Schalom Yogaboy
zuerst zum Namen/Titel Schamane... er stammt aus dem Russisch/Kaukaischen Wortschats... dort heisst Shâman etwa so viel wie Feuerpriester, Feuerhüter, der Mann es Feuers.
Gehen wir in der Geschichte zurück, so war wohl das Feuer das erste wirklich wichtige Kulturgut der Menschen und derjenige der das Feuer hüten musste oder wollte hatte eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, denn wehe wenn das Feuer ausging, oder das Feuer nicht unter Kontrolle war und es zum Brand kam.
Und natürlich brachte das Feuer "Licht ins Dunkel" und da der Schamane der war, der auch in der Nacht über das Feuer wachen musste sah er in der Nacht Dinge, die die Menschen am Tag nicht sahen... un er erzählte dann den anderen Menschen was er in der Nacht und im Feuer sah - kurz um, der Shâman war der erste Priester um die erste Kultstätte der Menschheit - das Feuer.
Mit der Zeit wandelte sich der "Beruf" des Shâman natürlich und er wurde immer mehr zu einem Reisenden in der Anderswelt, zu einem spirituellen Künder der Anderen Welt und eignete sich auch Technicken und Praktiken an um durch diese Anderswelt zu wirken... er wurde immer mehr zum Geistheiler, Geschichtenerzähler, zum Weisen Mann, eben zum Priester.
Um deine Frage zu beantworten : nein, durch ein Wochenendseminar wird man sicher nicht zu einem Schamanen, man wird höchstens etwas Leichter was das Protemonaie anbelangt und hat am nächsten esokaffekränzchen etwas zu erzählen und damit hat es sich auch schon.
Traditionellerweise sucht sich ein Alter schamane eines Stammes einen jungen Gehilfen, der ihn Unterstützt und von ihm angelernt wird, und dass über Jahre hinweg... Und der junge schamane muss eine Initiation über sich ergehen lassen, die zwar bei allen Kulturen recht unterschiedlich ist, aber meist sehr gefährlic oder zumindest recht schocking ist.... eine Klassische Einweihung ist das Angebunden sein an einer verwesten Leiche für Drei Tage (auge in auge), oder auch die Visionssuche (dabei befindet sich der Initiant alleine irgendwo in der Wildniss für zwei - drei Tage ohne Essen und trinken, Nackt und nur mit Pfeife und Tabak ausgerüstet - bei den Apachen muss er ein Halbes jahr alleine leben und darf zu beginn nur sein Messer mitnehmen, alles andere mus er selber anfertigen. Auch eine Klassische einweihung wird in der Edda beschrieben, als sich Odin neun Tage kopfüber aufhängt um das Gehemins der Unterwelt zu erfahren (hier bekommt er sie in form der Runen).
In Japan gilt das überleben einer schweren Krankheit als Einweihung in den schamanenweg, bei den Aborigines muss der Einzuweihende die Songline seines stammesgottes nachgehen usw.
Also nix mit Wochenendkurs mit ein bischen "Schamanische Imagination" und Trommelbasteln, sondern wirkliche Existenzielle Prüfungen machen einen Schamanen aus.
Das Wirkungsgebiet der schamen ist sehr unterschiedlich und gehen vom blosen Hüten der Heiligen dinge (Cheyenne) bis hin zum eigentlichen Häuptling eines stammes (Sioux) und beinhaltet oft alle Arten der Magie (Helung, wetterzauber, Zukunftssicht usw.)
Die Sioux z.b.kenne fünf Arten der Schamenen : der Weise Mann, der Wetterzauberer, der Heyoka (heiliger Clown), den Medizinman und den Transvestit (der als Namensgeber der Neugebohrenen fungiert, wie auch als Schowman)
alle Schamanen haben aber eines Gemeinsam: sie werden in der frühesten Kindheit als solche erkannt (meist erleben sie selber eine innere Initiation durch einen traum oder durch ein bestimmtes Krafttier) und wählen den Weg nicht freiwillig...
mfg by FIST