Warum können Leute nicht einfach einen Arzt konsultieren?

Das was wir momentan wahrnehmen, erkennen, für wahr halten ist das momentan mögliche - wenn wir aber wachsam sind und bereit, uns selber zu erkennen, dann können wir dazulernen. Und das halte ich für ganz wesentlich, es ist ein subjektiver Vorgang, der in uns passsiert. Wenn wir aber übzeugt sind, dass subjektives immer unwahr und das sogenannte objektive immer wahr ist, dann ist die Arbeit am eigenen Sein, am eigenen Selbst obsolet.
Ich weiß nicht so genau, was du mit "selber erkennen" meinst.
Könnte man es auch einfach "entwickeln" und "lernen" nennen?
Ich kann mein Leben und auch meine Persönlichkeit so schildern, dass jeder vor Neid erblaßt und auch so, dass mein Gegenüber großes Mitleid mit mir hat - beides ist "wahr", je nach Tagesform, Art der Darstellung, Intention und Setzen des Fokus.
Was ich für mich selbst erkannt habe, schwankt also ungemein^^ und erst, wenn ich in einen vernünftigen Abstand zu meiner momentanen Subjektivität habe, kann ich relativieren, dass es sooo schlimm nicht wahr, aber auch nicht sooo toll (und trotzdem bin ich damit noch meilenweit von irgendeiner Objektivität entfernt, denn das ist so komplex, dass vermutlich kein Mensch das stets präsent haben kann, also tut man gut daran, etwas "offen zu lassen").
Das gilt nicht nur für mich, sondern für jeden Menschen.
Selbsterkenntnis ist meiner Ansicht nach also eine ziemlich wankelmütige Sache ...


weiß ich nicht - könnte sein - ist es nicht so, dass das Ich das Subjekt ist, welches subjektiv handelt? Oder glaubst du dass du in dir objektives Sein bist/hast? Objekt bist du doch nur für andere.
Nein, als Mensch ist man ein Subjekt, das subjektiv denkt und handelt und niemals objektiv sein kann.
Man kann mich nur davor schützen, in die "grenzenlose Subjektivität" zu verfallen, indem man sich Wissen aneignet und somit darum weiß, dass, das, was man denkt, wahrnimmt, fühlt, mit irgendwelchen Tatsachen nichts zu tun haben muß (ich habe es oben "relativieren" genannt)

Ja da ist wohl der Untertschied. Ich sehe es schon so, dass die Naturwissenschaft mit ihrer Objektivität (dem Betrachten "von außen") das Subjektive als nicht ernstzunehmend degradiert und disqulifiziert hat.
Das ist der Punkt - was du als "abwertend" erlebst, erlebe ich als Bereicherung.


Mir geht es nicht darum die Naturwissenschaft und ihre Erkenntnisse zu negieren oder abschaffen zu wollen. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse interessieren mich sehr, vor allem im Bereich Neurowissenschaften und Psychologische Erkenntnisse. Aber die Ebene des Subjektiven rückt auch in der Psychologie an den Rand. Oft interessieren beim Subjektiven nur mögliche Manipulationsmöglichkeiten. Das sind hoch aktuelle und gefragte Informationen. Aber dabei geht es ganz selten um Hilfe zur Selbsthilfe, was ich als Auftrag der Psychotherapie sehe. Meist geht es doch nur darum,einen nicht mehr richtig funktionierenden Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren, anstatt ihn in seinem subjektiven Sein zu fördern um selbstbestimmt eigene Wege gehen zu können.
Psychologie und Psychotherapie sind nicht identisch.
Psychotherapie basiert u.a. auf den Erkenntnissen der Psychologie und die Erfolge von Psychotherapie sind messbar und vorhersagbar (das ist noch gar nicht so lange so).
Da Psychotherapie von den Krankenkassen bezahlt wird, ist die Frage, ob sie "nur" einen Menschen wieder in die "Funktionstüchtigkeit" (und das ist bei vielen Krankheien schon ein hoher Anspruch) zurückbringen will und ihn in die Lage versetzt, sich weiterhin besser selbst helfen zu können (der Anspruch ist nicht so hoch, das ist eigentlich Minimum, je nach Ausgangspunkt) oder auch "Wellness", d.h. so etwas wie "subjektives Sein", "Selbsterkenntnis", "Bewußtheit" fokussiert, bzw. bei psychisch gesunden Menschen noch "Optimierung" bewirkt ... .
Wellness und Optimierung auf Kosten der Allgemeinheit finde ich nicht gerecht.
Sich selbst mit Psychologie zu beschäftigen, steht jedem frei - das Netz ist diesbzgl. unendlich gefüllt und selbst eine Psychotherapie zu bezahlen, in der man seine persönlichen Optimierungsziele erreichen möchte, ist auch möglich.

Nein ich muss nicht alle Hintergründe wissen, wenn ich mich auf den Weg der Bewusstheit begebe. Warum sollte ich schon zu Beginn meiner Suche perfekt sein? Wichtig ist lediglich das Bewusstsein, dass es ganz anders sein kann als ich es momentan erlebe, das reicht.
Wir könnten es doch so handhaben wie es in der Naturwissenschaft gehandhabt wird, nämlich das was momentan erkannt ist ist das was im Augenblick möglich ist zu erkennen. Es wartet noch viel was erkannt werden kann/will, aber das tangiert die momentane Naturwissenschaft nicht. Man fühlt sich als Wissenschaftler immer als auf der momentan höchst-möglichen Stufe des Wissens und Erkennens.
Ich denke, da verkennst du Wissenschaftler oder wissenschatlich orientierte Menschen - je mehr man weiß, desto mehr Fragen tun sich auf, aber der gute Effekt ist, dass man damit immer besser leben kann.

Komischerweise ist der einzelne Wisenschaftler als Subjekt an genau diesem Punkt, trotzdem negativiert er das subjektive. Das zu betrachten ist sehr lustig.
Ich glaube, das siehst du falsch? Er ist sich eher seiner Subjektivität bewußt.
Jeder Bewusstwerdungsprozess im Subjektiven Sein ist ein Schritt den ich gehe, so wie der Naturwissenschaftler auch seine Schritte auf dem Feld der Objekte geht.
?
Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe.
Meiner Ansicht nach gibt es "kein Zurück" mehr, wenn man sich auf den wissenschaftlichen Weg begeben hat. Die Relevanz der Subjektivität sinkt immer mehr, bis sie keine Rolle mehr spielt.
Ich werde ab und an gefragt, wie man ohne jeglichen Glauben, ohne den Wunsch nach Selbsterkenntnis/ "mehr Bewußtheit", vielleicht gar "Streben nach Erleuchtung" (es gibt so viele Begriffe dafür, ich denke, du weißt, was ich meine) leben kann.
Ich dagegen kann nur noch aus der Erinnerung nachvollziehen, wie es ist, wenn man glaubt (irgendetwas), wenn man meint, etwas "selbst erkannt zu haben". Es ist nicht so, dass das "weg ist", es ist weiterhin da (wie bei allen Menschen), es spielt nur überhaupt keine relevante Rolle mehr, wird "quasi automatisch" relativiert.
(das ist jetzt sehr abstrakt ... )
Ich kann mir also nicht mehr wirklich vorstellen, wie jemand überzeugt einen Glauben/ Annahmen hat und keinen Wunsch hat, das zu wissenschaftlich zu hinterfragen, bzw. das mit geeigneten Methoden zu überprüfen, "der Sache auf den Grund zu gehen".
Wahrnehmung/ Denken verändert sich immer mehr - vielleicht kann man es am besten so beschreiben, dass Erkenntnisse nach dem "persönlichen Plausibilitätsfaktor" gewertet werden und dieser Faktor sich verändert?
 
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wahrscheinlich ist das so. Sollte man dies ändern? Und wenn ja wie? Wenn unschuldige Kinder unter der Inkompetenz ihrer Erziehungsberechtigten leiden müssen, dann sollte man dort eingreifen. Z. B. könnte man die U1-9-Untersuchungen für Kinder zur Pflicht machen.

Ja, das ist eine Moeglichkeit. Und Aufklaerung ueber solche Faelle.

Ich persönlich sehe Schulmedizin nicht als verächtlich genutzten Begriff. Er sagt das aus was ist, nämlich dass die Ausbildung der Mediziner auf ganz bestimmte schulisch/universitäre Art und Weise passiert. Und dieser Ausbildung liegt ein ganz bestimmtes Weltbild zugrunde.

Der Begriff wurde urspruenglich als Schmaehbegriff eingefuehrt.

Wenn hier user einen threat gegen Schulmedizin aufmachen, dann wohl deshalb um Bestätigung zu bekommen, das was ich auch bei dir annehme.

Tja, und wenn ich in diesen Threads anmerke, dass die "Alternativen" nicht besser sind, wird mir vorgeworfen off topic zu sein. Auf der anderen Seite versuchen die selben User in meinen Threads den Zeigefinger doch wieder auf die "Schulmedizin" umzulenken. Was denn nun? Entweder das ist in allen Thread ok, oder in keinem Thread.

Dass es immer etwas zu kritisieren gibt ist klar, egal ob Schulmedizin oder Naturmedizin, aber das ist noch lange kein Grund um zwei konträre Lager zu formieren.

Wie schon gesagt: Ich bin nicht der einzige, der Lager formiert.
 
Ich denke man sollte einen fairen Mittelweg zwischen Schulmedizin und Alternativ Medizin wählen.
Glutenfrei essen ist vollkommen ok, ist die beste Prophylaxe für eine gesunde Darmflora, auch wenn nicht vom Arzt eine explizite Unverträglichkeit diagnostiziert wurde.
NUR: man sollte dann eben auf Ersatz achten, und ein anderes (meist sogar wertvoller) Getreide wählen, selbst Brote backen aus entsprechenden Ersatzgetreide ect.... und das machen viele nicht.
Dass diese Unverträglichkeiten in Mode gekommen sind, stimmt einerseits.
Das ist eine ganz bestimmte Gruppe an Menschen, genau so wie der "VEGAN" - Hype.
Dennoch muss man relativieren: Erstens denke ich, dass es heute tatsächlich mehr Unverträglichkeiten gibt, weil viel mehr Chemie und Gifte in der Landwirtschaft als im Vergleich zu früher (speziell Weizen !!! ) eingesetzt werden, das unseren Darm kaputt macht.
Zum anderen lassen sich viel mehr Leute heute testen, was früher nicht der Fall war, aber die Beschwerden die früher die Menschen hatten, kamen vielleicht auch von Unverträglichkeiten.
Aber niemand wusste davon...
In dem Sinne - es gibt nicht nur schwarz oder weiß !!
 
Ich weiß nicht so genau, was du mit "selber erkennen" meinst.
Könnte man es auch einfach "entwickeln" und "lernen" nennen?
In sich selber von sich selber lernen ist natürlich ein lernen und entwickeln, aber unabhängig von außen. Von außen können allerhöchstens Hilfestellungen und Tipps kommen. Was ich damit meine ist ein kennenlernen von sich selber und zwar unabhängig wie mich andere sehen. Du kennst ja sicher das quadrat dessen was mich ausmacht. Da gibt es ein viertel dass ich von mir kenne, was auch andere von mir kennen, dann gibt es ein viertel das andere von mir kennen, ein viertel was ich von mir kenne und ein viertel was weder ich noch andere von mir kennen. Ich weiß nicht ob ich das so richtig dargestellt habe ich weiß auch nicht wo ich das herhabe. Aber es passt schon. Mir geht es bei der Selbsterkenntnis um den Bereich, den nur ich kennen kann und den nur ich erforschen kann. Und da geht es mir vor allem um die Psyche (Seele) und den Geist, dessen materiellste Ebene das denken ist. Also bei der Psyche um die Erkenntnis, wie Gefühle in mir entstehen und zwar in mir nachgefühlt, also nicht von außen beobachtet. Oder aber im Denken das Rückverfolgen eines Gedankens, woher er kam. Eine sehr gute Übung während der Meditation. Ein Wahrnehmen nach innen, welches von außen vielleicht mit Hirnwellen gemessen werden kann, aber du wirst zugeben dass es einen Unterschied macht einen Gedanken zu denken oder bestimmte Aktivitätspotentiale auf einem Bildschirm zu betrachten. Das sind zwei Ebenen des lernens, einmal subjektiv (im Innen) und einmal objektiv (von außen).
Selbsterkenntnis ist meiner Ansicht nach also eine ziemlich wankelmütige Sache ...

Sie mag nicht vollständig sein, aber das sind naturwissenschaftliche Erkenntnisse auch nicht. Es ist das was momantan erkannt wird fertig, da braucht es keine Wertung.

Nein, als Mensch ist man ein Subjekt, das subjektiv denkt und handelt und niemals objektiv sein kann.
Das heißt, dass jeder Wissenschaftler nur subjektiv sein kann. Das sagte ich ja bereits.
Man kann mich nur davor schützen, in die "grenzenlose Subjektivität" zu verfallen, indem man sich Wissen aneignet und somit darum weiß, dass, das, was man denkt, wahrnimmt, fühlt, mit irgendwelchen Tatsachen nichts zu tun haben muß (ich habe es oben "relativieren" genannt)
Es gibt keine "grenzenlose Subjektivität", es gibt nur Subjektivität, das ist das was den einzelnen ausmacht das ich-bin. Und mir geht es bei der Selbsterkenntnis nicht darum wie das (scheinabar) objektive in mir zum subjektiven wird, sondern wie das subjektive in mir wirkt.
Das ist der Punkt - was du als "abwertend" erlebst, erlebe ich als Bereicherung.
Ja das ist verständlich, weil dieses (scheinbar) objektive mich über den (scheinbaren) Sumpf des subjektiven erhebt. Man fühlt sich gut damit. Das Subjekt hat den Eindruck, dass die Klarheit des Objektiven sich auf die scheinbar chaotische Subjektivität ausbreitet. Es ist aber nix anderes als dass die Objektivität sich auf den Schultern des Subjetiven abstützt um weiter nach oben zu kommen. Beim Fussball gilt das als Foul. :D

Ich glaube, das siehst du falsch? Er ist sich eher seiner Subjektivität bewußt.
Na da müsste man mal eine Umfrage machen. Natürlich mit den richtigen Fragen, die meine Aussage bestätigen würden. :D
Meiner Ansicht nach gibt es "kein Zurück" mehr, wenn man sich auf den wissenschaftlichen Weg begeben hat. Die Relevanz der Subjektivität sinkt immer mehr, bis sie keine Rolle mehr spielt.
Ja leider, das subjektive wird erst negativiert und dann negiert. Der Wissenschaftler ist sich seiner Subjektivität nur insofern bewusst, dass er nur die Schwächen dieser Subjektivität sieht, die ihn in seiner Arbeit behindern, deshalb will er sie loswerden, was aber natürlich nicht geht, man kann sie allerhöchstens unterdrücken und ins Unterbewusste verdrängen. Zum Glück gibt es noch Wissenschaftler, die bereit sind in ihrem privaten Leben Subjektivität zu (er)leben.
Ich dagegen kann nur noch aus der Erinnerung nachvollziehen, wie es ist, wenn man glaubt (irgendetwas), wenn man meint, etwas "selbst erkannt zu haben". Es ist nicht so, dass das "weg ist", es ist weiterhin da (wie bei allen Menschen), es spielt nur überhaupt keine relevante Rolle mehr, wird "quasi automatisch" relativiert.
(das ist jetzt sehr abstrakt ... )
Ich fände das sehr traurig, wenn Menschheit diese wundervolle Eigenschaft verlieren sollte
Ich kann mir also nicht mehr wirklich vorstellen, wie jemand überzeugt einen Glauben/ Annahmen hat und keinen Wunsch hat, das zu wissenschaftlich zu hinterfragen, bzw. das mit geeigneten Methoden zu überprüfen, "der Sache auf den Grund zu gehen".
Das ist halt der Irrglaube der Naturwissenschaft, dass Glaube wissenschaftlich erforscht werden könnte. Es können Überzeugungen hinterfragt werden, aber das was in mir passiert, wie es in mir passiert und die Erkenntnis wie ich darauf Einfluss nehmen kann sind Ebenen, die nichts mit Naturwissenschaft zu tun haben, das ist reine Geisteswissenschaft. Wobei es da Unterschiede gibt. Leider versucht die Psychologie ihrem Namensteil "Logos" gerecht zu werden indem sie die physische Ebene der Psyche von außen beleuchtet, anstatt sie in sich ergründen, Danch wäre es besser sie nicht Psychologie zu nennen sondern Psychosophie.

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das ist eine Moeglichkeit. Und Aufklaerung ueber solche Faelle.
Ich kann mich nicht mehr erinnern wie das bei meinen Kindern war. Ich fragte heut morgen meine Tochter, die hat grad zwei Kinder in dem Alter. Sie sagte hier in Deutschland wäre das Pflicht und wer zum Termin der U nicht kommt erhält einen Brief und wenns dann immer noch nicht passiert, dann kommt das Jugendamt. Vielleicht ist das in Belgien anders.
Der Begriff wurde urspruenglich als Schmaehbegriff eingefuehrt.
muss man aber nicht so weiter führen, Bedeutungen können sich auch ändern.
Tja, und wenn ich in diesen Threads anmerke, dass die "Alternativen" nicht besser sind, wird mir vorgeworfen off topic zu sein. Auf der anderen Seite versuchen die selben User in meinen Threads den Zeigefinger doch wieder auf die "Schulmedizin" umzulenken. Was denn nun? Entweder das ist in allen Thread ok, oder in keinem Thread.
Oke, dann sagen wir einfach, das war schlecht was die Eltern dort gemacht haben.
Wie schon gesagt: Ich bin nicht der einzige, der Lager formiert.
stimmt, das ist einfach ne menschliche Eigenschaft

LGInti
 
In sich selber von sich selber lernen ist natürlich ein lernen und entwickeln, aber unabhängig von außen. Von außen können allerhöchstens Hilfestellungen und Tipps kommen. Was ich damit meine ist ein kennenlernen von sich selber und zwar unabhängig wie mich andere sehen. Du kennst ja sicher das quadrat dessen was mich ausmacht. Da gibt es ein viertel dass ich von mir kenne, was auch andere von mir kennen, dann gibt es ein viertel das andere von mir kennen, ein viertel was ich von mir kenne und ein viertel was weder ich noch andere von mir kennen. Ich weiß nicht ob ich das so richtig dargestellt habe ich weiß auch nicht wo ich das herhabe. Aber es passt schon. Mir geht es bei der Selbsterkenntnis um den Bereich, den nur ich kennen kann und den nur ich erforschen kann. Und da geht es mir vor allem um die Psyche (Seele) und den Geist, dessen materiellste Ebene das denken ist. Also bei der Psyche um die Erkenntnis, wie Gefühle in mir entstehen und zwar in mir nachgefühlt, also nicht von außen beobachtet. Oder aber im Denken das Rückverfolgen eines Gedankens, woher er kam. Eine sehr gute Übung während der Meditation. Ein Wahrnehmen nach innen, welches von außen vielleicht mit Hirnwellen gemessen werden kann, aber du wirst zugeben dass es einen Unterschied macht einen Gedanken zu denken oder bestimmte Aktivitätspotentiale auf einem Bildschirm zu betrachten. Das sind zwei Ebenen des lernens, einmal subjektiv (im Innen) und einmal objektiv (von außen).
Das mit den Vierteln kenne ich nicht.
Ich denke, dieser Bereich, den du schilderst (den nur du selbst kennen und erforschen kannst - wie du beschreibst) existiert evtl. gar nicht.
Alles, was man in sich selbst "nachfühlt", kann für ein paar Minuten, für Wochen/ Jahre, manchmal für das ganze Leben gefühlt gültig sein - man kann sich jederzeit umentscheiden (und das basiert auf Erkennntnissen, die noch gar nicht so alt sind).
Wenn ein Mensch so "statisch" wäre, wie du ihn beschreibst, wäre jede Form von Psychotherapie/ jede Form von komplexem Lernen obsolet, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Seit 1965 weiß man, dass z.B. der IQ überhaupt keine feste Größe ist, schon vorher wußte man, wie man Menschen komplett verändern ("umpolen") kann (das ist heute glücklicherweise ethisch nicht vertretbar, passiert aber noch in vielen Ländern dieser Welt).
Heute weiß man auch ungefähr, wie das passiert und wie das stets und ständig, ganz ohne massive Eingriffe von außen passiert.
Entscheidend sind die Kognitionen, die ein Mensch selbst hat.
Ich gehe also, anders als du, davon aus, dass es da gar nichts zu "erforschen" gibt, es ist noch viel besser: man kann es "gestalten".


Sie mag nicht vollständig sein, aber das sind naturwissenschaftliche Erkenntnisse auch nicht. Es ist das was momantan erkannt wird fertig, da braucht es keine Wertung.
Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wozu das überhaupt gut sein soll (ob vollständig oder nicht).

Es gibt keine "grenzenlose Subjektivität", es gibt nur Subjektivität, das ist das was den einzelnen ausmacht das ich-bin. Und mir geht es bei der Selbsterkenntnis nicht darum wie das (scheinabar) objektive in mir zum subjektiven wird, sondern wie das subjektive in mir wirkt.
Aber dafür braucht es doch zunächst das Wissen darum, wie Menschen generell funktionieren (und darüber weiß man schon ganz viel), sonst sind Fehlattributionen vorprogrammiert.
... und wieder: warum findest du das so interessant, gefühlt herauszufinden, "wie du bist"? Du kannst doch eine Minute später alle "Erkenntnisse" über den Haufen werfen und dich neu definieren und immer so weiter.

Ja das ist verständlich, weil dieses (scheinbar) objektive mich über den (scheinbaren) Sumpf des subjektiven erhebt. Man fühlt sich gut damit. Das Subjekt hat den Eindruck, dass die Klarheit des Objektiven sich auf die scheinbar chaotische Subjektivität ausbreitet. Es ist aber nix anderes als dass die Objektivität sich auf den Schultern des Subjetiven abstützt um weiter nach oben zu kommen. Beim Fussball gilt das als Foul. :D
Das habe ich nicht verstanden.


Na da müsste man mal eine Umfrage machen. Natürlich mit den richtigen Fragen, die meine Aussage bestätigen würden. :D
Ja leider, das subjektive wird erst negativiert und dann negiert. Der Wissenschaftler ist sich seiner Subjektivität nur insofern bewusst, dass er nur die Schwächen dieser Subjektivität sieht, die ihn in seiner Arbeit behindern, deshalb will er sie loswerden, was aber natürlich nicht geht, man kann sie allerhöchstens unterdrücken und ins Unterbewusste verdrängen. Zum Glück gibt es noch Wissenschaftler, die bereit sind in ihrem privaten Leben Subjektivität zu (er)leben.
Ich fände das sehr traurig, wenn Menschheit diese wundervolle Eigenschaft verlieren sollte
Das ist halt der Irrglaube der Naturwissenschaft, dass Glaube wissenschaftlich erforscht werden könnte. Es können Überzeugungen hinterfragt werden, aber das was in mir passiert, wie es in mir passiert und die Erkenntnis wie ich darauf Einfluss nehmen kann sind Ebenen, die nichts mit Naturwissenschaft zu tun haben, das ist reine Geisteswissenschaft. Wobei es da Unterschiede gibt. Leider versucht die Psychologie ihrem Namensteil "Logos" gerecht zu werden indem sie die physische Ebene der Psyche von außen beleuchtet, anstatt sie in sich ergründen, Danch wäre es besser sie nicht Psychologie zu nennen sondern Psychosophie.
Alle Menschen, auch Wissenschaftler (ist jetzt als "Schlagwort verwendet - dazu gehören alle Menschen, die wissenschaftlich/ kritisch denken), sind subjektiv - vielleicht ist der einzige Unterschied der, dass sich die genannte Gruppe darüber bewußt ist und deshalb ein wenig anders damit umgeht.
Nun ist es ja nicht so, dass diese stets geplagt dahergehen und denken "Oh weh, ich bin subjektiv" und gar "das muß weg" - das geht nicht weg! ^^
Man kann Subjektivität gut genießen, aber wenn "es darauf ankommt" (Beruf, Probleme im alltäglichen Leben, gravierende Entscheidungen usw.), dann sollte man sie als das sehen, was sie wirklich ist.
 
Ich denke man sollte einen fairen Mittelweg zwischen Schulmedizin und Alternativ Medizin wählen.
Glutenfrei essen ist vollkommen ok, ist die beste Prophylaxe für eine gesunde Darmflora, auch wenn nicht vom Arzt eine explizite Unverträglichkeit diagnostiziert wurde.!


Und genau da fängt doch mal wieder der Unfug an.

Es gibt ganz einfach keinerlei Hinweise dass Gluten bei einem nicht-Zöliakiebetroffenen irgendeine negative Auswirkung auf den Verdauungstrakt hat.

Klarerweise sollte die Diät generell nicht zu einem grösseren Teil aus Stärketrägern bestehen, aber ob man nun zu viel glutenhaltige, also Weizen oder glutenfreie Getreideprodukte, zB Mais und Reis isst ist dabei völlig WURSCHT. Das Problem beim Getreide ist nicht Gluten, das Problem ist, zu kohlehydratlastig, zu energiedicht, zu wenig Ballaststoffe und zu wenig sekundäre Pflanzenstoffe und sonstige wertvolle Bestandteile, deswegen sollte die gesunde Kost als Basis Obst und Gemüse haben, dann in geringerem Umfang Getreideprodukte und tierische Produkte. GlutenEIWEIß ist dabei für den nicht zöliakiebetroffenen ein wertvoller Anteil im Weizen, gerade wenn man auf tierisches Eiweiß eher verzichten möchte und Wert auf pflanzliches Eiweiß legt.


Und von daher ist es einfach nur Humbug, Menschen mit einem gesunden Verdauungstrakt einzureden, Gluteneiweiß wäre eine problematische Substanz. Genauso wie es Humbug wäre, einem Nichtallergiker einzureden, Nüsse wären ein problematisches, besser zu meidendes Lebensmittel.


Aber über irgendwelche Naturheil-Prediger machen sich halt auch solche hirnrissigen Ernährungsmythen breit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich können völlig gesunde Menschen Gluten essen, aber die wenigsten wissen halt von ihrem Reizdarm oder seiner Empfindlichkeit.
Gluten soll nicht bei einem empfindlichen Darm gegessen werden, aber auch generell nicht bei Autoimmunkrankheiten oder Störungen den Immunsystems .
Zumindest wirkt eine Glutenfreie Ernährung da sehr erholsam .
Jede Allergie - wie zb. Heuschnupfen - ist eine Störung des Immunsystems.
Das Immunsystem sitzt im Darm.
Du kannst das aber wenn du willst, ruhig als Humbug abtun... wenns dir gut tut.
Lass die Leute doch selbst entscheiden was sie für richtig empfinden.
 
Und genau da fängt doch mal wieder der Unfug an.

Es gibt ganz einfach keinerlei Hinweise dass Gluten bei einem nicht-Zöliakiebetroffenen irgendeine negative Auswirkung auf den Verdauungstrakt hat.

Klarerweise sollte die Diät generell nicht zu einem grösseren Teil aus Stärketrägern bestehen, aber ob man nun zu viel glutenhaltige, also Weizen oder glutenfreie Getreideprodukte, zB Mais und Reis isst ist dabei völlig WURSCHT. Das Problem beim Getreide ist nicht Gluten, das Problem ist, zu kohlehydratlastig, zu energiedicht, zu wenig Ballaststoffe und zu wenig sekundäre Pflanzenstoffe und sonstige wertvolle Bestandteile, deswegen sollte die gesunde Kost als Basis Obst und Gemüse haben, dann in geringerem Umfang Getreideprodukte und tierische Produkte. GlutenEIWEIß ist dabei für den nicht zöliakiebetroffenen ein wertvoller Anteil im Weizen, gerade wenn man auf tierisches Eiweiß eher verzichten möchte und Wert auf pflanzliches Eiweiß legt.


Und von daher ist es einfach nur Humbug, Menschen mit einem gesunden Verdauungstrakt einzureden, Gluteneiweiß wäre eine problematische Substanz. Genauso wie es Humbug wäre, einem Nichtallergiker einzureden, Nüsse wären ein problematisches, besser zu meidendes Lebensmittel.


Aber über irgendwelche Naturheil-Prediger machen sich halt auch solche hirnrissigen Ernährungsmythen breit.
Da funzt das Marketing ungemein.^^
Und wenn auch nachgewiesen ist, dass gesunden Menschen Gluten, Laktose usw. nichts ausmachen, dann werden halt Krankheiten und Zusammenhänge erfunden, die es so gar nicht gibt:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/laktose-und-gluten-der-feind-in-meiner-tasse-1.1193015
...
Auf dem Ratgeber-Markt finden sich neuerdings unzählige Bücher, die vorführen, wie ein Leben ohne gewöhnliches Brot oder normale Milch aussehen kann. Diese sollen nämlich für allerlei Beschwerden im Darm verantwortlich sein, aber auch für andere diffuse Symptome wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Gluten wird sogar als Dickmacher gehandelt. Der sich immer weiter verbreitende Glaube an die Feinde in Milch und Brot wirkt sich bereits auf das Wohlbefinden von Gesunden aus. "In unserer Praxis erscheinen immer häufiger Menschen, die fälschlicherweise glauben, Laktose oder Gluten nicht zu vertragen", sagt Doris Steinkamp, Präsidentin des Verbands der Diätassistenten. Mehr als jeder zweite Bundesbürger glaubt inzwischen, an einer Laktoseunverträglichkeit zu leiden,
...
Tatsächlich ist laktose- oder glutenfreie Ernährung in manchen Fällen nötig. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung leiden laut der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten unter Laktoseintoleranz.
...
Denn es handelt sich nicht um eine Allergie, sondern um eine genetische Eigenschaft, die rezessiv weitervererbt wird. Die Symptome treten bei einer Person also nur auf, wenn ihre beiden Eltern eine Anlage zur Laktoseintoleranz besitzen.
 
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Das mit den Vierteln kenne ich nicht.
Ich denke, dieser Bereich, den du schilderst (den nur du selbst kennen und erforschen kannst - wie du beschreibst) existiert evtl. gar nicht.
:D
Klar kann das sein, so wie manche behaupten die reale Welt existiert nicht und ist nur Illusion/Maya?
Nun meine Arbeitshypothese in dieser Welt ist, dass ich das, was ich als wahr erkenne, auch als wahr annehme, egal ob es "in Wirklichkeit" ganz anders ist. Wenn ich merke, ganz anders passt besser, dann integriere ich das neue Wissen.
Warum sollte ich permanent so tun, als sei alles ganz anders als ich es wahrnehme?
Alles, was man in sich selbst "nachfühlt", kann für ein paar Minuten, für Wochen/ Jahre, manchmal für das ganze Leben gefühlt gültig sein - man kann sich jederzeit umentscheiden (und das basiert auf Erkennntnissen, die noch gar nicht so alt sind).
genau
Wenn ein Mensch so "statisch" wäre, wie du ihn beschreibst, wäre jede Form von Psychotherapie/ jede Form von komplexem Lernen obsolet, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Ja da verstehst du scheinbar etwas falsch. Wie kommst du jetzt auf das "statische". Ich sprach von lernen und entwickeln - was ist am lernen und "sich entwickeln" statisch? Und ie Psychotherapie halte ich für eine extrem notwendige und gute Entdeckung. Wobei Freud ja eigentlich nix entdeckt hat sondern nur offengelegt und etwas systematisiert hat.
Seit 1965 weiß man, dass z.B. der IQ überhaupt keine feste Größe ist, schon vorher wußte man, wie man Menschen komplett verändern ("umpolen") kann (das ist heute glücklicherweise ethisch nicht vertretbar, passiert aber noch in vielen Ländern dieser Welt).
Heute weiß man auch ungefähr, wie das passiert und wie das stets und ständig, ganz ohne massive Eingriffe von außen passiert.
Ja es wird versucht von außen das Innere zu verstehen und zu ordnen, was ja auch oke ist, aber das ist nicht das subjektive von dem ich spreche, denn es sind widerum nur von außen (objektiv) betrachtete Situationen und Zustände.
Entscheidend sind die Kognitionen, die ein Mensch selbst hat.
sehr richtig und da gibt es die zentrifugelen Kognitionen und die zentripetalen Kognitionen, die einen kann man dem objektiven Erkennen zuordnen und die anderen dem subjektiven Erkennen.
Ich gehe also, anders als du, davon aus, dass es da gar nichts zu "erforschen" gibt, es ist noch viel besser: man kann es "gestalten".
Ich glaube nicht dass es Menschen gibt, die ihr eigenes Inneres voll erforscht und erkannt haben. Und vor dem "gestalten" steht immer die Erkenntnis dessen was man gestalten will.

LGInti
 
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