Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ihr eigenes subjektives Sein als "Mist" bezeichnen, obwohl ich Mist in seiner kompostierten Form durchaus aus sehr positiv bewerte.
Danke für den link, durchaus wichtige inhalte, auch wenn sie mir nicht neu sind.
Da könnte ich mich jetzt fragen, was sagt mir das jetzt ganz subjektiv?
Es könnte sein, dass du einfach nur Freude daran hast, mir Fachbegriffe um die Ohren zu hauen, es könnte sein, dass du mir zeigen willst, was du alles kennst, oder aber du möchtest mich darauf hinweisen, dass ich noch einiges lernen könnte wenn ich wollte, obwohl du mit Sicherheit nicht weißt, was ich alles schon weiß und wie ich das interpretiere.
Schade, eine weitere Option hast du nicht genannt:
ich gehe davon aus, dass du die meisten der genannten Begriffe kennst und wollte aufzeigen, dass es nicht nur die subjektive Wahrnehmung ist, sondern noch ganz viele weitere Faktoren dazukommen, die unsere menschliche Wahrnehmung beeinträchtigen/ fälschen/ trügen/ verzerren
Das bringt mich zu einer Lieblingsfrage - "Wie subjektiv sind objektive Wahrheiten?"
Wir sind dabei immer mehr zu erkennen (auch außerhalb der Physis), in der Psyche des Menschen, im sozialen Miteinander etc. aber eins weiß ich sicher - so zu tun als sei alles Subjektive nur lästiger Unsinn ist Quatsch. Denn das Subjektive, das sind wir das BIN ICH.
Noch kann ich dir zustimmen, aber ich denke, dass wir das "ich"vermutlich ganz anders definieren.
Mir geht es vor allem darum zu erkennen, wie ich erkenne, was ich erkenne und wie ich zu meinen Interpretationen komme und dieses Unterfangen ist subjektiv. Die Naturwissenschaft in uns sollte dem Subjektiven seine Würde zurückgeben.
Es sollte in der Psychologie nicht darum gehen das Subjekt zu einem Objekt zu machen. Muss das Subjekt demontiert werden? Nein, was mich die spritualität gelehrt hat ist, dass es darum geht sich zu öffnen und möglichst bewusst zu werden. All die Erkenntnisse der Psychologie, sollten nicht dazu genutzt werden das subjektive zu verteufeln, sondern es zu reinigen und zu klären, anstatt es abschaffen zu wollen.
So, das war jetzt etwas ot, aber notwendig
LGInti
Und da ist der Punkt, der den Unterschied zwischen uns ausmacht:
Ich empfinde es so, dass die Wissenschaften uns unsere Würde geben, sie müssen sie nicht "zurückgeben", weil sie sie uns nie "genommen haben".
Um dein Beispiel der Selbterkenntnis aufzugreifen: wie kann ich das auch nur ansatzweise, wenn ich um all diese gennanten Mechanismen NICHT weiß?
Für mich hieße das, dass ich mir ordentlich etwas vormachen würde und ich wäre böse über Menschen, die mehr wissen (wissenschaftliches) und mich nicht darüber aufklären würden, mich also weiter im Dunkeln herumtapsen ließen. Sicher läßt sich das nicht auf ein Forum übertragen, aber sicherlich in den realen privaten Bereich.
"Bewußt werden"(Vorsicht - das kann mitunter für jeden etwas ganz anderes bedeuten) kann ich mir doch nur, wenn ich um alle Hintergründe dazu weiß - d.h., wenn ich das Wissen habe, diesen "gefühlten" Bewußtwerdungsprozess auch einordnen zu können, d.h. darum zu wissen, dass ich mich mit einem solch sehr subjektivem Prozess auch arg auf Glatteis bewegen kann, weil ich nur ein Mensch bin und all den genannten Wahrnehmungsfehlern unterliege.
Ich persönlich gehe so weit, dass ich froh bin, dass ich weiß, dass Bewußtwerdungsprozesse/ Selbsterkenntnis u.ä. nur einen geringen, auf jeden Fall zeitlich begrenzten Wert haben, weil ich flexibel bleibe - ich lerne ständig dazu, verändere mich ständig und würde niemals von einer "statischen Ireland" mit überdauernden Persönlichkeitsstrukturen ausgehen (ok, in meinem Alter ist nicht mehr alles drin^^, aber einges geht noch).
Vielleicht sind wir inhaltlich gar nicht sooo weit auseinander, nennen "es" nur anders?