Wenn jemand kulturelle Positionen vertritt, die überhaupt nicht mit den eigenen vereinbar sind, kann das sehr wohl dazu führen, dass man den Handel eben stoppt.
Das ist nicht anders, als würde ein Privatmann keine Produkte mehr kaufen, weil sie zum Beispiel aus Kinderarbeit entstehen.
Staaten sorgen eben dafür, dass ihre Bürger nicht zufällig (bzw. aufgrund von Desinteresse) feindliche und/oder unmenschliche andere Staaten unterstützen.
Das muss nicht, und aus vielen Gründen soll es auch nicht, dazu führen, dass man ihnen unsere Kultur aufzwingt (speziell Krieg). Aber wenn jemand mit uns interagiert (und Handel ist das), dann gibt es Kontakt, und dann ist es eben auch eine einzige Welt. Wenn ich Leute hier was kaufen lasse aus so einem Land, einer solchen Kultur, dann unterstütze ich es de facto. Und das muss man dann eben auch nicht, wenn die Differenzen zu groß sind.
Bei sowas kommt es auch darauf an, ob das nur dort vorkommt, oder ob es durch den Staat sogar gerade explizit durchgeführt wird. Wäre immer noch ein Unterschied, wenn Homosexuelle im Iran nur von Fundamentalisten ermordet würden, und nicht durch den Staat selbst.
Dass man da aus wirtschaftlichen Gründen Doppelstandards verwendet ist natürlich der Fall. Ist dann halt immer die Frage, ob man einen Konflikt erzeugen will durch Sanktionen. Das traue ich mich nicht zu beantworten. Waffen aber dürfte nun garantiert kein Staat bekommen, der gegen hier anerkannte Menschenrechte verstößt.