Tabuthemen

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urany

Guest
Der Tod gilt ja immer noch als gesellschaftliches Tabuthema.

Als ich meinen todkranken Papa zum letzten mal sah, hat er, als ich am Gehen war gesagt: Dich sehe ich nicht mehr. Ich konnte auf der anderen Seite des Bettes dann nochmal seine Hand nehmen und streicheln.

Warum ich das sage? Es sagt etwas über meinen Vater und mich, und es kann gegen mich verwendet werden.

Anderes Thema: Sex. Ist zwar als Thema überall präsent, aber sobald es persönlich wird, und/oder bestimmte Bereiche betrifft, wird's auch schwierig.


Oder wer würde schon am Vereinstreffen beim Smalltalk einfach so sagen, gestern abend haben meine Frau und ich miteinander geschlafen und sind deshalb zu spät zum Elternabend gekommen.

Oder: Ich habe es mir gestern abend auf dem Sofa gemütlich gemacht und mich selbst befriedigt.:barefoot:

Bestimmt kommt dann jemand und sagt: Das ist egoistisch von dir, du hättest die Abstimmungsdebatte schauen müssen! :eek:

Tabuthemen sind ja deshalb auch gute Themen für Satire, Kabarett, usw.

aber wie sieht's im Alltag aus?

Privatsphäre ist doch in Ordnung, kann man doch sagen. Aber ab wann sind wir nicht mehr authentisch?

Mich interessiert die Frage, welche Tabuthemen ihr so seht, wie ihr mit ihnen umgeht.

Was machen Tabuthemen mit uns?
 
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aber wie sieht's im Alltag aus?

Privatsphäre ist doch in Ordnung, kann man doch sagen. Aber ab wann sind wir nicht mehr authentisch?

Mich interessiert die Frage, welche Tabuthemen ihr so seht, wie ihr mit ihnen umgeht.

Was machen Tabuthemen mit uns?

Aus meiner Sicht sind Tabuthemen nur für Frauen ein Tabu.
Männer unter sich reden da ganz offen über Tod, töten und Sex.

Aus Erfahrung wissen wir, dass wir vor Frauen darüber nicht oder anders sprechen müssen.

Das macht ein Mann aus Rücksicht auf die Bedürfnisse der Frau.
Denn wir würden auch mit Frauen (die dafür offen sind) darüber offen sprechen.


Natürlich spreche ich nur für Männer aus meiner Gesellschaftsschicht, bei anderen kann ich das nicht beurteilen.
 
Aus meiner Sicht sind Tabuthemen nur für Frauen ein Tabu.
Männer unter sich reden da ganz offen über Tod, töten und Sex.

Aus Erfahrung wissen wir, dass wir vor Frauen darüber nicht oder anders sprechen müssen.

Das macht ein Mann aus Rücksicht auf die Bedürfnisse der Frau.
Denn wir würden auch mit Frauen (die dafür offen sind) darüber offen sprechen.


Natürlich spreche ich nur für Männer aus meiner Gesellschaftsschicht, bei anderen kann ich das nicht beurteilen.

Nun, das liegt vielleicht daran, welches Bild du beim Sex mit einer Frau hast? Und wie Frau das wahrnimmt. und natürlich welche Frau.... usw.

Nimmst du sie Ganz auf, oder lädst du bloss in sie ab?

Das ist für mich eine ganz wichtige Frage, absolut wichtige Frage.
Und deshalb rede ich auch nicht mit irgendeinem Mann über meinen intimen Sex.

Und schon gar nicht schreibe ich persönlich in einem Forum darüber.
Andererseits, liebe ich es satirisch über Sex zu schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aus meiner Sicht sind Tabuthemen nur für Frauen ein Tabu.
Männer unter sich reden da ganz offen über Tod, töten und Sex.

Aus Erfahrung wissen wir, dass wir vor Frauen darüber nicht oder anders sprechen müssen.

Das macht ein Mann aus Rücksicht auf die Bedürfnisse der Frau.
Denn wir würden auch mit Frauen (die dafür offen sind) darüber offen sprechen.


Natürlich spreche ich nur für Männer aus meiner Gesellschaftsschicht, bei anderen kann ich das nicht beurteilen.




Ich fühle mich ja unter Frauen oft unwohl. Ich verkehre übrigens in der oberen Mittelschicht.:barefoot:

Ok., das wäre dann so ein Ding zum ausprobieren für mich, bei Gelegenheit.
 
Aber ab wann sind wir nicht mehr authentisch?

ich glaube, das ist ein inneres Ding, es ist egal ob man nach Aussen authentisch wirkt, Hauptsache
man weis selber wer man ist, andere projizieren eh andauernd alles möglich auf einem, egal wie authentisch man ist....

aber ich finde das Geld so ein Tabuthema ist, bei uns in der Schweiz ist das extrem wie man/frau da nicht gerne offen geredet wird wie viel jeder hat...

ein anderes Tabuthema ist das sich gesund ernähren, das wollen die meisten einfach nicht hören weil sie wohl Angst haben sie müssten dann etwas ändern, oder so....

..es gibt ziemlich viele körperlich kranke Menschen die rauchen und ernähren sich katastrophal, sie vergiften ihren Körper jeden Tag....die wollen das nicht wissen, wollen es nicht ändern...lieber jammern wie krank sie sind, statt sich etwas gutes zu tun und sich gesund zu ernähren.
 
Ich schließe mich hier weitgehend der Meinung von @Sadi._ an. Die Frage ist auch für mich, ob diese Information für die Anderen oder nur für mich in irgendeiner Form notwendig wäre.

Auch in meinem Bekantenkreis hält sich die Information über Sex sehr in Grenzen. Einfach, weil eine detaillierte Information über das Niveau "wann mit wem" einfach nicht notwendig ist (ausser man will, wie in manchen männlichen Kreisen, mit seinen Eroberungen, Potenz oder Technik prahlen.

Der Tod ist da natürlich ein anderes Kaliber. Aber so wie du, @urany , die Situation mit deinem Vater geschildert hast, ist das auch etwas, das dich sehr persönlich betrifft, und von anderen Menschen die noch nie in dieser Situation waren sehr schwer nachvollzogen werden kann, aber sehr leicht missbraucht werden kann.
Über den Tod wissen wir einfach nichts, bis wir ihn erleben. Und wir wollen ihn halt nicht erleben, wollen uns nicht damit auseinandersetzen, dass es gerade heute auch für mich so weit sein kann.
Und natürlich ist er eine Sensation, wenn jemand über seine Nahtoderlebnisse erzählen kann ... das ist dann immer wieder interessant um das eigene langweile Leben etwas aufzupeppen, sich ein bisschen gruseln zu dürfen ....

Viele unserer Tabuthemen sind ja über die Kirche und Gesellschaft entstanden. Im alten Rom war vor dem Christentum Sex kein Tabuthema. In Griechenland, Ägypten, Europa vor der katholischen Kirche (und ähnlichen christlichen Nebenzweigen) war er einfach Teil des Lebens.
Im Mittelalter ja sogar oft noch vor Zeugen vollzogen, mit Dienern im Raum, oder gleich als Orgie ....
 
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