Wie viel von Freud widerlegt ist oder nicht ist mir in dem Zusammnhang egal - er war es der eine bestimmte Art mit Mneschen umzugehen auf eine Ebene der Wissenschaft gehoben hat, das war mein entscheidender Gedanke ihn hier zu erwähnen. Er war ein Pionier, was die Psche des Menschen angeht und daswürdige ich.
So negativ sehe ich das nicht und die moderne Psychoanalyse hat dazugelernt. Tiefenpschologie hat sdeine Berechtigung, wenn es darum geht wirklich grundlegend im Menschen Veränderungen zu bewirken. Es geht hier um Bewusstwerdung und nicht um schnelle Symptomverdrängung.
Nicht nur Traumata haben einen Anfang und Bewusstwerdung über bestimmte Abläufe in mir zu erkennen sollte das Ziel der Psychotherapie sein. Auch wenn es momentan in der Psychotherpeutenscene einen Hype auf die Verhaltenstherapie gibt, ist das für mich einfach nur der Run auf schnelle "Erfolge", die aber nicht wirkliche Veränderungen bewirken, es ist ein Kratzen auf der Oberfläche der Psyche und solange die Patienten richtig funktionieren sind alle zufrieden.
Ja das ist die Methode den Patienten zum Objekt zu machen, statt ihn in sich selber zu führen und ihn erkennen lassen, was er ist. Die Verhaltenstherapie liefert nur eine große Auswahl an Masken und Kostümen für die Umgestaltung der eigenen Persönlichkeit und tatsächlich halten auch viele bis zu ihrem Tod durch, ohne sich wirklich mal bis ins Innerste zu erkunden. Sowas sollte man gar nicht "Therapie" nennen. Aber es ist halt auch der schnelleren Abfertigung eines Patienten geschuldet.
Ganz im Gegenteil, es macht total Sinn sich zu erkunden und zu erforschen, denn nur so lernt man sich selber kennen. Wofür sonst sollte Psychotherapie sonst gut sein? Ich weiß nicht was du mit deiner Statik hast - Psyche ist beweglich, aber es gibt natürlich bestimmte Aktions-Reaktionsmuster. Psyche funktioniert nach bestimmten Mustern, und diese Muster sind gelernte Prägungen. Wer diese nicht bereit ist zu erforschen, betreibt nur Psychokosmetik. Es geht darum zu erkennen, wie ich warum auf was regiere, so lerne ich mich kennen. Einfach nur bestimmte andere Verhaltensmuster einzuüben zu trainieren ist einfach nur ein ersetzen alter Muster gegen neue Muster. Dafür noch Geld zu nehmen ist Abzocke.
Mit Hynose kann man auch alles aus einem Menschen machen, man kann ihn formen wie die Gesellschaft das braucht. Die moderne Hypnotherapie geht dabei aber einen anderen Weg, sie lässt den Menschen bewusst in die eigenen Tiefen schauen, statt ihn einfach nur umzumodeln.
Ich kenne einige Psychotherapeuten die voll auf diesen Hype des Behaviorismus abgefahren sind. Ich hoffe, aber ich hoffe, dass es irgendwann mal wieder um den Menschen geht und nicht nur um sein Verhalten.
Ja das war vor einigen Jahren auch ein ganz starker Hype, zum Glück ist man da wieder von weg.
Rudof Steiner hat sich sehr mit subjektiven Erkenntnissen beschäftigt und ich halte große Stücke auf ihn, aber das hatte nichts mit den zentripetalen und zentrifugalen Kräften zu tun, ich weiß nicht wie du diesen Zusammenhang schaffen konntest. Es geht dabei umd die Zentrifugelen Kräfte, die z.B. auch immer stärker in der Psychotherapie wirken, Kräfte die nach außen gehen - Betrachtung des Patienten als Objekt. Während die zentripetalen Kräfte halt nach innen gehen und die subjektive Innenschau beschreiben.
Wenn man nur nach außen schaut ann man im Innen natürlich nix erkennen.
Man muss nicht nach Innen schauen um im Außen etwas zu tun, aber ist sehr bereichernd wenn man es tut. Wen man einfach mal den Hebel vom permanent zentrifugalen Sein umlegt.
Das kann gut sein, unsere Weltbilder unterscheiden sich ganz sicher. Ich hab den Eindruck, dass du nicht genau weißt was ich mit "nach Innen gehen" meinst?
LGinti
Ufff - ich war schon zu der Zeit berufstätig, als "nach innen gehen" noch ganz großgeschrieben war (und das ist grad mal ca. 20 Jahre her in NRW, in manchen anderen Bundesländern ist es leider immer noch Standard und selbst in NRW kann man noch Pech haben) und habe festgestellt, dass jeder etwas anderes darunter versteht (ich habe zu dem Zeitpunkt schon gelernt, dass es kontraindiziert ist, aber es dauert jahrelang/ jahrzentelang, bis neu erlangtes Wissen in der Praxis ankommt).
Die unangenehmen Seiten dieser Psychotherapien waren jahrelange Therapiezeiträume und jahrelange Aufenthalte auf Psychotherapiestationen (manchmal gar lebenslang).
Die Therapeuten wußten in der Tat nicht, was genau sie da machten (Lehranalysen sind bis heute "hochheilig" - kein Filmen zu Lehrzwecken, kein weiterer Anwesender und allein das halte ich für grenzwertig), in der Regel waren die Patienten nach einer Sitzung tief deprimiert und wurden letztenlich immer kränker und leider auch regelrecht abhängig von ihrem Therapeuten/ der Einrichtung.
Das kann heute (glücklicherweise) keiner mehr bezahlen und das hat auch nachweisbar keine Erfolge gebracht (außer für die, die nicht krank waren).
Das Argument, "in die Tiefe gegangen zu sein", zieht nicht, weil es einfach nichts bringt.
Die Hochzeit des Behaviorismus ist auch schon wieder 70 Jahre her, nach der "reinen" Verhaltentherapie folgte die kognitive Verhaltenstherapie (Denkweisen, Muster, Überzeugungen, Werte, Handlungen wurden in den Fokus gebracht, die "Black- box" wurde "geknackt").
Dann war es nur noch ein kleiner Schritt zur systemischen Therapie und das ist mittlerweile "Mindeststandard".
Verhaltentherapie wirkte sehr gut bei Angststörungen und Zwängen - da muß keine "Innenschau" betrieben werden - das hat der Patient, der z.B. jahrzehntelang sein Haus nicht mehr verlassen konnte, schon tausendfach ohne Ergebnis selbst gemacht.
Kognitive Verhaltenstherapien und systemische Therapien (und die kann man sogar gut "koppeln", wenn man den Sinn der systemischen Denkweise verstanden hat und das ist gar nicht einfach, weil es so ganz anders ist, als alles, was es vorher gab), liefern im Vergleich zu früher überragende Erfolge und nur darum sollte es bei kranken, leidenden Menschen gehen.
"Innenschau" darf gern der betreiben, der das mag und bezahlt - das ist nicht der Sinn von Psychotherapie!
"Sich selbst kennenlernen" klingt für micht ähnlich wie "ganzheitlich", "sanft" und dem "alternativen" "Ursachen auf den Grund gehen" - wenn man diese "Marketing- Strategien" mal ganz genau beleuchtet, dann bleibt da nur hohle Luft übrig, auch wenn es so herrlich subjektiv (es ist für jeden etwas anderes, aber gefühlt stimmig) plausibel klingt.
Wenn du der Ansicht bist, dass deine Interpretation von "nach innen gehen" deutlich anders ist, dann schreibe mir gern, was speziell du damit meinst.