Erwartungsdruck

Ich hoffe nicht nur, dass mir ein Arzt helfen kann, wenn ich ihn brauche, ich erwarte es auch von ihm.
Ich hoffe nicht nur, dass mein Partner im Haushalt hilft, ich erwarte es auch von ihm.
Ich hoffe nicht nur, dass mein Arbeitgeber mein Gehalt bezahlt, ich erwarte es auch von ihm.
Ich hoffe, dass die Menschen diese Erde nicht kaputt machen, aber ich erwarte mir, dass wenn sie endlich begreifen, was sie tun, ihr Handeln ändern werden
So ist Enttäuschung natürlich vorprogrammiert. :)

Aber auch Ent-Täuschung ist letztlich was positives.
Es ist ja das Ende einer Täuschung ...


Ich hoffe nicht nur, dass mein Partner im Haushalt hilft, ich erwarte es auch von ihm.
Das ist auch der Grund warum ich niemals mehr mit einem anderen menschen zusammenziehen werde. :ROFLMAO:


Ich hoffe nicht nur, dass mein Arbeitgeber mein Gehalt bezahlt, ich erwarte es auch von ihm.
Da ich es schon mehrfach anders erlebt habe, erwarte ich nichts mehr ...

Wenn der Arbeitgeber nicht zahlt, dann arbeite ich nicht mehr für ihn.
Ich ziehe Konsequenzen, anstatt zu erwarten.


Gleichzeitig "erwarte ich alles und nichts"!

In der Form, dass ich nichts mehr ausschliesse.
Mir ist klar, dass zu jedem Zeitpunkt einfach alles passieren kann.
Ich erwarte das Unerwartete ...
 
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Wieso helfen? Ist es auch sein Haushalt oder nicht? Wenn es auch seiner ist, dann hilft er nicht, wenn er was tut, sondern macht einfach nur seine Hälfte des anfallenden Drecks weg.


Das hat hier mal irgendwo jemand gepostet, weiß nicht mehr wer, aber ich finde den Film sehr treffen. Schade, dass diese Haltung noch nicht selbstverständlich ist und statt dessen dieses "helfen" noch in den Hinterköpfen rumlungert.

Das ist ein gutes Video und es hat wirklich recht. Ich denke dieses "helfen" lungert wegen der Generation, die uns erzogen hat, noch in den Hinterköpfen herum. Es ist einfach allgemeiner Sprachgebrauch, eine Redewendung, die sich eingebrannt hat - letztens hat in einer Disskussion eine blinde Kollegin zu mir gesagt "ich sehe das anders". Ich denke, anhand dieses Beispiels "siehst" du, was ich meine.

Von dem her könnte man auch so sagen "Ich hoffe mir nicht nur, dass mein Partner seine Aufgaben im Haushalt wahr nimmt, ich erwarte es auch".
Ein gewisser Sprachgebrauch ist von klein auf so eingebrannt, dass wir uns darüber nichtmal Gedanken machen, bis uns jemand darauf aufmerksam macht (danke dafür :love:)
 
Und damit hast du schon wieder eine Erwartung :cool:;)

Der Clou ist, das Wort "erwarten" hat mehrere Bedeutungen:
  • erwarten - in Form von "nicht überrascht sein" (ich habe erwartet, dass du mich erschrecken willst ...)
  • erwarten - in Form von Erwartungshaltung, eine Art der Forderung, es hat etwas "genau so" zu sein
 
Nö.

Der Unterschied zwischen "etwas erwarten" und Konsequenzen ziehen ist:
  • wer sich etwas erwartet, der ärgert sich wenn es nicht eintrifft
  • der Konsequenzen zieht ärgert sich nicht, sondern er handelt

Auch jemand der Konsequenzen zieht, kann ich ärgern. Und nur weil ich mich nicht ärgere heißt das nicht auch gleichzeitig, dass ich keine Konsequenzen ziehen würde.

Ich kann von meinem Arbeitgeber erwarten, bezahlt zu werden, mich ärgern, wenn er es nicht tut und trotzdem Konsequenzen ziehen.
Wenn ich für meine Arbeitsleistung keine Entlohnung erwarte, warum sollte ich dann Konsequenzen ziehen, wenn ich keine Entlohnung bekommen? Wenn ich das nicht erwarte, muss ich auf das, was ich eh nicht will (weil eben nicht erwarten), auch nicht mit Konsequenzen reagieren.
 
Dinge die selbstverständlich sind, so wie Gehaltszahlungen oder dass das Gegenüber sich korrekt verhält, fallen bei mir nicht unter Erwartungen.
Erwartungen sind für mich nicht kommunizierte Wünsche, die das Gegenüber erfüllen soll und wehe nicht. :D
Wenn ich etwas tue, dann kann ich nicht automatisch erwarten, dass der Andere sich freut, oder mich lobt.
Aber wenn er das tut, dann freue ich mich natürlich.
Ich habe dieses Lob oder die Anerkennung aber nicht erwartet, denn letztendlich hab ich das für mich selbst gemacht, weil ich das für richtig hielt.
Genauso, ist es beim Gegenüber, da möchte ich, dass etwas aus freien Stücken getan wird und nicht weil ich es erwarte.
 
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