Meditationstechniken

Hallo Terraluna,

danke und ja, es ist ein bisschen viel, um es auf einmal zu "verdauen" ... Ich schreibe auch einiges, um mich selbst immer wieder an Bewusstsein, an Meditation zu erinnern.

Das "Tibetanische Buch von Leben und Sterben" klingt interessant, ich kenne es - noch - nicht. Erzählst Du mir ein bisschen darüber?


Alles Liebe Dir
sam
 
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Beobachte und versuche nichts anzuhalten.

Man braucht nichts gegen den Verstand unternehmen.

Denn: Wer sollte das Tun?

Es wäre derselbe Verstand. Der Verstand versucht den Verstand anzuhalten, zu beruhigen. Damit machst Du Dich verrückt und es ist töricht. Dein Verstand würde gegen Deinen Verstand kämpfen.

Lass Deine Gedanken laufen, so schnell und wohin sie wollen. Du bist nur ein Zeuge.

Der Verstand ist nichts Schlechtes oder Böses. Er ist ein wunderbares Werkzeug. Geniesse ihn. Der Verstand ist kein Feind. Wenn Du Deinen Verstand schon mit einem Vorurteil betrachtest, wenn Du schon voreingenommen bist, dann wirst Du nicht in die Tiefe zu schauen wagen. Wenn Du jemanden als Feind betrachtest, dann weichst Du ihm lieber aus (ausser Du bist Masochist ;) )

Beobachte Deinen Verstand mit tiefer Liebe, mit Dankbarkeit.

Sei kein Kämpfer, sei ein Liebender.

Schau einfach nur zu, den Sprüngen, den Wendungen, den Blitzen der Gedanken.

In dem Masse, wie Dein Beobachten in die Tiefe geht, Deine Bewusstheit tiefer wird, tauchen allmählich Lücken auf, Pausen der Gedanken. Der eine Gedanke verschwindet, der nächste Gedanke ist noch nicht aufgetaucht. Eine Lücke entsteht.

Kleine Teiche der Stille - sie werden kommen und sie werden verschwinden. Aber dann weisst Du, dass Du auf der richtigen Spur bist.

Jetzt bist Du nicht mehr wählerisch.
Du sagst nicht mehr: "Ich hätte gerne nur die Pausen."

Das wäre töricht, denn wenn Du Dich darauf versteifst nur die Pausen haben zu wollen, hast Du Dich wieder gegen die Gedanken entschieden. Und der Verstand bekämpft wieder den Verstand. Und dann werden die Pausen verschwinden.

Die Pausen, die Lücke, die Stille kommen - sie können nicht herbeigeführt werden.

Die Stille kommt von selbst, Du kannst sie nicht zwingen zu kommen.

Nicht-Denken heisst nicht gegen das Denken zu sein.
Nicht-Denken heisst jenseits vom Denken zu sein.



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Ein Hindernis, auf das viele Meditierende stossen, ist die Verwechslung vom Beobachter mit dem Zeugen.

Der Beobachter und das Beobachtete sind zwei Aspekte des Zeugen.

Wenn das Beobachtete und der Beobachter miteinander verschmelzen, wenn Du genau in der Mitte bist - stellt sich der Zeuge, die Stille, das Göttliche ein.

Der Beobachter ist nicht der Zeuge.
Der Beobachter ist ein Teil des Zeugen.
Der Beobachter ist der subjektive Teil des Zeugen.
Das Beobachtete ist der objektive Teil des Zeugen.

Der Beobachter kann geübt, trainiert werden. Fast jeder Wissenschaftler lernt gut zu beobachten, trotzdem wird er allein durch das Beobachten nicht auf das Göttliche stossen.

Der Zeuge kommt von allein, durch den total erlebten Augenblick, durch die Verschmelzung von Beobachtetem und Beobachter.

Es ist ein Kniff; wenn Du einmal den Bogen raus hast, kannst Du es überall und jederzeit auslösen.

Es ist wie beim Schwimmen oder Radfahren lernen. Du probierst und probierst es und plötzlich - von einem Moment auf den Nächsten - hast Du den Trick heraus und kannst es einfach.

Du kannst es nur rauskriegen, indem Du es selbst probierst.


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Erstmal danke für die vielen vielen Anregungen, ich bin einerseits begeistert aber habe auch Zweifel ...

Bei dem posting – Von der Identifikation lösen - oder: wir sind alle Schauspieler - bin ich jedoch hängengeblieben und es stellten sich mir Fragen:
Warum ist es erstrebenswert sich als Betrachter zu sehen, sich abzuspalten von seinen Gefühlen, birgt das nicht eine Gefahr?
Bin ich nicht ein Ganzes - meine Gefühle mit eingeschlossen? Sollte ich meine Gefühle nicht leben, statt sie zu beobachten? Warum sollte ich mich als Schauspieler sehen, statt intensiv einfach nur *ich* zu sein? Worin liegt der Sinn in diesen Meditationen?

Irgendwie bin ich jetzt ganz schön verwirrt ...

Ich würde mich als Neuling über eine Antwort sehr freuen

lotus-light
 
Hallo lotus-light,

schön, dass Du jetzt hier im Forum scheinst :)

Zweifeln bringt meist mehr als glauben. Der Glaube forscht nicht nach. Du nimmst etwas, das ein anderer gesagt hat, einfach hin, übernimmst sein Wissen. Wenn Du zweifelst, beginnst Du darüber nachzudenken, es auszuprobieren, zu experimentieren, damit zu spielen ... bis es (was auch immer) schließlich Deine Erfahrung, Dein eigenes Wissen ist - das Dir auch keiner mehr wegnehmen kann. Durch zweifeln kann ein Wissen entstehen, das durch keinen Zweifel mehr erschüttert werden kann.


Wir bekommen so viele Dinge (Gedanken, Gefühle, Verhaltensmuster, Reaktionsweisen, Betrachtungsweisen, Vorstellungen, Vorurteile, Wertvorstellungen .... ) gelernt, konditioniert von Eltern, Lehrern, Priestern, Politikern, Gesellschaft, .... - das es nicht mehr leicht erkennbar ist, was eigentlich wirklich von uns ist, aus unserem Inneren dazu kommen würde.

Wir sind schon Schauspieler - wir spielen unsere angelernten Rollen, setzen uns Masken auf. Wir identifizieren uns mit diesem Schauspieler, mit den angelernten Gedanken, etc. - bis wir glauben, dieser Schauspieler, dieser Gedanke, dieses Gefühl tatsächlich zu sein.


Aber wer ist der, der die Gedanken und Gefühle beobachten kann?
Wer ist jetzt dieses *ich*?


Ja, es geht bei dieser Meditionstechnik darum, alles zu leben, auszuleben, erleben und ZUGLEICH Deiner inneren Quelle bewusst zu sein. Ein bewusstes Ausleben.


Die Gefahr, von der Du sprichst, ist vielleicht auch ein Teil dessen, was wir gelernt bekommen. Denn ein freier Mensch - der losgelöst von angelernten Reaktionsmustern, aus dem jetzigen Augenblick heraus agiert - ist eine "Gefahr" für die Gesellschaft, weil er nicht mehr so gegängelt werden kann, klarer ist und dadurch die Zusammenhänge, Lügen, etc. dahinter erkennen kann ...



Alles Liebe Dir
sam
 
Hallo Sam,
vielen dank für deine lieben, geduligen Worte in der Antwort. Danke fürs nette Willkommen ….*smile*

Ich zweifele zwar, aber das hindert mich meistens nie etwas selbst auszuprobieren, zu erforschen, dafür bin ich eine zu neugierige Nase *;-)*

Den ganzen Thread habe ich immer noch nicht geschafft zu lesen, es gibt so viele meditations tips hier, die es erstmal gilt auszuprobieren.

Negative Gefühle, damit umzugehen, bereitet mir ein Problem. Neid, Eifersucht, Hass … ich würde gerne besser damit umgehen könne, oder sagen wir mal anders … ich hoffe die Meditation wird etwas verändern …mir fehlt nur oft die Disziplin, ich bin zu hektisch, finde keine Ruhe, muss mich selbst zügeln, um mir die Zeit dazu zu nehmen.

Noch eine neugiernasenfrage an dich:
Bist du ein Lehrer für Medititation, oder machst du es nur für dich selbst, woher stammen all diese Tips???
Wie weit bist du schon auf deinem Weg der Meditation? Wenn du die Übungen machst, fühlst du schon ihre Wirkung und was hat dir dabei geholfen …. sorry, ich will dich nicht zu sehr löchern *g*

leaving a light for you
lotus

ps
sorry ich kann keine smilies setzen - es klappt irgendwie nicht *.-(*
 
Hallo lotus-light,

also, zunächst mal das Wichtigste: smilies - da gibt es, wenn Du eine Antwort schreibst, links ein paar angezeigt (bzw. wenn Du auf "Mehr" klickst, kommen noch viiiieeele mehr, in einem eigenen Fenster). Das Auserwählte klickst Du einfach an. Dann wird es ganz unten in die Antwort gestellt. Es ist dann dort ein Doppelpunkt und eine Klammer zu (für Lachsmilie) oder zwei Doppelpunkte und dazwischen ein Wort zu sehen. Das kopierst Du Dir dann einfach an die Stelle, wo es hinsoll ...


Ja, es ist schon recht viel geworden in diesem Thread. Vieles habe ich geschrieben, um mich selbst immer wieder an Meditation zu erinnern. Manchmal lese ich auch selber nach :)

Ich habe diese Meditationsmethoden alle schon selber probiert, ich bin aber kein "Meditationslehrer". Mein Verstand gewöhnt sich sehr rasch an eine Technik, daher wechsel ich häufig und schaue, welche im jeweiligen Augenblick gerade stimmig ist oder auch ganz praktisch "anwendbar" ist.


Es gibt viele Möglichkeiten "negative" Gefühle zu um-gehen, damit umzugehen - aber die werden Dich wahrscheinlich nicht glücklich machen, sonst wärst Du, glaube ich, nicht hier ;) Im Alltag werden uns eine Vielzahl von Ablenkungsmöglichkeiten geboten, damit wir von innen nach aussen gehen. Meditation geht da einen umgekehrten Weg, von aussen nach innen - Du schaust Dir die Gedanken und Gefühle genau an, Du nimmst sie bewusst wahr.

Du bist da schon einen wichtigen Schritt gegangen, indem Du erkannt, wahrgenommen hast, dass Du auch neidig, eifersüchtig und hassend bist (das gelingt vielen Menschen nicht). Du könntest jetzt versuchen, dieses Gefühl nicht weghaben zu wollen, nicht einmal aktiv verändern zu wollen, sondern akzeptieren, akzeptieren, einfach akzeptieren.

Und wer ist das, der das von Emotionen aufgewühlte lotus-light beobachtet? Das stille Zentrum des stürmischen Hurricans?


Vielleicht sind die Methoden des dreimaligen wahrnehmens oder des zentriert bleibens, während eine Stimmung aufsteigt ja etwas für Dich?

Die "Wirkung" fühlst Du in dem Moment, indem Du meditierst. Meditation und Liebe gehören zu den Dingen, die wir nicht theoretisch lernen können - wir erfahren es, indem wir es tun.


Vielleicht unterstützt Dich ja auch ein kleines LIEBE-Update ;) https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?postid=28596#post28596


Alles Liebe Dir
sam
 
Original geschrieben von sam°
Hallo lotus-light,

also, zunächst mal das Wichtigste: smilies -sam

Ja sie sind ssseeeeeeeehr wichtig *:))*

So ganz technisch doof bin ich ja auch nicht *g*
ich sehe sie links im Fenster, aber wenn ich eins auswählen
will, dann bekomme ich ne Fehlermeldung. Das liegt bestimmt
an der riesigen Firewall die mich umgibt! *snief*


Original geschrieben von sam°
Du bist da schon einen wichtigen Schritt gegangen, indem Du erkannt, wahrgenommen hast, dass Du auch neidig, eifersüchtig und hassend bist (das gelingt vielen Menschen nicht). Du könntest jetzt versuchen, dieses Gefühl nicht weghaben zu wollen, nicht einmal aktiv verändern zu wollen, sondern akzeptieren, akzeptieren, einfach akzeptieren.

Und wer ist das, der das von Emotionen aufgewühlte lotus-light beobachtet? Das stille Zentrum des stürmischen Hurricans? sam

Hört sich so easy an – hm – ich will aber erst gar nicht so fühlen *grummel*
Wenn ich die Gefühle bemerke, dann schaltet sich wieder mein Verstand ein, und wertet: negative Gefühle = böse = will ich nicht fühlen!
Gedanken: Andere gehen beschwingt durch den Tag, mich plagen meine negativen Gefühle und ich renne grummelig herum.

Original geschrieben von sam°
Vielleicht sind die Methoden des dreimaligen wahrnehmens oder des zentriert bleibens, während eine Stimmung aufsteigt ja etwas für Dich? sam

Ich werde es versuchen, dreimaliges wahrnehmen ist wahrscheinlich hier irgendwo im thread oder?

Original geschrieben von sam° [/i
Vielleicht unterstützt Dich ja auch ein kleines LIEBE-Update ;) https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?postid=28596#post28596


*g G g*

Ich hab’s versucht zu installieren, nur es gibt gewissen Menschen, da streubt sich alles in mir sie zu lieben :(
Ich weiss, ich muss noch an mir arbeiten, nicht gut fürs Karma, nächstes Leben eine Heuschrecke *gedankenkarussell* ;-)

Und auch alles Liebe dir Sam

lotus-hüpfer
 
Wir verbrauchen viel Energie, um zu verhindern, dass sogenannte "schlechte, negative" Eigenschaften an die Oberfläche kommen, uns bewusst werden.

Viele unserer Probleme -- vielleicht die meisten unserer Probleme -- existieren, weil wir ihnen niemals ins Gesicht gesehen haben, uns ihnen nie gestellt haben. Und nicht hinzusehen bedeutet, ihnen Energie zu geben. Sie zu fürchten, gibt ihnen Energie, immerzu zu versuchen, sie zu vermeiden, gibt ihnen Energie.


Dazu gibt es die folgende Meditationstechnik - vielleicht auch für Dich, liebes lotus-light zum probieren:


Beobachte dein Denken ein paar Tage lang und finde heraus, was dir die meiste Energie raubt: Neid? Eifersucht? Machtgier? Ego? Wut? Beobachte einfach nur, was dir die meiste Energie raubt und schon erkennst du deine charakteristische Eigenschaft.

Der eine entdeckt vielleicht Gier, ein anderer Ärger, der nächste unterdrückte Sexualität, einen Minderwertigkeitskomplex oder Größenwahn - es spielt KEINE Rolle, was es ist. Es herausgefunden zu haben, ist fast schon der halbe "Sieg". Aber nur du selbst kannst es herausfinden.


1. Schritt: Was ist meine charakteristische Eigenschaft?

Notiere einfach sieben Tage lang in einer Art Tagebuch, jeden Tag, was genau dir die meiste Zeit raubt; womit genau deine Fantasie die meiste Zeit über beschäftigt ist, was du dir am öftesten vorstellst, wohin deine Energie bereitwillig fließt. Indem du dies sieben Tage lang beobachtest und in deinem Notizbuch notierst, kannst du deine typischste Eigenschaft offenlegen... und das herauszufinden ist der erste, wichtige Schritt.


2. Schritt: Wenn der "Feind" angreift...

Der zweite Teil ist denkbar einfach: Sei dir deiner charakteristischen Eigenschaft bewusst. Reagiere nicht, wenn "er" angreift. Wenn er kommt, bleibe einfach cool. Schaue ihm einfach nur zu, so, als ob er auf einer Leinwand vorüberziehen würde; du selbst bist völlig unbeteiligt.

Wenn du dich von ihm getrennt erleben kannst, unbeeinflusst, wird plötzlich große Energie freigesetzt, die in deinem "Feind" gespeichert war, die du ihm jeden Tag zur Verfügung gestellt hast.

Du hast dem "Feind" Wasser gereicht und dich um ihn gekümmert. Wies dich jemand auf deine typische Eigenschaft hin, wurdest du sehr wütend, du hast sie in jeder erdenklichen Weise geschützt. Du hast alle möglichen Erklärungen parat gehabt. Jetzt beobachtest du den "Feind" einfach nur. All diese Energie wird einfach freigesetzt. Du fühlst dich wieder lebendig. Dein ganzes Sein erhält eine neue Qualität, fliessende Energie, erblühende Blüten ....



:blume:
 
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Lieber Sam,
Danke für die vielen verschiedenen Anregungen bezüglich Meditationsmethoden. Ich habe einige davon selbst ausprobiert und gemerkt, dass mir ein paar davon wirklich zusagen. Seit meinen paar wenigen Jährchen Erfahrung mit Mediation konnte ich beobachten, wie ich darin geübter wurde, wie ich persönlich auch im täglichen Leben zunehmend wacher und nicht zuletzt innerlich ruhiger (ich schlafe besser, wenn ich meditiere!) mein eigenes Tun und Denken beobachten konnte und dabei viel über mich selbst und die Menschen im allgemeinen lernte. Ein paar wenige Male geschah auch Seltsames in der Meditation, Dinge, welche ich hier nicht in Worte fassen kann oder will und von welchen ich zuvor nicht angenommen hätte, dass sie überhaupt möglich wären, bis sie eingetreten waren. Das alles hat mir Meditation gebracht.
Aber nun bin ich auf der Suche nach einer ganz speziellen Meditationstechnik: Sie soll mir helfen, mich vom Glauben zu befreien, dass Meditation zu irgendetwas nützlich sei. Kennst du da vielleicht etwas?
Viele liebe Grüsse vom momentan sehr nachdenklichen fckw
 
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