Für Hirntot erklärt und wieder aufgewacht / Organspende ja oder nein

Damit mal wieder etwas Thematisches kommt, sollte man darüber auch mal nachdenken, denn Organe werden nicht immer mit Zustimmung entnommen...

Illegaler Organhandel : Das blutige Geschäft mit Nieren, Herzen und ...

Auch das hier ist durchaus interessant:

Organhandel | Brutale gewaltsame Organentwendung

Und es deckt sich auch mit der Geschichte von @Hatari


Gibt im Internet bestimmt ganz viele "Artikel", die sich damit decken. Das macht es nicht wahr. Wir sind hier nicht in China oder Bangladesh.
 
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Gibt im Internet bestimmt ganz viele "Artikel", die sich damit decken. Das macht es nicht wahr. Wir sind hier nicht in China oder Bangladesh.

Das vielleicht nicht, aber es ist auch hier das Für und das Wieder zu betrachten, und nicht nur die Pro-Seite, das meinte ich mit kontrovers disskutieren.
 
Was ich nicht ganz verstehe ist, dass wenn man hirntod ist, dann sind doch auch die Nerven tot.

Wie sollte es dann zu schmerzempfinden kommen?

Das müssten einem eigentlich die Ärzte oder auch die Biologen beantworten.
Wobei Schmerzen ja nur empfunden werden können, wenn es ein wahrnehmendes - also lebendes - Wesen gibt.
 
Ganz im Gegenteil und es geht auch nicht.
Wüsste man alles, bräuchte man sich nicht zu informieren, sich also auch nicht mit den Erfahrungen von Betroffenen zu befassen und auseinanderzusetzen.
Es käme auch keine einzige Frage auf.
Könntest du nicht mal sachlich einsteigen?
Immerhin hast du doch mit der Materie zu tun?
Begegnest du Eltern, die ihr Kind zur Verfügung gestellt haben?
Sprichst du mit ihnen?

Ich will ja nicht behaupten, dass Transplantation immer schlecht ist.
Aber ich beanspruche umfassende Aufklärung über das, was einen im Ernstfall erwartet, über "Nebenwirkungen" und Risiken.
Das ist ja wohl das Mindeste.

Na doch. So wie ihr (Sie und andere) sich hier verhalten wisst ihr zu dem Thema bereits alles.
Von Schwarzmärkten, bis, wie eine Narkose funktioniert usw.

Umfassende Aufklärung geschieht ja auch. Es erfordert aber eine gewisse Medienkompetenz, wenn man dazu (auch) Internetquellen heranzieht (die offenbar nicht gegeben ist), ehrliches persönliches Interesse statt Sensationsgeilheit (auch nicht gegeben) und eine Offenheit für das Thema (ebenfalls nicht gegeben). DAS ist das Mindeste.

Über konkrete "Risiken und Nebenwirkungen" wird natürlich und immer im konkreten Fall aufgeklärt und auch Alternativen aufgezeigt.

Wer glauben Sie denn, wer Sie sind? Glauben Sie ernsthaft, jmd. der dazu Ahnung hat müsste mit Informationen als Bittsteller bei Ihnen vor den Altar kriechen und auf Milde hoffen?!
So verhalten Sie und andere sich nämlich.
 
hallo @HerrHase,
nachdem du über medizinische kenntnisse zu verfügen scheinst, richte ich meine frage an dich -
und sorry, sollte sie schon beantwortet sein - hab' nicht alles gelesen.
ist es so, dass ein mensch, der für eine organspende in frage kommt, bis zur organentnahme künstlich am leben erhalten werden muss, damit die organe für eine spende brauchbar bleiben?
das würde für mich erklären, wieso eine vollnarkose notwendig ist.
jedenfalls habe ich angeregt durch diese diskussion hier meinen sohn und seine partnerin darüber befragt, wie sie zu dieser frage stehen.
wir waren uns alle drei einig darüber, dass wir dafür sind zu spenden.
meine schwiegertochter hat es für sich auch sehr schön begründet -
dann habe ich jemandem anderen helfen können weiter zu leben und etwas von mir lebt weiter in ihm.
ich weiß nicht wie die rechtliche regelung in Ö ist - keiner von uns wurde jeh gefragt - organspendeausweise haben wir daher nicht.
ich persönlich denke so -
ich selbst will nicht künstlich am leben erhalten werden mit der wagen aussicht womöglich noch einmal zu erwachen - wer weiß in welchem zustand.
einen menschen sterben zu lassen ist für mich natürlicher.
aber - darüber zu entscheiden - auch über die organspende - sollte den angehörigen überlassen bleiben, denn es sind ihre gefühle, die möglicherweise schwer verletzt werden, wenn eine organentnahme vorgenommen wird, der sie gefühlsmäßig nicht zustimmen können.
auch wenn ich die einstellung meines sohnes kenne - ja dazu - und selbst diese einstellung teile - bin ich mir nicht 100pro sicher, wie ich im ernstfall empfinden würde.
 
ich weiß nicht wie die rechtliche regelung in Ö ist - keiner von uns wurde jeh gefragt - organspendeausweise haben wir daher nicht.
In Ö haben wir die Widerspruchsregelung, d.h. jeder ist Organspender, wenn er nicht ausdrücklich widerspricht (schriftlich oder mündlich gegenüber Angehörigen).
 
Am besten ist es, wenn sich jeder einen Ausweis besorgt mit einer klaren Willenserklärung und damit den Angehörigen die schwere Entscheidung abnimmt.
 
In Ö haben wir die Widerspruchsregelung, d.h. jeder ist Organspender, wenn er nicht ausdrücklich widerspricht (schriftlich oder mündlich gegenüber Angehörigen).
heißt das -
wenn es keinen schriftlichen wiederspruch gibt werden die angehörigen befragt? -
oder kann auch über sie hinweggegangen werden, indem sie nicht befragt werden?
Am besten ist es, wenn sich jeder einen Ausweis besorgt mit einer klaren Willenserklärung und damit den Angehörigen die schwere Entscheidung abnimmt.
ja und nein.
auch wenn es der wille des sterbenden(verstorbenen) ist, dass seine organe entnommen werden dürfen, können die gefühle der lebenden verletzt werden dadurch -
und sie sind es, die weiterleben und vielleicht nicht zurecht kommen damit.
wie gesagt - wir (meine familie und ich) sind alle dafür -
aber nach meinem empfinden ist vorrangig auf das empfinden der lebenden zu achten, das auch nicht manipuliert werden darf.
(ich weiß noch wie es sich angefühlt hat, dass meinem toten sohn das gehirn entnommen wurde ohne meine zustimmung - sprich - ich hatte ausdrücklich gesagt ok - ich will es nur wissen. die information ist aber in Ö nicht vorgesehen, wenn es sich um wissenschaftliche zwecke handelt.
das gibt mir zu denken, wieweit auch im fall der organspende womöglich über die empfindungen der angehörigen hinweggegangen werden könnte. es einfach hinten nach zu erfahren ist grausamst - mein empfinden.)
mir persönlich ist es lieber, wenn mein sohn keinen ausweis hat, dass er spenden will, sondern die letzte entscheidung mir überlässt.
umgekehrt stellt sich die frage ja weniger -
bin schon alt und wahrscheinlich kommen meine organe für eine spende sowieso nicht mehr in frage.
 
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hallo @HerrHase,
nachdem du über medizinische kenntnisse zu verfügen scheinst, richte ich meine frage an dich -
und sorry, sollte sie schon beantwortet sein - hab' nicht alles gelesen.
ist es so, dass ein mensch, der für eine organspende in frage kommt, bis zur organentnahme künstlich am leben erhalten werden muss, damit die organe für eine spende brauchbar bleiben?
das würde für mich erklären, wieso eine vollnarkose notwendig ist.
jedenfalls habe ich angeregt durch diese diskussion hier meinen sohn und seine partnerin darüber befragt, wie sie zu dieser frage stehen.
wir waren uns alle drei einig darüber, dass wir dafür sind zu spenden.
meine schwiegertochter hat es für sich auch sehr schön begründet -
dann habe ich jemandem anderen helfen können weiter zu leben und etwas von mir lebt weiter in ihm.
ich weiß nicht wie die rechtliche regelung in Ö ist - keiner von uns wurde jeh gefragt - organspendeausweise haben wir daher nicht.
ich persönlich denke so -
ich selbst will nicht künstlich am leben erhalten werden mit der wagen aussicht womöglich noch einmal zu erwachen - wer weiß in welchem zustand.
einen menschen sterben zu lassen ist für mich natürlicher.
aber - darüber zu entscheiden - auch über die organspende - sollte den angehörigen überlassen bleiben, denn es sind ihre gefühle, die möglicherweise schwer verletzt werden, wenn eine organentnahme vorgenommen wird, der sie gefühlsmäßig nicht zustimmen können.
auch wenn ich die einstellung meines sohnes kenne - ja dazu - und selbst diese einstellung teile - bin ich mir nicht 100pro sicher, wie ich im ernstfall empfinden würde.

Hallo,

ich antworte gerne.
Um das zu verstehen muss man sich erstmal anschauen, welche Menschen für so eine Organentnahme grundsätzlich überhaupt in Frage kommen.
Folgende Situation als Beispiel:

Einem Menschen reißt ein Gefäß im Gehirn - also was man im Volksmund einen blutigen Schlaganfall nennt.
Der kommt dann als Notfall ins Krankenhaus, durchläuft die Diagnostik und man versucht dem natürlich erstmal zu helfen, auch wenn die Chancen das zu überleben wirklich gering sind.
Bei diesem Menschen funktioniert sonst alles am Körper. Das Herz schlägt, die Lunge wird beatmet, die Nieren arbeiten usw.
Im Verlauf stellt man bei dem Menschen fest, dass das Gehirn mittlerweile so angeschwollen ist, dass die versorgenden Gefäße so komprimiert werden, dass eigentlich gar keine Durchblutung des Hirns mehr stattfindet. Das Gehirn selber, im Gegensatz zu anderen Bereichen des Körpers, wie etwa die Muskulatur hat keinerlei Reserven, von denen es jetzt zehren könnte und immer mehr Nervenzellen gehen unter, ohne, dass man das stoppen könnte. Das geht alles relativ schnell.
Zu dem Befund bestätigt dann eine wiederholt durchgeführte Hirntoddiagnostik den Hirntod.
Mit dem toten Hirn liegt der Patient auf der Intensivstation. Das Herz schlägt, Blutdruck ist, medikamentös gestützt auch noch... naja okay, die Nieren arbeiten (die brauchen dafür nichts, außer Blutfluss und Blutdruck, die Lunge funktioniert etc.
Wenn du willst kannst du diesen Zustand bezeichnen als, der Patient "lebt", weil einige Bereiche des Körpers das auch tun.
Das, was ihn als Menschen ausmacht, dich als magdalena, mich als Herr Hase, David Colon als David Colon usw. das ist tot und verloren.
Der Zustand, in dem dieser Patient ist, lässt sich so auch nicht ewig halten. Irgendwann fällt der Blutdruck trotz Medikation ab, die Nieren und eigentlich auch alle anderen Organe stellen die Arbeit ein.
Also dieser Zustand, in dem sich der Patient befindet und für eine Spende in Frage kommt hat nur ein gewisses Zeitfenster.

auch wenn ich die einstellung meines sohnes kenne - ja dazu - und selbst diese einstellung teile - bin ich mir nicht 100pro sicher, wie ich im ernstfall empfinden würde.

Das ist völlig verständlich. Die Situation ist auch einfach furchtbar. Ich war auch schon als Angehöriger selbst in dieser Situation. Das ist nicht schön. Mir war aber klar, dass der Angehörige nicht hätte spenden wollen.
 
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