Der Herr des Wahnsinns aka Mindfuck?

Selbst schätze ich die Lage so ein, daß Schamanismus bei Interessierten häufig hoch im Kurs steht und temporär als Heilmittel für alles herhalten muß, aber...wenn da die Geister nicht mitspielen, platzt die Seifenblase irgendwann mal, sowie zuvor bereits bei Reiki, Energetik, Kundaliniyoga usw. usf. geschehen...es gibt Menschen die sehr viel ausprobiert haben und noch sehr viel ausprobieren müssen, um ihren Weg zu finden...so bleibt Schamamismus für viele auch nur eine Wegkreuzung.
Ich halte den "Schamanismus" (mit Absicht in Gänsefüßchen), zumindest was manche dafür halten, für eine Erscheinung des Zeitgeistes.
Alles mögliche wird ausprobiert, als könne man Spiritualität kaufen oder in Kursen lernen. Es wird konsumiert wie Schokoladenplätzchen, als wohlfeile Unterhaltung angesehen.

Und Wegkreuzung? Wegkreuzung impliziert, daß man zumindest dran vorbeigegangen ist und geschaut hat. Ist es nicht eher so, als wenn die Menschen mit Tempo 200 irgend wo vorbeirasen und dann meinen, was gesehen oder erfahren zu haben? Viele rasen die "spirituelle Autobahn" entlang, von einer "Sehenswürdigkeit" zur nächsten und vergessen dabei, daß, wer zu schnell reist, dabei seine Seele verlieren kann.
Letztlich auch eine Form des Wahnsinnes, schön passend zum Thread.

Ich sehe es anders. Ich vermisse oft die Ernsthaftigkeit, die Hingabe. Das ist kein Sonntagsnachmittagskaffeeausflug zur Unterhaltung.
Ich vergleiche des Schamanismus oder den Weg zum Schamanen, zur Initiation gerne mit einem schmalen Pfad durch endlose, harte Bergwälder, manchmal flach und angenehm zu gehen, meistens steil, steinig und voller Wurzeln und nur mit Mühe zu bewältigen. Auf jeden Fall ist es meiner Meinung nach ein Weg ohne Wiederkehr: Wer seine Pfoten einmal auf diesen Weg gesetzt hat, der kann nicht mehr zurück...

Just my two Cents
 
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Weil ihr offenbar so genau wisst, wer 'echt' zu sein scheint und wer nicht und was für Kriterien erfüllt sein müssen.

Um dies zu beurteilen, muß man deiner Ansicht nach also selbst Schamane sein, wenn ich dich so richtig verstehe?

Nun, dem ist nicht so. Ganz unromantisch und entmystifiziert: Es gibt unter Schamanen eine klare Überlieferungslinie, ähnlich der buddhistischen Tradition, nach der die Ahnenreihe bis uptodate penibel aufgelistet und offiziell anerkannt ist. In Mitteleuropa und ebenso in Russland gab es in dieser Linie erhebliche Unterbrechungen, so daß die Volksgruppierungen, unter denen es noch echte Schamanen in einer ungebrochenen Überlieferungslinie existieren, nur sehr spärlich gesäht sind. Ich liste sie hier nicht auf, das wär zu OT.

In Europa gäbe es da nur mehr wenige, an die 150.000-300.000 Menschen die als Rentiertreiber nomadisch lebend noch in einer echten schamanischen Kultur leben.

In Osteurope gäbe es sicher noch mehr als das, von den Babas angefangen über stets aufgesuchte Geisterbeschwörer...Litauen, Estland...etc etc. aber die laufen alle schon unter regionalem Namen...nix Schamane...

...und alles andere ist Neo.

Spielt aber keine Rolle, weil der Begriff Schamane nicht geschützt ist. Demnach darfst auch du dich einen Schamanen nennen, weil du eine Erfahrung in schamanischem Kontext hinter dir hast.
Tust du vielleicht nicht, weil Respekt und so...aber diesen Respekt hat nicht jeder...das gilt auch für moderne Indigene...der eine oder andere arbeitslose Indigene wird ganz schnell zum Curandero usw. usf. um an Geld zu gelangen, die Hautfarbe stimmt und manchmal auch die Worte...was man halt so als Tourist erwartet, wird zumeist auch erfüllt...mehr aber nicht.

Dies ist ein weltweites Phänomenon...dort wo Schamanismus verbannt wurde, wird er nun wieder hervorgegraben, weil es dfür Interesse und somit Einnahmen gibt...Spiritourismus...boomt.

Bei den "echten" russischen Schamanen (alle Ethnien zusammengefasst, was eigentlich dramatisch falsch ist, hierfür aber ausreichend- gab/gibt(sehr selten, erlesene Völkchen) es 3 wesentliche Phasen, die den Schamanenanwärter zum Schamanen machen:

Da wäre zunächst einmal das wesentliche: Du bist ein Schamane, wenn die die Geister sagen, daß du ein Schamane bist.

Wird diese Begebenheit durch amtierende, alteingesessene Schamanen anerkannt, so erfolgt eine Lernphase...der Schamanenzögling geht bei einem Schamanen in die Lehre, welche da zwischen 3-5 Jahren bei der russ. Volksgruppierung, anderenorts in der Welt aber auch 10-15 Jahre dauern konnte/kann.

Ausgelernt gibs sowas wie eine Schamanenweihe...zumeist eingebunden in jährliche Festivität der Fruchtbarkeit, bei der der Bestand der Bevölkerung gesichert werden soll.
Hierbei wird auch gleich den Hilfgeistern der Jungschamanen geopfert und damit sind sie in die Gesellschaft integriert.


Das nur so als wirklich grober Umriss...Details gibts beim Ethnologen, der bei entsprechenden Gruppierungen viel Zeit verbracht hat und selbst diese müssen nicht stimmig sein.

Wie ein Cherokee-Heiler und guter Freund hierzu meinte, ist wohl eher der authorisiert, über ein Volk etwas zu sagen, der diesem Volk entstammt. Für ihn wirkt es entfremdend, wenn ein Europäer über das gesellschaftliche Leben der Cherokee sein Urteil abgibt, ganz gleich, was dieser jemand studiert hat, das ihn glauben lässt, zu einem richtigen Urteil befähigt zu sein.

Insofern fand ich deine Frage sehr interessant - denn jeder, der sich hierzulande einen Schamanen nennt, ist bestenfalls ein Neoschamane.
Die Geister interessiert das herzlich wenig, denn sie überdauern die Zeit.

Ein Großteil der jetzigen europäischstämmigen sogenannten Schamanen muß zunächst einmal die eigene Spiritualität heilen...das bedeutet auch den einen oder anderen verzeihbaren Egoauftritt in der Öffentlichkeit.

Ob (Neo)Schamanen, derer Trommel früher auch in Russland beidseitig war, innerhalb der schamanischen Hochblüte durch den Zorn eines Gottes gespalten, auf daß Schamanen nie mehr so mächtig waren wie zuvor, etwas wesentliches zur Heilung der Gesellschaft beitragen können, ist derzeit ungewiss. Einige hoch angesehene Mediziner attestieren Schamanen eine Heilkraft, dadurch wird Schamanismus nützlich für die Gesellschaft, obwohl es mehr ist, als nur das.

Anderenorts sind Schamanen und Mediziner zumeist Gegner, wobei Schamanen das härtere Los zufällt, sich zu behaupten.

Selbst nenne ich mich also weder einen Schamanen, noch einen Neoschamanen...

Wie also kann man wissen, was echt und unecht ist? Frag deine Geister wär wohl eine sehr fiese Antwort, aber sie ist die einzig richtige Antwort, denn wer mit dem formlosen Wesen nicht im Bunde ist, kann die Situation nicht beurteilen.

So gibt es eben auch viele gute Neoschamanen, die eine saubere Arbeit leisten und sie nennen sich Schamanen...völlig undramatisch...ist ja kein geschützter Begriff.

Wie gesagt...du dürftest dich genausogut Schamane nennen...der Grund weshalb ich dies nicht tue, ist, daß ich sehr gute Schamanen kennengelernt und nicht nur als Schamane oder Schamanin, sondern vor allem auch als Mensch schätzen gelernt habe.

Zwischen einem schamanisch Praktizierenden und einem geweihten Schamanen ist nochmal ein gewaltiger Unterschied. "Den Schamanen" gibts nicht und...inzwischen muß er auch nicht jenen namentlich abgestammten ursprünglichen Volksgruppierungen entstammen...auch ein Pejuta Wicasa Elder der Lakota nennt sich heute schlichtweg Schamane, weil sich der Begriff etabliert hat.

Mein Schlussplädoyer hierzu...

Du findest die Spuren des Schamanismus selbst in der buddhistischen Tradition, auch wenn sich Schamanen und Buddhisten am Berg Kailash einst bekriegten und die Buddhisten offiziell als siegreich hervorgehoben wurden. Ich nenne sie die schwarzen Pogotänzer...der richtige Name lautet natürlich anders aber so merke ich es mir...moment...Reyog Ponorogo wäre der richtige Ausdruck.

Und es mag verwunderlich klingen, aber selbst im Shaolintempel hatte ich bereits offiziell einer Zeremonie beigwohnt, die schaman. Elemente aufgewiesen hat.
Es ist einfach ein uraltes Ding, manchen mehr, anderen weniger bewusst...dir sicher mehr, darum fragst du so blöd...aber genau dies fand ich interessant.

Wie kann man sich nur so unwissend stellen, wenn man doch etwas mehr weiß als nichts? xD

Amituofo, Tiger
 
Um dies zu beurteilen, muß man deiner Ansicht nach also selbst Schamane sein, wenn ich dich so richtig verstehe?

Nun, dem ist nicht so. Ganz unromantisch und entmystifiziert: Es gibt unter Schamanen eine klare Überlieferungslinie, ähnlich der buddhistischen Tradition, nach der die Ahnenreihe bis uptodate penibel aufgelistet und offiziell anerkannt ist. In Mitteleuropa und ebenso in Russland gab es in dieser Linie erhebliche Unterbrechungen, so daß die Volksgruppierungen, unter denen es noch echte Schamanen in einer ungebrochenen Überlieferungslinie existieren, nur sehr spärlich gesäht sind. Ich liste sie hier nicht auf, das wär zu OT.

In Europa gäbe es da nur mehr wenige, an die 150.000-300.000 Menschen die als Rentiertreiber nomadisch lebend noch in einer echten schamanischen Kultur leben.

In Osteurope gäbe es sicher noch mehr als das, von den Babas angefangen über stets aufgesuchte Geisterbeschwörer...Litauen, Estland...etc etc. aber die laufen alle schon unter regionalem Namen...nix Schamane...

...und alles andere ist Neo.

Spielt aber keine Rolle, weil der Begriff Schamane nicht geschützt ist. Demnach darfst auch du dich einen Schamanen nennen, weil du eine Erfahrung in schamanischem Kontext hinter dir hast.
Tust du vielleicht nicht, weil Respekt und so...aber diesen Respekt hat nicht jeder...das gilt auch für moderne Indigene...der eine oder andere arbeitslose Indigene wird ganz schnell zum Curandero usw. usf. um an Geld zu gelangen, die Hautfarbe stimmt und manchmal auch die Worte...was man halt so als Tourist erwartet, wird zumeist auch erfüllt...mehr aber nicht.

Dies ist ein weltweites Phänomenon...dort wo Schamanismus verbannt wurde, wird er nun wieder hervorgegraben, weil es dfür Interesse und somit Einnahmen gibt...Spiritourismus...boomt.

Bei den "echten" russischen Schamanen (alle Ethnien zusammengefasst, was eigentlich dramatisch falsch ist, hierfür aber ausreichend- gab/gibt(sehr selten, erlesene Völkchen) es 3 wesentliche Phasen, die den Schamanenanwärter zum Schamanen machen:

Da wäre zunächst einmal das wesentliche: Du bist ein Schamane, wenn die die Geister sagen, daß du ein Schamane bist.

Wird diese Begebenheit durch amtierende, alteingesessene Schamanen anerkannt, so erfolgt eine Lernphase...der Schamanenzögling geht bei einem Schamanen in die Lehre, welche da zwischen 3-5 Jahren bei der russ. Volksgruppierung, anderenorts in der Welt aber auch 10-15 Jahre dauern konnte/kann.

Ausgelernt gibs sowas wie eine Schamanenweihe...zumeist eingebunden in jährliche Festivität der Fruchtbarkeit, bei der der Bestand der Bevölkerung gesichert werden soll.
Hierbei wird auch gleich den Hilfgeistern der Jungschamanen geopfert und damit sind sie in die Gesellschaft integriert.


Das nur so als wirklich grober Umriss...Details gibts beim Ethnologen, der bei entsprechenden Gruppierungen viel Zeit verbracht hat und selbst diese müssen nicht stimmig sein.

Wie ein Cherokee-Heiler und guter Freund hierzu meinte, ist wohl eher der authorisiert, über ein Volk etwas zu sagen, der diesem Volk entstammt. Für ihn wirkt es entfremdend, wenn ein Europäer über das gesellschaftliche Leben der Cherokee sein Urteil abgibt, ganz gleich, was dieser jemand studiert hat, das ihn glauben lässt, zu einem richtigen Urteil befähigt zu sein.

Insofern fand ich deine Frage sehr interessant - denn jeder, der sich hierzulande einen Schamanen nennt, ist bestenfalls ein Neoschamane.
Die Geister interessiert das herzlich wenig, denn sie überdauern die Zeit.

Ein Großteil der jetzigen europäischstämmigen sogenannten Schamanen muß zunächst einmal die eigene Spiritualität heilen...das bedeutet auch den einen oder anderen verzeihbaren Egoauftritt in der Öffentlichkeit.

Ob (Neo)Schamanen, derer Trommel früher auch in Russland beidseitig war, innerhalb der schamanischen Hochblüte durch den Zorn eines Gottes gespalten, auf daß Schamanen nie mehr so mächtig waren wie zuvor, etwas wesentliches zur Heilung der Gesellschaft beitragen können, ist derzeit ungewiss. Einige hoch angesehene Mediziner attestieren Schamanen eine Heilkraft, dadurch wird Schamanismus nützlich für die Gesellschaft, obwohl es mehr ist, als nur das.

Anderenorts sind Schamanen und Mediziner zumeist Gegner, wobei Schamanen das härtere Los zufällt, sich zu behaupten.

Selbst nenne ich mich also weder einen Schamanen, noch einen Neoschamanen...

Wie also kann man wissen, was echt und unecht ist? Frag deine Geister wär wohl eine sehr fiese Antwort, aber sie ist die einzig richtige Antwort, denn wer mit dem formlosen Wesen nicht im Bunde ist, kann die Situation nicht beurteilen.

So gibt es eben auch viele gute Neoschamanen, die eine saubere Arbeit leisten und sie nennen sich Schamanen...völlig undramatisch...ist ja kein geschützter Begriff.

Wie gesagt...du dürftest dich genausogut Schamane nennen...der Grund weshalb ich dies nicht tue, ist, daß ich sehr gute Schamanen kennengelernt und nicht nur als Schamane oder Schamanin, sondern vor allem auch als Mensch schätzen gelernt habe.

Zwischen einem schamanisch Praktizierenden und einem geweihten Schamanen ist nochmal ein gewaltiger Unterschied. "Den Schamanen" gibts nicht und...inzwischen muß er auch nicht jenen namentlich abgestammten ursprünglichen Volksgruppierungen entstammen...auch ein Pejuta Wicasa Elder der Lakota nennt sich heute schlichtweg Schamane, weil sich der Begriff etabliert hat.

Mein Schlussplädoyer hierzu...

Du findest die Spuren des Schamanismus selbst in der buddhistischen Tradition, auch wenn sich Schamanen und Buddhisten am Berg Kailash einst bekriegten und die Buddhisten offiziell als siegreich hervorgehoben wurden. Ich nenne sie die schwarzen Pogotänzer...der richtige Name lautet natürlich anders aber so merke ich es mir...moment...Reyog Ponorogo wäre der richtige Ausdruck.

Und es mag verwunderlich klingen, aber selbst im Shaolintempel hatte ich bereits offiziell einer Zeremonie beigwohnt, die schaman. Elemente aufgewiesen hat.
Es ist einfach ein uraltes Ding, manchen mehr, anderen weniger bewusst...dir sicher mehr, darum fragst du so blöd...aber genau dies fand ich interessant.

Wie kann man sich nur so unwissend stellen, wenn man doch etwas mehr weiß als nichts? xD

Amituofo, Tiger

Dem will ich noch hinzufügen, dass viele "bei UNS" garnicht wissen (wollen) welche Aufgaben eigentlich ein "Schamane" (Weltenreisender, Geistersprecher, Zweimalgeborener, usw) so hat und machen "muss".
Denn das geht weit über ne "Trommelsession mit AW-Tourismus" hinaus, grad Dinge wie das Bewahren und Vermitteln von Werten; Sachen die wir heute als "Survival" benennen würden; Geschichten weitergeben; Geburtshelfer, Bestatter, Seelsorger, Clown etc etc etc.
Und das hat mit Indigenen oder "Nativen" nix zu tun, das gab es auch hier...

Wer einmal RICHTIG mit den Gesitern/Kräften (nen es wie Du willst) zusammengerauscht ist, und daraus lebend(iger) hervorkam, bzw es überlebte (psychisch oder physisch), DER ist mEn erstmal BERUFEN dazu. Was aber noch lange nicht heisst, dass jener auch einer Wird.
Auch 100 Kurse sagen nix aus. Ich hab auch schon sog. Schamanen hier wegbrechen sehen, weil sie aufgebaute Kraft nicht handeln konnten; oder auch das Gegenteil:
junge Menschen, die nichmal wussten was die NAW ist, von Dingen berichteten und Wirkungen in der Hierwelt hervorbrachten, dass einem die Augenlider hochgeschnellt sind.

Und spätestens ab DA, sind mer mittendrin im Threadthema.

Was ist nun was????
 
Um dies zu beurteilen, muß man deiner Ansicht nach also selbst Schamane sein, wenn ich dich so richtig verstehe?

Nun, dem ist nicht so. Ganz unromantisch und entmystifiziert: Es gibt unter Schamanen eine klare Überlieferungslinie, ähnlich der buddhistischen Tradition, nach der die Ahnenreihe bis uptodate penibel aufgelistet und offiziell anerkannt ist. In Mitteleuropa und ebenso in Russland gab es in dieser Linie erhebliche Unterbrechungen, so daß die Volksgruppierungen, unter denen es noch echte Schamanen in einer ungebrochenen Überlieferungslinie existieren, nur sehr spärlich gesäht sind. Ich liste sie hier nicht auf, das wär zu OT.

In Europa gäbe es da nur mehr wenige, an die 150.000-300.000 Menschen die als Rentiertreiber nomadisch lebend noch in einer echten schamanischen Kultur leben.

In Osteurope gäbe es sicher noch mehr als das, von den Babas angefangen über stets aufgesuchte Geisterbeschwörer...Litauen, Estland...etc etc. aber die laufen alle schon unter regionalem Namen...nix Schamane...

...und alles andere ist Neo.

Spielt aber keine Rolle, weil der Begriff Schamane nicht geschützt ist. Demnach darfst auch du dich einen Schamanen nennen, weil du eine Erfahrung in schamanischem Kontext hinter dir hast.
Tust du vielleicht nicht, weil Respekt und so...aber diesen Respekt hat nicht jeder...das gilt auch für moderne Indigene...der eine oder andere arbeitslose Indigene wird ganz schnell zum Curandero usw. usf. um an Geld zu gelangen, die Hautfarbe stimmt und manchmal auch die Worte...was man halt so als Tourist erwartet, wird zumeist auch erfüllt...mehr aber nicht.

Dies ist ein weltweites Phänomenon...dort wo Schamanismus verbannt wurde, wird er nun wieder hervorgegraben, weil es dfür Interesse und somit Einnahmen gibt...Spiritourismus...boomt.

Bei den "echten" russischen Schamanen (alle Ethnien zusammengefasst, was eigentlich dramatisch falsch ist, hierfür aber ausreichend- gab/gibt(sehr selten, erlesene Völkchen) es 3 wesentliche Phasen, die den Schamanenanwärter zum Schamanen machen:

Da wäre zunächst einmal das wesentliche: Du bist ein Schamane, wenn die die Geister sagen, daß du ein Schamane bist.

Wird diese Begebenheit durch amtierende, alteingesessene Schamanen anerkannt, so erfolgt eine Lernphase...der Schamanenzögling geht bei einem Schamanen in die Lehre, welche da zwischen 3-5 Jahren bei der russ. Volksgruppierung, anderenorts in der Welt aber auch 10-15 Jahre dauern konnte/kann.

Ausgelernt gibs sowas wie eine Schamanenweihe...zumeist eingebunden in jährliche Festivität der Fruchtbarkeit, bei der der Bestand der Bevölkerung gesichert werden soll.
Hierbei wird auch gleich den Hilfgeistern der Jungschamanen geopfert und damit sind sie in die Gesellschaft integriert.


Das nur so als wirklich grober Umriss...Details gibts beim Ethnologen, der bei entsprechenden Gruppierungen viel Zeit verbracht hat und selbst diese müssen nicht stimmig sein.

Wie ein Cherokee-Heiler und guter Freund hierzu meinte, ist wohl eher der authorisiert, über ein Volk etwas zu sagen, der diesem Volk entstammt. Für ihn wirkt es entfremdend, wenn ein Europäer über das gesellschaftliche Leben der Cherokee sein Urteil abgibt, ganz gleich, was dieser jemand studiert hat, das ihn glauben lässt, zu einem richtigen Urteil befähigt zu sein.

Insofern fand ich deine Frage sehr interessant - denn jeder, der sich hierzulande einen Schamanen nennt, ist bestenfalls ein Neoschamane.
Die Geister interessiert das herzlich wenig, denn sie überdauern die Zeit.

Ein Großteil der jetzigen europäischstämmigen sogenannten Schamanen muß zunächst einmal die eigene Spiritualität heilen...das bedeutet auch den einen oder anderen verzeihbaren Egoauftritt in der Öffentlichkeit.

Ob (Neo)Schamanen, derer Trommel früher auch in Russland beidseitig war, innerhalb der schamanischen Hochblüte durch den Zorn eines Gottes gespalten, auf daß Schamanen nie mehr so mächtig waren wie zuvor, etwas wesentliches zur Heilung der Gesellschaft beitragen können, ist derzeit ungewiss. Einige hoch angesehene Mediziner attestieren Schamanen eine Heilkraft, dadurch wird Schamanismus nützlich für die Gesellschaft, obwohl es mehr ist, als nur das.

Anderenorts sind Schamanen und Mediziner zumeist Gegner, wobei Schamanen das härtere Los zufällt, sich zu behaupten.

Selbst nenne ich mich also weder einen Schamanen, noch einen Neoschamanen...

Wie also kann man wissen, was echt und unecht ist? Frag deine Geister wär wohl eine sehr fiese Antwort, aber sie ist die einzig richtige Antwort, denn wer mit dem formlosen Wesen nicht im Bunde ist, kann die Situation nicht beurteilen.

So gibt es eben auch viele gute Neoschamanen, die eine saubere Arbeit leisten und sie nennen sich Schamanen...völlig undramatisch...ist ja kein geschützter Begriff.

Wie gesagt...du dürftest dich genausogut Schamane nennen...der Grund weshalb ich dies nicht tue, ist, daß ich sehr gute Schamanen kennengelernt und nicht nur als Schamane oder Schamanin, sondern vor allem auch als Mensch schätzen gelernt habe.

Zwischen einem schamanisch Praktizierenden und einem geweihten Schamanen ist nochmal ein gewaltiger Unterschied. "Den Schamanen" gibts nicht und...inzwischen muß er auch nicht jenen namentlich abgestammten ursprünglichen Volksgruppierungen entstammen...auch ein Pejuta Wicasa Elder der Lakota nennt sich heute schlichtweg Schamane, weil sich der Begriff etabliert hat.

Mein Schlussplädoyer hierzu...

Du findest die Spuren des Schamanismus selbst in der buddhistischen Tradition, auch wenn sich Schamanen und Buddhisten am Berg Kailash einst bekriegten und die Buddhisten offiziell als siegreich hervorgehoben wurden. Ich nenne sie die schwarzen Pogotänzer...der richtige Name lautet natürlich anders aber so merke ich es mir...moment...Reyog Ponorogo wäre der richtige Ausdruck.

Und es mag verwunderlich klingen, aber selbst im Shaolintempel hatte ich bereits offiziell einer Zeremonie beigwohnt, die schaman. Elemente aufgewiesen hat.
Es ist einfach ein uraltes Ding, manchen mehr, anderen weniger bewusst...dir sicher mehr, darum fragst du so blöd...aber genau dies fand ich interessant.

Wie kann man sich nur so unwissend stellen, wenn man doch etwas mehr weiß als nichts? xD

Amituofo, Tiger
Ich bin nur - ganz ehrlich und ohne Hohn- fasziniert und gleichzeitig gelangweilt, wieso sich dieser Aspekt der Legitimation durch durch das UF zieht wie der Liebeszauber durchs MUF. Es mag moralisch verwerflich sein, aber mir ists ziemlich unwichtig, ob etwas historisch oder moralisch korrekt ist, spannend finde ich aber, was andere treibt oder warum es mich nicht tangiert.
Ich bin in der Theorie ziemlich schlecht, sehe aber praktisch, wie auch im Forum aufgetretene Schamanen fleißig ihre Zugänge gemischt haben und abseits dieser im Freundeskreis oder durch Treffen ich am eigenen Leib schamanische Einsätze erlebt habe, die Kriterien wie eine Schamanenkrankheit nicht erfüllen- da verzichte ich doch auf dieses TÜV- artige Siegel und halte mich nicht damit auf.
Ein "Herr des Wahnsinns " ist mir auch nicht geläufig, wer sollte das sein? Zumindest der Herr ist mir völlig fremd. Es ist doch wohl eher der Prozess gemeint?
 
Ich sehe es anders. Ich vermisse oft die Ernsthaftigkeit, die Hingabe.

Ja, ich seh das ähnlich...... nicht mal so sehr die Ernsthaftigkeit, dennoch aber die Hingabe.
Als ich angefangen hab, war mir noch nicht mal bewusst, dass das "schamanisch" ist, es hat sich erst im Lauf der Zeit herausgestellt, dass das, womit ich mich beschäftige einen Namen hat... das kommt wohl daher, dass es mich schon als kleines Kind eher in den Wald gezogen hat als in ein Freibad mit tausenden von kreischenden Kindern. Ich bin stundenlang mit dem Ruderboot allein am See hinausgefahren und hab im Herbst die Drohnen, die ja ohnehin sterben müssen (was ich als Kind nicht wahrhaben wollte), aus dem Wasser gefischt und hab sie alle zu trocknen ins Boot gesetzt, bis sie wieder wegfliegen konnten....

Was ich aber eigentlich damit sagen möchte ist, dass jeder Mensch auf der Suche ist, auf der Suche nach etwas, das er (noch) nicht kennt, aber es zieht ihn irgendwie an und viele sind halt dann auf einem Weg und wissen nicht genau, wohin sie gehen sollen und dann provbieren sie halt mal dies mal das, ich weiss das auch nicht immer, aber ich weiss zumindest in etwa die Richtung und irre nicht ganz planlos durch die Gegend...... und so kommt es halt, dass sich die Einen als Energetiker, die anderen als Schamanen oder Magier oder als Medium bezeichnen...

.... ich geb mir keinen Namen, ich bin eingebunden in die Welt, die für mich geschaffen ist, mit all ihren Wesen, die mir die Ehre erweisen, sich bei mir blicken zu lassen, wobei blicken lassen bei mir ja auch wieder ein Problem ist, weil ich fast nur fühlen kann und kaum was sehe bzw. nur ganz selten........ und eines weiss ich ganz genau, ich mache meine Sache mit absoluter Hingabe und das wird sich auch nicht ändern.... und wenn man nicht sein ganzes Herzblut in etwas reinstecken möchte, dann ist es wohl auch nicht das Richtige........
 
Ich bin in der Theorie ziemlich schlecht, sehe aber praktisch, wie auch im Forum aufgetretene Schamanen fleißig ihre Zugänge gemischt haben und abseits dieser im Freundeskreis oder durch Treffen ich am eigenen Leib schamanische Einsätze erlebt habe, die Kriterien wie eine Schamanenkrankheit nicht erfüllen- da verzichte ich doch auf dieses TÜV- artige Siegel und halte mich nicht damit auf.
Darauf wird in diesem Thread schon seit ziemlich Anfang doch die ganze Zeit hingewiesen (und so mancher Schwachsinn und dazu erfolgte harsche Kritik und OT wurden moderiert). Ich weiß nicht warum du dich jetzt darüber "aufregst".
 
Darauf wird in diesem Thread schon seit ziemlich Anfang doch die ganze Zeit hingewiesen (und so mancher Schwachsinn und dazu erfolgte harsche Kritik und OT wurden moderiert). Ich weiß nicht warum du dich jetzt darüber "aufregst".
Ich frage das emotionslos und verwundert, weil ihr es immer wieder thematisiert. Ich sehe keinen Sinn darin, bin aber immer wieder daran interessiert, ihn zu entdecken. Und was es mit dem Herrn auf sich haben soll.
 
Ganz abgesehen davon, lieber @.:K9:. , bist du Schamane?? Oder, woher kannst denn du das beurteilen? Du kritisierst quasi Etwas, das du selbst machst?
 
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Ich frage das emotionslos und verwundert, weil ihr es immer wieder thematisiert. Ich sehe keinen Sinn darin, bin aber immer wieder daran interessiert, ihn zu entdecken. Und was es mit dem Herrn auf sich haben soll.
Ja, mir gehts darum immer wieder zu verdeutlichen, dass zb eine Schizophrenie oder sonstige andere "Schicksalsschläge" in der Regel kein Indiz dafür sind eine Schamanenkrankheit zu sein, sondern einfach ne "normale" psychische Störung od. Unfall, od. Sonstiges "Normales", das im normalen Leben so passieren kann.
 
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