Zweifel an ein Leben nach dem Tod und Angst vor dem Tod!!

sabine m.

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7. April 2005
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Unterfranken
Hallo-
ich bin neu in diesem Forum und finde es sehr interessant.
Allerdings bin ich sehr kritisch was das Thema Tod anbelangt, ich
würde gerne an ein Leben nach dem Tod glauben, kann es aber irgendwie
nicht, denn irgendwie kann ich an so etwas Übersinnliches nicht glauben.
Ich selbst habe auch schon einige Schicksalsschläge erlebt, z.B. den Tod
meines geliebten Vaters an Lungenkrebs vor 6 1/2 Jahren, und gleich dannach die Erkrankung meines Ehemannes an Hirnhautentzündung.
Der Tod meines Vaters ging mir sehr nah, ich bin Arzthelferin und daher weiß
ich sehr viel über die tückische Erkrankung Krebs, bin aber wirklich erstaunt
darüber, wie mein Vater mit dieser Erkrankung umgegangen ist.
Er war erstaunlich gefasst, hatte zwar auch zwischendurch verzweifelte Momente, aber als er wußte, dass er sterben wird, hat er das erstaunlich gelassen hingenommen und ist dann auch sehr schnell "eingeschlafen",
ich möchtge gerne noch etwas darüber erzählen:
es fing an im Frühjahr 1998, meine Mutter lag gerade im Krankenhaus und
bekam eine Hüft-TEP, als mein Vater ein Stechen auf der Brust hatte, er
sagte mir, wenn es das sei, was er denke, müsse er sowieso ins Krankenhaus,
und das könne er sich jetzt nicht erlauben, da er meiner Mutter nach ihrer Krankenhausentlassung erst zur Seite stehen müsse mit seiner Hilfe.
Damals dachten wir, es käme vom Herzen.
Mein Vater war herzkrank, er hatte schon einen Hinterwandinfarkt und auch schon eine Bypassoperation hinter sich.
Er war dann bei meinem Chef, seinem Hausarzt, und dieser überwies ihn zum
Lungenfacharzt.
Die Lunge wurde geröntgt, und der Lungenarzt stellte einen Schatten auf
der Lunge fest(er stellte auch gleich den Verdacht auf Lungenkrebs...)
und rief auch gleich meinen Chef an, dass dieser veranlassen sollte, dass mein
Vater gleich in eine Spezialklinik für Lungenkrankheiten eingewiesen werden
sollte.
Ich bin damals aus allen Wolken gefallen, habe mit meinem Chef gesprochen,
und er hatte gemeint, es könne wirklich Krebs haben, evt. auch eine Form
der Tbc--aber eher unwahrscheinlich---
ich habe damals schon nur geheult.
Ich bin dann mit meinem Vater in die Lungenklinik gefahren, ich weiß noch, wie wir zusammen im Auto saßen, sagte er zu mir:"Wenn da jetzt nichts
herauskommt, werden wir zusammen in Urlaub fahren nach Österreich, auf
alle Fälle--"
wir hatten damals ein Kind, Janine, sie war 1 Jahr alt und Papa´s Sonnen-
schein.
Als wir dann in der Klinik ankamen, sagten die Ärzte gleich, er müsse dort
bleiben zur Untersuchung.
Mein Vater sagte, nein, das kann er jetzt auf keinen Fall, seine Frau hat
ein künstliches Hüftgelenk bekommen und braucht ihn jetzt, und er würde
ein paar Wochen später wieder kommen.
Keiner konnte ihn umstimmen.
Also fuhren wir einige Wochen später wieder in die Klinik.
Mein Vater bekam eine Bronchoskopie, und wir warteten verzweifelt auf das
Ergebnis, es kam uns eine Ewigkeit vor.
Als ich und meine Mutter wieder meinen Vater besuchten, kam der Arzt ins
Zimmer, und ich fragte, ob der Befund vorliegen würde.
Er sagte, nein, noch nicht, und ich sagte ihm, dass ich Arzthelferin sei
und ich gerne wissen möchte, was los sei.
Der Arzt ging hinaus, und nach einer Weile kam er wieder herein-mit dem
Befund in der Hand.
Er erklärte uns allen, dass mein Vater Krebs hätte, und zwar ein kleinzelliges
Bronchialcarzinom.
Für uns brach damals alles zusammen, wir waren verzweifelt und meine Mutter und ich haben gleich geweint.
Mein Vater saß in seinem Bett, war erstaunlich gefasst, und fragte den Arzt:
"Und was können wir dagegen tun?"
Der Arzt erklärte, dass man diese Art von Krebs nicht operieren kann, man kann nur eine Chemotherapie machen und anschließend evt. eine Bestrahlung.
Mein Vater willigte ein(ich glaube, es war uns zuliebe, denn mein Vater wußte genau, was los war...).
Ich weiß noch, als wir vom Krankenhaus heimfuhren, haben meine Mutter und
ich nur geweint.
Wir fuhren gleich bei meinem Chef vorbei, ich sagte ihm, was mit meinem
Vater los war, und er sagte mir:"Vielleicht noch 1 Jahr".
Ich und meine Mutter waren wirklich sehr verzweifelt, es war wie ein Schlag ins Gesicht, und trotzdem hofften wir und hofften.....
Mein Vater sagte mal: "Wenn ich merke, dass es nicht mehr geht, dann bringe ich mich um, so ein Leiden mache ich nicht mit!"
Es war einfach schrecklich.
Mein Vater mußte dann in gewissen Abständen in die Klinik zur Chemotherapie,
und erstaunlich gut hat er diese verkraftet, und der Tumor ging auch zurück.
Ich sehe noch seinen Hals vor mir, an der einen Ader war eine Geschwulst zu sehen, dass war eine Lymphknotenmetastase---diese bildete sich auch mit der Zeit zurück.
Im Sommer ging er mit uns noch zum See zum Schwimmen, er war in ganz
guter Verfassung, es gab ihm Kraft, mit uns, meiner Schwester und Ehemann(der Mann meiner Schwester leidet an MS und ist schon in Rente) und meiner kleinen Tochter Janine zusammen zu sein.
Die Chemotherapie war dann im Herbst zu Ende, und der Arzt ordnete
Bestrahlungen an, es waren über 40 Stück.
Von diesem Zeitpunkt an ging es mit meinem Vater bergab.
Er mußte jeden Tag ins Krankenhaus zur Bestrahlung, und es war ihm jedesmal
dannach furchtbar schlecht, und er erbrach sich mehrmals am Tag.
Eine Woche nach der Geburtstagsfeier meiner Schwiegermutter sagte er dann
zu meiner Mutter, als er wieder zur Bestrahlung gefahren werden sollte:
"Ich schaffe das nicht mehr, ich habe keine Kraft mehr!"
Meine Mutter hat dann gleich bei uns in der Praxis angerufen, und mein
Chef wies meinen Vater gleich wieder in die Spezialklinik ein.
Ich saß in der Praxis und heulte, ich weiß noch, wie mein Vater zur Türe
hereinkam und die Einweisung holte, und wie er mich dabei anschaute.
Als er dann in der Klinik war, rief er meine Mutter an, und sagte ihr, dass die
Ärzte Wasser in der Lunge festgestellt hätten und einen Leberschaden.
Die Wahrheit war dann aber, dass die ganze Leber voller Metastasen war und
der Tumor so groß war, dass sich Wasser in der Lunge angesammelt hatte.
Wir holten meine Schwester dann von ihrem Urlaub zurück( sie gingen im
Herbst immer für einige Wochen in Urlaub auf die Kanaren, da mein Schwager
das Klima dort gut verträgt mit seiner MS)-weil es meinem Vater so schlecht ging, wir heulten und heulten.
Im Krankenhaus wollte dann mein Vater genau wissen, wie es um ihn stand.
Der Arzt sagte ihm, dass er einschlafen würde, wann, wüßte er nicht, es
könne Wochen und Monate dauern, oder auch nur Tage.
Wir waren alle bei ihm, er saß in seinem Bett und dann hat er auf einmal geweint und geschrien: "Was habe ich verbrochen, dass mir so etwas
passieren muss??"
Ich habe geweint und geschrien, dass ich ihn nicht verlieren möchte.
Und dann wollte er nur noch nach Hause-zum Sterben nach Hause.
Als er dann daheim war, bekam er ein Krankenbett.
Zuerst kam er immer noch zu uns an den Tisch zum Essen, und wenn er meine
kleine Janine sah, sagte er immer"Hallo mein Schatz!".
Sogar beim Essen mußte ich weinen, und er sagte zu mir"Bitte, mache es mir
nicht noch schwerer!".
Wir saßen an seinem Bett, meine Schwester kam und schlief dann auch bei
meiner Mutter.
Wir verkrafteten das alles sehr schwer, meine Mutter war ständig am Putzen und Wischen, so ging sie mit der Krankheit um.
Mein Vater bekam Morphium und wurde jeden Tag vom Arzt besucht.
Von Tag zu Tag wurde mein Vater weniger, wir konnten direkt dabei zusehen,
er schlief immer mehr, hatte Träume, und faßte immer mit seiner Hand
ins Leere und griff nach dem Dreieck, dass er im Krankenhaus am Bett hängen
hatte, oder fuhr sich ständig mit seiner Hand an die Nase, ich weiß heute noch die Bewegung.
Meine Mutter fragte ihn, ob er wolle, dass der evangelische Pfarrer zu ihm kommt, und mein Vater wollte es.
Ich kann es bis heute nicht verstehen, mit welcher Stärke mein Vater auf seinen Tod gewartet hat.
Es dauerte genau 10 Tage, dann schlief mein Vater ein.
Meine Mutter kam früh zu ihm ins Wohnzimmer, und er war eigentlich fast nur
noch am Schlafen und auch verwirrt, und sie fragte ihn, ob er Schmerzen habe und ob sie ihm seine Medizin geben sollte, und er war ganz klar und sagte:"Ja!".
Sie sagte ihm dann, nachdem sie ihm die Medizin gegeben hatte, sie wolle
sich nur schnell waschen, und dann würde sie wieder zu ihm kommen.
Er nickte.
Und als sie dann wieder zu ihm ins Zimmer kam und nach ihm schauen wollte-
war er schon eingeschlafen.
Ich weiß noch, am Anfang seiner Erkrankung habe ich gebetet, dass er
wieder gesund wird-am Ende, dass er nicht lange leiden soll-und so war es
auch.
Wenn ich andere Krebspatienten sehe, die einen langen Todeskampf haben
unter unerträglichen Schmerzen, so bin ich froh, dass mein Vater davor
bewahrt wurde.
Die Aussegnung und die Beerdigung kamen mir damals so unwirklich vor,
ich stand wie neben mir und das war, denke ich, ganz gut so, denn sonst
verzweifelt man daran.
Mein Vater hat eigentlich genau gewußt, was ihn erwartet.
Wenn er Leuten begegnet ist, hat er immer gesagt:" Was wollt Ihr denn-
ich bin 69 Jahre alt, ich habe mein Leben gelebt..."
und doch hatte er zwischendurch auch Phasen, wo er mich fragte"Der Herr
.....hat schon Lebermetastasen, da gibt es keine Hoffnung mehr---ODER?"
und ich habe gesagt, dass man mit Lebermetastasen noch einige Zeit
leben kann oder diese sogar wieder weggehen----ich habe ihm und mir
Hoffnung gemacht, an die er sich auch wieder geklammert hat.
Nicht lange nach dem Tod meines Vaters erkrankte dann mein Mann an
Hirnhautentzündung, und das war auch eine schlimme Zeit.
Ich war nur noch Haut und Knochen, erst das mit meinem Vater, und dann noch das mit meinem Mann, mein Mann war auf der Intensivstation,
er hatte das Kurzzeitgedächtnis verloren und war wesensverändert,
und er war ein halbes Jahr im Krankenhaus, auf Reha, und dann wurde es
langsam auch wieder besser mit ihm, genau ein Jahr nach dem Tod meines
Vaters machte mein Mann eine Wiedereingliederung in seinem Beruf.
Ich selbst habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zum Tod, ich gebe auch zu,
dass ich mächtige Angst vor dem Sterben habe.
Nicht nur das "WIE" macht mir Angst, sondern auch das Gefühl, wenn man
stirbt, dass man sein Leben aushaucht, und wie mag das wohl sein??
Auch habe ich schon vieles erlebt und gesehen, wir hatten in unserer
Straße Nachbarn, deren Kind an Leukämie erkrankt war.
Wir haben immer gesehen, wie sie mit dem Kleinen(er war noch nicht einmal
1 Jahr alt, als er erkrankte) nach Würzburg in die Uniklinik fuhr.
Es ging ihm dann auch besser, und sie sind dann weggezogen in die Stadt.
Kurz vor seinem zweiten Geburtstag kam ich von der Arbeit heim, ich schlug
die Zeitung auf, und da sah ich seine Todesanzeige in der Zeitung.
Ich war geschockt und habe das ganze Wochenende nur geweint.
Auch meine Tanten sind an Krebs verstorben, und das war sehr, sehr schlimm.
Im Januar ist ein Vater mit seinen zwei Söhnen(Zwillinge, 7 Jahre al)
bei einer Schneewehe auf der Schnellstraße ums Leben gekommen.
Jetzt vor 14 Tagen ist eine Frau mit ihren 3 Kindern Fahrrad gefahren, sie
hat sich nach ihren Kindern umgedreht und ist so unglücklich mit ihrem
Rad an einen Pfeiler gefahren, dass sie an ihren Verletzungen nach 2 Tagen
gestorben ist, und die Kinder mußten dabei zusehen.
Ich komme über solche Sachen nur schwer hinweg, ich denke an die, die
"Dageblieben" sind, und an ihren unvorstellbaren Schmerz.
Aber an ein Leben nach dem Tod, kann ich einfach nicht glauben-ich hoffe es-aber es erscheint mir einfach nicht logisch.
Der Tunnel, den die Menschen sehen, wenn sie sterben, ist medizinisch zu erklären, dass wenn man stirbt Endorphine vom Gehirn ausgeschüttet werden,
die so etwas bewirken.
Ich gehe in die Kirche und bemühe mich, ein guter Mensch zu sein, aber an
ein Leben nach dem Tod kann ich nicht glauben, würde es aber gerne.
Ich habe schon viele Bücher von Elisabeth Kübler-Ross gelesen, und trotzdem
glaube ich einfach nicht an ein Leben nach dem Tod.
Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie nach dem Tod nachts aufwachte, und
den Atem meines Vaters ganz deutlich neben sich gespürt hat.
Sie wurde ein Jahr nach seinem Tod an der zweiten Hüfte operiert, und sie
hatte große Angst vor der OP, und sie erzählte mir dass sie nachts die Stimme meines Vaters hörte, der zu ihr sagte"Hab´keine Angst-es wird alles wieder gut!".
Und meine Schwester erzählte mir neulich, dass sie geträumt hat, dass sie meinem Vater alles erzählt hat mit ihrem Mann( er hatte Anfang des Jahres zwei schwere MS-Schübe und zwar zwischenzeitlich ein Pflegefall)
und mein Vater war ihr ganz nah und hatte gemeint, dass sie sich keine
Sorgen zu machen brauche-Jens wird es wieder besser gehen!"
aber sind das nicht alles Wunschgedanken(übrigens ist das mit meiner Mutter
und das mit meiner Schwester UNABHÄNGIG voneinander passiert, ich habe
meiner Schwester nie davon erzählt, was mir meine Mutter gesagt hat)
aber mir selbst ist so etwas noch nie passiert.
Ich habe manchmal abends im Schlafzimmer schwarze Schatten gesehen,
ganz flüchtig, und ich dachte sofort an meinen Vater.
Aber ich denke einfach, das ist EINBILDUNG-HALLUZINATION.
Keiner kann mir das Gegenteil beweisen.
Und wo soll denn die Seele der Ameise sein, die ich mit meinen Schuhen
zertreten habe??
Jedes Lebewesen müßte dann doch eine Seele haben, nicht nur der Mensch,
oder??
Ich habe auch große Angst vor dem AUGENBLICK des Sterbens, vor dem
Gedanken des "NICHT MEHR SEINS" ich kann es mir nicht vorstellen, wie
es ist, einfach nicht mehr zu sein.
Und ich habe meinen Vater bewundert, wie er angenommen hat, dass er
sterben wird.
Er war dann garnicht mehr verzweifelt, er hatte keine Angst, sondern er
nahm es an. Er wartete auf seinen Tod, er sehnte ihn regelrecht herbei,
darum ist er auch so schnell gestorben.
Ich weiß nicht, wie ich mir so etwas umgehen würde, ich glaube, ich würde in
der Psychiatrie landen, sollte ich einmal so schwer erkranken.
Darum würde ich mich über Nachrichten von allen freuen, die mir
ein paar "Lichtblicke" geben können, wie sie das Sterben sehen.
Ich habe wirkliche Angst davor.
Oder wem geht es ähnlich wie mir??
Bitte schreibt mir.
Ich würde mich sehr freuen-
eure Sabine mit Ehemann Jürgen und den Kindern Janine und Fabienne!!
 
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Ich kann Dir folgendes Buch wärmstens emfehlen: Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben, von Sogyal Rinpoche.

Es ist sehr gut zu lesen und wird viele Deiner Fragen beantworten.
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Ich erlebe ähnliche Geschichten wie Du sie beschreibst und habe schon oft über den Tod nachgedacht. Als Katholikin komme ich da mit meinem Glauben nicht sehr weit. ich meine, meine Religion läßt sehr viele Fragen offen.

Im Buddhismus dagegen finden sich Antworten auf sehr viele Fragen.
Versuchs doch mal. Du brauchst übrigens deshalb nicht Deine Religion zu wechseln.

Liebe Grüße
Leopoldine
 
Ich glaube, dass dieser lange Beitrag für Sabine sehr wichtig war, sie musste sich erst mal alles von der Seele schreiben und es wird ihr dadurch sicher etwas leichter.
Kann man doch verstehen, dass man unter solchen Umständen das Bedürfnis hat, sich zu erleichtern!!
Ansonsten finde ich, ist das mit dem Leben nach dem Tod wirklich eine Glaubenssache, die jeder für sich selber entscheiden muss.
Ich selber bin fest davon überzeugt das es ein Leben nach dem Tod gibt,ich habe mich sehr viel damit befasst, was für einen Sinn sollte den sonst unser Leben hier auf Erden haben? Alles ist Energie,und Energie kann sich nicht einfach auflösen. Außerdem finde ich es auch sehr beruhigend, wenn ich weiß, das war nicht alles,wenn ich mal sterben sollte und es nimmt mir auch die Angst vor dem Tod.
LG Funny
 
Hallo Sabine

wir haben weitgehend den Tod aus unseren Leben in unserer Gesellschaft verdrängt, darum ist es auch so schwer, auch wie bei dir nach häufigen Verlusten lieber Menschen zu akzeptieren das Gott das uns antut wenn er uns doch liebt.
Wir zweifeln an Gott und der Tod ist für viele entgültiger Abschied.
Auch werden Trauernde, die damit nicht fertig werden und lange trauern von ihren Mitmenschen nicht verstanden. So ist es mir ergangen.
Heute begreife ich den Tod als Übergang in eine andere Wirklichkeit.

Wie Funny schon sagte, alles ist Energie und ist unauflösbar. Energie kann sich nur umwandeln, nur die Form ändert sich. Die Energie eines Körpers erfährt nach dem Tod eine Umwandlung.
Wenn wir auf die Welt kommen, kommen wir ja auch irgendwo her manche sagen aus dem Nichts oder Leere und das ist doch auch schon etwas !
Im Laufe des Lebens machen wir auch Umwandlungen unseres Körpers durch:
Baby-Kind-Jugend-Ausgewachsen-Bestes Alter-Alter-Sterbender.
Und ich glaube das diese Umwandlung nicht beim Tod stehenbleibt.
Wir sind Raupen die sich entwickeln, einpuppen und zum Schmetterling werden.
Diese Metamorphose des Schmetterlings ist auch die unsrige. :)
 
hallo sabine,
erstmal möcht ich dir sagen, dass deine erlebnisse einem ganz schön unter die haut gehen. all das innerhalb eines jahres durchmachen zu müssen, ist wirklich hart.

ich bin mir sehr sicher, dass dieses leben nur eines von vielen ist. dass dieses leben nur ein kleiner abschnitt ist. dass wir in wahrheit grenzenlos sind. und immer sind...

gestern ist meine tante nach langem leiden gestorben. klar tut es weh zu wissen, dass dieser mensch für mich / für uns nicht mehr da ist. aber ich weiß, dass sie nach hause geht ins licht und eines tages wieder hier sein wird. so wie wir alle...
aber ich hab mich gefreut für sie.
wir haben uns verabschiedet, während sie schon gar nicht mehr bei bewußtsein war, aber ihr kampf war deutlich zu sehen... sie war nie ein besonders feinfühliger mensch, nicht religiös, und schon gar nicht spirituell. aber in den letzten monaten hat sich das enorm verändert. so als wüsste sie jetzt dinge, die sie vorher vergessen hatte.

sie ist dann gestern ganz friedlich eingeschlafen, mit einem entspannten - geradezu glücklichen gesicht... ich führe es darauf zurück, dass sie losließ, nachdem sie erkannte, wo sie hingeht...

alles liebe...
f-
 
Hallo Sabine!

Wenn der Tod kommt nimmst Du ihn NICHT so war wie man
ihn vorstellt: Grau und Schwarz. Ganz im Gegegteil!

Das Gefühl was man dabei hat: umwerfend, göttlich,
totaler innerer Friede macht sich in Dir breit, Du läßt los,
Aufbruchstimmung, bist voller Freude und Erwartung...

Es ist Dir dann egal ist ob es die körpereigenen
Opiate waren oder sonst irgendwelche chemischen
und/oder psychischen Effekte. Auch über die Dauer
machst Du Dir keine Gedanken.
(Ist Zeit nicht etwas aus der Welt der Materie?)

Ich empfehle Dir zu diesem Thema die Seite: http://www.nahtod.de/

Ortwin.
 
Hallo Sabine,

also mir gehts da irgendwie genauso, habe letztes Jahr meine Freundin verloren, sie hatte an einem Samstag starke Kopfschmerzen, ist am Montag darauf ins Krankenhaus gekommen und am Sonntag darauf in der Früh gestorben, und war da erst 20 Jahre alt. Ich kann es heute noch nicht begreifen und weine auch noch häufig wenn ich daran denke. Der Gedanke, dass sie jetzt vielleicht an einem schönerem Ort ist, hilft mir dabei sehr. Obwohl ein Leben nach dem Tod jeder Logik wiederspricht, hab ich aber so manche Dinge erlebt, die einfach nicht zu erklären waren. Vor einigen Jahren lag mein Handy auf einem Tisch und ich saß 3 Meter davon weg am PC und war vollkommen alleine im Raum, als ich plötzlich Tastentöne von meinem Handy hörte. Als ich dann zum Handy ging, rief es gerade von alleine einen sehr guten Freund an, bei dem ich mich aber schon länger nicht mehr gemeldet hatte. Ich muss dazu sagen, dass sogar unsere Väter schon gute Freunde waren, und meiner gestorben war, als ich 3 war. Und da das Handy mit den Tasten nach oben lag, und man zu dem Namen der mit H anfängt verschiedene Tasten betätigen musste um seine Nummer zu wählen, denke ich dass mein Vater wollte, dass ich Ihn mal wieder anrufe und den Kontakt wieder aufbaue, weil ich damals eine schwere Zeit hatte und es mir da nicht besonders gut ging. Auch ist bei mir mal von alleine das Licht mitten am Tag angegangen als ich 12 Jahre war. Ich denke, da mein Vater so früh starb und nicht miterleben konnte wie ich aufgewachsen bin, war er vielleicht in seinem neuen Dasein doch ständig bei mir und sowas wie mein Schutzengel. Auch meine Mutter hat mir mehrere Geschichten erzählt, dass er mal hinter ihr Stand, als sie in den Spiegel schaute nachdem er gestorben war und sowas. Aber ein Widerspruch ist für mich, dass ich ja vor meinem Leben auch nirgends war, oder mich zumindest nicht daran erinnern kann, aber es ist auch nicht schlimm, da es uns ja da auch nicht schlecht ging, weil wir ja auch gar nicht darüber nachdenken können, wenn wir tod sind. Ich denke, beweisen kann es niemand, den Leute die kurz Tod waren und wieder kommen, hatten immernoch Gehirnaktivität, und deshalb werden wirs wohl erst erfahren, wenn wir selbst an der Reihe sind, nur sollten wir nicht das Leben in Angst davor verbringen, denn eins ist sicher, Tod sein kann auf keinen Fall weh tun, im Schlimmsten Fall kriegen wir nichts mehr mit und es ist wirklich alles vorbei. Aber du siehst, so richtig entschlossen und gläubig bin ich da auch nicht.

Lieben Gruß,
Heiko
 
hallo Sabine,

ich habe meinen Mann durch den Tod verloren vor 1 1/2 Jahren. Dieser Moment des Sterbens war ein ganz heileiger Moment, es war als ob sich der Himmel öffnet. Es war ein unsagbarer Frieden da und das Gefühl, alles ist gut. Und jetzt geht es ihm wieder gut. (auch er ist mit 30 Jahren an Krebs verstorben) Sein Körper hatte nichts mehr mit ihm zu tun. Er war wirklich nur eine leere Hülle. Nichts hatte dieser tote Körper mit meinen Mann zu tun.

Wir haben ein kleines Kind zusammen. Und als er 4 Jahre alt war, ca. 6 Mon. nach dem Tod seines Vaters, bin ich abends in sein Zimmer gegangen, und er hat geschlafen. Er hat gelächelt. Da fragte ich ihn ob er mit seinem Papa zusammen sei. Er hat noch mehr gelächelt, und genickt, und hat sich dann umgedreht und hat weiter geschlafen. Mehr wollte er nicht mehr erzählen.Am nächsten Tag wußte er nichts mehr davon.

Auch bei mir ist mein Mann sehr oft bei mir gewesen, ich habe ihn gespürt, gehört. Inzwischen nicht mehr so viel bei uns. Auch er hat ein neues Leben.

Außerdem habe ich eine Ausbildung zur Reinkarnationsleiterin gemacht und somit bin ich mit Leben vor und nach dem Tod konfrontiert. Ich arbeite damit und löse somit Blockaden und "Programmierungen". Es hilft, und die Menschen sagen alle, so lange können sie sich nichts ausdenken. So viel Fantasie hat keiner.(eine Sitzung dauert 3 - 5 Stunden)

Nur habe ich mich schon Jahre zuvor mit dem Thema Tod beschäftigt. Für mich war es schon immer Tatsache, dass wir nicht sterben können. Wir sind auch nicht geboren worden. Nur unser Körper, der ist den Gesetzen des menschlichen Lebens unterworfen.
Mein erster Kontakt mit dem Tod hatte ich mit 6 Jahren, dann ging es immer weiter... auch eine Cousine ist mit 32 Jahren an Krebs gestorben...sie hatte ich gesehen zum Zeitpunkt ihres Todes. bzw. kurz dannach. Sie war wunderschön, hatte wieder lange blonde Haare, die ihr bei der Chemo ausgegangen waren. Und zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nicht dass sie tot war.

Andere Menschen die nicht an ein Leben nach dem Tod glauben, die kommen sehr schwer mit dem Verlust eines Menschen zurecht. Sie leiden unsagbar. Das müßte nicht sein. Jedoch hat jeder Mensch das Recht auf seinen eigenen Weg und seinen eigenen Glauben.

viele Grüße
Medera
 
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Hallo, Sabine,
ich habe ueberhaupt keine Angst mehr vor dem Tod, seit ich out of body Erlebnisse hatte.
Da habe ich mich voll bewusst von meinem Koerper getrennt, den ich als Huelle daliegen sah, unwichtig und wertlos.
ICH war das nicht ;)!
Seitdem weiss ich, dass ich den Koerper lediglich bewohne, voruebergehend.
Auch die Tatsache, dass das Leben unweigerlich mit dem Tod endet, jedes Leben, sagt doch eigentlich, dass es nichts ist, was man fuerchten muesste. Es ist die natuerlichste Sache der Welt und auch die gerechteste. Keiner kann sich dagegen versichern oder Geld ansparen...
Kurz vor dem Sterben akzeptiert es glaube ich, jeder Mensch.
Entweder weil er von Schmerzen erloest werden will oder weil er spuert, dass dieses Erdenleben vorbei ist oder weil er von seinen Engeln vorbereitet wird.
Die Mutter meiner Schwiegermutter, eine absolut unglaeubige, nuechterne Person, die am Ende ihrer Lebens 2 Jahre im Bett verbrachte, sagte im Augenblick ihres Sterbens mit einer total erstaunten Stimme: wo kommt denn das helle Licht her?
Dann war sie tot, meine Schwiegermutter war dabei.
Der Tod ist nur schlimm fuer die Hinterbliebenen, die einen geliebten Menschen vermissen.

Bijoux
 
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