Cetanya Cearitamrita 2 19.97-100
Sprich weiter sagte der Herr (Sri Cetanya) - kaha āge vākye prabhu
Raghupati Upādhyāya sprach, (aber vorher) brachte (dem Herrn) (seine) Ehrerbietung - upādhyāya kahila raghupati upādhyāya kaila namaskāra
Wem könnte ich sagen und wer könnte mir jetzt glauben - kam prati kathayitum vā kaḥ samprati pratītim
Dass der Höchste Herr der transzendentale Jäger der Frauen der Kuhhirten - īśe āyātu brahma viṭam vadhūṭī gopa
in den Hainen (auf dem Ufer) der Tochter des Sonnengottes (des Flusses Yamunā) sei - kuñje tanayā pati go
Der Herr sagte, „Sprich (weiter)“ prabhu kahena kaha
Er (Upādhyāya) rezitierte über die Spiele Sri Krishnas - teńho paḍe līlā kṛṣṇa
Der Herr tauchte in der ekstatischen göttlichen Liebe - prabhura āveśe prema
(Sein) Körper und Geist entspannten sich - deha-mana āyuyāilā
Als Raghupati Upādhyāya die (Symptome) der göttlichen Liebe sah - upādhyāyera prema dekhi'
war sehr verwundert - haila camatkāra
es war sicher, Er war kein Mensch sondern Krishna - karila nirdhāra ińho nahe manuṣya kṛṣṇa
Tika:
Es ist offensichtlich, dass Raghupati Upādhyāya Wissen über Rasa Tattva (die Prinzipien der Geschmäcker der Göttlichen Liebe) hatte,
und anhand dieses Wissen hatte er verstanden, dass die Symptome der göttlichen Liebe, welche Sri Caitanya manifestiert hatte,
nur vom dem Höchsten Herrn manifestiert werden können.
Zum Beispiel, es gibt acht Arten von Manifestationen der göttlichen Liebe wenn der Gottgeweihte die der reinen Tugend erreicht hat:
1) jaDimä (starr werden),
2) gharmodgama (stark schwitzen),
3) romAnca (die Haare stehen zu Berge),
4) svara-bhaGga (ziternde Stimme),
5) kampa (Fieberschauer),
6) vaivarNya (blass werden),
7) nayanAshru (große Tränen),
8 ) acaitanya (in Ohnmacht fallen).
Je nach Art des Fortschritts, der Vertiefung in der göttlichen Liebe,
werden diese acht Symptome in verschiedenen Stärken erlebt.
1) dhUmAyita (verraucht), wenn
einer der acht Symptome, auch kombiniert mit einem anderen,
sich in einer kleinen Quantität manifestiert
und man kann es leicht verstecken.
2) jvalita (entflammt), wenn
zwei oder drei Symptome sich bedeutend und gleichzeitig manifestieren
und man kann sie schwierig verstecken.
3) dipta (brennend) wenn
drei, vier oder sogar fünf dieser Symptome sich sehr stark und gleichzeitig manifestieren,
und man kann sie unmöglich verstecken.
4) uddipta (glühend brennend) wenn sechs, sieben oder acht dieser Symptome sich gleichzeitig und im höchsten Maße manifestieren.
5) suddipta (lodernd brennend) wenn
alle sattvika bhavas sich manifestieren und erreichen den Gipfel des Ausdrucks außerordentlich strahlend.
Dieser Zustand kann man nur in den Kuhhirtenmädchen von Vrindavan und in dem Höchsten Herrn beobachten.