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the_pilgrim
Guest
Wir hier im Westen sind größtenteils in der glücklichen Situation überhaupt genug Zeit zur Selbstreflektion zu haben. Fast alle haben eine schulische Ausbildung, manche eine bessere, andere eine schlechtere. Seit ein paar Jahrzehnten wird Therapie immer populärer, Therapien effizienter, Therapeuten*innen kompetenter, auch immer vielfältigere und bessere Selbstfindungsbücher überschwemmen den Markt.Für mich ist selbstreflektion so wichtig wie essen und trinken. Woran fehlt es, dass viele keinen Gebrauch
davon machen. Selbstreflektion ist ja auch ein Schutz, nicht alles ungefiltert durch laufen zu lassen.
Trotzdem ist dieser Trend relativ neu und daher noch nicht überall angekommen. So wie ich das sehe in meinem kleinen Ausschnitt der Welt, gibt es hier bei uns in der westlichen Zivilisation immer mehr Menschen, die sich die Zeit für sich nehmen, es gibt aber auch noch sehr viele familiäre und/oder dörfliche Gemeinschaften, in denen jede*r so mit allen anderen beschäftigt ist und auf Trab gehalten wird, dass es dort eben nur Einzelne aus dieser Art zu denken und miteinander umzugehen aussteigen.
Selbst hier im Forum sind noch nicht alle bei sich selbst angekommen - von dem was ich beobachte und zu erkennen meine.
Wer bei sich selbst angekommen ist, erzieht seine*ihre Kinder anders. Diese Kinder lernen von klein auf sich selbst zu erkennen und sich selbst treu zu sein, den eigenen Weg zu gehen - das sind aber noch die wenigsten. Es wird insgesamt besser, aber ein Großteil aller Kinder bekommt eben immer noch das alte Denken mit auf den Weg, z.B. das pauschale "Rücksicht nehmen" und "helfen" ohne zu hinterfragen was der*die andere überhaupt braucht und haben bzw. annehmen möchte, oder die pauschale Höflichkeit, die Lügen als etwas Selbstverständliches beinhaltet.