Tabuthemen

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Mich interessiert die Frage, welche Tabuthemen ihr so seht, wie ihr mit ihnen umgeht.

Was machen Tabuthemen mit uns?

Natürlich gibt es Tabuthemen.

Ein Tabuthema ist immer auch ein Reizthema.

„Political Correctness“ (eine Einstellung, die alle Formen der öffentlichen Diskriminierung in Tat und Wort ablehnt), bestimmt nicht nur hierzulande, was ein Tabuthema ist.

Also Political Correctness bestimmt, was öffentlich gesagt und welche Meinung vertreten werden darf.

Hier ein paar Beispiele, die nicht in allen Punkten meine Meinung widerspiegelt:


Wer gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften ist, gilt als intolerant.
Wer Israel kritisiert ist antisemitisch.
Wer, die "Rolle der Frau als Mutter stärken will", und wer Frauen zum Schutz der Kinder eine Zeit in der Familie sehen will, ist frauenfeindlich.
Wer an die Entstehung der Welt durch einen Schöpfer glaubt, ist Fundamentalist.
Wer der Klimawandel nicht für menschengemacht hält, ist ignorant.
Wer die Schuld an Armut und sozialen Problemen bei den Betroffenen selbst sucht, ist hartherzig und weg von jeder Solidarität.


Ja, es existieren sehr wohl Tabuthemen. Sexualität gehört nicht dazu. Die springt einen an jedem Zeitschriftenkiosk oder diversen Fernsehsendungen an.

In der Öffentlichkeit gilt es als politisch korrekt, tolerant zu sein. Kritiker oder Mahner werden leider mundtot gemacht.

z. Beispiel beim derzeit beliebten Thema „Obergrenze für den Flüchtlingsstrom“, was zwar als ´Begriff´ durch die Medien thematisiert wird, nicht aber im Kern der Sache, also nicht ´substanziell´ eine ordentliche Begründung zulässt, Kritik wird im Keim erstickt.

Man wagte es nicht mal eine Änderung der Verfassung, den Artikel 16a des Grundgesetzes, zu diskutieren.
So als wäre dieser Artikel ´in Stein gemeißelt´ und nicht durch die Wirklichkeit - nach 70 Jahren Grundgesetz - änderungsbedürftig.

Es herrscht bei bestimmten Themen hier in Deutschland eine ´Schweigespirale´, niemand (oder wenige) wagen es, Alternativen zu denken.

Es wird zwar ´abstrakt´ heftig über bestimmte Themen gesprochen, aber selten in dem Sinne, alternativ etwas gegen Missstände zu tun.

Weiter eine kleine Auswahl von Themen:

Inzest/ Missbrauch/ häusliche Gewalt/besserer Opferschutz/ Homosexualität/ Kinderfeindlichkeit/ weiterhin die Diskriminierung von Frauen im Arbeitsrecht (ungleiche Bezahlung/ häufigere, unerlaubte Zeitverträge, um Familienplanung von jungen Frauen z. boykottieren) usw.


Marabout
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich meine damit, dass Sex Tabuisiert wird und gleichzeitig die Frage weshalb eigentlich, so interessant ist Sex nicht, dass er Tabu sein muss...


Ich finde nicht, dass Sex tabuisiert wird, es gibt doch kaum eine Zeitschrift, Fernsehprogramm, Werbung usw. wo nicht über Sex geschrieben, gesprochen, oder in Bildern gezeigt wird.
Wer will kann jederzeit auch über sein Sexualverhalten sprechen, nur ich sehe das als meine Privatsphäre und die geht niemanden was an. Also die Entscheidung über was und mit wem sie/er sprechen möchte liegt immer bei jedem selbst, egal zu welchem Thema.

Tja, was ist der Unterschied?

Dass es viele Sichtweisen gibt, und es am Schluss jeder so sehen will, wie er kann? Oder muss?

Oh, ich fühle meinen satirischen Puls!:eek::D;)

Mir fällt grad kein Thema ein was Tabu wäre, niemand muß, sondern kann.
 
@Marabout

Findest du, dass das Tabuthemen sind? Es wird doch ständig und überall über all das gesprochen.
Grad jetzt vor den Wahlen.
Bücher sind randvoll mit diesen Themen und stehen auch in den Auslagen in der ersten Reihe.

Grad auch über diese Frauenthemen, die du angeführt hast. Ich war grad erst bei einer Podiumsdiskussion, da ist den ganzen Abend über nichts anderes gesprochen worden.

Nein, ich finde es gibt eigentlich in der heutigen Zeit keine Tabuthemen mehr.
Es gibt Bereiche über die man nicht mit jedem spricht, was aber nicht bedeutet, dass man gar nicht drüber spricht. Das macht ohnehin jeder mit sich selbst aus - und das find ich auch gut so.

Und zum "Tabuthema" Sex ist mir grad eingefallen:
Ich war mal auf einer Feier. Ich weiß nicht, ob jemand von euch Sandra Pires kennt. Aber die ist aufgestanden und hat
sich mit den Worten verabschiedet: Leute, tut mir leid, aber ich geh jetzt. Ich hab meinen Mann 2 Wochen nicht gesehen ich brauch jetzt Sex, Sex, Sex

:D
Zippe
 
Aus meiner Sicht sind Tabuthemen nur für Frauen ein Tabu.
Männer unter sich reden da ganz offen über Tod, töten und Sex.

Aus Erfahrung wissen wir, dass wir vor Frauen darüber nicht oder anders sprechen müssen.

Das macht ein Mann aus Rücksicht auf die Bedürfnisse der Frau.
Denn wir würden auch mit Frauen (die dafür offen sind) darüber offen sprechen.


Natürlich spreche ich nur für Männer aus meiner Gesellschaftsschicht, bei anderen kann ich das nicht beurteilen.

Witzigerweise mache ich es genau wie du: ich überlege wie jemand auf ein Thema reagieren könnte, und passe meinen Disskusionsinhalt dann an diese Person an. Tabuthema ist oft bei vielen Menschen etwas anderes, unabhängig vom Geschlecht, kann etwas z.b triggern bei jemandem oder andere negative Emotionen auslösen. Ich versuche also immer, so wenig wie möglich bei anderen zu triggern, aber wenn jemand einem z.b fremd ist, lässt es sich nicht immer vermeiden was dann "passend" oder "unpassend" ist.

Ich versuche immer authentisch zu sein, aber stelle es nicht über ein mir bekanntes Bedürfnis meines Gesprächspartners, also wenn ich weiss, es ist besser so, dann kann ich auch mal ganz "lieb" einfach nur sein. Authentik hin oder her, mir ist dann das Wohlergehen der Person wichtiger. :)
 
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Also, ich fasse zusammen:
Ein Tabuthema ist wohl einfach in einem bestimmten Umfeld ein Reizthema. Ich bestimme selbst, ob ich anecken mag oder nicht, und ob ich dafür eher Lorbeeren oder Tomaten ernte.

Wobei Tomaten nahrhafter sind als Lorbeeren. ;)

Aber ja, Tabus sind heutzutage oft individuell, allerdings gibt es auch immer noch gesellschaftliche Tabus, die aber heutzutage mehr politischer Natur sind.
 
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