Meditationstechniken

Aber nun bin ich auf der Suche nach einer ganz speziellen Meditationstechnik: Sie soll mir helfen, mich vom Glauben zu befreien, dass Meditation zu irgendetwas nützlich sei. Kennst du da vielleicht etwas?

fckw....ich kenne eine solche Meditationstechnik....

mach einen Kopfstand und sag Dir 50mal - rinnt aus....rinnt aus....rinnt aus ihr Gedanken aus meinem Kopf.
Du wirst sehen, sie wird NICHT nützlich sein. Das ist es doch was Du willst, oder?

Verstehst Du was ich damit sagen will?
Wie willst Du eine Meditationstechnik finden die Dir hilft, wenn Du gleichzeitig von dem Irrglauben daß sie Dir helfen könnte, befreit werden willst?

Du machst Gehirnakrobatik....laß die Meditation los.....laß sie leicht sein....Meditation soll kein Zwang sein und kein Muß
Meditiere wenn Du es wirklich wirklich willst....
WILLST Du es wirklich 2 Mal am Tag machen? Macht es Dir Spaß...oder ist es Überwindung für Dich?
 
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Hallo lieber Sam,

schön, dass du eine Meditationstechnik für mich herausgesucht hast :)

Es klingt plausibel, ich werde es sicherlich ausprobieren ... !

Ich habe noch eine Frage:
Was ist der Unterschied zwischen Trance und Meditation?


~*~

a lotus flower grows in my soul

:blume: :)
 
Hallo Lady Nada,

das mit dem Kopfstand muss ich, glaube ich, trotzdem mal ausprobieren .... :tongue:

"... laß die Meditation los ... " Ja :)


Alles Liebe Dir
sam
 
Hallo fckw,

die Meditationstechniken sind Hilfsmittel, Krücken sozusagen. Sie helfen nur solange, wie Du nicht in Meditation bist, nicht bewusst bist, einfaches Sein.

Sobald Du in Meditation bist, Bewusstsein bist, lass die Methode fallen. Bzw. gibt es in dem Moment, wo Du in Meditation bist, die Methode gar nicht mehr, wie Du weisst. Die Meditationstechnik wird in diesem Augenblick ein Hindernis für Meditation.


Vielleicht hilft Dir diese Geschichte, die Buddha (der dicke Fisch ;) ) angeblich oft und gerne erzählt hat:

Fünf Idioten kamen in ein Dorf. Die Leute im Dorf waren sehr erstaunt, weil die Fünf ein Boot auf den Köpfen trugen. Das Boot war wirklich gross und schwer, und sie ächzten, seufzten, starben fast unter dieser Last.

Die Leute im Dorf fragten sie: "Was tut ihr da?"
Die Fünf sagten: "Wir können dieses Boot nicht zurücklassen, dieses Boot hat uns geholfen, vom anderen Ufer an dieses Ufer zu kommen ... Wie können wir es also zurücklassen? Nur ihm verdanken wir es, dass wir herkommen konnten. Ohne es wären wir auf dem anderen Ufer gestorben. Die Nacht brach herein, und es gab wilde Tiere am anderen Ufer. Wir hätten den nächsten Morgen nicht mehr erlebt. Wir sind dem Boot also zu ewigen Dank verpflichtet. Wir werden es aus schierer Dankbarkeit auf unseren Köpfen mitschleppen."

Das Boot ist nicht gefährlich. "Gefährlich" wird es erst, wenn Du vorhast, es Dein Leben lang auf dem Kopf mitzuschleppen. Es ist ein Vehikel, das man benutzt und dann wegstösst oder eher benutzt und dann wegtreiben lässt.

Es ist wieder der Verstand, der sich an einem Gedanken, dem Boot, der Meditationstechnik, der Meditation festklammern möchte - wenn er schon sonst nicht mehr viel hat .... :)


Alles Liebe Dir
sam

_________________

... und dann wirf auch noch diese Leere weg
 
Hallo Sam der Weise ;)

ich habe geschummelt mit den smilies *hihi*, ich habe, wenn man auf zitieren geht,
gesehen, dass die smilies z. B. so aussehen :)blume:) und wenn man das in den
Text einfügt, dann erscheint eine Blume *freu*

- viele Wege führen zum Ziel -

*verneig*

Und damit dir hier im Forum nicht langweilig wird *lächel*
noch eine Frage ... (ich bin immer eifrig am threads durchlesen und stoße auf
dies und das ...)

Wenn ich beobachte, z. B. gerade eine Blume, und gleichzeitig mich beobachte, wie
ich die Blume betrachte, ist es dann falsch, wenn ich mir die ganze Situation wie durch
ein drittes Auge vorstelle, sozusagen aus einer Kameraperspektive von oben?
Oder soll ich nur nach innen gucken, was dort in mir passiert?

Einen sonnigen Tag wünsche ich dir Sam :flower2:

lotus-sun
 
Hallo lotus-light,

jeder Mensch empfindet Meditation, bewusstes Sein anders oder umschreibt es ein bisschen anders. Ich empfinde das Sein immer anders. Manchmal ist es Nichts, manchmal Weite, vollkommenes Alleinsein, Alles Sein, Freiheit ... - das sind natürlich nur Umschreibungen dafür, die der Verstand dann nachträglich bereit legt.

Probiere es doch einfach aus .... und höre dann zu, was Dein Verstand danach dazu sagt ... :)


Alles Liebe Dir
sam
 
Bei dieser Meditationstechnik geht es darum, dass du dir bei allem was du tust - sehen, essen, gehen, lesen, schreiben, ... - bewusst bleibst, dass du bist.

Erinnere dich deiner selbst - egal was du tust.

Dieses > ich bin < sollte kein zusätzlicher Gedankengang sein - fühle es wirklich.

Das hört sich sehr leicht an - aber schon nach ein paar Sekunden haben wir uns meist wieder selbst vergessen, sind mit Gedanken, Gefühlen mitgewandert ....

Wenn beispielsweise jemand die Hand auf deine Schulter legt, dann fühle die Berührung UND den Berührten.

Nichts ist für diese Meditationstechnik notwendig - nur Selbsterinnerung



:blume:
 
Betrachte jeden beliebigen Bereich deiner gegenwärtigen Form als grenzenlos ausgeweitet.

Der Verstand erzeugt Grenzen. Wenn wir nicht denken, betreten wir das Unbegrenzte.

Es gibt eine Meditationsmethode, die das umgekehrt angeht. Sie fängt beim Unbegrenzten an, damit wir aus dem Verstand rausfallen.

Der Verstand kann es mit dem Unbegrenzten, dem Undefinierten, dem Grenzenlosen nicht aushalten. Wir können uns beispielsweise das Universum, die Ewigkeit nicht vorstellen.

Wenn wir also bei etwas Grenzenlosem ansetzen, so wird sich der Verstand auflösen.

Wir können die Augen schliessen und uns beispielsweise vorstellen, dass der Kopf oder der Körper grenzenlos geworden ist, jetzt keine Grenzen mehr hat. Es geht immer weiter und weiter, er dehnt sich aus, und nirgends kommt eine Grenze. Der Kopf ist zum All geworden. Du bist zum Kosmos geworden. Dein Name wird weg sein, ob du arm oder reich, gesund oder krank, zufrieden oder unglücklich bist, deine Gedanken, deine Vorstellung für diese Meditationstechnik, ... - alles wird verschwunden sein, denn all dies ist Teil deines endlichen Körpers.

Und sobald du das erkannt hast, kehre in deinen endlichen Körper zurück. Du wirst dieses Gefühl des Unbegrenzten mitnehmen können. Jetzt kannst du auch in deinem endlichen Körper das Gefühl für das Unendliche, Grenzenlose bewahren.



:move1:
 
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Meditation ist nicht Introspektion.

Introspektion heißt über sich nachdenken, Selbstreflektion.
Meditation ist ein Selbsterinnern, d.h. gar nicht denken, sondern sich seiner selbst bewusst werden.
Dies ist ein kleiner, subtiler, aber entscheidender Unterschied.

Wenn man introspektiv vorgeht, was macht man da?

Beispielsweise werde ich wütend. Ich fange an über meine Wut nachzusinnen. "Woher kommt sie?" Ich fange an zu analysieren, was sie verursacht hat. "Wut ist falsch!" Ich fange an sie zu beurteilen, zu bewerten. "Ich bin wütend, weil mich X geärgert hat." Ich fange an zu rationalisieren, dass ich aus einem bestimmten Grund wütend geworden bin. Ich brüte über die Wut nach, ich analysiere sie. Ich denke nach und versuche einen Weg zu finden, wie ich sie zukünftig vermeiden kann, wie ich sie loswerden kann, damit es nicht wieder passiert. Ich versuche die Wut durch meinen Willen zu kontrollieren, damit ich "diesen Fehler nie wieder mache".

Aber dabei richtet sich meine Aufmerksamkeit auf die Wut - und nicht auf mich selbst.
Das ganze ist ein Denkprozeß.

Das ist Introspektion.

Tatsächlich wird das Denken zu einer Barriere, dir die Wut wirklich anzuschauen. Das Denken deckt die Wut zu. Durch das darüber-nach-denken verhindert man die Wut direkt zu sehen - die Gedanken sind dazwischen. Zudem wird durch das Denken die Wut verformt, bereits verändert. Sie ist keine "reine" Wut mehr. Du beginnst dich zu zerteilen, zu spalten. Einerseits bist Du wütend - auf der anderen Seite versucht dein Verstand diese Wut zu verändern, loszuwerden. Ein Kampf hat begonnen - Du kämpfst gegen Dich selbst.


Meditation geht einen anderen Weg. Der meditative Ansatz sagt:
Sei wach, versuche nicht die Wut zu analysieren, das ist nicht nötig. Schau sie dir nur an, aber sei wach und aufmerksam dabei. Fang nicht an nachzudenken.

Du nimmst sie nicht auseinander. Es kümmert dich nicht, zu ihren Ursprung vorzudringen - denn der Ursprung liegt in der Vergangenheit.
Du verurteilst sie nicht - denn in dem Moment, wo du verurteilst, setzt das Denken ein.
Du gelobst auch nicht "es nicht wiederzutun" - weil dich dieses Gelöbnis in die Zukunft führt.

Wenn Du wach bist, bleibst du bei dem Gefühl der Wut - genau hier und jetzt.

Es interessiert dich nicht, etwas daran zu ändern, es interessiert dich nicht, darüber nachzudenken - dich interessiert nur, sie unmittelbar und direkt zu sehen. Das ist Selbsterinnerung.

Und in diesem Moment passiert etwas Wunderbares:
Wut verschwindet, wenn du ihr ins Auge blicken kannst.

Du brauchst keinen starken Willen einzusetzen, es findet kein Kampf in dir statt, du brauchst keinen Entscheidung für die Zukunft zu treffen, du brauchst nicht die Ursache für die Wut zu finden, ....

Schau der Wut direkt ins Auge, und sie verschwindet.
Dieses Hinschauen steht dir jederzeit offen.
Jetzt.
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