Ui, dann schämst Du dich bestimmt sehr. Mein herzliches Beileid!!
hmm, und Du machst Dir Vorwürfe.
Es tröstet Dich vermutlich nicht, wenn ich Dir schreibe, daß Sucht eine Krankheit ist und Krankheit ist man nicht schuld. Daß dich die gleichen Sorgen geplagt haben wie jeden Süchtigen, nämlich Geld zu besorgen, liegt also an Deiner Krankheit und nicht an Deiner persönlichen Schlechtigkeit. Und auch daß Dein Vater Krebs hatte und daran gestorben ist, ist nicht Deine Schuld. Vielmehr warst Du vermutlich in weiten Teilen Deines Lebens für ihn Anlaß zur Freude, aber auch zur Sorge und auch für Leid. So ist das aber natürlicherweise, wenn man Kinder hat. Dann hat man all diese Gefühle und wird individuell mit ihnen konfrontiert.
Ich glaube, daß Du über all das hinwegkommen kannst. Auch darüber, daß Du dich von Deinem Vater nicht verabschieden konntest.
Nun ja ich denke an Dich! Du bist nicht allein, auch ich habe meinen Vater an Krebs verloren und war auch eine Weile süchtig und auch ich habe mich nicht von ihm verabschieden können. Und wie ich weiß ist das nicht unhäufig so, eher oft heutzutage, und nun ja: das ist also Dein Leben. Du bist jung, und Du wirst es im Laufe der Zeit annehmen und verstehen, was es für Dich bedeutet.
Viele Grüsse,
Trixi Maus
P.s.: Wie bist Du denn eigentlich glaubensmässig aufgestellt, spirituell? Im Moment überwiegt bestimmt das Gefühl der Isolation vom Vater und der Machtlosigkeit in Deinem Bedürfnis, Dich zu entschuldigen. Kannst Du das vielleicht betend bewältigen oder hast Du schon etwas Konkretes zur Trauer getan, um Dich in Kontakt mit Deinem Vater zu fühlen?