Hi Joey
@starbiketour: Über die Wichtigkeit von Statistiken. Stell Dir mal folgende hypothetische Situation vor: Da ist eine Person, die Behauptet eine oft tödliche Krankheit heilen zu können. Unter ihrer Behandlung sterben 99 von 100 Patienten innerhalb kurzer Zeit. Unbehandeln sieht es genauso aus: 99% überleben die Krankheit nicht. Kann die Person heilen oder nicht? Wenn ja, warum? Wo ist der Beweis, dass sie es kann? Warum ihr vertrauen?
Auch wenn du meinem Gedankenexperiment nicht gefolgt bist..
Natürlich ist das kein Beweis für oder gegen etwas.
Vor allem lässt es wieder (!!) die Grundsituation vollkommen außer Acht, dass es überhaupt nicht möglich ist, dass jemand 99 Menschen sterben lassen kann, da nicht erst bei dem 10.Todesfall die Handschellen bei dem betreffenden Heiler klicken würden.
Ich weiß, dass diese Ergebnisse immer wieder herangezogen werden, dass bei einem Heiler angeblich mehr Menschen sterben, als dass am Leben bleiben, aber die Gesetzlichkeit schließt so etwas ganz klar aus. Wer das trotzdem behauptet, verbreitet mit ganz klarer Absicht - vorsätzliche Unwahrheit! Frage doch einfach mal deine Ärztin, was mit ihr geschieht, wenn ihr von 100 Patienten 99 wegsterben? Und sie ist bestimmt keine Geistheilerin, oder?
Ausserdem;
Da ist eine Person, die Behauptet eine oft tödliche Krankheit heilen zu können.
Bereits das ist unmöglich, da dieses die Abgabe eines Heilungsversprechens wäre, was in Deutschland verboten ist!!! Wer dieses Heilungsversprechen abgibt, hat sofort ein Strafverfahren am Hals, wobei die Weiterführung der Tätigkeit mit sofortiger Wirkung verboten wird. Was für haltlose Behauptungen zu Heilern in die Welt gesetzt werden, ist einfach unglaublich!
Darum bezweifle ich ernsthaft, dass es überhaupt Studien gibt, in denen die Arbeit von Geistheilern ausgewertet wurde.
Wo ist deine immer wieder betonte kritische Haltung, wie kannst du so etwas einfach glauben, was schon rein rechtlich nicht möglich ist?
Nicht unbedingt. Man muss auch versuchen einigermaßen zu verstehen, was die anderen da sagen. Man muss auch nicht unbedingt alles verstehen; hauptsache man begreift die Grundlagen, das Gerüst.
Die theoretische Möglichkeit etwas ueberpruefen zu können, heißt nicht, dass es tatsächlich praktisch realisierbar ist. Genauso wenig, wie du dir beim Arzt seine Diagnose und die Wirksamkeit der verschriebenen Medikamente mit Doppelblindstudien nachweisen lässt, sonst musst du sicher sehr oft den Arzt wechseln
genauso kannst du schon rein aus Zeit- und Kapazitaetsgruenden nur sehr begrenzt nachvollziehen, was andere als Erkenntnis=Wahrheit verbreiten. Am deutlichsten wird das in der Medizin.
Ich denke, dass vielleicht 90% aller Menschen einfach vertrauen=glauben, was Wissenschaftler ermitteln. Nicht umsonst könnte man den offensichtlichsten Unsinn als Wahrheit verbreiten, wenn man nur dazu sagt, dass es wissenschaftlich bewiesen sei. Wie gesagt, das bereits erwähnte Sissi-Syndrom, und da gibt es auch noch die Menopause bei Männern, alles genau zu dem Zeitpunkt entdeckt, als die helfenden Pharmaca auf den Markt kamen
..
Deshalb reagiere ich so sehr allergisch, wenn jemand die Wissenschaft=Wahrheit hinstellt. Das ist einfach nur bedingt richtig. Im Zusammenhang mit Spiritualität eher nicht.
Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit uns lehrt; aber weniger, als manche glauben.
Übrigens kann ich den ergänzten Shakespeare
.. aber weniger, als manche glauben. nicht so stehen lassen. Diese Behauptung zeigt lediglich, dass dir die Spiritualität in ihrer Unendlichkeit offensichtlich nur minimalst bekannt ist, sonst würdest du nicht zu diesem Schluss kommen.
Es gibt einige Aspekte der Spiritualität... da wünsche ich mir, dass sie wahr sind. Ich wünsche mir, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt (nicht aus Angst vor meinem Tod... ist ein Problem des Loslassen könnens... nicht nur meines Vaters) Ich wünsche mir da vieles. Vieles kann ich mir vorstellen, und darum glaube ich es. Ich kenne aber auch einen sehr guten Unterschied zwischen glauben und wissen. Ich weiß, wie Erkenntnisse erlangt werden, und was für Fehlschlüsse, Einbildungen etc. möglich sind, und wie sich daraus eine strenge Methodik zur Erkenntnisgewinnung entwicklete. Insofern, wenn nach dieser strengen Methodik etwas aus der Esoterik bzw. des Spiritismus nachgewiesen werden könnte, wäre ich wirklich froh darüber; diese Hoffnungen hindern mich aber nicht daran, alles aus dem Bereich wissenschaftlich und sehr kritisch zu beäugen.
Würde ich sehr gern mit dir weiter diskutieren. Ich möchte dich einladen, dies per persönliche Mail zu tun, da diese Themen sehr persönlich werden
Ich glaube, dass ich ein paar interessante Aspekte habe, die vielleicht Antworten werden können.
lg
starbiketour