Seelischer Schmerz der Mutter - und dessen Auswirkungen

Hallo ihr Lieben!

Erstmal ein ganz liebes Dankeschön für all eure Antworten und Anregungen :thumbup: Ich komme gerade von meiner Mutter. Wir hatten uns heute in Ruhe unterhalten und sie kam auf den Sonntag mit dem Familienbesuch und der eskalierten Situation zu sprechen.
Ich hatte mir, während sie geredet und ihre Ansicht mitgeteilt hat, überlegt, wie ich jetzt am besten darauf reagieren könnte ohne es zu nah an mich heranzulassen. Habe mir durch den Kopf gehen lassen, was ihr mir geschrieben habt... Und ich habe ihr einfach gesagt, was ich hier auch geschrieben habe. Dass ich mich eben frage, ob man das noch irgendwie heilen kann und ob es ihr bewusst ist. Dass ich mich nicht involvieren möchte, da ich nicht auch wieder unter ihrem Problem leiden möchte. Aber dass ich ihr jederzeit zur Seite stehe, wenn sie etwas ändern will.

Zu meiner sehr großen Überraschung war sie sehr offen und hat sich von mir genau erklären lassen, was ich denke und was ich beobachte und sie gestand, dass es ihr gar nicht bewusst war. Haben sehr lange drüber gesprochen und uns darauf geeinigt (auf ihre Bitte hin), dass ich sie bei der nächsten Situation an unser Gespräch erinnern soll, damit es ihr bewusst wird. Was sie dann daraus macht, bleibt ihr überlassen.

Ich blieb während des ganzen Gesprächs sehr sachlich und ruhig, habe ihr gesagt, dass ich sie unterstütze soweit mir möglich wenn sie das möchte, mich aber innerlich weitestgehend von dem Thema distanzieren werde, um es nicht zu MEINEM Problem zu machen.

Ob das nun ein Anstoss für etwas war, weiß ich nicht. Macht aber nichts. Allein, dass wir so gut reden konnten, sie sich bedankt hat für das Gespräch und wir klar ausgesprochen haben, in wie fern ich ihr zur Seite stehen kann, wenn sie es WILL, hat mir grad sehr geholfen und mich gefreut :thumbup:

Ich danke euch aaaaallen ganz herzlich für eure Ratschläge und Tipps! Innerlich war ich sehr ruhig und wirklich so gefasst, wie ich es am Sonntag nicht gewesen wäre und vielleicht auch gestern noch nicht. Dankeeeeeeeeee euch vielmals!! :danke::kiss4:



Danke, Urajup!! Ja, da hast du absolut recht! Sie hat wenig bis keine Liebe erfahren und kann sie deswegen auch nicht so weitergeben. Sie hat generell sehr viele Verhaltensmuster übernommen, die ihr vorgelebt wurden. Das wurde auch heute nochmal offensichtlich im Gespräch. Das Verständnis für sie ist da, jedoch auch die Haltung, dass sie selbst die Motivation aufbringen muss, wenn sie etwas ändern möchte. Zwingen kann und werde ich sie nicht.

Ich werde auf jeden Fall fest dran arbeiten, die abgesteckte Linie nicht zu überschreiten, um mir nicht selbst zu schaden.



Auch dir ein ganz herzliches Dankeschön! Du wirst vielleicht lachen, aber da ich die Beiträge ja bereits heute Nachmittag gelesen habe, dachte ich während dem Gespräch immer wieder daran, ruhig zu bleiben, bewusst zu atmen, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen :D Diesen Rat kann ich nicht nur in dieser Situation gebrauchen, sondern auch in einigen anderen, in denen ich mich oftmals aus der Ruhe bringen lasse... :tomate:

Nein, ich möchte natürlich nicht mehr unter dieser Sache leiden müssen. Sonst wäre meine Therapie ja für die Katz gewesen...



Dankeschön :) ganz klar: als erstes komme ICH und mein Wohlergehen. Hilfsbereitschaft ja, aber nur, solange ich mir damit nicht selbst schade.

Im Ansatz ist alles wunderbar. Nur....das mit: "ganz klar: als erstes komme ICH..."
Damit wirst du nicht viel erreichen. Der Mensch kommt nirgends als ERSTES als Ich gut an. Wir sind soziale Wesen, die ohne einander nirgends gut hinkommen, daher brauchen wir uns alle gegenseitig, wenn unser Leben Qualität besitzen soll.
Distanzieren bedeutet daher nicht, egoistisch werden, sondern sich innerlich vom Schmerz fern halten, damit....wenn du schon einen anderen Menschen liebst und diesem helfen möchtest, du das auch richtig machst und nicht selbst mit abrutschst. ;)
 
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Darf ich mal eine Frage hier einwerfen?

Angenommen, die Eltern entscheiden sich bei der Schwangerschaft für das Kind, es kommt auf die Welt, hat ein Dach über dem Kopf und wird großgezogen. Es wird jedoch von klein auf nicht geliebt. Geschlagen, misshandelt, verbal und nonverbal erniedrigt... Im tragischsten Fall missbraucht. Bis es eines Tages alt und stark genug ist, das Zuhause zu verlassen und aus diesem Leid zu flüchten...

Wie genau sollte dann die Dankbarkeit aussehen und was ist man den Eltern schuldig?

Nichts.

Vielleicht mal.....ihnen ein Spiegel dessen zu halten, wie sie auf dich gewirkt haben.

Ich gehöre nicht zu der Garde, die vorschreiben: "Ehre deine Eltern, auch wenn sie Schweine sind."
Wenn sie Schweine sind, muss man ihnen das sagen.
 
Die Absicht zählt. Nicht die Tat.
Denke, man muß da unterscheiden.

Wenn man Menschen (Lebewesen) objektiv so quält, so geschieht das mit Absicht.
Dafür gibt es in meinen Augen keine Rechtfertigung, da jedem klar ist, daß damit Leiden erzeugt und Leben zerstört wird. Man darf diesem (Täter-) Denken keinerlei Unterstützung und Möglichkeiten einräumen. Es sei denn, die (spätere) Annäherung an den Täter erzeugt förderliche/ heilende Wirkungen im Opfer.

Nun gibt es z.B. sicher Mütter oder Väter, die keine Liebe (mehr) schenken können. Diese Strukturen werden u.U. an die nächste Generation weitergegeben. Was ist nun, wenn ein Elternteil, aus welchen Gründen auch immer, ihr Defizit nicht erkennt? Oder es zwar erkennt, aber keine Möglichkeiten sieht/ hat etwas dagegen zu unternehmen?
Oder Eltern überschütten ihre Kinder mit Liebe und machen sie somit zu ihren lebenslangen Mündeln...

Manchmal höre ich meinen Bruder/Mutter/Vater aus mir sprechen. Wo ich doch immer alles so anders machen wollte.

Ich kann mich dazu hinreißen lassen, zu verurteilen.
Verurteile ich mich damit nicht gleichzeitig selbst?
Wo ich doch Teil meiner Eltern bin und sie Teil von mir?
Die Erkenntnis, das Annehmen und der Wille zur Veränderung (im Selbst) erscheint mir sinnvoller, als sich in Selbstmitleid und Haß zu versenken.

Ich bewundere, daß Du so sicher diese Metaebene halten kannst.

Vielleicht reicht die Liebe, der Respekt und die Dankbarkeit eines Kindes, von völliger Trennung von den Eltern (um sein eigenes Leben nicht weiter zu zerstören/ gefährden oder um Abstand zu gewinnen oder aus Selbstschutz, weil die eigenen Kräfte nicht ausreichen) bis zur völligen Akzeptanz und Liebe der Soheit der Eltern.

Worauf ich hinaus will:
Wenn Kinder wie Sch..ße behandelt werden, dann halte ich es für absurd objektiv Liebe, Respekt oder Dankbarkeit einfordern zu wollen.
In seinem eigenen Geist Haß zu kultivieren ist aber ebenso tragisch...

Sehr schön geschrieben, dankeschön!

Ja, die Absicht zählt, die Motivation! Wurden Verletzungen bewusst zugefügt ... dafür gibt es nichts, das diese Qualen rechtfertigen könnte.

Verständnis, Mitgefühl, das Verzeihen kann man von der verletzten Person nicht einfordern oder verlangen - dennoch bin ich der Meinung, dass dies meist der Weg ist, um innerlich zur Ruhe kommen zu können, um verzeihen zu können. Denn Hass schadet einem in erster Linie selbst, erhält das Leid lebendig und birgt die große Gefahr, diesen Hass wiederum gegenüber anderer Personen - wenn auch unbewusst und ungewollt - auszuleben. Vom Opfer selbst zum Täter...

Trotzdem gibt es auch Person, die nicht verzeihen können, ein Leben lang nicht. Und obwohl ich zwar glaube, dass diese sich schwer tun werden, die Wunden zum abheilen zu bringen, kann ich es nachvollziehen, wenn die Qualen und der Schmerz zu groß waren / sind...

Zitat: Worauf ich hinaus will:
Wenn Kinder wie Sch..ße behandelt werden, dann halte ich es für absurd objektiv Liebe, Respekt oder Dankbarkeit einfordern zu wollen.
In seinem eigenen Geist Haß zu kultivieren ist aber ebenso tragisch...


Sehe ich GANZ GENAU SO :danke:
 
Gut gemacht, Miranda!:thumbup::)

Ich wünsche Euch Beiden auf dem Weg der Heilung alles Gute!:kiss4:

Lg
Urajup

Danke, Urajup!! Lieb von dir :umarmen::kiss4:

Im Ansatz ist alles wunderbar. Nur....das mit: "ganz klar: als erstes komme ICH..."
Damit wirst du nicht viel erreichen. Der Mensch kommt nirgends als ERSTES als Ich gut an. Wir sind soziale Wesen, die ohne einander nirgends gut hinkommen, daher brauchen wir uns alle gegenseitig, wenn unser Leben Qualität besitzen soll.
Distanzieren bedeutet daher nicht, egoistisch werden, sondern sich innerlich vom Schmerz fern halten, damit....wenn du schon einen anderen Menschen liebst und diesem helfen möchtest, du das auch richtig machst und nicht selbst mit abrutschst. ;)

Oh, ich hoffe, wir verstehen uns jetzt nicht miss. Nein, egoistisch bin ich nicht und wie gesagt, sehr hilfsbereit. Mit "als erstes komme ICH" meinte ich nicht, dass ich mein Wohlergehen über das der anderen stelle. Aber in der Vergangenheit habe ich das Wohlergehen der anderen über meines gestellt und mich zum Schluss gefragt, warum es mir letztlich dann mies ging.
Ich meinte damit, dass ich auf mich achten und mich schützen muss. Mich erst um MEIN Leben kümmern anstatt um das des anderen, was nicht heißt, dass ich ihm nicht beistehen kann - aber eben nicht zu meinem eigenen Schaden.

Weißt du, wie ich meine? :)

Nichts.

Vielleicht mal.....ihnen ein Spiegel dessen zu halten, wie sie auf dich gewirkt haben.

Ich gehöre nicht zu der Garde, die vorschreiben: "Ehre deine Eltern, auch wenn sie Schweine sind."
Wenn sie Schweine sind, muss man ihnen das sagen.

:thumbup:

Nur so bekommen sie auch die Möglichkeit, etwas zu ändern (insofern es ihnen selbst noch nicht bewusst ist) - wenn sie es denn WOLLEN.
 
Oh, ich hoffe, wir verstehen uns jetzt nicht miss. Nein, egoistisch bin ich nicht und wie gesagt, sehr hilfsbereit. Mit "als erstes komme ICH" meinte ich nicht, dass ich mein Wohlergehen über das der anderen stelle. Aber in der Vergangenheit habe ich das Wohlergehen der anderen über meines gestellt und mich zum Schluss gefragt, warum es mir letztlich dann mies ging.
Ich meinte damit, dass ich auf mich achten und mich schützen muss. Mich erst um MEIN Leben kümmern anstatt um das des anderen, was nicht heißt, dass ich ihm nicht beistehen kann - aber eben nicht zu meinem eigenen Schaden.

Weißt du, wie ich meine? :)

Jo, ist gebongt. ;)

:umarmen:
 
Werte Miranda,

abseits davon, daß ich nicht weiß, was sie genau zusammen spekulieren und für Bild über Tat-sachen sie da entwickeln, denke ich, daß sie davon ausgehen innewohnende, von Natur aus vorherrschende Rechte und Ansprüche zu haben. Dem ist aber nicht so.

Wenn Sie jetzt davon ausgehen, können Sie selbst nachdenken, was Sie (gesetzt den Fall Sie betrachten als Kind ihre Eltern) bekommen haben, daß man ihnen nicht hätte geben müßen und dann wissen Sie auch, wofür Sie dankbar sein können und sollten.

Wenn Sie jedoch mit einer grundlegenden Fordernden und Beanspruchenden Haltung durchs Leben ziehen, dann wird es immer schwierig sein, so etwas wie Dankbarkeit zu entwickeln, egal wo. Etwas was heute sehr verbreitet ist, also keine außergewöhnliche Sache.

Noch einmal. Es ist und wäre Unsinn, für eine nicht wohlwollende Tat dankbar zu sein, weil es von einer Person kommt, der man Dankbar sein muß.

Eltern bezeichnen gewisse grundlegende Handlungen und es sind Handlungen (mental, verbal, physisch) für die man sich Dankbar erweist oder nicht.
Gesetz den Fall, daß Sie glauben, daß Eltern ihre Schöpfer sind und sie da keinen Anteil hatten in erster Instanz, dann ist ihre Idee, daß Eltern Kindern etwas in erster Instanz schulden würden richtig. Dem ist aber nicht so. Bekommen, Werden und Sein, ist immer ein ganz persönlicher Willensdrang. Sie wären nicht da, wenn sich Ihr Geist nicht dazu geneigt hätte.

Sie haben also alle Möglichkeiten, diese Dinge mal tiefer zu überdenken und sich selbst für eine Lösende Denkweise oder eine Bindende zu entschieden. Schulden prellen ist jedenfalls nicht lösend.
Das gegebene zu nehmen und aus dem das beste für alle zu machen, ist sicher das klügste.

Im übrigen, soweit ich Ihre Dankeserklärung gelesen habe, haben Sie nun genau den Rollentausch vorgenommen und ihre Mutter ist darauf eingestiegen. Soweit ich das da entnehmen kann.

Es ist übrigens gar nicht so wichtig, Dankbarkeit zu erweisen, für Dinge die einem angenehm oder begehrenswert erscheinen, sondern Dingen die einem wirklich geholfen haben.

Denken Sie z.B. an den Freund, denn Sie erwähnt hatten. Meinen Sie, daß es ihnen schlecht gemeint war, als Ihre Mutter da nicht viel Freude hatte und ihnen das auch nahegelegt hat. In diesem Moment, stand ihre Mutter mit ihrem Rat, zwischen Ihnen und Ihrer Begierde und deshalb haben Sie es als feindlich angesehen, obwohl es mehr als großzügig war. Ihr könnte es auch vollkommen egal sein, was sie tun und mit wem sie sich abgeben.

Im Nachhinein, wenn man noch nicht sehr erfahren ist und auch nicht sehr viel Vertrauen in alter gehabt hat, ist es nun vielleicht etwas ersichtlicher, was daß es nicht schmeicheln und befriedigen ist, dem man dankbar sein sollte (ganz im Gegenteil) sondern wohlwollender Kritik und Ansporn.

Dennoch mudita (Mitfreude) das sie vielleicht begonnen haben die Dinge etwas anders betrachten zu wollen als üblich und gewohnt. Man muß immer seine Denkweise umstellen wenn man Probleme hat und nicht versuchen Außen etwas den Denkweisen anzupassen, wenn man Erfolg und nicht Lebenslange Kriege und Konflikte haben möchte.

metta & mudita

Um meinen Standpunkt nochmal klar zu formulieren:
ich empfinde Dankbarkeit gegenüber meinen Eltern. Eben wegen der wohlwollenden Taten, ihre Fürsorge, etc.

Ich bezog meine Frage nicht auf mich sondern ganz allgemein nannte ich das Beispiel des misshandelten Kindes.

Ob man sich dieses Leben ausgesucht hat, sich dazu entschieden hat, auf die Welt zu kommen, ist in meinen Augen eine Glaubensfrage, die man nicht pauschal als Tatsache in den Raum stellen kann. Deshalb distanziere ich mich auch dazu und möchte auch gar nicht näher drauf eingehen, weil ich jedem seinen Glauben lasse, mich aber dennoch nicht anschließen muss.

Ich befürworte ein Hinterfragen und ich befürworte es (wie ich es auch in meinen vorangegangenen Beiträgen deutlich gemacht habe), wenn man nicht nur die Tat betrachtet, sondern sich mit der Motivation auseinander setzt. Genauso, ob etwas BEWUSST ausgeführt wurde oder UNBEWUSST.
Einfach aufgrund der Tat zu verurteilen, sehe ich nicht als korrekt an.
Und wie gesagt, zu Verzeihen kann ein Schritt zur Heilung sein, zur inneren Ruhe und zur (Selbst-)Erkenntnis.

Dennoch kratzt die pauschale Aussage zur Dankbarkeit und Schuldigkeit an meinem Verständnis, da gehe ich einfach nicht konform. Das liegt in meinen Augen im Ermessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Kinder haben mir gegenüber keine Pflichten, die ich einfordern könnte.

Durch unsere Beziehung, durch unser Miteinander, geben sie mir das, was sie möchten. Und das ist so viel.

In meiner Familie wurden viele Verhaltensweisen über Generationen weiter gegeben. Auch ich als Mutter habe das getan.

Je mehr ich mich abgrenzen konnte, je mehr ich Alternativen fand, je größer wurde meine Liebe und Verständnis zu meinen Eltern und Kindern.

Unsere Familie fängt an zu gesunden. Und wir geben uns jetzt so viel....aus uns selber heraus. Diese Erfahrung zeigt mir, dass ein Einfordern und Pflichtenverlangen überhaupt nicht nötig ist!!!!

Verständis, Verzeihen, Neu-Beginn, Liebe wächst von allein, weil wir als Familie diesen Dingen Raum gegeben haben. Allerdings war das nicht einfach, nicht schmerzfrei......aber lohnend.
 
Liebe Miranda9999,

ich habe mich so gefreut, wie Du beschrieben hast, dass Du Deiner Mutter Mitgefühl entgegen gebracht hast und bei Dir geblieben bist. Das ist großartig!!! Glückwunsch!!!
 
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Hallo zusammen,

ich bin mir jetzt zwar immer noch nicht ganz sicher, ob meine Frage hier gut aufgehoben ist, aber im Schutze der Anonymität möchte ich euch gerne um Rat bitten.

Es geht um meine Mutter... Ich weiß gar nicht so recht, wie und wo ich anfangen soll. Meine Mutter ist eine sehr impulsive, laute, hektische Person. Sie lässt andere Personen selten aussprechen, fällt ständig ins Wort und wenn sie sich angegriffen fühlt, flippt sie völlig aus. Ja, ich würde sie als cholerisch bezeichnen, auch wenn mir diese Bezeichnung selbst sehr hart vorkommt... :(

Ich werde wohl ziemlich ausholen müssen, damit ihr euch ein Bild machen könnt:
Sie ist ein gebrandmarktes Kind, hat keine schöne Vergangenheit hinter sich und auch im Erwachsenenalter hatte sie es oft sehr schwer. Als Kind musste sie ein Bett mit ihrem Großvater teilen, wurde geschlagen und von der eigenen Familie gedemütigt, aufgrund einer Behinderung verspottet und in ihrem Drang, dazuzugehören, ausgenutzt. Ihr wurde immer eingetrichtert, dass sie "falsch" sein, an allem die Schuld trägt. Ja, sie war der Sündenbock für alles und jeden.
Auch die Probleme in der Ehe mit meinem Vater - ebenfalls mit schlimmer Kindheit - haben ihr sehr zugesetzt und sie hat sich im Laufe der Jahre zu einem Menschen entwickelt, der zur Ansicht gekommen ist, nur "gehört" zu werden, wenn sie lautstark ihre Meinung äußert. Offensichtlich hat sie ihre Vergangenheit nie loslassen können, bringt heute in aktuellen Diskussionen immer wieder Dinge auf den Tisch, die bereits Jahrzehnte zurück liegen. Vor vielen Jahren trieb sie ihr unaufhörlicher Schmerz auch in die Alkoholabhängigkeit...

Sie hat bereits eine Psychotherapie hinter sich, die über mehrere Jahre ging, in der sie ihre Vergangenheit aufarbeiten sollte. Ausschlaggebend war dabei ihre Sucht, wegen der sie sich in Behandlung begab. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch diese Therapie nicht dazu beitragen konnte, ihr "Trauma" zu verarbeiten.

Wie sich das äußert?
Nun, als Beispiel: wenn ich als Jugendliche bitterlich geweint habe, wenn ich von einem Schwarm (den ich in dem Moment natürlich für meine große Liebe hielt :tomate:) abserviert wurde, gab sie immer nochmal eines drauf... wie dumm ich doch wäre, mich so verarschen zu lassen... dass ich selbst Schuld sei, so armselig wie ich mich verhalten habe usw...
Da sie darin sich selbst sah... das, was sie früher mit sich machen hat lassen, projiziert sie auf mich und macht es mir dann zum Vorwurf.

Wenn ich mit Problemen komme, mit Krankheiten, die mich belasten und fertig machen, kann ich immer damit rechnen, dass sie beginnt, über ihr eigenes Leid zu klagen, wie schwer SIE es früher hatte und wie viel Unheil SIE ertragen musste. Meine Mutter sieht sich immer in der Opfer-Rolle. IHR ging und geht es ihrer Ansicht nach am allerschlimmsten, die Probleme anderer reichen bei weitem nicht an das heran, was sie erlebt hat.
Und sie fühlt sich bei jeglicher Kritik so angegriffen, dass sie den Personen das Wort im Mund umdreht, ausfallend und beleidigend wird, schreit dass die Wände wackeln und sie sich nicht mehr beruhigen kann, bis sie all ihren Frust rausgelassen hat.

Ich habe im Laufe der Jahre "gelernt", damit umzugehen, dass ich sie nicht ändern kann, nur meine eigene Haltung dazu. Wenn es eskaliert, schließe ich die Türe hinter mir und kehre in meine eigenen 4 Wände, da ich weiß, dass jeglicher weitere Satz an ihr abprallt. In der Vergangenheit kam es aufgrund dessen schon zu Handgreiflichkeiten zwischen uns und um das zu vermeiden, gehe ich dann lieber und spreche mit ihr an einem anderen Tag, wenn sie sich wieder beruhigt hat.

Heute kam es nun im Kreise der Verwandtschaft wieder zu einem eskalierenden Streit, in dem ich die Verwandten irgendwann bat, zu gehen, da es keinen Sinn habe, weiterzudiskutieren.
Auch ich verließ im Anschluss die Wohnung meiner Eltern, sitze nun hier und frage mich, ob wirklich jegliche Hoffnung verloren ist!?

Meine Mutter ist kein von Grund auf böser Mensch, nein. Sie hat sich aufopfernd um uns Kinder gekümmert, während mein Vater Tag und Nacht in der Arbeit war, sie hat uns nie im Stich gelassen, sich immer um alles gekümmert und dafür gesorgt, dass es allen "gut" geht.

Dennoch lebt sie in ihrer eigenen schwarzen Welt, in der jeder versucht, sie kaputt zu machen und ihr für alles die Schuld zuzuschieben. Sie kann nicht verzeihen, was ihr widerfahren ist... Und ich frage mich, ob wir das so akzeptieren und hinnehmen müssen, ob es nicht doch einen Weg gibt, ihr in ihrem fortgeschrittenen Alter noch zu einer inneren Ruhe zu verhelfen!?

Ich weiß, dass das ein schwieriges Thema ist und ich ich habe keine Ahnung, ob euch dazu etwas einfällt, ob und wie diese tiefgehenden Wunden in ihr noch irgendwie zu "heilen" sind. Es tut im Moment auf jeden Fall schon mal gut, mir das gerade vom Herzen geschrieben zu haben und ich würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere vielleicht doch einen Einfall oder Rat hätte.

Vielen Dank erstmal fürs Lesen :danke:



liebe Miranda


wir kommen alle irgendwoher
aus Familien mit Streit und Machtkaempfen etc


es ist jetzt DEINE Entscheidung
ob du ein Glied in der Kette des Schmerzes
oder der Kette der Freude werden moechtest

ein Auszug aus dem Buch Sarah und die Eule Salomon
wo ein zehnjaehriges Maedchen mit der weisen Eule kommuniziert:


Die beste Möglichkeit, aus der Kette des Schmerzes auszusteigen, ist, Gedanken der Anerkennung und Dankbarkeit zu denken. Erkenne andere Menschen oder Situationen so gut wie möglich an, würdige sie, lerne sie schätzen, sei ihnen dankbar, erkenne das Gute in ihnen. Das ist die beste Möglichkeit, ein Glied in der Kette des Glücks zu werden.
Wenn du etwas siehst und dich dagegen wehrst und deshalb ständig daran denkst, dann verstärkst du das Negative.

Wenn du einen Ort oder eine Situation hinter dir lässt, weil es dir dort nicht gefällt, wird es am nächsten Ort wieder genau so sein.
Es ist nicht deine Aufgabe nach einem voll- kommenen Ort zu suchen, wo es einzig und allein Dinge gibt, die du magst. Deine Aufgabe ist es, auch an einem unvollkommenen Ort nach Dingen zu suchen, die du magst

Erinnere dich an „Gleich und gleich gesellt sich gern“. Wenn du etwas siehst, das dir nicht gefällt und du daran denkst und darüber redest, wirst du selber dazu. Dann ist es ganz gleich wohin du auch gehen magst, denn es ist immer schon da.
Salomon, ich vergesse das alles immer wieder.
Es ist ganz normal, es zu vergessen, denn wie die meisten Menschen hast ja auch du gelernt, einfach auf die Umstände zu reagieren. Sind diese gut, reagierst du darauf, indem du dich gut fühlst und umgekehrt.


Die meisten Menschen glauben, dass sie erst perfekte Verhältnisse finden müssen, um glücklich zu sein. Aber das ist äusserst frustrierend, denn sie entdecken schon bald, dass sie die Umstände nicht kontrollieren können.
Sara, du lernst jetzt, dass du nicht hier bist, um perfekte Verhältnisse zu finden. Du bist hier, um dich dafür zu entscheiden, Dinge und Menschen anzuerkennen und ihnen dankbar zu sein. Dadurch wirst du dieselbe Schwingungsebene wie die perfekten Verhältnisse erreichen und diese anziehen.


Die meisten Menschen machen es komplizierter als es ist, indem sie versuchen einen Sinn in den Verhältnissen zu entdecken. Es ist äusserst ver- wirrend, wenn man versucht zu verstehen, wie die Umstände entstanden sind und welche richtig und falsch sind. Man kann sich selbst damit verrückt machen, das alles herauszufinden. Aber wenn du einfach darauf achtest, ob dein Herz offen oder verschlossen ist, dann wird dein Leben viel einfacher und du wirst glücklicher sein.

Mein Herz offen? Was soll denn das schon wieder bedeuten? Wie kann denn mein Herz offen sein?
Sara, in jedem Augenblick strömt aus dem Universum positive Energie direkt in dein Herz. Diese Energie ist immer da. Aber nur wenn dein Herz offen ist, kann sie auch in dich hinein strömen. Du kennst doch das Gefühl, wenn dein Herz vor Freude hüpft. Oder wenn du jemanden in dein Herz geschlossen hast. Oder wenn dir ganz warm ums Herz wird. Das sind Momente, in denen es ganz offen ist. Deine Aufgabe ist es, dein Herz möglichst immer offen zu halten. Die positive Energie ist immer da, aber du musst sie hereinlassen.
Wenn dein Herz offen ist, nimmst du Gemeinheit gar nicht als solche wahr. Einiges davon wird sich direkt vor deinen Augen verwandeln. Viele Menschen schwanken zwischen einem offenen und einem verschlossenen Herzen hin und her und wenn sie mit dir in Kontakt kommen, während dein Herz ganz geöffnet ist, lächeln sie dir zu oder begegnen dir einfach freundlicher. Du musst aber auch daran denken, dass sich ein offenes Herz nicht nur auf das auswirkt, was jetzt passiert. Es wirkt sich ebenso auf morgen und übermorgen aus. Je öfter du dich also heute gut

Wir stecken dann in einer Falle, wenn unser Glück vom Verhalten anderer abhängt.
Unser Glück hängt einzig und allein davon ab, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Dabei gilt, dass Gleich und Gleich sich anziehen.


An unseren Gefühlen können wir erkennen, mit wem oder was wir uns gerade auf einer Schwingungsebene befinden.
Die wahre Freiheit stellt sich erst dann ein, wenn wir uns bewusst sind, dass unser Glück von niemandem - ausser uns selbst - abhängt.


http://www.licht-ins-dunkel.net/uploads/downloads/sara und die eule.pdf


LG Ali:umarmen::kiss4::umarmen:
 
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