Wenn sich jemand bloßgestellt fühlt, dann meint der das nicht nur, sondern er empfindet es so, also IST es so. Natürlich kann sich dieser überlegen woher kommt dieses Gefühl des Bloßgestelltseins und wie könnte er es ändern, aber wenn jemand sich bloßgestellt fühlt, dann ist dieses Gefühl Fakt.
W enn wir uns das Bloßstellen anschauen, dann können wir fragen was bewegt den Bloßsteller und was bewegt den Bloßgestellten. Und wie kann es dazu kommen, dass dieses überhaupt möglich ist?
Der Bloßsteller will aufklären, will die Wahrheit ans Licht holen. Da können wir uns anschauen wo liegt die Motivation dies zu tun. Ist es tatsächlich eine der Wahrheit verpflichtete Aufklärung, ohne emotionale Ursachen im Aufklärer? Wir kennen ein solches Verhalten aus der Parteienlandschaft und da vor allem aus Wahlkämpfen, wo einfach nur schmutzige Wäsche gewaschen wird. Dass diese weder der Aufkklärung noch der Wahrheitsfindung dient ist klar. Was also treibt den Aufklärer an? Mrs.Jones gibt ein mögliches Beispiel: Erniedrigung - Wer den anderen bloßstellt, will den anderen kleinmachen will ihm seinen Stolz und seine Wertigkeit nehmen, was dann natürlich die eigene Wertigkeit erhöhen soll - siehe Wahlkämpfe.
Hilft das Bloßstellen dem Bloßgestellten? Angenommen jemand sieht sich als Retter der Menschheit, dann könnte ein Bloßstellen ihn auf den Boden der Realität zurückholen, von seinem hohen Roß stossen. Allerdingst passiert so etwa nur, wenn derjenige es selbst so erkennt. Wenn das Bloßstellen beim Bloßgestellten als Kampfansage ankommt, dass der andere ihn kleinmachen will ist nichts erreicht.
Dann kommt es noch darauf an ob dies in einem Gespräch von Freund zu Freund geschieht, wo ich versuche, dem Gegenüber seine Fehler und Schwächen deutlich zu machen. Aber so, dass er meine gute Absicht dahinter auch erkennt. Oder ob ich jemanden vor der Öffentlichkeit bloßstelle - dies zeigt eher, dass der Bloßsteller klatschendes Publikum braucht um als Aufklärer gefeiert zu werden.
LGInti