Berührt werden, von denen die gehen, ist nicht immer einfach.
Auf so vielen Begräbnissen war ich noch nie, wie in letzter Zeit.
Immer unerwartet und plötzlich, aber jeder, der geht hinterläßt einen Eindruck, den man nicht vergißt.
Ich denke hin und wieder an Mondgestein oder niki..
Ich muss immer daran denken wie sie sich selbst beschrieben hat (als sie Ihren nick begründete) und als Sie über Ihre Angst sprach.
Das machte sie mir Seelenverwandt, denn es ist nicht immer einfach einen schwierigen Weg zu gehen und es ist zu verstehen oder zumindest zu respektieren,
wenn einer dies nicht mehr möchte und sagt, für mich ist es ab hier genug..(auch wenn dies meist nicht bewußt geschieht..)
Es ist ein zweigeteiltes Empfinden, wenn ich stark mit diesem Menschen verbunden bin, wie mit meiner Großmutter,
kommt zu dem tiefen Respekt und Verstehen dieser Entscheidung und natürlich dem Bewusstsein, dass der Mangel nun für Sie ausgeglichen ist,
auch der Verlust hinzu..
Aber ich entschuldige mich dann immer gleich, denn ich weiß, das bin nur ich, da geht es jetzt nur um mich
und nicht um den, der in seinem Tod nun die ersehnte Erleichterung erfährt.
Von daher erschreckt mich der Tod nicht, obgleich ich es jedesmal neu betrauere, dass diese Gesellschaft kein Ritual für Ihre Toten hat
und es daher auch mir verwehrt war, tun zu dürfen, was ich gerne getan hätte..
Bei der Toten zu bleiben, bis ich (selbst) bereit war, auch den Körper loszulassen..
Ein Freund riet mir einmal, mein Empfinden als mein Recht einfach durchzusetzen, aber das ist nicht meins.
Meins ist es, dies nicht zu tun und kaum jemand sieht mich so, da mich kaum jemand wirklich kennt, in dieser Welt (aber auch das bin ich gewohnt).
Tote schrecken ab...
Der Sarg verbirgt sie...
Ich hätte beim Tod meiner Großmutter gerne mehr Zeit gehabt, als diese 20 Minuten, aber ich bin dankbar, der erste gewesen zu sein,
der eingetroffen ist und ich so wenigstens diese 20 Minuten hatte..
Bis ich weg musste, weil "diese Welt" nichts begreift (oder noch nie etwas begriffen hat) oder noch nie auf Gefühle Rücksicht genommen hat,
außer es waren die eigenen (das eigenen Empfinden) betroffen...
Das ist es, wie ich diese Welt erfahre, Tag für Tag und ich versuche mich an Ihre Rauheit zu gewöhnen, Tag für Tag (und ich bin schon ganz gut darin)
und ich sage schon längst nichts mehr, wenn sie mich wieder einmal auf die Probe stellt...(auch wenn es denen, die mich kennen anders erscheint).
Und genau aus diesem Grunde kann ich niemanden einen Vorwurf machen, wenn er sagt, für mich ist das hier jetzt genug...
Ich denke mir dann nur:
ich kann Dich verstehen...
es geht ja hier nicht um mich (um mein Empfinden des Verlustes), sondern allein um Dich.....
und ich kann es sehen und daher verstehen
und da ich Dir (noch) nicht folge, zieh ich mich einstweilen einfach warm an
..und verweile noch ein bischen in der Arktis...
Danke fürs aktualisieren des threads
LG
Regina