Jupiter22
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In welchem Zustand? Wenn mein Körper wächst oder ein Baum wächst, dann expandiert der Geist/Sein. Wenn meine menschliche Hülle zerfällt oder der Baum morsch und zersetzt wird, dann zieht sich der Geist/Sein zusammen.
In diesem Zusammenhang meinte ich Gott als Expansion, also ein Teil Gottes innerhalb der Expansion und ein Teil Urquelle, als Energie- und Bewusstheitsquelle.
Natürlich. Sonst würden z.B. wir Menschen gar nicht wachsen. Die ganze Energie im Universum wäre nicht in Bewegung.
Was meinst du mit dem Begriff Über-Sein?
Du verstehst das ganze aus materieller Sicht, aber Geist ist nicht das Seiende.
Das was du als Expansion und Kontraktion beschreibst, wird in der Mystik als 2. Dimension beschrieben, es ist nicht die obere göttliche Triade.
Wenn ich von Expansion spreche, so betrachte ich die Wurzel dieser Kraft und die ist in der 2. Daseins-Ebene zugeordnet.
Jens Halfwassen schreibt zu der neuplatonischen Mystik:
,, Schon der Terminus „Mystik“ ist äußerst vieldeutig und kann Mißverständnisse provozieren. Abgeleitet ist er von dem Verb „Myein“; es bedeutet das Schließen der Augen, etwa bei der Einweihnung in die Mysterien. Wendet man den Ausdruck „Mystik“ auf Plotin an, so muss man zunächst jede Assoziation an Irrationalität…Die absolute Transzendenz des EINEN fordert vom Denken die Aufhebung aller Denkbarkeit, wie sie in der negativen Theologie vollzogen wird. Darin liegt aber eine fundamentale Paradoxie.
Denn wie kann das Denken alle Denkbarkeit aufheben, ohne damit zugleich auch sich selbst als Denken aufzuheben ? Und wenn die Aufhebung der Denkbarkeit sich nur als Selbstaufhebung des Denkens selber vollziehen kann, wie ist dann eine Selbstaufhebung möglich, die keine Selbstvernichtung, keine Selbstdestruktion der Vernunft ist ?
Plotins Theorie entspringt genau dieser Paradoxie. Als reine Transzendenz bleibt das Absolute dem Denken unerreichbar entzogen.
Das Denken erreicht das absolut Transzendente also dadurch, das es sich selbst Verlässt, durch Überstieg durch sich selbst, in dem das Denken sich selbst überbietend- vollendet und nicht zerstört, in dem es nicht mehr Denken ist, sondern über das Denke hinaus: Über-Denken ( hypernoésis ). Reine Einheit jenseits allen Unterschieds und jenseits aller Vielheit ist darum in keiner Weise thematisch wißbar, weil sie die Einheitsform des Wissens, die Einheit mit sich im Unterschied, die auch noch Noésis bestimmt, prinzipiell transzendiert. Sie weis darum auch selber nicht von sich selbst, sie weis und denkt sich selbst nicht, weil diese bereits eine Entzweiung der Einheit in sich selbst und damit Aufhebung der absoluten oder reinen Einheit des EINEN selbst wäre“.
Es ist aber zu Erkennen, das jene Schöpfung in dem wir selbst die Schöpfung darin sind, ein Gedanken-Fragment von Überseineden Sein ( Übergeist ) ist.
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