https://www.welt.de/vermischtes/art...ngert-weil-Eltern-nur-Superfood-fuettern.html
Es ist geradezu ein "klassischer" Fall:
Besitzer eines Naturkostladens "diagnostizieren" bei ihrem Neugeborenen Kind selbst "Laktose-" und "Glutenintoleranz". Die Folge ist eine ziemlich eklatante Mangelernährung - es klingt zumindest für mich nicht gerade Proteinreich, was sie dem Säugling als Ersatz geben. Irgendwann machen sie sich dann doch Sorgen... und sie fahren zu einem homöopathischen Arzt. Von Homöopathie halte ich ja nichts - aber dem Arzt hier ist kein Vorwurf zu machen; er erkannte den Ernst der Lage und schickte schlussendlich die Familie ins Krankenhaus.
Wieso ist es so verdammt schwer für einige, einfach zum Arzt zu gehen? Ist das Ärzte-Bashing, was in der Alternativen Szene betrieben wird, so stark und mächtig, dass die Fans der "Alternativen" glauben, es besser zu winnsen und besser diagnostizieren zu können? Sind Fans der "Alternativen" so stark einem Duning-Kruger-Effekt verfallen, dass sie glauben, solche Diagnosen - die desweiteren auch weit verbreitete Mode-Selbstdiagnosen sind - aufstellen zu können und die Lösung dazu auch gleich glauben zu kennen?
das ist eigentlich wieder so ein klassischer Fall von "Gute Ärzte, böse Naturheiler - oder wie man sie nennen mag...
Nein, ich halte auch nicht viel von Homoepathie und Co... bin allerdings aufgrund gewisser Erlebnisse anderen Dingen trotzdem aufgeschlossener.. (nein, keine hocherleuchteten Erlebnisse, keine Sorge...
)
Ich brauch ja sicher nicht zu erwähnen, wie oft Ärzte Fehldiagnosen stellen, (sind ja auch nur Menschen, keine Frage), wie oft Ärzte - in früheren Zeiten (so um die 90er Jahre ) einfach mal alles mögliche operiert haben, wo sie sogar von Artzkollegen (meist Prof. ) kritisiert wurden. Man darf auch nicht vergessen, dass es heute auch die Fälle gibt, wo Ärzte Diagnosen (auf Drängen von Krankenkassen, so weit ich das verstanden habe) frisiert haben / frisieren sollen... (Gab vor kurzem mal einen Bericht im Deutschen Fernsehen) Medikamente verschreiben "Müssen" (Auf drängen von Pharmareferenten) und letztendlich wo Ärzte dann alles getan haben, was sie tun mussten, und trotzdem (oder deswegen?? ) Der Patient verstarb..
Also im Grunde genommen sehe ich auf die Schnelle nur einen Unterschied zwischen Arzt und Heilpraktiker/Alternativmediziner... : Der Arzt handelt nach gängigen, wissenschaftlichen Prinzipien und ist Krankenkassen und Pharmaunternehmen unterstellt und davon abhängig...
Was mich aber bei diesen Diskussionen immer wundert: Stirbt ein Mensch im Krankenhaus und kann man ärztl. Versagen, wie auch Krankenhauskeime, ausschliessen, so ist er halt gestorben, weil es keine Hoffnung für ihn gab...
Stirbt aber ein Mensch bei oder durch einen "Heiler" - so ist die Aufregung immens...
(natürlich ist so ein Vergleich immer schwer, weil man alles berücksichtigen muss, wie Art der Krankheit, Vorgeschichten usw.. was schwer bis gar nicht möglich ist...)
Wird ein Mensch im Krankenhaus/durch Arzt geheilt, ist das natürlich super (ja, gibt´s sicher auch) und natürlich nur der ständigen Forschung und Können des Arztes zugeschrieben..
Wird aber ein Mensch durch oder von einem "Heiler" geheilt, dann ist das Zufall, oder dem Patienten habe nichts gefehlt...
Ich persönlich traue zwar auch sog. "Heilern" nicht wirklich... aber es oft die einzige Alternative, die manche MEnschen haben. Besonders dann, wenn man sich krank fühlt, aber Diagnostisch nichts zu erkennen ist... Und da kommen wir dann zu einer weiteren Gemeinsamkeit von div. Ärzten und Heilern: Diagnose Psychisch....
(wenn sie beim Heiler auch anders genannt wird..)
So, nach langer Einleitung nun eine Antwort auf die Frage: Warum können Menschen nicht gleich einen Arzt konsulitieren?"
1. weil sie schon von Arzt zu Arzt gerannt sind, mit Medikamenten vollgestopft wurden, ohne Erfolg oder die besagte "psychische" Diagnose bekamen
2. weil sie keine Massenabfertigung und Massendiagnose bekommen wollen..
3. weil ihnen ev. Untersuchungen unangenehm sind /bzw. sie nicht machen wollen und dadurch der Arzt nicht weiter diagnostizieren will..
Und deswegen haben halt Heiler und Co Hochkonjunktur...
Warum sich Arzt und Wissenschaft dagegen sträubt, wenn Menschen alternative Heilmethoden suchen, könnte viele Gründe haben - eines ist sicher Erfolg und Geld.. Vor allem sollte man bedenken, was es für Forschungsgelder bedeuten würde, wenn "Heiler" wirklich mehr und mehr heilen würden... Heiler, die eigentlich keine wissenschaftlich bzw. Medizinische Ausbildung haben, nicht forschen sondern einfach nur heilen... Naja.. ist eh ein Wunschtraum, keine Sorge...
Allerdings - wir sind hier im Esoforum, und da wird ja zum Grossteil gerne behauptet, Heilung wäre sooo leicht möglich.. es wäre ja alles nur eine Sache des Denkens und der Vorstellungskraft, fehlender Liebe und Co... (wobei auch diese Dinge doch zumindest in der klass. Psychologie auch ähnlich behandelt werden...)