Meditation

Ein Fisch, selbst im Bach gefangen und über dem Feuer gebraten, mag anders schmecken, als selbiger Fisch im Restaurant bestellt, oder im Fischladen gekauft.

So erscheint es mir auch ähnlich in der Meditation, mit den Lehren degenerierter Yogalehrer und ihrem Konsumgut, jene, die ihre Spiritualität verkaufen.

Nicht, daß mir Bananen nicht schmecken würden, verzichte ich, wenn ich doch einen sonnengereiften Apfel frisch vom Baum pflücken kann. Aus selbigem Grund habe ich die Stadt verlassen. Dies hat nicht mir die Umwelt, sondern ich der Umwelt vorgegeben :)

Nicht einmal die Irritationen des Himmels sind so laut wie die Menschen.

Ich glaube so langsam komme ich in ein Alter, in dem ich die Ruhe und den pulsierenden Fluß mehr geniesse, als irgendwelche spirituelle Erkenntnis oder Erfahrungen, die da kommen und gehen mögen. Nicht nur die Sorgen sind unbeständig wie die Wolken, nein auch das Wissen verfliegt.

Wo Ruhe ist und keiner die Bedeutung des Wesens verbal malträtiert, ein Kind lacht, ein Bächlein rauscht und der Wald nach Wald riecht, dort bin ich zuhause :)
 
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Lieber Holztiger, was immer wir, entschuldige das "wir" hier, also was wir mit welchen Worten nennen, oder auch nicht, ES erleben, das ist es offenbar.

ES lebt mich und nicht ich lebe ES, egal wo, wann, was und wie.
 
Lieber Holztiger, was immer wir, entschuldige das "wir" hier, also was wir mit welchen Worten nennen, oder auch nicht, ES erleben, das ist es offenbar.

ES lebt mich und nicht ich lebe ES, egal wo, wann, was und wie.

Passt schon, bodhi - Wo das "wir" Eins ist, gibt es nichts zu entschuldigen.

Haltlos sind des Tigers Krallen in fliessendem Wasser ;)
 
Werter Meister @bodhi_ !
War er eigentlich auf seinen Reisen jemals im schönen Songchan-Bergland in der Provinz Henan?

Das Leben eines Shaolin-Mönchs ist nicht einfach. Um 5h in der Früh aufstehen, um 21h Nachtruhe und dazwischen viel körperliches Training und Kultivierung des Geistes.
Heute will ich klarstellen, weswegen sich Holztiger einen alten Krieger nennt. Meine Hun-Seele hat eine gute Erinnerung daran, wie das Leben im jungen Wald vor sich gegangen ist.
Seit meinem 7. Lebensjahr habe ich nach Lehrern gesucht, doch gefunden habe ich nur Zen-Mönche, die mich gesegnet haben, aber keine Kampfkunst praktizierten.

So habe ich mich einer Sport- und Selbstverteidigungsschule unterschrieben und mein Sifu war ein sehr strenger Lehrer und diese Strenge brauchte ich auch.
Shang Tung Sheng war der Schirmherr jener Schule, staatlich beauftragter Trainer im 7.Toan an der Polizeiakademie Bejings, aber ihn bekam man nur einmal ihm Jahr zu sehen.
Meine Kampfkunst vollendete sich hinein in den Wettkampfsport und das Metall an Gold, Bronze und Silber sagt mir, daß ich in meiner Disziplin zwischen 90' und 2000 recht gut war.

Ich hatte oft die Möglichkeit zur Kulturreise nach China, aber eine gewisse Angst erfüllt mich, jenen Boden zu betreten.

Der Wettkampferfolg ist Schnee von gestern, im Klettern finde ich die einzige Kampfkunst, die es zu üben noch wert ist, denn da muß man sich stets selbst überwinden.

Seit 2012 gibt es einen vom Abt des Muttertempels abesegneten Shaolin-Ableger, in dem 3 Mönche residieren.

Kommenden Mittwoch werde ich ein Probetraining absolvieren. Ich habe mich gegen einen Weltmeister meiner Disziplin gut behaupten können und bin dennoch aufgeregt wie ein junger Schüler, was vielleicht daran liegt, daß ich körperlich etwas aus der Form bin xD

Alle Wege erfordern technische Perfektion, wirkliche Meisterschaft wird jedoch erst erreicht, wenn die Technik hinter sich gelassen und die Kunst zu einer kunstlosen Kunst wird, die aus dem Unbewussten entsteht. So bleibt wohl auch ein Meister ein Schüler, bis ans Ende seiner Tage.

Was war wohl der Auslöser, daß @bodhi_ wusste, daß Dzogchen das Richtige für ihn ist, und nicht bloß einer der 10.000 anderen Wege?
 
Lieber Holztiger, welcher sein Schwert niederlegte und den Drachen sah, welcher Shuai Jiao (Kampfsport), Klettern und Sufismus kennt, selbst hat mich der nichtbuddhisische Bön berührt und etwas füllte mich, worin es keinen personifizierten Meister und Lehrer gibt. Meisterlich ist nur das Geschehen und lernen ließe sich fast alles, so wie auch lehrreich alles und jeder sein kann.

In diesem Leben war ich nur zwei Mal in Henan und zwar in Baoding und im Süden, in der Nähe vom Huang He. Die meiste Zeit war ich aber im südlichen Westen von China.

Zum Mitteoch wünsche ich dir dein inneres Gleichgewicht und die Kraft und Geschmeidigkeit deines Tigers.

རྫོགས་པ་ཆེན་པོ, also dem Dzogchen verhielt es sich wie mit dem Strohhalm auf dem Wasser. Nicht der Strohhalm hat die Kraft und Eigenschaft sich im Strom des Flusses quer oder längst zu stellen, sondern beides zusammen folgt jeweils seinen Weg und der achtsame Beobachter schaut und sieht nur was irgendwo hängen bleibt, oder der Strömung folgen darf.
 
Holztiger dankt @bodhi_ recht herzlich.

Ich hatte des Nächtens eine ausreichend tiefe Vision.
Es ist nicht notwendig, die alten, gegangenen Wege erneut zu betreten, auf jedenfall nicht als Novize oder Mönch.

Zuviel Neues wartet diesseits auf anderen Pfaden und wurde bereits gefunden.

Jene Sehnsucht des Herzens durfte ich als eine alte Emotion jenseits dieses Lebens bis in die Kindheit hinein erkennen, die jedoch sehr stark ist. Selbst weiß ich, daß Mönche zuteils nicht zwingendermaßen so leben, wie es der Tempel vorgibt. Dennoch höre ich es nicht so gern, wenn über Mönche schlecht gesprochen wird.

Ich freue mich, die Mönche zu sehen und mit Ihnen zu trainieren. Dies begründet weiter nichts, als die Freude daran, erwartungslos - mehr nicht.
 
Lieber Holztiger, die Gegenwart scheint auf etwas zu fließen, was einem Zuvor und einem Kommendem nahe zu sein scheint, wenngleich die Gegenwart der einzige Ort und die einzige Zeit sind an denen etwas geschieht.

Wo der Mönch ein Mensch ist und nicht der Mensch ein Mönch da scheint die Gegenwart am intensivsten zu sein. Dir und den Mönchen eine intensive Begegnung.
 
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