Von der Gnade
Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch den Christus Jesus geworden. Joh. 1,17
Der Vers spricht zuerst von einem Gesetz, das durch Mose gegeben wurde. Erst dann seien Gnade und Wahrheit durch den Christus Jesus geworden. - Was das nur für eine eigenartige Grammatik ist nach dem Semikolon?!
Da sind bereits längst Übersetzungen fehlerhafter Übersetzungen von fehlerhaften Übersetzungen. Womit man im Grunde genommen nur darüber streiten kann, welcher Fehler nun der richtige wäre. Man wird auf die Art immer falsch liegen. Sehe ich zumindest so.
Ich gehe davon aus, dass die Bibel tatsächlich inhaltlich korrekt vielleicht von einer Handvoll Menschen weltweit tatsächlich verstanden wird oder jemals verstanden worden ist. Falls überhaupt.
Im Normalfall erzeugt die subjektive Deutung, Interpretation wohl eher mehr Irrtümer als sie nützen mag. Weil dazu jede Menge an Hintergrundwissen und Informationen nötig wären, um der tatsächlichen Kontext, die eigentliche Absicht entschlüsseln zu können. Ansonsten entstehen die üblichen Irrtümer.
Für mich ist Bibel auch nicht notwendigerweise göttlichen Urprungs, könnte ebensogut ein Machwerk der "Konkurrenz" sein, mit der bewussten Absicht, Menschen in die Irre zu führen. Was ja anscheinend auch seit 2000 Jahren wunderbar zu funktionieren scheint. Oder wir sind zu doof dafür. In beiden Fällen wäre sie daher wohl keine so optimale Orientierunghilfe. Zumindest für jemanden wie mich.
Mein "Gott" ist nicht der Gott der Bibel!
Mein "Gott" beruht auf meinen eigenen Erfahrungen, Erlebnissen.
Sowohl außerhalb als auch innerhalb dieses Lebens.
Und die tatsächlich vollumfänglich verstehen, erfassen, verarbeiten, verdauen zu können, dafür wird dieses Leben ohenhin nicht ausreichen. Muss es aber vermutlich auch nicht.
Mir genügt das, was ich habe: Ich bin in Gott, und Gott ist in mir! Punkt!
Also muss ich nichts suchen, mich Gott anbiedern, versuchen, etwas richtig zu machen, im Gegenteil, das ist manchmal auch zu viel, eine zu schwer ertragbare Last, in menschlicher Form. Ein Grenzgang, eine Gratwanderung. Und dann ist es einfach nur wieder wunderschön.
Kann natürlich jeder zu anderen Schlussfolgerungen kommen, oder das anders sehen.
Für mich stimmt es so, für andere muss es so nicht stimmen. Habe ich kein Problem damit.
Nur werde ich genau deshalb nicht über Haarspaltereien diskutieren,die am Eigentlichen, an der Essenz, Substanz völlig vorbeigehen.
"Das Reich Gottes ist inwendig in Euch und überall um Dich herum; Nicht in Gebäuden (= Kirchen) aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da, Hebe einen Stein auf und Du wirst mich finden."
Thomas Evangelium
Wenn man genau das zu erleben vermag, was braucht man dann noch mehr? Gnade in Aktion!
Das Eigenartige dabei ist allerdings, In Menschen findet man Gott - ich zumindest - am Seltensten. Aber die Menschen, mit denen das doch geschieht - mir zumindest - sind dann auch tatsächlich wahre Perlen und Diamanten. Lichter in dieser Welt! Mitunter...
