Hat er eine Art von Legasthenie? Er erinnert mich an meine Kindheit. Wissenschaftliche Fächer und Mathematik waren für mich leicht zu lernen. Doch Diktate und Rechtschreibung ein Graus.
Unruhig wurde ich wenn alles Herum mir zu viel wurde. Hatte das Gefühl, ich würde von allen Seiten eingegrenzt und Bedrängt.
Mir hat geholfen in einer Heilpädagogische Einrichtung regelmäßig zu Besuchen.
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Woran erkennt man es denn?
Ich mach es mir jetzt mal einfacher, bei dem Jungen handelt es sich um meinen Sohn - war vermutlich auch nicht sehr schwer zu erraten. Er ist jetzt in die Schule gekommen. Momentan geht es noch um einzelne Buchstaben, teilweise Silben. Buchstaben schreibt er richtig (naja, er druckt/malt, aus welchen Gründen auch immer wird zuerst die Druckschrift, dann die Schreibschrift gelernt). Er kann die Buchstaben auch erkennen, bzw. benennen. O und U vertauscht er manchmal. M und N, da muss er bei dem N immer überlegen, bis es ihm einfällt, wie das war. Das übe ich nun immer mal so zwischendurch und beim Vorlesen frage ich ab, einfach um es zu automatisieren. Die meisten Großbuchstaben kannte er schon im Kindergarten.
Könnte das vertauschen denn ein Hinweis sein?
Mathe scheint ihm mehr Spaß zu machen, aber das ist wohl meist bei Jungen so. Wissenschaft, Technik (Roboter, Weltall), aber auch Natur ist ebenso seins. Ich glaube mittlerweile hat er alle Sachgeschichten (Sendung mit der Maus und ähnliches) gesehen, was es so gibt. Wenn er könnte, würde er sich das den ganzen Tag anschauen, ohne müde zu werden (ich habe als Kind sowas z.B. gehasst, wollte wohl lieber unterhalten werden und nicht selbst nachdenken??).
Hm, reden tut er viel und gerne (manchmal ist das richtig anstrengend), er hatte auch mal eine Phase, wo er Bilder malte und mir die passende Geschichte dazu diktierte. Also Grammatik stimmt, da haben wir ja auch Rückmeldung durch den Kindergarten. Wenn was auffällig gewesen wäre, hätten wir es erfahren. Wie dann die schriftliche Umsetzung werden wird, werden wir sehen.
Schreiben momentan - naja. Er hat keine Lust die Buchstaben zu üben, weil er meint, kann er doch schon (tut er aber nicht, weil er oft verkehrt herum schreibt etc. Sieht am Ende zwar nach dem entsprechenden Buchstaben aus, aber eben nicht in der richtigen Schreibrichtung geschrieben). Lehrerin meint, seine Feinmotorik ist schlecht. Wenn ich mir seine Hefter so anschaue, muss ich das leider bestätigen. Das sieht grausam aus. Wenn er zu Hause malt, oder seine "Baupläne" erstellt, ist das nicht auffällig, auch altersgerecht was die Figuren betrifft, mit tausenden Pfeilen, die auf was wichtiges deuten oder einen Zeitablauf darstellen. Also weiß ich nun nicht, ob er in der Schule einfach keine Lust hat (weil er ja meint, er muss das nicht üben) oder ob er wirklich Probleme hat. Soll ja auch einen Unterschied zwischen Graphomotorik und Feinmotorik geben??
Wäre das denn auch ein Hinweis? Das so beim malen alles zu stimmen scheint, aber bei den Buchstaben dann alles krakelig wird (was Legasthenie betrifft)?
Der Kinderarzt sah bisher keine Veranlassung zur Ergotherapie (gut, daß war noch vor der Schule). Frühförderung hatte er mal kurzzeitig, Grund: vermutete Reizüberflutung im Kindergarten und dadurch verursacht auffälliges Verhalten.