Meikel3000
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Wenn in den Wissenschaften solche Unendlichkeits-Paradoxa auftauchen, dann löst man sie, in dem man eine Vereinfachung einführt. In einem solchen Fall verschwinden die Folgefragen, wer der jeweils vorherige Konstreur ist, in dem man einen einzigen Konstrukteur voraussetzt, der sämtliche Fähigkeiten beinhaltet. Man verstösst damit nicht gegen jede Einzelfrage, weil ein einziger Konstrukteur all diese Fragen und auch die Antworten beinhaltet.Das mit dem Konstrukteur ist so eine Sache: Da jeder Konstrukteur selbst ein Konstrukt ist, führt das immer zu der selben philosophischen Frage: "Welcher Konstrukteur konstruierte den Konstrukteur, und dessen Konstrukteur, und...?"
Ich sehe das differenzierter. Da ist weder ein Ei noch eine Henne. Tatsächlich ist da ein einziger, kontinuierlich ablaufender Gesamtprozess. Und wenn ich auf bestimmte Phasen dieses Prozesses meinen Aufmerksamkeitsfokus gerichtet lasse, dann werde ich manchmal ein Ei sehen, und manchmal eine Henne.Ist wie die Frage mit der Henne und dem Ei. Die scheint zuerst Paradox, doch es ist eigentlich ganz einfach:
Zuerst war das Ei da. Denn ein Ei ist im Prinzip biologisch eine (wenn auch sehr große) einzene Zelle. Und die Zelle gab es nun mal vor der Henne. Also gab es im Prinzip zuerst das Ei (Zelle), dann die Henne. Die hat sich erst aus der Zelle selbst heraus weiterentwickelt.
Was wir tun ist, wir "verdinglichen" diese Teilphasen und geben ihnen Namen und Bezeichnungen wie "Henne" oder "Ei" und stellen dann Fragen, was zuerst da war. Doch tatsächlich läuft da nur ein einziger Prozess kontinuierlich ab, den wir Natur nennen. Ist es nicht so?
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