Guten Morgen,
ich habe bereits ähnliche Phänomene erlebt, wie im Eingangspost beschrieben wurden. Bei mir (bitte die subjektive Absicht dieser Formulierung nicht außer Acht lassen) ist es allerdings eine Grundvoraussetzung, dass ich im Rahmen einer Visionssuche in den Wald gehe oder den andersweltlichen Blick von Anfang an "eingeschalten" habe (sprich in leichter Trance bin bzw. in einem veränderten Bewusstseinszustand). Erst dann bezeichne ich es als andersweltliche Hilfe von Pflanzen und/oder Tieren, die im Diesseits spürbar wird.
Gehe ich, ohne das andersweltliche Bewusstsein, in den Wald bezeichne ich diese Phänomene mittlerweile als reine Naturbeobachtungen. Von ihrem Stellenwert her, stehen diese den andersweltlichen Erfahrungen in nichts nach und für mich sind sie deshalb auch nicht minder wertvoll (da sie im besten Falle ja die andersweltlichen Erlebnisse bestätigen). Allerdings sind es für mich zwei verschiedene Herangehensweisen für ein und dieselbe Sache. Ein Beispiel (nicht zur Nachahmung empfohlen für Ungeübte):
Ich ging vor einigen Jahren in den Wald, mit der Absicht einen Helfer für meine damalige Situation zu finden. Ich fand auch gleich zu Beginn eine Pflanze am Wegrand, die mich eher abschreckte obgleich ihrer Giftigkeit. Ich ging also weiter und dachte mir dass dies bestimmt nicht "meine" Pflanze sein konnte, außerdem wollte ich sie auch nicht, weil sie mir Angst machte. Ein paar Schritte weiter fand ich jedoch noch ein Exemplar dieser Art, was mich umso mehr erstaunte weil ich sie bisher eher abseits von vielbegangenen Wegen fand. Ich ging stur weiter, allerdings ließ "sie" mich gedanklich nicht mehr los, sodass ich kehrt machte und zu ihr zurück ging. Ich nahm mir Pflanzenteile, führte mein Opferritual durch und reiste an einem anderen (abgelegeneren Teil des Waldes) meine mir zur Hilfe stehenden Heiligen an um mich zu vergewissern wie ich weiter vorgehen solle (ich befinde mich in einem chritlich geprägten Paradigma während meinen schamansichen Reisen, deshalb habe ich mir zur Seite stehende Heilige, andere würden sie wohl als Krafttiere, Verbündete o.ä. bezeichnen/sehen). Den Pflanzengeist selbst reiste ich erst nach dem Ok meiner Heiligen an. Es stellte sich heraus, dass sie mir durch ihre einmalige Hilfe, damals sehr helfen konnte. Ich respektiere sie seitdem sehr, obwohl ich sie nicht als permanenten Verbündeten ansehe, und opfere ihr auch regelmäßig als Dank wenn ich ihr im Wald begegne.
Ein diesseitiges Beispiel wäre, wenn ich mich im Wald befinde und mich verletze (z.B. eine Schnittwunde). Dann nutze ich häufig und gerne Wegerich-Pflanzen zur Erst-Wundversorgung. Dies geschieht mit dem nötigen Respekt, allerdings ohne andersweltliche Sicht, weil sie (für mich) in diesem Falle nicht nötig ist.
Im Kontext kann ich also sagen, dass die Heilwirkung der Pflanzen die ich bisher nutzen durfte auch immer Ausschluss darüber gaben auf welcher Ebene das "Problem" bei mir lag. Da ich kein Schamane bin, war mein Zugang zu der geistigen Welt auch immer individuell geprägt, was wiederum bedeutet dass ich z.T. beweisbare Erkenntnisse gewann, diese aber immer unmittelbar mit meiner Situation im Zusammenhang standen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das "Bild" der Pflanzen, Tiere, Steine usw. durchaus vielschichtiger und facettenreicher ist, wenn man von der geistigen Welt berufen wurde. Bei mir ist dies eben nicht der Fall, sodass ich "nur" immer Wissensfragmente erhalte, die mir selbst im Besten Falle weiterhelfen.
Gruß,
Dverg