Kannst du den Link einfügen, wo das steht?
Merlin: Enki kam auch nicht vom Himmel, sondern aus dem Süßwassermeer, das tief unter der Erde lag. In diesem Urozean (Süß- und Salzwasser) wurden auch alle anderen Götter gezeugt. Der Himmel wurde erst nach Enkis Kampf gegen die alten Götter, aus deren toten Körpern geformt.
Die Götterwelt Sumers war trotz der Gottheiten sehr erdgebunden. Sie beschreibt den gesellschaftlichen Umbruch des Neolithikums von Jägern und Sammlern hin zu Ackerbauern. Deshalb auch die Geschichte von der Göttin Inanna, die auf der Suche nach fruchtbarem Boden die Welt durchstreifte. Als sie es letztlich fand, errichtete sie dort ihren Garten (Paradies) in Eden, in dem sie auch den Weltenbaum pflanzte. Aus diesem Garten wurden dann auch einige Elemente für die biblische Genesis entnommen (z. B. die Schlange).
Liebe Zara,
das Thema der sumerischen Götterwelt, Garten Eden oder auch das Paradies hatten wir hier im Forum schon öfters aufgegriffen und dazu hatte ich auch meist nochmals selbst recherchiert. Über die Zeit hatte ich also dazu schon einiges gelesen, gesehen und geschrieben. Zudem beschäftigte ich mich mit diesen Themen schon in einer Zeit, als noch niemand etwas von einem Internet ahnte.
So habe ich mir auch alle meine Beiträge auf meinem PC gespeichert, damit ich das Rad nicht immer wieder neu erfinden muss. Tja, hin und wieder fand ich auch ein Pflänzchen eigener Erkenntnis. Du wirst jetzt also sicherlich verstehen, dass ich Dir da beim besten Willen keine Quellenangaben mehr aufzählen kann. Im Internet ist es aber nicht allzu schwierig etwas über die alten Geschichten von Enki, Inianna, Lilith, Gilgamesch oder dem Garten Eden zu finden.
Zara: In der Genesis älterer Bibeln steht das noch. Ansonsten sehr genau in den Henochapokryphen.
Danke für den konstruktiven Hinweis, so konnte ich den besagten Verse in der Bibel finden, auf die sich hier bezogen wird. Es geht da in der Genesis (1. Buch Moses) um die Riesen, die vor der Sintflut als Tyrannen die Welt beherrschten. Im Kapitel 6 wird geschildert, dass die Kinder Gottes (die Israeliten) begannen, sich mit den Frauen anderer Völkern einzulassen:
1. Moses 6[1] Da sich aber die Menschen begannen zu mehren auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden [2] da sahen die Kinder Gottes (Israeliten/Elohim*) nach den Töchtern der (anderen) Menschen ...
* Elohim beschreibt etwas Göttliches, damit kann also Gott selbst, ein anderes göttliches Wesen (z. B. Engel), aber auch ein von Gott erfüllter Mensch gemeint sein (Israeliten).
In Vers drei wird dann berichtet, dass sich Gott über die Israeliten (Menschen) ärgerte, weil sie sich mit den Frauen anderer Völker einließen. Etwas, dass ja sehr viel später auch Esra bei seiner Rückkehr aus dem Babylonischen Exil den zurückgebliebenen Israeliten vorwarf (die Verunreinigung des Blutes). In diesem Zusammenhang werden dann in Vers 6[4] die Nephilim erwähnt, die man als Riesen oder Tyrannen übersetzen könnte:
1. Moses 6[4] Es waren zu diesen Zeiten auch Tyrannen auf Erden; denn da die Kinder Gottes (Israeliten) zu den Töchtern (der Tyrannen) eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus Gewaltige in der Welt und berühmte Männer.
In der Genesis hatte dann Gott den Menschen eine Frist gesetzt, um sich zu läutern. Eine Frist, die aber letztlich erfolglos ablief und Gott die Welt mit der Sintflut überzog.
Als Hintergrund sollte man dazu wissen, dass die Masse der Genesis erst im Babylonischen Exil entstanden ist und unter Esra den anderen Büchern Moses vorgestellt wurde. Deshalb weigerten sich auch die Samariter, die Thora Esras anzunehmen.
Ab ca. 200 v. Chr. hatte man dann die alten Geschichten nochmals aufgenommen und weiter ausgestaltet (z. B. das 1. Buch Henochs), die aber als Apokryphen nicht in die Schriften der Thora aufgenommen wurden. Da tauchen dann auch die 200 Elohim auf, die fälschlicherweise als Engel übersetzt wurden.
Merlin