang an deiner Seite, es gibt Begleiter, die dich nur einen Lebensabschnitt lang begleiten.
Meiner Beobachtung nach gibt es sehr viele Leute, die sich einmal für Schamanismus interessieren, ihr Krafttier entdecken, die die eine oder andere Reise in die Geisterwelt unternommen haben, dann aber aus welchem Grund auch immer den Kontent nicht wirklich ins alltägliche Leben integrieren konnten und das Interesse verloren haben.
Erkenne selbst, was es mit den Tauben auf sich hat, diese sollen dir die Antwort auf deine Fragen geben. Dies ist grundsätzlich möglich.
Andererseits könntest du auch jemanden deines Vertrauens beauftragen oder um Hilfe bitten, der schamanisch arbeitet; doch dann bist du auf die Fähigkeit eines Dritten angewiesen, den du nicht kennst. Insofern das etwas für dich wäre, halte dich an Referenzen, die nicht bloß von einer, sondern mehreren Seiten kommen. Das ist zwar auch kein Garant, aber besser als ein einseitiger Werbezuspruch, der im schlimmsten Fall von der Person selbst kommt.^^
Ich empfehle dir ein Buch als "Starterkit", das dir sowohl theoretisch als auch praktisch das Knochengerüst des schamanischen Werkelns vermitteln kann.
Go neiri an bothar leat,
Tiger
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Michael Harner (2011; Erstausgabe 1980)
Der Weg des Schamanen – Das praktische Grundlagenwerk zum Schamanismus
ISBN: 978-3-7787-7454-0