Für Hirntot erklärt und wieder aufgewacht / Organspende ja oder nein

Ruhepol

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https://www.welt.de/vermischtes/art...acht-vor-Organspende-ploetzlich-aus-Koma.html

Es hat ja sicher heute jeder mitbekommen, dass ein für hirntot erklärter Junge, dessen Organe bereits zur Spende freigegeben waren, wieder aufgewacht ist und wie es scheint alles andere als schwerstbehindert ... mit totem Hirn.

Vor ein paar Tagen hatte ich gerade im Radio gehört dass die Bereitschaft zur Organspende in D wieder zugenommen hat.

Wie seht ihr das, würdet ihr nach einem solchen Vorfall immernoch die Spende eurer Organe oder die eurer Kinder, Partner etc. befürworten, oder fragt ihr euch, wieviele "Spender" wohl wieder aufgewacht wären wenn man ihnen nur die Zeit dazu gelassen hätte?

Ist ärztlich diagnostizierter Hirntod gar nicht unbedingt ein Hirntod? Überwiegt die Gier nach Organen, ruhmreichen Operationen und Einnahmen der Klinik?

R.
 
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Die Geschichte riecht seltsam. Soweit ich das mitbekommen habe, gab es bei dem Jungen eine Hirnschwellung durch den Unfall. Die Ärzte haben einen Teil des Schädels entfernt um den Druck wegzunehemen. Hirntod halte ich für absolut unglaubwürdig, da hätte er sich nicht so schnell wieder erholt. Es gibt Gruppierungen die sind aus religiösen Gründen strickt gegen Organspenden. Da kann ein solcher Fall schonmal sehr gelegen kommen. Ich werde deshalb meinen Organspendeausweis nicht zurückgeben.
 
https://www.welt.de/vermischtes/art...acht-vor-Organspende-ploetzlich-aus-Koma.html

Es hat ja sicher heute jeder mitbekommen, dass ein für hirntot erklärter Junge, dessen Organe bereits zur Spende freigegeben waren, wieder aufgewacht ist und wie es scheint alles andere als schwerstbehindert ... mit totem Hirn.

Vor ein paar Tagen hatte ich gerade im Radio gehört dass die Bereitschaft zur Organspende in D wieder zugenommen hat.

Wie seht ihr das, würdet ihr nach einem solchen Vorfall immernoch die Spende eurer Organe oder die eurer Kinder, Partner etc. befürworten, oder fragt ihr euch, wieviele "Spender" wohl wieder aufgewacht wären wenn man ihnen nur die Zeit dazu gelassen hätte?

Ist ärztlich diagnostizierter Hirntod gar nicht unbedingt ein Hirntod? Überwiegt die Gier nach Organen, ruhmreichen Operationen und Einnahmen der Klinik?

R.

Ich spende weiterhin, hab aber festgelegt, daß es auf jeden Fall unter Vollnarkose geschehen soll, falls noch irgendwo ein versteckter Teil meines Gehirns leben sollte, der soll es nicht mitbekommen.
 
Ich bin sehr skeptisch bzgl. Hirntoden ... .

Es gibt durchaus Fälle, in denen man ziemlich sicher sein kann, dass da nichts mehr ist und auch nichts mehr kommt, aber es gibt immer wieder Fälle, die als "Wunder" deklariert wurden, aber zu den ganz normalen "Ausnahmen" gehören, die es immer wieder gibt.

Mein Vater war so ein "Fall" - mit 55 Jahren mehrere Herzstillstände nach einer OP, Reanimationen, Koma, Werte, die defintiv nicht mehr mit dem Leben vereinbar waren.
Ich hatte gerade mein Examen als Krankenschwester und stand am Studiumsbeginn, hatte also Zeit, Tag und Nacht bei meinem Vater zu bleiben und man ließ mich glücklicherweise die komplette Pflege übernehmen (heute wahrscheinlich undenkbar)
Ich war vollkommen überzeugt, dass er überlebt (eigentlich wider besseren Wissens, ich kannte ja die Befunde).
Die Ärzte haben mich geschüttelt und mir versichert, dass, falls er wie durch ein Wunder überleben sollte, schwerstens geschädigt sein würde.

Weil sowieso alles egal war, haben sie sich auf den von mir initierten Versuch, ihn von der Beatmungsmaschine zu nehmen, eingelassen (ich weiß nicht, welcher "Teufel" mich geritten hat - fachlich war es eigentlich total daneben).

Und siehe da - er lebte, erholte sich komplett (auch intellektuell) und starb 12 Jahre später an etwas anderem.

In meiner Ausbildung habe ich solche Fälle immer wieder erlebt, aber auch das Gegenteil, dass Menschen an eigentlich harmlosen Sachen vollkommen unverständlich verstarben.

Natürlich ist das Alter des Betroffenen ein, wenn nicht der wichtigste Faktor, schlechthin und 55 gilt unter diesen Umständen noch als "jung".

Bei Kindern und Jugendlichen ist noch einmal wesenlich mehr Vorsicht geboten, da ist noch viel mehr möglich und sehr wenig mit Sicherheit vorhersagbar.

In mir sträubt sich alles gegen die Trends des Sterbenlassens, der Sterbehilfe usw. - in meiner Patientenverfügung steht (Freitext, weil dafür gibt es keine Spalte), dass alles Menschenmögliche getan werden soll und erst wenn ich zu einer finanziellen o.ä. Belastung meiner Angehörigen werde, darf man denn abschalten.

Ich weiß nicht, wohin die allgmeine Entwicklung geht, besonders dann, wenn die Babyboomer (da gehöre ich fast noch zu) ins hohe Alter kommen ... .
 
Früher hatte ich da eine andere Meinung zu, aber leider wie mit Allem wird in erster Linie Organspende
als Geschäft betrachtet, wer genug Geld hat, kann sich alles kaufen, die es nicht haben müssen sterben.

Heute möchte ich das für mich nicht mehr, so wie ich gekommen bin, werde ich auch gehen, nichts soll von mir weiterleben, da die Geschichte ja beendet ist. Und ein Teil dieses zuweilen perversem Handeln, möchte
ich auch nicht sein.
 
Fast die gesamte Medizin ist auf Abzocke aufgebaut ... leider...

Leopold
Das sehe ich nicht so.

Hinsichtlich Hirntod und Organvergaben gibt es sinnvolle Richtlinien, denn wer will selbst entscheiden, wann jemand nun wirklich tot ist und wer ein Organ am nötigsten braucht ... .
Ärzte unterliegen wie allen Menschen sämtlichen Wahrnehmungsfehlern- und somit "Entscheidungsfehlern" und sicherlich niemand würde das ad hoc ganz allein entscheiden wollen.

Natürlich gibt es einzelne, die aufgrund von Geld bereit sind, in irgendeiner Form zu manipulieren, wie in jedem anderen Beruf auch.
Daraus zu schlußfolgern, dass die ganze Medizin auf Abzocke aufgebaut ist, ist absurd.
 
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