Nithaiah
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Haben manche Menschen möglicherweise Angst davor, ihre Unzufriedenheit abzulegen, weil sie befürchten, dass ihnen dann nichts mehr bleibt? Das ist ein sehr tiefgründiger Gedanke, der nicht leicht nachvollziehbar ist, dessen bin ich mir bewusst; aber mir kommt er des Öfteren...
Von mir ein klares "Ja" zu dieser Theorie. Auch wenn es schwer nachzuvollziehen ist, aber du hast die Erklärung dazu bereits gegeben. Wenn die Unzufriedenheit die Funktion hat eine innere Leere zu kompensieren, dann hat der Mensch das Gefühl sie zu brauchen, unbewusst natürlich.
Es soll auch zu Sigmund Freud eine Patientin zurückgekehrt sein und ihm gesagt haben: geben Sie mir meine Neurose zurück".
Das war sicherlich auch der alten Psychoanalyse geschuldet, die vor allem darauf abzielte, Unbewusstes bewusst zu mache und danach stand man dann nur zu oft mit den Teilen eines zerfetzen "Ichs" da und wusste nicht mehr, wie man sich wieder zusammen setzen soll.
Moderne Therapieformen und auch die heutige Art der Psychoanalyse arbeiten und wirken da ganz anders.
Aber tatsächlich sollte man versuchen, zu seinem Urgrund durchzudringen, wo alle Schätze liegen, die nur darauf warten, geborgen zu werden. Dann hat man keine Kompensationsmodelle mehr nötig, oder zumindest immer weniger, denn auch das ist natürlich ein langwieriger Prozess.
Mir kommt in letzter Zeit immer wieder der geniale Max Frisch in den Sinn, der sich gerade so sehr mit der menschlichen Psyche und der Frage, was die Identität ausmacht, beschäftigt hat.
Dem Internet sei Dank, habe ich die Passage, um die es mir geht wiedergefunden.
Vom selbsternannten Pechvogel, der im Lotto gewonnen hat und auch das nicht glauben kann:
Die Kraft der Einbildung – Pala
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