Ich habe Dich so verstanden, daß Du glaubst, "Kinder gehören zum Papa" eine Aussage ist, die einem patriarchalisch geprägten Denken entspringt. Meine Erklärung will zeigen, daß es genau das nicht tut.
Auf den Punkt gebracht: Das Heer alleinerziehender Frauen ist nicht gerade Ausdruck einer Gesellschaft die in Gleichberechtigung lebt. Kinder gehören zum Vater scheint mir im Gegenteil eher eine Aussage, die eine Gesellschaft erlaubt, wo weibliches "Potenzial" eben nicht mehr allein an die Familie gebunden bleibt, und die Männer in die Pflicht nimmt.
Ist diese Auslegung der Aussage abwegig?
Oder Beschreib doch mal genauer, weshalb Du denkst, dass es "patriarchalisch" sein soll.
Kannst Du Dich mit der Straßenverkehrsordnung "identifizieren"?
Okay, blödes Beispiel.
Ich muß jetzt kochen, später mehr, find es schwer auf den Punkt zu kommen,
finde aber immer mehr, daß es schwer fällt, diese "systemiche Sprache", oder wie nennt man das - zu übersetzen.
Mir ist die Empörung über Hellinger - Aussagen ja verständlich, weil sie auf den ersten Blick so krass scheinen, andererseits, ich find die oft einleuchtend.
Wichtig scheint mir die Unterscheidung, eine FA als rituellen Raum zu verstehen mit Bedeutung und Wirkung auch auf wirkliche Beziehungen. Aber eine FA darf man eben nicht ins Alltägliche übersetzen.
Vielleicht kann man/ich echt nicht darüber schreiben.
Aber ich werd irgendwie das Gefühl nicht los, daß ich recht hab ...
Da fährst Du bestimmt wieder voll drauf ab... (kleiner Scherz)
Gruß, Gerhard
Ganzeinfach:
Kinder gehören nur sich selbst. Sie selbst entscheiden bei wem sie leben möchten.
Ich war alleinerziehende Mutter und ich wußte schon bei der Zeugung meiner Tochter, das ich alleinerziehend sein werde.
Ich war bis zum 2ten Lebensjahr meiner Tochter noch mit dem Ki-Vater verheiratet (im ganzen 11 Jahre). Die Trennung erfolgte auf meinen Wunsch.
Ich bin in einem Matriarchat aufgewachsen und hatte Schwierigkeiten Männer als gleichberechtigte Menschen zu sehen (ähnlich geht es vielen Männern durch ihre Erziehung beim Thema Frauen).
Ich fühle mich, durch meine Erziehung, sehr stark und selbstbewußt. Ich bin eine Alpha-Frau (ich brauchte keinen Mann als Ernährer/Leittier/zum anhalten, anlehnen usw.)
und lernte sehr viele Frauen kennen, die auf Grund der gegenteiligen patriarchalen Erziehung (die noch immer weiter verbreitet ist als das Matriarchat), mit mir als Kind nicht klarkamen und mich auch dementsprechend in ihre Richtung erziehen wollten.
Das war ein gewaltiges Konfliktpotenzial. Die Frauen konnten nicht verstehen, warum ich (als Kind) so frei war und ich konnte nicht verstehen, warum sie wiederum so verbittert, unzufrieden und verbiestert waren.
Zu klingeln begann es bei mir, als ich sah, wie respektvoll meine Tochter mir und meinen Freundinen gegenüber war, im Gegensatz dazu, wie sie sich allen Männern gegenüber benahm. Sie war 4 Jahre alt und schlug ihren Vater und behandelte Männer wie sonst Männer üblicherweise Frauen behandeln.
Sie lebte was ich dachte und spiegelte es mir perfekt. Ich hatte kein Problem damit, weil ich das in der Männerwelt sah (wie Männer Frauen behandeln, fremdgehen, sich aufspielen, sich wichtiger nehmen, sich nicht für den Nachwuchs verantwortlich fühlten, sich patriarchalisch alles unter den Nagel zu reißen usw.pp.).
Nicht ich wurde genommen, sondern ich nahm (die Männer), weil ich es so gelernt habe. Dabei bin ich weder eine Emanze, noch machte ich es wie die Männer, ich bin ganz Frau.
Auf Grund dessen, dass die Frauen in meiner Familie für den Nachwuchs sorgten, habe ich ein sehr großes Verantwortungsgefühl durch die gelebte Beispielgebung bekommen .
Ich führte also weiterhin ein glückliches alleinerziehendes Singleleben bis mein jetziger Mann in mein leben trat.
Mein jetziger Mann war sehr sehr jung als ich in kennen lernte und ich hatte wahrlich keine Lust, mir mein Leben nochmal, mit einer mühsamen Männer/Weiber Geschichte zu versalzen.
Aber so verteufelt wie der um mich kämpfte, hatte ich noch nie gesehen. Und noch dazu er akzeptierte, dass ich eine Alpha-Frau bin.
Da dachte ich mir, schau einer an, tut sich ja doch was in der Gesellschafttsstruktur auf .
Weit gefehlt,...denn meines Mannes Mutter war Alleinerziehende von 4 Kindern. Verstehst? Er war es einfach so gewöhnt, dass eine Frau nicht unbedingt einen Mann, um ihr Leben sehr gut bewerkstelligen zu können, braucht.
Trotzdem ist er kein Softie (aber sehr Gefühlvoll) und er arbeitet innerlich auch an der Diskrepanz zw. seiner Wahrnehmung als Kind einer Alpha-Frau (die für alles allein verantwortlich war und es auch gut gemacht hat) und der noch immer vorhandenen Ungleichstellung der Frau in unserer Gesellschaft.
Ich bin eine von Wenigen und er ist einer von Wenigen, die es quasi in die Wiege gelegt bekamen (selbstgewähltes Karma), dass Frauen und Männer den gleichen Wert haben und gleichberechtigt zu sein das Recht haben.
Wir gehen gemeinsam den Weg der Gleichberechtigung und meine Tochter aus erster Ehe revidiert ihre Einstellung in Bezug auf Männer schön langsam aber sicher auch.
Natürlich waren auf unserem Beider Weg einige Verirrungen/Verwirrungen, die aber relativ schnell korrigiert wurden.
Deshalb:
Väter und Mütter tragen gemeinsam die Verantwortung für sich und für die Familie. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich und trägt die Verantwortung für die Gemeinschaft/Gesellschaft in der er lebt.
Alle sollen sich im Kollektiv gegenseitig unterstützen und tragen die Konsequenzen ihrer gemeinsam beschlossenen Handlungen.
Was ich damit unterstreichen wollte, ist: Um Familiere Einflüsse, auch aus Vorgenerationen zu durchschauen, benötige ich absolut keine FA sondern offenes Auge und Ohr (und noch einiges mehr).
Um zu sehen was in Harmonie/Disharmonie ist, brauche ich nur zu schauen, was mein Gegenüber spiegelt. Die Voraussetzung ist, dass ich weiß wie Spiegeln funktioniert.
Ich stehe der Theorie Urajups an, dass ich mir selbst mein Leben als Seele ausgesucht habe und gestehe dies auch allen Anderen zu, auch meinen Kindern.
Dies ist wirklich nur ein sehr grober Auszug dessen, zu beschreiben, dass eigentlich beim Eintritt einer Seele in dieses Leben, das Potenzial und die Lebensaufgabe bereits klar sichtbar ist.
Alles liebe
Iza.