Warum können Leute nicht einfach einen Arzt konsultieren?

Es wäre interessant die Eltern JETZT zu hören. Wie denken sie nun über ihre Entscheidungen, über Alternativen über Misstrauen gegenüber Ärzte, wie gerechtfertigt das ist und über überhebliche Selbstdiagnosen.
Ja und nein. Der Satz, der in mir aufkommt, ist: macht das das Kind lebendig?
 
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Ja und nein. Der Satz, der in mir aufkommt, ist: macht das das Kind lebendig?

Nein, natürlich nicht. Aber wer derartig überheblich und selbstherrlich praktisch am eigenen Kind experimentiert und im laufenden Prozess dieses offensichtlichst fehlschlagenden Experimentes (sorry, so muss man das echt nennen, denn nix anderes ist es praktisch) immer noch nicht aktiv wird, der muss mE. so tief festgefahren sein in seiner Überzeugung, dass es fraglich ist, ob der Tod des Kindes nun wirklich ein *Denkzettel* für sie war. So sicher wäre ich mir da nicht, auch wenn es im Bericht heisst, dass die Leute anders gehandelt hätten, wenn sie die Folgen hätten erahnen können, nach Angaben der Mutter.
 
Nein, natürlich nicht. Aber wer derartig überheblich und selbstherrlich praktisch am eigenen Kind experimentiert und im laufenden Prozess dieses offensichtlichst fehlschlagenden Experimentes (sorry, so muss man das echt nennen, denn nix anderes ist es praktisch) immer noch nicht aktiv wird, der muss mE. so tief festgefahren sein in seiner Überzeugung, dass es fraglich ist, ob der Tod des Kindes nun wirklich ein *Denkzettel* für sie war. So sicher wäre ich mir da nicht, auch wenn es im Bericht heisst, dass die Leute anders gehandelt hätten, wenn sie die Folgen hätten erahnen können, nach Angaben der Mutter.
...sagen dann auch viel über die Anwälte *denk.
 
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ihr eigenes subjektives Sein als "Mist" bezeichnen, obwohl ich Mist in seiner kompostierten Form durchaus aus sehr positiv bewerte.

Danke für den link, durchaus wichtige inhalte, auch wenn sie mir nicht neu sind.

Da könnte ich mich jetzt fragen, was sagt mir das jetzt ganz subjektiv?
Es könnte sein, dass du einfach nur Freude daran hast, mir Fachbegriffe um die Ohren zu hauen, es könnte sein, dass du mir zeigen willst, was du alles kennst, oder aber du möchtest mich darauf hinweisen, dass ich noch einiges lernen könnte wenn ich wollte, obwohl du mit Sicherheit nicht weißt, was ich alles schon weiß und wie ich das interpretiere.
Schade, eine weitere Option hast du nicht genannt:
ich gehe davon aus, dass du die meisten der genannten Begriffe kennst und wollte aufzeigen, dass es nicht nur die subjektive Wahrnehmung ist, sondern noch ganz viele weitere Faktoren dazukommen, die unsere menschliche Wahrnehmung beeinträchtigen/ fälschen/ trügen/ verzerren

Das bringt mich zu einer Lieblingsfrage - "Wie subjektiv sind objektive Wahrheiten?"

Wir sind dabei immer mehr zu erkennen (auch außerhalb der Physis), in der Psyche des Menschen, im sozialen Miteinander etc. aber eins weiß ich sicher - so zu tun als sei alles Subjektive nur lästiger Unsinn ist Quatsch. Denn das Subjektive, das sind wir das BIN ICH.

Noch kann ich dir zustimmen, aber ich denke, dass wir das "ich"vermutlich ganz anders definieren.

Mir geht es vor allem darum zu erkennen, wie ich erkenne, was ich erkenne und wie ich zu meinen Interpretationen komme und dieses Unterfangen ist subjektiv. Die Naturwissenschaft in uns sollte dem Subjektiven seine Würde zurückgeben.
Es sollte in der Psychologie nicht darum gehen das Subjekt zu einem Objekt zu machen. Muss das Subjekt demontiert werden? Nein, was mich die spritualität gelehrt hat ist, dass es darum geht sich zu öffnen und möglichst bewusst zu werden. All die Erkenntnisse der Psychologie, sollten nicht dazu genutzt werden das subjektive zu verteufeln, sondern es zu reinigen und zu klären, anstatt es abschaffen zu wollen.
So, das war jetzt etwas ot, aber notwendig

LGInti
Und da ist der Punkt, der den Unterschied zwischen uns ausmacht:

Ich empfinde es so, dass die Wissenschaften uns unsere Würde geben, sie müssen sie nicht "zurückgeben", weil sie sie uns nie "genommen haben".

Um dein Beispiel der Selbterkenntnis aufzugreifen: wie kann ich das auch nur ansatzweise, wenn ich um all diese gennanten Mechanismen NICHT weiß?
Für mich hieße das, dass ich mir ordentlich etwas vormachen würde und ich wäre böse über Menschen, die mehr wissen (wissenschaftliches) und mich nicht darüber aufklären würden, mich also weiter im Dunkeln herumtapsen ließen. Sicher läßt sich das nicht auf ein Forum übertragen, aber sicherlich in den realen privaten Bereich.

"Bewußt werden"(Vorsicht - das kann mitunter für jeden etwas ganz anderes bedeuten) kann ich mir doch nur, wenn ich um alle Hintergründe dazu weiß - d.h., wenn ich das Wissen habe, diesen "gefühlten" Bewußtwerdungsprozess auch einordnen zu können, d.h. darum zu wissen, dass ich mich mit einem solch sehr subjektivem Prozess auch arg auf Glatteis bewegen kann, weil ich nur ein Mensch bin und all den genannten Wahrnehmungsfehlern unterliege.

Ich persönlich gehe so weit, dass ich froh bin, dass ich weiß, dass Bewußtwerdungsprozesse/ Selbsterkenntnis u.ä. nur einen geringen, auf jeden Fall zeitlich begrenzten Wert haben, weil ich flexibel bleibe - ich lerne ständig dazu, verändere mich ständig und würde niemals von einer "statischen Ireland" mit überdauernden Persönlichkeitsstrukturen ausgehen (ok, in meinem Alter ist nicht mehr alles drin^^, aber einges geht noch).

Vielleicht sind wir inhaltlich gar nicht sooo weit auseinander, nennen "es" nur anders?
 
Wenn ein Arzt einen Fehler macht, dann liegt es nicht an der subjektiven oder objektiven Wahrnehmung.
Ein Arzt ist für mich kein Wissenschaftler, höchstens er forscht.
Ein Arzt kann mir genau so meine Würde nehmen. Die Verherrlichung dieses Berufszweiges kommt mir vor wie aus dem 18. Jahrhundert-
Es gibt auch andere Berufe bei denen es genau so lange dauert, wie wenn ein Arzt studiert.
Ist er dadurch ein fehlerfreier Mensch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute, die auch in einer medizinischen Notsituation lieber einen weit entfernten Homoeopathen aufsuchen und nicht den Notarzt rufen, sind auch eher "gegen" die evidenzbasierte Medizin eingestellt.
wahrscheinlich ist das so. Sollte man dies ändern? Und wenn ja wie? Wenn unschuldige Kinder unter der Inkompetenz ihrer Erziehungsberechtigten leiden müssen, dann sollte man dort eingreifen. Z. B. könnte man die U1-9-Untersuchungen für Kinder zur Pflicht machen.
Gegenfrage: Was erwarten User hier, die Threads eroeffnen, wenn Aerzte Mist bauen? Was erwarten die sich davon? Ist es nur einen Thread wert, wenn die Fehler auf der veraechtlich "Schulmedizin" genannten Seite passieren?
Ich persönlich sehe Schulmedizin nicht als verächtlich genutzten Begriff. Er sagt das aus was ist, nämlich dass die Ausbildung der Mediziner auf ganz bestimmte schulisch/universitäre Art und Weise passiert. Und dieser Ausbildung liegt ein ganz bestimmtes Weltbild zugrunde.
Wenn hier user einen threat gegen Schulmedizin aufmachen, dann wohl deshalb um Bestätigung zu bekommen, das was ich auch bei dir annehme.
Dass es immer etwas zu kritisieren gibt ist klar, egal ob Schulmedizin oder Naturmedizin, aber das ist noch lange kein Grund um zwei konträre Lager zu formieren.
Ja, Pharmafirmen sind Wirtschaftsunternehmen. Anders waere es leider nicht wirklich realisierbar, dass Medikamente im halbwegs benoetigter Quantitaet hergestellt werden, so dass auch die beteiligten Mitarbeiter davon leben koennen. Auf der anderen Seite hat das natuerlich auch den Nachteil, dass so einiger Mist da geschieht. Mist, den ich uebrigens nie bestritten habe, sondern sogar selbst Buchempfehlungen gegeben habe, in denen dieser Mist beschrieben wird.
Ist in Ordnung - ich hab auch immer schon den Eindruck, dass du versuchst nicht einseitig blind (im Gegensatz zu doppelblind :D ) zu sein.
Aerztefehler passieren nicht aufgrund anhaltender falscher Ueberzeugungen. Der Fehler der Eltern entsprang aber eben einer eklatant falschen und anhaltenden Ueberzeugung - und das auch gleich zweimal. Zum einen, dass sie ueberzeugt waren, eine Selbstdiagnose bei ihrem Sohn durchfuehren zu koennen, was zu der Mode-Selbstdiagnose Gluten- und Laktose-Intoleranz fuehrte. Und dann die zweite - die mMn "schlimmere" - falsche Ueberzeugung, Ein Homoepath koenne im medizinischen Notfall besser helfen als ein Notarzt. (Der homoeopathische Arzt hier war immerhin nicht dieser Meinung).
Verständlich finde ich das schon, wenn Menschen dorthingehen, wo sie sich gut aufgehoben fühlen. Fehlentscheidungen entstehen, wenn man sich selber Scheuklappen anlegt. Deshalb halte ich es für wichtig, eigene Weltbilder immer wieder zu überprüfen.
By the way: Angst vor Gluten-Intoleranz bzw. auch vor Gluten allgemein ist mittlerweile so weit verbreitet, dass ich auch schon Kinderspielzeug gesehen habe, welches werbewirksam das Wort "Glutenfrei" auf der Verpackung aufgedruckt hatte.
:D
Du bemaengelst, dass ich hier einen Kampf fuehre - entweder Medizin oder Alternative. Schau aber mal, wer auf Seiten der Alternativen diesen Kampf auch fuehrt. Die Eltern hier haben sich auch nur fuer eine der beiden Seiten entschieden - und das mit ueblen Folgen.
Sie haben sich nicht nur für eine Seite entschieden, das wäre noch nicht so schlimm, sondern sie haben sich (bis es zu spät war) gegen die andere Seite entschieden, was der eigentliche Fehler war. Für etwas zu sein, ist doch nicht zwingend damit verbunden, gegen etwas anderes zu sein.
Ich bin für die Naturheilkunde, vor allem was das Menschenbild und das zugrundeliegende Weltbild betrifft, aber das erzwingt nicht eine allumfssende Gegnerschaft gegen die Schulmedizin.

LGInti
 
Schade, eine weitere Option hast du nicht genannt:
ich gehe davon aus, dass du die meisten der genannten Begriffe kennst und wollte aufzeigen, dass es nicht nur die subjektive Wahrnehmung ist, sondern noch ganz viele weitere Faktoren dazukommen, die unsere menschliche Wahrnehmung beeinträchtigen/ fälschen/ trügen/ verzerren
Das was wir momentan wahrnehmen, erkennen, für wahr halten ist das momentan mögliche - wenn wir aber wachsam sind und bereit, uns selber zu erkennen, dann können wir dazulernen. Und das halte ich für ganz wesentlich, es ist ein subjektiver Vorgang, der in uns passsiert. Wenn wir aber übzeugt sind, dass subjektives immer unwahr und das sogenannte objektive immer wahr ist, dann ist die Arbeit am eigenen Sein, am eigenen Selbst obsolet.
Noch kann ich dir zustimmen, aber ich denke, dass wir das "ich"vermutlich ganz anders definieren.
weiß ich nicht - könnte sein - ist es nicht so, dass das Ich das Subjekt ist, welches subjektiv handelt? Oder glaubst du dass du in dir objektives Sein bist/hast? Objekt bist du doch nur für andere.
Ich empfinde es so, dass die Wissenschaften uns unsere Würde geben, sie müssen sie nicht "zurückgeben", weil sie sie uns nie "genommen haben".
Ja da ist wohl der Untertschied. Ich sehe es schon so, dass die Naturwissenschaft mit ihrer Objektivität (dem Betrachten "von außen") das Subjektive als nicht ernstzunehmend degradiert und disqulifiziert hat.
Um dein Beispiel der Selbterkenntnis aufzugreifen: wie kann ich das auch nur ansatzweise, wenn ich um all diese gennanten Mechanismen NICHT weiß?
Mir geht es nicht darum die Naturwissenschaft und ihre Erkenntnisse zu negieren oder abschaffen zu wollen. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse interessieren mich sehr, vor allem im Bereich Neurowissenschaften und Psychologische Erkenntnisse. Aber die Ebene des Subjektiven rückt auch in der Psychologie an den Rand. Oft interessieren beim Subjektiven nur mögliche Manipulationsmöglichkeiten. Das sind hoch aktuelle und gefragte Informationen. Aber dabei geht es ganz selten um Hilfe zur Selbsthilfe, was ich als Auftrag der Psychotherapie sehe. Meist geht es doch nur darum,einen nicht mehr richtig funktionierenden Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren, anstatt ihn in seinem subjektiven Sein zu fördern um selbstbestimmt eigene Wege gehen zu können.
"Bewußt werden"(Vorsicht - das kann mitunter für jeden etwas ganz anderes bedeuten) kann ich mir doch nur, wenn ich um alle Hintergründe dazu weiß -
Nein ich muss nicht alle Hintergründe wissen, wenn ich mich auf den Weg der Bewusstheit begebe. Warum sollte ich schon zu Beginn meiner Suche perfekt sein? Wichtig ist lediglich das Bewusstsein, dass es ganz anders sein kann als ich es momentan erlebe, das reicht.
d.h., wenn ich das Wissen habe, diesen "gefühlten" Bewußtwerdungsprozess auch einordnen zu können, d.h. darum zu wissen, dass ich mich mit einem solch sehr subjektivem Prozess auch arg auf Glatteis bewegen kann, weil ich nur ein Mensch bin und all den genannten Wahrnehmungsfehlern unterliege.
Wir könnten es doch so handhaben wie es in der Naturwissenschaft gehandhabt wird, nämlich das was momentan erkannt ist ist das was im Augenblick möglich ist zu erkennen. Es wartet noch viel was erkannt werden kann/will, aber das tangiert die momentane Naturwissenschaft nicht. Man fühlt sich als Wissenschaftler immer als auf der momentan höchst-möglichen Stufe des Wissens und Erkennens.

Komischerweise ist der einzelne Wisenschaftler als Subjekt an genau diesem Punkt, trotzdem negativiert er das subjektive. Das zu betrachten ist sehr lustig.
Ich persönlich gehe so weit, dass ich froh bin, dass ich weiß, dass Bewußtwerdungsprozesse/ Selbsterkenntnis u.ä. nur einen geringen, auf jeden Fall zeitlich begrenzten Wert haben, weil ich flexibel bleibe - ich lerne ständig dazu, verändere mich ständig und würde niemals von einer "statischen Ireland" mit überdauernden Persönlichkeitsstrukturen ausgehen (ok, in meinem Alter ist nicht mehr alles drin^^, aber einges geht noch).
Jeder Bewusstwerdungsprozess im Subjektiven Sein ist ein Schritt den ich gehe, so wie der Naturwissenschaftler auch seine Schritte auf dem Feld der Objekte geht.
Vielleicht sind wir inhaltlich gar nicht sooo weit auseinander, nennen "es" nur anders?
Ja das könnte sein

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Wenn ein Arzt einen Fehler macht, dann liegt es nicht an der subjektiven oder objektiven Wahrnehmung.
Ein Arzt ist für mich kein Wissenschaftler, höchstens er forscht.
Ein Arzt kann mir genau so meine Würde nehmen. Die Verherrlichung dieses Berufszweiges kommt mir vor wie aus dem 18. Jahrhundert-
Es gibt auch andere Berufe bei denen es genau so lange dauert, wie wenn ein Arzt studiert.
Ist er dadurch ein fehlerfreier Mensch?
Genau.

Und es gibt gute Ärzte, die auch etwas Intuition mit bringen.

Und es gibt jene, die einfach nur Symptome in einer Datenbank suchen. Das kann ich auch und jedes Expertensystem.

Natürlich gibt es auch jene Ärzte, so es nur um den eigenen Verdienst geht. Wie in jeder anderen Branche auch.
 
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